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2/0 M O 'AM I^/wrFLrM. ^>an/dw. .0 Ob S/'n 'Br/e/ Gse/Hes. KT.UU^IIIIII!IUIIU< ^.d o o o o 0 s ^S>>! Es sprach ein kehrte; Q s o S ^-0-^ Die Kleine lebte in traurigen Familienverhält nissen und hat doch das Leuchten gelernt, das Leuchten in Hoffnung und Liebe. Laßt es uns auch lernen von dem, der einst zu Weihnachten aus der ewigen Liebe erschienen ist mit dem Gruß: Seht, ich verkündige euch große Freude! Weihnachten ist wieder da. Es ist seltsam, wie uns Alteren die Erinnerungen an unsere Kindheit dabei lebendig werden. Ein Fest der Erinnerung ist's nicht bloß für die einzelnen. Auch die Christenheit als Ganzes feiert zu Weih nachten erst einmal die Erinnerung an ihre eigene Kindheit. Die sternbeglänzte Zaubernacht steigt auf vor uns allen, die Nacht, in der den Menschen, die sich fürchteten, die große Freude verkündet worden ist. Solche Erinnerung ist schön. Sie erquickt die Seele. Aber das ist nicht genug. Wehe, wenn Weihnachten bloß das Fest der Erinnerun gen ist. Dann kann die Gegenwart sehr traurig sein — vielleicht gerade durch die Erinnerung? Wehmut, Verbitterung — im besten Falle eine Gefühlsaufwallung ohne Kraft, ein kurzes Leuch ten, nach welchem das Dunkel noch schwärzer ist. Weihnachten will mehr als bloß Erinnerung an die Vergangenheit sein, es will Freude sein für die Gegenwart und für die Zukunft. Wohl mancher wird hierbei still denken: ja — aber wir heute, in diesen Zeiten, wir als Volk, wir in unserer Familie mit allen Sorgen und allem Leid? Das ist verständlich. Man soll nicht dar über schelten. Es sind nicht die Schlechtesten, die so sprechen. Nie kann einem der Widerspruch zwischen Wirklichkeit und Wünschen so in die Seele schneiden als zu Weihnachten. Wer Weihnachten im Dunkel des Leides je durchlebt hat, weiß das. Aber dann gerade soll man recht in Weihnachten Hineinblicken, nach Bethlehem: in bitterer Armut ist er geboren, heimatlos, am Wege im Stall, auf Heu und Stroh, heimatlos und arm über die Erde gewandert, verlassen an das Kreuz geschlagen. Und über und in all dieser Not leuchtend die Botschaft von der Vater liebe Gottes, und aus diesem, gerade diesem Leben der Strom des .Segens für die ganze Welt. war sehr laut, und Geschrey und Gelächter von Anfang zu Ende. Ein schöner Abend, als wir zurückgingen, es ward Nacht. Nun muß ich dir sagen das ist immer eine Sympatie für meine Seele wenn die Sonne lang hinunter ist und die Nacht von Morgen herauf nach Nord und Süd umsich gegriffen hat und nur noch ein dämmern der Kreis vom Abend heraufleuchtet. Seht Kestner wo das Land flach ist ists das herrlichste Schau- spiel, ich habe jünger und wärmer Stunden lang so ihr zugesehen hinabdämmern auf meinen Wan derungen. Auf der Brücke hielt ich still. Die düstre Stadt zu beyden Seiten, der still leuchtende Horizont, der Widerschein im Fluß machte einen köstlichen Eindruck in meine Seele den ich mit beyden Armen umfaßte. Ich lief zu den Gerocks lies mir Bleystift geben und Papier, und zeichnete So ist Weihnachten das Fest der Verheißung. Es bringt die Hoffnung und damit die Zukunft in die dunkle Gegenwart: ein Vater voll unendlicher Liebe ist da, auch für dich. Seine Vaterliebe, wie sie in dem Kind von Bethlehem einst erschienen ist in der finsteren Welt, ist auch dir nahe — dir, dem Volk, dir und deiner Familie. Was einst Schiller, der schwer ringende, sang: „Brüder, überm Ster nenzelt muh ein lieber Vater wohnen —," das wandelt die Weihnachtsbotschaft dem Glaubenden in das frohe Wort Kinkels: „daß über mir ist eine Liebe, die mich nicht vergißt." So wirken Erinnerung und Hoffnung, Ver gangenheit und Zukunft zusammen und machen die trübe, müde Gegenwart licht und stark. Stark im Ertragen auch schweren Schicksals, daß wir es überwinden —, denn Christ, der Retter, ist da. Licht im Umgang mit denen, die im Dunkeln wohnen. So oft ich an Weihnachten denke und an Menschen, die mit schwerem Herzen Weihnachten feiern, kommt mir eine Erinnerung in den Sinn aus meiner ersten Amtszeit. Bei einer großen öffentlichen Feier bat mich ein kleines Mädchen, ob es wohl auch etwas aufsagen dürfte. i Gedicht, in dem es mehrfach wieder. In der Welt ist's dunkel, leuchten müssen wir. Du in deiner Ecke, ich in meiner hier. A 2m 2ahre 1772 sandte Goethe an seinen A Freund Kestnerzur Weihnacht folgenden Brief; D Frankfurt, 25. Dezember 1772. Christtag früh. Es ist noch Nacht, lieber «! Kestner, ich binn aufgestanden um bey Lichte A Morgens wieder zu schreiben, das mir angenehme I Erinnerungen voriger Zeit zurückruft: ich habe S mir Coffee machen laßen den Festtag zu ehren I und will euch schreiben biß es Tag ist. Der Türmer hat sein Lied schon geblasen ich wachte L' drüber auf. Gelobet seyst du 2esu Christ. 2ch S habe diese Zeit des Jahres gar lieb, die Lieder die man singt, und die Kälte die eingefallen ist macht ? mich vollends vergnügt. A Gestern lieber Kestner war ich mit einigen guten Jungens auf dem Lande, unsre Lustbarkeit HM r .