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HohmMn-Emsthaler Tageblatt un-Llyeiger Nr. 298 Donnerstag, den 24. Dezember 1925 2. Beilage WWWS-WM Für meine Frau und meine Kinder An einem Markttag, Da Händlerlärm, der Menge Rusen An enge Häuser brandend schlug, Floh ich die lauten Gassen. Beschwingte Sehnsucht trug Mich über steile Stufen, Bis ich in Dust und Rosen stand Auf blühenden Terrassen. Tief unter mir das weite Land — In blauer Ferne Hügelketten — Und um mich her in Purpurgluten Ein Hochzeitsscft in Rosenbetten. Ein Bild zum Sterben und Ver lbluten — Wie Rosenträume meiner Kind- lheit schön! Vergessen waren Welt und ihr fGetön. Nur Rosen, Rosen um mich her, Als ob ich schier verwunschen wär ! An einem Herbsttag, Da Brautkranz meine Liebe lschmiickte, Klang weit ins Land Hochzcits- lgelüut. Alles war Dust und Schimmer. Die Rose, die mein Herz erfreut, Die allerschönste, die ich pflückte, Die blühte nun für mich allein Als heimlich Glück im Zimmer. So ward auch ihre Heimat mein. Bin in der Bergstadt nicht geboren, Doch habe ich sie liebgewonnen. Zur Nosenhcimat mir erkoren. Mein Herz geht gern in Dust und lSonnen. Erfüllung eines Dichters Traum — Und Rosen blüh'n am Himmcls- lsaum — Nur Rosen, Rosen um mich her, Als ob ich schier verwunschen wär ! A» einem Ehristtag, Da sich um Haus und Dornenhecken Schneeflocken Haschen wirbeltoll, Weihnachtens auf dem Gipfel. Das Herz wird übervoll. Zum Himmel Riescntanncn strecken Die »rächt gen Zweige überschncit. Wie Kerzen bis zum Wipfel Blüht Stern an Stern in Herrlich- lkeit. In Bethlehem ein Kind geboren — Zur Kirche fromme Beter wallen — Wer selig glaubt, ist nicht verloren Friede auf Erden, und den Menschen sein Wohlgefallen! So klingt cs, St. Lhristophorigeläut. O Ricfenweihnachtsberg mit Glanz sund Freud! Nur Leuchten, Leuchten um mich her, Als ob die Welt verwunschen wär"! An einem Maitog, Da frisches Blühen, neues Lenzen Vom Hüttengrund zur Höhe steigt, Wird friihlingsjung das Hoffen. Und alte Rosenlieder geigt Mein Herz und jubelt ohne Grenzen. Dornröschenschlaf ist ausgeträumt, Der blaue Himmel offen. Kommt, Kinder, länger nicht gesäumt! Reicht mir die lieben, kleinen lHände! Ich führe euch zum Rosengarten An eines Berges Felfenlende. Dort wollen wir den Mai erwarten. Das Tor der Welt mit roten Rosen lkränzt! In Dust und Sonne lebt wie ich, swenn's lenzt! Nur Leuchten, Leuchten um mich her, Als ob die Welt verwunschen wär! Moritz Witty Stolle Jie Wen M in Wien Von unserem Berliner Vertrete» Die schwere Wirtschaftskrise, die Polen gegen wärtig durchzumachen hat, nimmt geradezu kata strophale Formen an. Der Grund ist in dem ge waltigen Sturz des Zloty zu suchen. Der neue polnische Finanzminister Zdziechowski kennzeich nete in seiner kürzlich gehaltenen großen Finanz rede die erschütternde Lage Polens, indem er be tonte, daß „in den Staatskassen die Leere gähne". Der Umlauf der Scheidemünzen und des Regie rungshilfsgeldes hat bereits eine Summe von 410 Millionen Zloty erreicht, während die ge setzlich zulässige Summe nur 310 Millionen Zloty betragen darf. Der Etat ist also bereits um 100 Millionen Zloty überschritten worden. Mehr oder weniger wird dadurch der Beweis erbracht, daß die Regierung Erabski sich um die von ihr selbst eingeführten Gesetze so gut wie garnicht ge kümmert hat, sondern nach ihrem Belieben schal tete und waltete, so daß riesige Summen durch Unsparsamkeit vergeudet worden sind. Man hat in den Jahren 1024 und 1920 rund 1230 Millio nen Zloty außerordentliche Ausgaben gehabt, wovon allein 735 Millionen Zloty zur Deckung des Budgetdefizits verwendet wurden. Auf diese freimütige Rede des polnischen Finanzministers reagierte die Börse mit einer weiteren Senkung des Zloty. Während es vier Tage vor der Rede Zdzicchowskis gelungen war, den Dollarkurs, der von der Spekulation bereits aus 12 Hochgetrieben worden war, auf 7,60 hcr- unterzudrückcn, stieg der Dollarkurs nach der Rede Zdziechowskis auf 9,50, im privaten Verkehr sogar auf 10 Zloty. Obwohl der Finanzminister die Valutaspekulanten vor Verlust gewarnt hatte, lassen sich diese nicht schrecken. Man be trachtet in Börsenkreisen die finanzielle Lage des Staates als äußerst bedenklich, solange Polen keine große Ausländsanleihe gewährt wird. Die neue Regierung ist an dem Anhalten der Ver trauenskrise insofern schuldig, als sie fast drei Wochen verstreichen ließ, ehe sie das sehnsüchtig harrende Land über ihre Sanierungsabsichten in formierte, sterrats standen sind, und zwar hauptsächlich über das Finanzprogramm. Diese katastrophale Lage des polnischen Geld marktes ist nicht ohne einschneidende Rückwirkun gen auf das Wirtschaftsleben geblieben. Der Industrie ist es nicht mehr möglich, die zur Auf rechterhaltung des Betriebes erforderlichen Mit tel zu beschaffen, so daß infolge Mangels an Roh materialien bereits eine große Anzahl von Be trieben stillgelegt worden sind. Ganz besonders ernst hat sich die Lage im ostoberschlesischen Jn- dustriebezirk zugespitzt. Massendemonstrationen der verdienenden Arbeiterschaft und Erwerbs losen sind an der Tagesordnung, wobei es größ tenteils zu schweren Ausschreitungen kommt, was absolut nicht wundernehmen kann, da die Mas sen durch Not und Hunger bis zum äußersten ge reizt find. Die Erbitterung wird weiterhin noch dadurch gesteigert, daß die Polizei zu einem äußerst brutalen Vorgehen gegen die Demon stranten geschritten ist. Meldungen, welche aus Polen über das Verhalten der dortigen Polizei vorliegen, klingen fast unglaubwürdig. In einem Falle sollen die Polizeitruppen sogar Gasbom ben unter die Demonstranten geworfen haben. Hart bedrängt werden von den hungernden Massen die Lebensmittelmagazine, welche dem Druck weichen und die vorhandenen Vorräte unter die notleidende Bevölkerung verteilen müs sen. Daß die wirtschaftliche Lage durch einen derartigen Terror nicht gebessert werden kann, liegt ohne weiteres klar auf der Hand. Dabei ist die polnische Regierung nicht einmal in der Lage, aus sich selbst heraus durchgreifende Maßnah men zur Linderung der größten Not zu treffen. Die Bemühungen der polnischen Regierung, vom Ausland Hilse zu erhalten, sind bisher ohne nennenswerten Erfolg geblieben. Der Schutz patron Polens, Frankreich, kann infolge seiner eigenen schlechten Finanzlage nicht im geringsten helfen. England verhält sich äußerst kühl und legt eine große Zurückhaltung an den Tag. Hin zu kommt noch, daß die bolschewistische Agitation verhältnismäßig sehr gering und fast gar nicht zu spüren ist. Dagegen werden die Arbeitermas- en durch die Not radikalisiert und schließen sich charenweise der kommunistischen Partei an, die stdoch von den Behörden mit den schärfsten Maß nahmen unterdrückt wird. Es darf daher also absolut nicht verwundern, daß die revolutionäre Gärung rasende Fortschritte macht. Immerhin befindet sich jedoch die heutige Regierung noch im Besitz der stärksten Machtmittel, die sie rück- ichtslos zur Anwendung bringt. Es ist sogar mit der Wahrscheinlichkeit zu rechnen, daß die polnische Sozialdemokratie zur Macht gelangen wird, denn Offiziere der Armee, die sich größten teils aus der Anhängerschaft des Marschalls Pil- udski zusammensetzt, sympathisieren stark mit der Linken. Neuestes vom Tage dem 26jährigen Kammacher Robert MilewM, getötet worden. Der Täter ist geflüchtet. In der Nacht gegen 3 Uhr kam der Mörder zu seinen El tern, bei denen er wohnt, und erzählte ihnen in größter Aufregung, daß er seine Brant ermor det habe. Die Eltern nahmen zuerst an, daß ihr Sohn betrunken sei, und wollten gar nicht glau ben, was er ihnen erzählte. Aber der Sohn machte genauere Angaben, das Mädchen liege tot in der Kirschen-Allee. Während der Vater sich an zog und den Sohn über die Gründe »nd nähe ren Umstände, die zu der Tat geführt haben, aus fragte, verschwand der junge Mann aus der elterlichen Wohnung. Tatsächlich »«rde das Mädchen tot aufgefunden. Eine Blutlache zeugte von dem gewaltsamen Tode. Bei näherem Hinsehen wurde festgestellt, daß die Kehle mit einem scharfen Messer durchschnitten »ar. * Strandung eines deutschen Dampfers. Montag Nacht ist von der Westküste von Gotland infolge schwerer Schneestürme der deutsche Dampfer „Poseidon" aus Königsberg gestran det. Die Lage des Dampfers ist sehr kritisch. An Bord befindet sich noch die ganze auf 17 Köpfen bestehende Besatzung. Bei den Versuchen, die Besatzung des Dampfers zu retten, wurden zwei Lotsen von einer Sturzwelle fortgespiilt; sie er tranken. Auch der Besitzer des Kalksteinbruche», bei dem der Dampfer sein« Ladung eingenom men hatte, ertrank bei dem Versuche, mit einem Kahn nach der kleinen Insel zu gelangen, vor der der Dampfer liegt. Der Sturm hat sich mittlerweile zum Orkam gestaltet, so daß die Lage des Dampfers sich ständig verschlimmert. - Bier Personen an Fleischvergiftung gestor ben. In der Budapester Vorstadt Kleinpest wurde ' eine aus vier Mitgliedern bestehende Familie des Arbeiterstandes, Mutter «nd drei erwachsene Kinder, tot aufgefunden. Die ärzt liche Untersuchung ergab, daß Fleischvergiftung vorliegt. " Aus Eifersucht nicdcrgeschossen. In der Sedanstraße in Berlin-Schöneberg gab die 27- jährige Ehefrau Gertrud Mau nach kurzem Wortwechsel auf die 23jährige Ehefrau Hilde gard Ziegenrücker einen Revolverschüß ab, der die letztere in den Unterleib traf und schwer ver letzte. Die Täterin ergriff die Flucht, stellte sich jedoch bald darauf der Polizei. Eie gab als Grund der Tat Eifersucht an. * Flüchtige Strafgefangene. Aus der Straf anstalt Brandenburg sind am Montag mehrere Gefangene aus dem dritten Stockwerk des Ar beitsgebäudes unter Benutzung der Drähte der Lichtleitung entflohen. Trotzdem di« Polizei das Gebäude umstellte, sind die Gefan genen anscheinend in der Richtung Genthin ent kommen. * Brand in einem Elektrizität»»erk be» Rouen. Nach einer Havasmeldnng aus Rouen ist im Elektrizitätswerk in Grand Quevilly eine große Feuersbrunst ausgebrochen. Rouen und ünf Gemeinden sind ohne elektrisches Licht d ohne elektrische Kraft. - Die Braut ermordet. In der Nacht zum Mittwoch ist in Berlin die 19 Jahre alte Ar- Dazn kam, daß innerhalb des Mini große Meinungsverschiedenheiten ent- beiterin Gertrud Münzer von ihrem Bräutigam, Das WaAer und die Waschvorgänge des Haushaltes Von Or. I. H ü r t i n g - Ouasnitz Das klare Wasser, das wir zum Trinken, Kochen und Waschen benutzen, ist nicht rein, tondern eine Lösung der verschiedensten Stoffe, denn reines Wasser ist seines faden Geschmackes wegen als Trinlwasser ungeeignet. Die meisten in der Natur vorkommenden Stoffe, sowohl feste Substanzen als auch Flüssigkeiten und Gase werden vom Wasser ausgenommen: daß Quell- wässer, die größere Mengen bestimmter fester oder gasförmiger Stoffe gelöst enthalten, die sogen. Mineralwässer, dadurch eine besondere Heilwirkung erhalten, ist ja jedem bekannt. Die Gebrauchsfähigkeit und der Geschmack des Masters hängen in erster Linie von den darin gelösten Stoffen ab. An der Farbe der natür lichen Wässer kann man leicht die darin ent haltenen Bestandteile erkennen; so erscheint Wasser, das kalkhaltigen Untergrund durch läuft, grünlich, Eisensalze färben es gelb usw. Ein gutes Trinkwasser soll völlig klar und kühl sein, ferner Luft bezw. Sauerstoff gelöst ent- enthalten; wohlschmeckend wird es durch kleine Mengen von Salzes besonders Kochsalz und Bikarbonate. Daher ist das die Berge herab- »ieselnde Quellwasser, das reichlich mit Luft ge mischt ist und durch Geröll und Gestein auf seinem Weg gesiebt und von schädlichen Bestand teilen befreit wird, das beste natürliche Trink- waster. Die Güte des Regenwassers, das man ja »n Gegenden, die keine künstlichen Leitungs- müagcn besitzen, auch für Trinkzwecke verwendet, wirb dadurch herabgemindert, daß es durch alles, was mit der Luft in Berührung kommt, z. B. Nuß, verunreinigt ist. Das Erundwasser des Bodens eignet sich deshalb nicht ohne weiteres zum Trinken, weil es ein: Menge gesundheits schädliche Bestandteile entbält, wie Zersetzungs produkte von Pflanzen und Tieren, Abwässer und vor allem Millionen von Bakterien, die Erreger von Epidemien und Seuchen. Zur Ver sorgung der Städte wird das Gruudwasser daher einem gründlichen Reinigimgsprozeß unterwor fen, man läßt es durch eine Anzahl von Filter- kammern sickern, wobei die Filter die verunrei nigenden Bestandteile, namentlich Schlamm, Eisenoxyde und Bakterien zurückhalten. Das Auflösungsvermögen des Masters ver größert sich noch, wenn es viel Kohlensäure ent hält. Es vermag dann auch die sonst unlös lichen Kalzium- und Magnesiumverbindungen des Bodens aufzunehmen. Ein Wasser, das be sonders reich an Kalk- bezw. Magnesiumsalzen ist, bezeichnet man als „hart", im Gegensatz zu den „weichen" Wässern wie z. B. Negenwasser. Für Trinkzwecke ist hartes Wasser ebenso ge eignet wie weiches, es ist lediglich ein kleiner, aber nicht sonderlich hervortretender Geschmacks- unterschied festzustellen. Dagegen bringt es dem Haushalt eine Menge Erschwerungen, von denen die Kesselsteinbildung wohl am stärendsten emp funden wird. Beim Kochen bemerkt man, daß das Master trübe wird, und daß sich aus dem Boden von Gefäßen, die dauernd zum Wasser lochen benutzt werden, ein steinharter Belag bildet. Der Stein erschwert die Erwärmung erheblich und erfordert bedeutend mehr Wärme zufuhr — also Gas oder Kohlen — zur Erhitzung des Wassers. Diese Ausscheidungen, die übrigens auch in offenen Wasserflaschen zu beobachten sind, kommen folgendermaßen zustande: Beim Er hitzen oder beim Stehen an der Luft gibt das Wasser die gelöste Kohlensäure wieder ab; dies muß naturgemäß die Ausscheidung der Kalkfalze, die ja nur durch den Kohlensäuregehalt des Masters in Lösung gehalten werden, zur Folge haben. Diese Kaltsalze bilden den sogen. Kessel ¬ stein. — Zur Verhütung der Kesselsteinbildung sollte man dem kochenden Wasser wenig Soda zufügen. Doch kommt diese Enthärtung für den Haushalt wohl weniger in Frage, weit wich tiger ist vielmehr die Entfernung des Steins, die bei nicht zu alten Kesseln durch öfteres Auskochen mit verdünnten Säuren zu erreichen ist. Doch darf hierbei nicht außer acht gelassen werden, daß gut mit Wasser nachgespült werden muß, 8a sonst die Gefäße von der Säure angegriffen werden. Für das Maschen ist ferner unangenehm, daß hartes Wasser die Echaumbildung der Seife hemmt. Zum Verständnis dieses Vorganges muß man sich ein wenig über die chemische Natur der Seifen und ihre Wirkung orientieren. Zur Herstellung von Seife geht man von tierischen oder pflanzlichen Fetten und ätzenden Alkalien, Aetznatron oder Aetzlali, aus. Die Fette werden mit Alkalien gekocht, wodurch die sogen. Ver seifung eintritt. Je nachdem ob mit Aetzkali oder Aetznatron verseift worden ist, erhält man Kali- oder Natronseifen, die sich beide erheblich von einander unterscheiden. Die Kaliseifen sind nämlich die weichen oder Schmierseifen, sie ent halten neben fettsaurem Kali noch Glyzerin und Wasser, trocknen daher nie in der Luft und bleiben immer weich. Im Gegensatz dazu be stehen die Natronseifen fast nur aus fettsaurem Natron und sind als die harten oder Kernseifen bekannt. Enthält eine Kernseife 15—30 Pro zent Wasser, so bezeichnet man sie als glatte oder geschliffene Seife, bei einem Wassergehalt von 30—70 Prozent dagegen als gefüllte Seife. Eine Prima-Kernseife soll ungefähr 60 Prozent Master enthalten. Trotz des hohen Wasserge haltes sind die Seifen aber stets trocken. Beim Auflösen in Wasser erfahren die Seifen eine Spaltung, sie werden zerlegt in Alkalien, d. h. Natron bezw. Kalilauge, saurem fettsaurein Alkali (der sogen, saiiren Seife) und freier Fett säure. Die Fettsäure verbindet sich weiter mit noch vorhandener ungespaltener Seife zu einer unlöslichen Verbindung, die mit dem Waste» den Schaum bildet. Die Verunreinigungen unserer Kleidungsstücke oder unserer Haut bestehen teils aus Fetten, teils aus Ruß, Eisenoxyd und derxch Die fettigen Verunreinigungen werde» durch d»« in der Seifenlösung enthaltene Alkalilauge in feine Tröpfchen aufgelöst, d. h. es entsteht eine Emulsion, die unter Mitwirkung des Schaumes mechanisch entfernt werden kann. Auf Rutz, Eisenoxyd usw., die besonders fest in die Eewem eindringen, wirkt dagegen die beim Auslösen entstandene saure Seife, die diese Lerunreini gungen einhiillt und fest umschließt. Das so ge bildete Produkt haftet nicht mehr in den Ge weben und läßt sich durch Reibe» ebenfalls unter Mitwirkung des Schaumes leicht ent fernen. Die Voraussetzund zur Erzielung einer guten und wirksamen Seifenlösung ist die Verwendung von weichem Wasser. Hartes Wasser liefert mit Seife weiße, flockige und wasserunlösliche Nieder schläge von fettsaurem Kalk — d. h. Kalkseise —, während die so wichtige Echaumbildung erst dann eintritt, wenn sämtliches Kalksalz als Kalkseife ausgeschieden ist. Für den Neinigungs- prozeß haben diese unlöslichen Kalkseifen keinen Mert, sie bedeuten daher praktisch einen be deutenden Verlust an Seife. An der Wäsche bleiben sie leicht haften, machen die Faser brüchig und fördern das Gelbwerden. Um diesen Nach teil des harten Wassers zu vermeiden, ist dem selben vor dem Maschen Soda zuzusetzen, durch die die Kalksalze als unlösliche kohlens«»»»« Salze ausgeschicden werden, die nicht aus dio Seife wirken. Menn nunmehr mit keife ge waschen wird, geht nichts von ihr in Form von Kalkseise verloren.