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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192512246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19251224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19251224
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-24
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
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»nrschtossen ist, keinesfalls oem Völkerbund beizutreten. In einigen Presseorganen ist mir mit charakteristischer Un- fenauigkeit das Wort „noch" in den Mund ge legt worden. „Noch können wir in den Völker bund nicht eintreten," soll ich angeblich gesagt Huben. Ich habe das Wort nicht gebraucht. Der Völkerbund ist ein Instrument agitatorischer Machenschaften gegen die schwächeren Staaten; er gibt den leidenden Staaten die Möglichkeit einer Illusion, in den Händen der stärksten Staaten ist er aber eine drohende Waffe. Auf das Verlangen der Hauptvertreter des Imperia lismus, wir sollten die Freiheit unserer Hand lungen in die Hände des Völkerbundes geben, antworten wir mit einem unversöhnlichen Nein. Der Völkerbund ist der Feind, er ist der Feind des Selbstbestimmungsrechtes der Völker, der Feind der Gleichheit der Rationen, der Feind der Schwächeren, der Feind der erwachenden Völ ker Asiens, der Feind einer echten Friedenspoli tik. An den Triumphwagen des Imperialismus werden wir uns nie spannen lassen. Unsere Aussichten in Ruhland Der russische Volkskommissar des Aeußeren, Tschitscherin, hat sich gegenüber einem Mitarbeiter der „Industrie- und Handelszei tung" über die Gestaltung der deutsch-rus sischen Wirtschaftsbeziehungen fol gendermaßen geäußert: Nachdem unser Handelsvertrag mit Deutschland endgültig rechtskräftig geworden ist, werden wir ihn in eine lebende Wirklichkeit um wandeln müssen. Die Perspektiven, die sich da bei vor unseren Augen öffnen, sind außerordent lich verheißungsvoll. Die Periode, wo wir in mitten der durch die Intervention verursachten Ruinen mit den größten Anstrengungen die allerersten Elemente des Wiederaufbaues zusam menbrachten, ist vorbei. Schnell blühen unsere Lebenskräfte wieder auf. Das in der Natur der Dinge liegende Verhältnis Deutschlands zu der Sowjetunion, die wirtschaftlich aufein ander angewiesen sind, muß jetzt mit vol ler Macht zutage treten. Der gesamte wirtschaft liche Organismus der Sowjetunion strebt unauf haltsam zum technischen Fortschritt. Tschitscherin glaubt, daß durch die Schaffung einer eigenen ruffischen Industrie der deutschen Majchinenindustrie keine Gefahr drohe, denn jedes Dorf, auch das entlegenste, sucht sich die allerneuesten technischen Mittel anzueignen. Der Absatzmarkt, der sich für Deutschland in der Sowjetunion immer mehr öffnen wird, die Ve- schästigungsmöglichreiten für deutsches technisches Wissen und Können und für jedes Unternehmer tum, die sich bei uns mit jedem Tage mehr ent wickeln worden, sind grenzenlos. Es ist töricht, zu glauben, daß die Verwandlung der Sowjet- uni. -. einen Industriestaat die wirtschaftliche Zu>. menarbeit mit Deutschland verhindern wird. Unser Territorium ist so groß, die dort verborgenen Naturschätze sind so unzählbar, daß die Entwicklung der Industrieproduktion in der Sowjetunion immer neue Beschäftigungsmöglich- keitcn für die deutsche Produktion eröffnen wird. Nach Tschitscherins Meinung kann der 100-Mil- liouen-Kredit wegen seiner Kurzfristigkeit nicht ausgenutzt werden. Auf der anderen Seite be deutet für Rußland der Kredit alles. Als eine der bedeutendsten Aufgaben erscheine ihm die Frage der Organisation des Kreditwesens. Er hege die feste Hoffnung, daß sie glücklich gelöst werbe. Acr türkisch-russische Freundschafts-Vertrag — Erregung in London <E I o c n c D r a ü t m e I i> n « a> Berlin, 24. Dezember Das Zustandekommen eines Neutrali tät»- und Freundschaftsvertrages zwischen Rußland und der Türkei hat in den diplomatischen Kreisen große Ueberraschung hervorgerufen. Nach den hier vorliegenden Mel dungen herrscht in England große Erregung, da sie englische Diplomatie der festen Ueber- zeugung ist, daß der Vertrag nichts weiter als ein verkapptes Militärbündnis dar stellt. In England sieht man eine erhebliche Verschärfung der ruffisch-englischen Gegensätze voraus und befürchtet, daß Rußland nunmehr seinen Einfluß geltend machen könnte, um die Orientjchwierigkeiten Englands bis zur Uner träglichkeit zu steigern. Das Vorgehen Rußlands lause auf eine Gefährdungdeseuropäi schen Friedens hinaus. Die Türkei begebe sich durch ihren Vertrag mit Rußland jeglicher Möglichkeit, eine friedliche Verständigung mit England über die wichtigsten Lebensfragen zu erzielen. Drutschenversolgungen in Prag und Pilsen Die Demonstrationen gegen die Deutschen in Prag dauern schon den dritten Tag an. In Prag-Weinberge wurden bei den Umzügen der nationalen Verbände drei deutsche Lokale demoliert. In der inneren Stadt schließen die deutschen Geschäfte schon am Nachmittag aus Furcht vor Angriffen der Demonstranten. Den Feiertagen sieht die deutsche Bevölkerung mit größter Unrrche entgegen, da die tschechischen Nationalisten für den zweiten Feiertag zu Mas senversammlungen aufgerufen haben. Auch in P i l > e n ist es zu tichechiiÄen A » «- schreitungen gekommen. Drei Deutsche wer den als verletzt gemeldet. Mes VW IMMN ZWslM Zerreißung von Südtirol? Nach dein faschistischen „Jmpero" wird im italienischen Ministerium des Innern der faschi stische Vorschlag geprüft, Bozen zur Haupt stadt einer Provinz zu machen, zu der die Kreise Bozen, Bruneck, Vrixen, Meran und Lavalese gehören sollen. Auf diese Weise würde die neue Provinz Bozen etwa 250000 Ein wohner haben, von denen 150 000 Deutsche, 30 000 Ladiner und 79 000 Italiener wären. Eine einzige große „deutsche" Zeitung mit dem Titel „Alpenzeitung" sollte erscheinen. Die ses Blatt werde dazu bestimmt sein, die deutsche Bevölkerung — italienischzu machen. Zum neuen Präfekten von Bozen sei eine dem Mini sterpräsidenten nahestehende bekannte Persönlich keit ausersehen. Das Dementi dieser Nachricht ist schon da; es lautet: Rom, 23. Dez. Die Nachricht des „Jmpero" über die geplante Bildung einer Pro vinz Bozen wird in sonst gutunterrichteten politischen Kreisen als unbegründet ange sehen. Kaiserreich Italien? Nach den Meldungen englischer Blätter spricht die „Sunday Times" die Vermutung aus, daß Mussolini den Plan hege, mit voller Zustim mung des italienischen Königs im Laufe des nächsten Jahres das Königreich Italien znmRangeeinesKaiserreiches zu er heben. Eine Bestätigung dieser zunächst nur auf das genannte englische Blatt zurückgehenden Nach richt muß natürlich abgewartet werden, falls eine solche überhaupt erwartet werden kann. Das Alkohol-Verbot in Amerika bleibt bestehen Bei der Abstimmung im amerikanischen Re präsentantenhaus über den Antrag, die Verwen dung von einer Viertelmillion Dollar zum An kauf von Getränken durch Spitzel zwecks Erlangung von Beweisen für eine gesetzliche Ver letzung zu verbieten, siegten die oppo nierenden Trocknen mit achtfacher Mehr heit, so daß der jetzige Kongreß keinerlei Aus sichten für eine Milderung der Prohibition er öffnet. Japan hat Ticnsin geräumt, mobilisiert aber weiter „Dail»; Mail" meldet uns Tokio: Diens tag abend ist amtlich die E i n b e r n f u n g von drei Jahresklassen veröffentlicht worden. Reuter meldet aus Schanghai: Die Japaner haben Tientsin geräumt. Die Truppen sind abtransportiert worden. GächUches Ovbenstem-Grnfttkni, 24. Deiember 19SS. Wettervoraussage: Trüb um den Nullpunkt, stürmische West winde, vereinzelte Schauer. Tsmperaiur vom 23. Dezember: Minimum -ft3 2 mittags 12 Uhr -st 4.4 Max»- mum -st4.7. Zum hr?» sen Weihn-EEst „Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird." (Luk. 2,10.) Die alte, liebe Weihnachlsdotjchajt ist wieder erklun gen; sie ist wie seit jener heiligen Nacht, die uns den Erlöser gab, die Botschaft einer großen Freude! Seit den Tagen des Sündsnsalls ging die Menschheit dahin unter dem Paradieses fluche, fern van Gott, gequält von tausend Lei den, einer finsteren Zukunft entgegen; und doch, in derselben Stunde klang die erste Verheißung auf; doch durch die Tage der Erzväter und Pro pheten hindurch zieht sich die Sehnsucht nach dem, der uns wieder zu Kindern des himmlischen Vaters machen soll; und nun ist ihr Verlangen Wahrheit geworden. Was die Engel in der Christnacht sangen, das hallt wieder durch die Welt bis hin zur seligen Ewigkeit: Christus der Retter, ist da! — Große Freude ist der Welt ge schenkt; aber einem jeden von uns gilt sie, der sie nur nehmen will: siehe, ich verküirdige euch große Freude! Ja, auch dir wird das zugerufen. Lu sollst aus einem Menschen, dein sein Bestes fehlt, aus einem gottfremden Menschen ein Eot- teskind werden, das voin Vater geliebt ist! Du sollst auf deiner Irrfahrt durch die Erde einen Führer haben, der dich auf rechter Straße leitet, der dich schützt vor aller Fährlichkeit; du sollst nicht ins Ungewiße wandeln; nein: der Himmel ist auch dir aufgetan! Der Lobgesang der himm lischen Heere soll einst auch dich umjubeln! Siehe, daran darfst und sollst auch du dich freuen, oder es ist kein Weihnachten, das du erlebt hast! — Aber diese Freude soll allem Volk wider fahren. Gewiß, es ist schön, daß so viel für die Armen, Alten und Kranken getan wird; aber sorgt dafür, daß auch Gottes Wort ihnen nicht fehle! Laßt die frohe Weihnachtsbotschaft über all im Volke, laßt sie auch in der Helden Länder erklingen; dann ists Wahrheit geworden: es ist große Freude allem Volke widerfahren! WeAmuyten 1925 Seit 1814 hat unser Volk keine fröhliche Weihnacht mehr, gefeiert. Nur die Kiicher, die von der Schwere der Zeit nichts wissen, konnten sich unbefangen der Freud« des Festes hingeben, wenn der Gabentisch auch karger war als früher. Millionen deutscher Kinder haben keine Vor stellung davon, daß auch einmal in die ärmeren Familien ein festlicher Strahl siel, der Augen leuchten und Herzen fingen machte. Und die Großen haben sich daran gewöhnt, daß die Aeußerlichkeiten der Weihnachtstage immer be scheidener wurden. In diesem Jahre schleicht die Sorge auch in die Villen und Schlösser. Die Frage nach der wirtschaftlichen Zukunft sitzt uns allen an der Kehle wie die Faust des Wege lagerers. Wer möchte die Seufzer von Vätern und Müttern zählen, die nichts, aber auch gar nichts haben, womit sie ihren Kindern eine Freude bereiten könnten. Und doch! Und doch! Unsere Seelen sind so geschaffen, daß sie ohne Freude nicht leben können. Nichts kann die menschliche Seele so ausfüllen wie rechte Freude. Alles andere, Leid, Schmerz, und wie die Lebens hemmungen alle heißen mögen, sie nehmen nur bestimmte Bezirke unserer Seels in Anspruch. Die Freude, wenn sie echt und groß ist, nimmt sie ganz ein, bis in die letzten Falten und Winkel. Und das Weihnachtsfest ist dazu da, uns immer wieder an den „Grund ewiger Freude" zu erinnern, den nie versiegenden Brunnen dieser Freude immer wieder auf quellen zu lassen. Denn es verkündet uns das Größte, das zwischen Himmel und Erde möglich ist: „Gott und der Sünder, sie sollen zu Freunden nun werden." Gott »richt ein unbegreifliches Wesen, das fern und außerhalb der Welt sein eigenes Leben führt, sondern: Gott in der Welt, in und mit den Menschen! Die Welt nicht unbe rechenbaren Zufällen anheimgegeben, sondern eingebettet in Gottes ewigen Enadenwillen. Wir Menschen, nicht an die Not und Sorge ver kauft, sondern eingehüllt in die väterliche Gegenwart des Herrn der Welt, der „Rat, Kraft, Held, Ewigvater, Friedensfürst" ist für alle, die ihr Herz aufschließsn für das Kind in der Krippe. Es ist mehr als nur eine ergreifende Vorstellung: Gott in dem Kinds Jesus. In der äußerlichen Ohnmacht und Hilflosigkeit des Christkindes strahlt die Wahrheit auf, daß die Schwachheit kein Hindernis ist für Gottes Wirken. Auch die Not unseres Volkes, die Wehrlosigkeit, in der wir aller Welt preisgegeben sind, sie hemmen Gottes väterliche Liebe nicht, unsere Seele zu füllen mit der Herrlichkeit der ewigen Welt. Schließen wir unsere Seelen nur dafür auf! Die Abge wandtheit von dein Sinne des Evangeliums ist der Grund unserer Schwäche und damit unserer Not. Freude aber ist Kraft. Wenn unser Volk sich dessen bewußt würde, daß in Jesus die Wirk lichkeit Gottes erschienen ist, und daß diese Wirk lichkeit uns zugänglich ist, viel zugänglicher als alle Tempel der Welt,, dann würde es Kräfte gewinnen, die die Not von innen heraus über winden. And Aeberwinderkräfts gebrauchen »vir. Weihnachtsgeschichte und Weihnachts- Ueder sind Sinnbilder und Pfänder der großen Freude, die zu Kraft und Tat werden will. Darum laßt uns ihnen wieder eine Stätte be reiten in unseren Häusern, in unseren Herzen, in unseren» Volke! Wir wollen einander wün schen eine unvergängliche Weihnachtsfreude. H. W. —* So müssen wir denn wieder einmal ein grünes Weihnachten feiern. Oder besinnt sich der Winter doch noch in letzter Minute auf seine Aufgabe? In der elften Morgenstunde des heu tigen Donnerstag fing es an zu schneien, aber Frau Holle schüttelte nur wenige Minuten, dann schien wieder die Sonne. Was noch wird, steht aus, aber die Aussichten auf Schnee sind in» all gemeinen herzlich gering. Das unruhige Depres- sionswettsr hält unvermindert an, und vom Ozean naht ein Tiefdruckgebiet nach dein andern. Wenn nicht alles täuscht, wird sich hierin nichts ändern, so daß die ganze Weihnachtswoche unter mildern Wetter verlaufen dürfte. Dis zahllosen Sportfreunde werden das Nachsehen haben, denn auch im obersten Gebirge — Aschberg, Fichtel berg, Zinnwald — haben die vergangenen, ver hältnismäßig sehr warmen Tage den Schnee, wenn nicht ganz zum Verschwinden gebracht, so doch so verharscht, daß der Skilauf nur schwer möglich sein wird. Wir iin Mittelgebirge sind vollkommen schneelos und müssen uns mit dem Gedanken trösten, daß wir wahrscheinlich zu Ostern Schnee und Frost haben und dann mit freilich gemischten Gefühlen die Freuden des Winters genießen können. —e. Seinem nun schon feit mehreren Jahren geübten schönen Brauche getreu, hatte der hiesige „Stahlhelm" gestern nachmittag 17 Veteranen von 1870/71, 10 Schwerkriegsbeschädigte und 28 alte bedürftige Einwohner, zusammen 55 Män ner und Frauen, nach den» „Stadtteüer" geladen, um ihnen dort den Weihnachtstisch zu decken und ihnen in ihrer schweren Lage eine kleine Freude zu bereiten. Die Eingeladenen waren bis auf wenige Ausnahmen auch erschienen und wurden zunächst mit Kaffee und Kuchen — die Männer später noch mit Vier und Zigarren — bewirtet. Daz»» brannte der Tannenbaum, die „Haus kapelle" spielte Weihnachtslieder und Herr Paul Schmidt verlas das alte schöne Weihnachts evangelium, so daß die Stimmung recht weih nachtlich war. Im Namen der Leitung des „Stahlhelm" begrüßte Herr Hans Reginhard die Gäste und wünschte ihnen alles Gute für das Fest. Herr Paul Reds lob feierte in kurzen treffenden Worten das Weihnachtsfest als das deutscheste aller Feste und wünschte, daß, von ihm I ausgehend, alle Deutsche wieder da» recht« Zu- fammeng Kigkeitsgefühl beseele« möchte. Der Not der Deutschen außerhalb des Reiches — in der Tschechei, in Polen, in Südtirol usw. — ge dachte er durch den Vortrag des Gedichtes „Erenzland — Christnacht". Bei Rede und Gegenrede verging der Abend, bis einer nach dem anderen sich erhob, um dankbaren Herzens sein« Gaben nach Hause zu tragen. Unterstützt von Jungmannen des „Stahlhelm", konnte jeder der Beschenkten folgendes mit heimbringen: 5 Pfund Mehl, 2 Pfund Zucker, 2 Pfund Nudeln, 2 Pfund Reis, '/, Pfund Kaffee, V» Pfund Butter, 1 Pfund Speck, 10 Stück Zigarren, Lebkuchen und Schokolade. —* Wie schon immer in den Vorjahren, so konnte auch Heuer wieder der Neustädter Frauen- vercin anläßlich seiner Weihnachtsfeier eine große Anzahl alter und bedürftiger Einwohner der Neustadt reich beschenken. Die Beschenkten erhielten Kleidungsstücke und sonstige Natu ralien, sowie zum Teil Geld überreicht, wodurch allen eine große Freude bereitet werden konnte. Die Mitglieder des Vereins hatten wieder einen reichen Gabentisch bereitet. Auch fand im evan- zelischen Gemeindehaus eine Bewirtung dabei statt. —* Die Sängerschaft der dein Erzgebirgischen Sängerbunds angeschlossenenVereine beabsichtigt, die im vorigen Jahre aufgestellte und dankbar begrüßte Bitte, in der Silvesternacht durch Bor» irag einiger Lieder das alte Jahr zu verabschie den und das neue zu begrüßen, auch in diesem Jahre durchzuführen. Am Sonütag, den 27. Dezember, (3. Feiertag) findet vormittags V-11 llhr iin Saale von „Drei Schwanen" eine Probe statt. (Vergleiche Anzeige). —Der Militär-Verein „Altstadt" unter stützte auch dieses Jahr 18 seiner Vereinsango. hörigen, Witwen, und Hinterbliebene zum Weih» nachtsfeste. —' Der Easfrruversorgungsverband Hohen- stein-Ernstthal-Oberlungwitz beabsichtigt die Er richtung einer Rohrbrücke über den Lungwitzbach in Flur Hermsdorf. Gemäß 8 33 Abs. 1 des Wassergesetzes sind etwaige Einwendungen hier gegen binnen zwei Woche» bei der Amtshaupt- mannschaft anzubringen. Beteiligte, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruche. —* Die Masserzulegnug nach den sogen Baumgärtel-Häusern an der Poststraße ist nm beendet worden. Bekanntlich gehören diess Häuser noch nach Oberlungwitz. Der Anschluß der Rohrleitung an diese Häuser von der Straße aus erfolgt aber auf Kosten der Besitzer. —Oberlungwitz, 24. Dez. Durch einen Fehl tritt von der Treppe verunglückte dieser Tage ein hiesiger Milchhändler erheblich. Er schlug mit dein Kopfs auf und mußte in bewußtlosem Zustand in dis Wohnung getragen werden. Ein Samariter leistete dein Verunglückten die erste Hilse. Er scheint aber beim Sturz noch leidlich davongekommen zu sein, denn er kann gegen wärtig seiner Arbeit wieder nachgehen. —" Oberlungwitz, 24. Dez. Die Besucher des Weihnachtsfestballs " im Gasthof „Zum Hirsch" werden diesmal eine besondere Ueberraschung erleben. Denn inmitten des Saales ist ein üft, Meter hellerleuchteter Christbaum ausgestellt. Das Orchester ist extra verstärkt worden — also für Humor und Stimmung gut gesorgt. —0 Gersdorf, 24. Dez. Der Wohnungsaus schuß hielt kürzlich in» Sitzungszimmer des Nat- qauses zwei Sitzungen ab, in welcher man sich mit Vergebung der Altwohnungen beschäftigte. Leider konnten nur iin Canzen 7 Gcsuchsteller berücksichtigt werden, weil 3 Altwohnungsn nicht wieder vermietet werde»» können, da sie zu naß oder den» Hauswirt zugesprochen werden mußten. Es wurden dann noch eine Anzahl Tauschwoh nungen vermittelt, so daß am Jahresanfang 102!» immerhin viele Mieter ihre Wohnungen wechseln können. Die letzten Vauarbeiten am Neubau an der Erlbacher Straße wurden durch die Kälte im November und Dezember sehr be einträchtigt, sonst würden die Wohnungen längst bezugsfertig geworden sein. —0 Gersdorf, 24. Dez. Wie aus der Anzeige in der vorliegenden Nummer ersichtlich, hält der hiesige Geflügelzüchter-Verein in» Saale des Gasthofes „Blauer Stern" seine 10. Allgemeine Geflügel-Ausstellung am 9. und 10. Januar 1920 ab. Der Ausstellungs-Ausschuß hat die Vor arbeiten hierzu schon seit Monaten in die Wegs geleitet und hofft auf eine»» guten Besuch. Die Frist für die Anmeldungen läuft am 31. d. M. ab, worauf wir die Interessenten auch an dieser Stelle aufmerksam machen. — Glauchau, 23. Dez. In der inneren Stadt und in der Nähe des Bahnhofes wurden in den Abendstunden der letzten Tage zahlreiche Per sonen von einem etwa 30jährigen Manne, den es leider noch nicht zu ermitteln gelang, mit Essig säure bespritzt, so daß ihre Kleidung erheblich be schädigt wurde. — Glauchau, 23. Dez. Es wird uns geschrie ben: „Während die Belegung des Stadtkran kenhauses Glauchau um die gleiche Zeit vor einem. Jahre um die Zahlen 80 bis 90 Kranke am Tage schwankte, sind im Hause jetzt seit Wochen über 160 Betten täglich belegt; das heißt, das gegenwärtig für 160 Betteir eingerich tete Haus ist überfüllt. Eine Abnahme der Be- legungsstürke ist nach den Erfahrungen der letzten Monate, in denen im Gegenteil eine stete langsame Zunahme der Belegung beobachtet wurde, nicht zu erwarten. Da die Höchstgrenze der Leistungsfähigkeit längst überschritten ist, mußte das Haus zu einer Art Selbstschutz greifen und einweisende Aerzte und Krankenkassen er suchen, Kranke, deren Aufnahme gewünscht wird, wenigstens zwei bis drei Tage vorher schriftlich oder fernmündlich anzumekden. Selbstverständ lich findet auch jetzt noch bet dringend«» Ooera-
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