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oWiiMOHM NM E»fch«MI j,»m «S»ch,m«g ,»chmln»g« — Sk. lt. Postichrikouw Leipzig A 4V4. — vcm«l*d«girok»n»» 14. — v«nkk«tt»: k»mme«t- im» Ptt»al»Vank Z>«igslcll« Hohen» steta - Lrnp«h»I. — ll«»rrl«ngi nng,sandte Mannstript« »erd«» nicht znrü«kg«scht<N — Lmsentungen ohne Nam«»»- nennun, linden »»in« »nsnah««. un-AiyeiM B«> «i>nk»rs»n, Veegleich», uf». mied »er «rut!». betoag in «»chnung gestellt st«Sk höherer vewalt — Krieg »d« lenstiger legend »elcher klöriuig de« Vetrie»«» »«r ^«ilnng, »er Lieferen»«» »der »er vesörderuilg««inrich- Nmgen - H«I der vezteher »eine« «nspnnh ans Lieferung »der NoehSelernng »er Fettung »der «ns ttiützahtnng »eS V^nqllpdets«». Hohenstein-Ernstthaler AsAung, NachrkchteA und Neursts Nachrichten Oenerzl«1Ntiger für Hohenstein» Ernstthal mit Hüttengrnnd, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf Bernsdorf, Msdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falke«, Langenchursdorf, Reichen. Hach kallenberg» Grumbach, Lirschheirn, Kuhschnappel, kt. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pliißa und Rußdorf, Dieses Blatt enthält di« amtliche« vekamttmachungen d«S Amtsgerichts, Finanzamt« und des Ktadtrat« P, Hohexstein - Ernstthal, sowie der Behörde» der umliegenden Ortschaft«» Druck und Verlag van Dr. Alba« Frisch. BnanNvortkch für di« Echristleitun, Dr. Scich Frisch, für di« Anzeig«« Otto «och M. 298 Donnerstag, den 24. Dezember -925 BeeuaSvr»«« baldmonailt» 80 «oldpsenntae «InIcdlteblKv Tragerlohn. 75. ^ahrg. M WWW W MlWgS- MOlklir «on unserem Berliner Vertreter Berlin, 24. Dezember Nachdem nunmehr das Einladungs schreiben des Völkerbundsrates an die Reichsregierung zur Teilnahme an den Vorbesprechungen zur internatio nalen Abrüstungs-Konferenz im Wortlaut veröffentlicht worden ist, sind die poli tischen Kreise in der Lage, schon jetzt zu der gan zen Materie Stellung zu nehmen. Das Urteil der maßgebenden politischen Persönlichkeiten geht dahin, daß der Völkerbundsrat in der Auf stellung des Programms fich der größten Vor sicht bedient hat und daß infolge der starken Umgrenzung des ganzen Fragenkomplexes eine nicht zu unterschätzende Erschwerung der bevorstehenden Vorverhandlungen zu erwarten sein wird. Die Kommission, die als vorberei tende Instanz am 15. Februar 1626 in Genf zu sammentreten wird, um die Einberufung einer Abrüstungs-Konferenz zu ermöglichen, sieht sich vor die schwierigste Aufgabe gestellt, erst einmal ein wirkliches Verhandlungsprogramm für eine offizielle Konferenz zusammenzustellen, ein Pro gramm, das allen beteiligten Mächten die Mög lichkeit bieten soN, an der Konferenz mitzu wirken. Man hat nicht nur Deutschland, son dern auch Rußland und die Vereinigten Staa ten von Amerika eingeladen und schon daraus ergibt sich die zwingende Notwendigkeit, diese Mächte in keiner Weise zu provozieren, damit nicht der eine oder der andere Teil unter Protest die Weiterbeteiligung an den Verhandlungen ablehnt. Dieser mühsame Weg, den man er wählt hat, um überhaupt zu einer internationa len Abrüstungs-Konferenz zu kommen, wird lei der durch die vom Völkerbund ausgestellten Programmpunkte eher erschwert als erleichtert. Man hat die Frage aufgestellt, inwieweit ein Unterschied zwischen Offensiv- und Defensiv rüstungen gemacht werden soll. Glaubt der Nölkerbundsrat wirklich, daß eine solche Frage auf einer Konferenz der Großmächte, die sich ge genseitig mit Mißtrauen und Feindschaft gegen- überstehen, auch nur einigermaßen verständlich interpretiert werden kann? Jede Großmacht wird es mit Entrüstung zurückweisen, wenn man von ihr behauptet, ihre Rüstungen seien offen siv, und sie wird mit allem Nachdruck daran fest halten, daß sie eine absolute Defensiv-Politik treibt. Schließlich ist es auch ganz gleichgültig, ob die Rüstungen eines Staates unter dem Vor wand der Defensive oder unter anderen Vor wänden vorgenommen werden, denn die Diplo matie hat es noch immer verstanden, die militä rischen Maßnahmen mit sogenannten „politischen Notwendigkeiten" zu begründen. Die vollständige Entwaffnung Deutschlands gibt den besten Beweis dafür, was man unter „Abrüstung" zu verstehen hat. Wenn die ganz« Konferenz einen Sinn haben fall, so kann sie doch nur das Ziel haben, die Entwaffnung der bis an di« Zähn« gerüsteten Großmächte herbei- zusühren, und zwar nach dem Grundsatz der voll ständigen Gegenseitigkeit. Wozu hat der Völker bund di« Aufgabe übernommen, durch Schieds gericht« und durch Cchlichtungsversuche politische Streitigkeiten unter den Großmächten zu beseiti gen, wenn er nach wie,vor den Begriff der soge nannten Defensivrüstung anerkennen will? In Deutschland hat man das größte Inter esse daran, an den Vorbereitungen zur Ab rüstungs-Konferenz im größten Maße mitzuwir- ken. Di« deutsche Politik muß darauf gerichtet sein, für den internationalen Abrüstungsgedan- k«n zu kämpfen, weil das entwaffnete Deutsch land nicht dauernd der Willkür seiner schwer be waffneten Nachbarn ausgeliesert sein kann. Aller Voraussicht nach wird daher di« Abrüstungs- Konferenz zu einem diplomatischen Großkampf ersten Ranges führen, bei dem letzten Endes die Entscheidung einzig allein davon abhängt, ob der Rüstungsgedanke oder der Gedanke der wirk lichen Abrüstung durchgesetzt werden kann. Von vornherein ist es daher notwendig, daß man sich deutscherseits gegen die Aufstellung des Begriffs der Defensivrüstung wendet, der zur völligen Umkehrung der gegebenen Tatsachen und der wirklichen Erfordernisse einer solchen Konferenz führen würde. Hoffentlich wird die Neichsregie- rung ihre besten Vertreter zu den Vorverhand lungen entsenden, um in der Lage zu sein, den deutschen Standpunkt erfolgreich zur Geltung zu bringen. Hindenburg, Luther und Stresemann -k«ibcn in Berlin Entgegen der Annahme, daß Dr. Luther und Dr. Stresemannn Berlin für die Weihnachtsfeiertage verlassen würden und Dr. Geßler mit der Stellvertretung des Reichs kanzlers beauftragt sein werde, ist festzustellen, daß der Reichskanzler, der am Sonntag in Essen weilte, seit Montag wieder in Berlin weilt und auch die Feiertage über in der Reichshauptstadt bleibt. Ebenso wird der Reichsaußenminister erst n a ch d e n F e i e r- tagen Berlin verlassen, um unmittel bar nach Neujahr wieder zurückzukehren. Eben falls wird der Reichspräsident Weihnach ten im Kreise seiner Famalie inVerIin ver leben. Nach den Feiertagen Empfang de* Parteiführer beim Reichspräsidenten lT tarne Droht meldnnat Berlin, 24. Dezember Wie wir erfahren, beabsichtigt Reichspräsident von Hindenburg Anfang der kommenden Woche die Parteiführer erneut zu empfan gen, um mit ihnen die Regierungsbil dung zu besprechen. Im Anschluß daran wird der Reichspräsident mit dem bisherigen Reichs kanzler Dr. Luther konferieren, um eine mög lichst schnelle Lösung der Regierungskrise zu er möglichen. Es verlautet, daß Dr. Luther späte stens in den ersten Januartagen mit der Regie rungsbildung beauftragt werden soll. Weihnachtsfeier bei Hindenburg Reichspräsident von Hindenburg veran staltete am Mittwoch nachmittag in den Fest räumen des Reichspräsidentenhauses für das Personal seines Büros und seines Hauses eine Weihnachtsfeier. Der Reichspräsident begrüßte die Festteilnehmer, di« unter dem bren nenden Weihnachtsbaum an einer Kaffeetafel Platz genommen hatten, mit herzlichen Worten. Staatssekretär Dr. Meißner dankte namens aller Angehörigen des Büros und des Hauses dem Reichspräsidenten für seine freundlichen Worte mit der Versicherung, daß jeder von ihnen es als «ine besondere Ehre betrachte, unter dem Reichspräsidenten arbeiten zu dürfen. SWellms tn MerzMiM? D«r Pariser „Figaro" bringt ei« Reuter-Ü^le- gramm, wonach Morgan und mehrere andere Uhrende Bankiers von Wallstreet t«l«graphisch nach Washington in» Weiße Hau» berufen sind, wo seit Montag die v «s p r « ch u n g e « de« Re parationsagenten Parker Gilbert mit Da me» vor sich gehen. „World" schreibt, di« Eroßfinanz rechne all gemein mit einer gänzlichen Einstel lung d«r Daw«»zahl«nge» auf die Dauer «ine» Jahres, da früher kein« Besserung d«r deutschen Wirtschaftskrise eintreten würde. Man vergleiche damit unsere Mitteilungen im heutigen „Handels« und Wirtschafts-Anzei ger." (D. Schrift.) Die Bereinigten Staaten gegen eine Milderung der Zahlungen Wie die „Morning Post" aus Washington meldet, haben die Vereinigten Staaten einer Milderung in der Sache der Dawesschwie- rigkensn n i ch t z u st i m m e n können Vizeprä sident Dawes werde jedoch persönlich die Vor aussetzungen für eine eventuelle Verseh ie- b u n g der fälligen Daweszahlungen prüfen und sich hierüber gutachtlich äußern, sobald die Nepa- ranonskommission ihn dazu auffordcre. Die Haltung der Neuyorker Eroßfinanz hänge von der endgültigen Stellungnahme des Vize präsidenten Dawes ab. Das ist die Auffassung, die in der Neuyorker Presse allgemein zum Ausdruck kommt, während Gilbert über den Zweck seiner amerikanischen Reise fich weiterhin in Schweigen hüllt. Die Schwierigkeit«» einer deutschen Anleihe Der Plan, einen Teil der 5prozentigen deutschen Neichsbahn-Obligatio- nen, die unter dem Dawesplan geschaffen wur den, als Basis für die Aufnahme einer Anleihe am deutsch-englisch-amerikanischcn Markt zu machen, ist endgültig aufgegeben worden. Von diesen Obligationen dagegen sind zu unterscheiden die "prozentigen Vorzugsaktien. Gegenwärtig wird von deutschen und ameri kanischen Sachverständigen ernsthaft erwogen, den der deutschen Regierung von dieser Wert papiergruppe zustehenden Anteil von einem Viertel als Sicherheit für die Aufnahme einer deutschen Anleihe zu verwenden. Deutschlands Zahlungen nach der Rechnung der Steparationskommission und in Wirklichkeit Nach Pariser Nachrichten hat die Reparations kommission eine Aufstellung der gesam ten Zahlungen gemacht, die Deutschland seit 1919 an die Alliierten geleistet hat. Danach sollen sich die gesamten Einnahmen auf insge samt 10Milliarden71Millionen und 319000 Goldmark belaufen. Diese Rechnung ist wieder einmal «ine typisch« Täuschung, denn Deutschland hat vielmehr Leistungen in der verflossenen Zeit gemacht, als durch diese Summen anerkannt wird. Die Repa rationskommission schätzt offenbar die deutschen Leistungen nach einer Rechnungsweise ab, die mit Adam Riese nichts mehr zu tun hat, die aber wohl dem Geiste von Locarno, wie man ihn in Paris auffaßt, entspricht. Eine neutrale Stelle, das Washingtoner In stitut of Economis, hat die deutschen Leistungen, die bis zum Jahre 1923 erfolgt find, bereits auf 25,8Milliarden veranschlagt, mnd nach den Berechnungen, die auf deutscher Seite angestellt worden find, übersteigt die Gesamtsumme der von Deutschland geleisteten Werte in diesen Jahren bereits ein halbes hundert Milliar- d e n. Es ist kein Gedanke daran, daß Deutschland die willkürliche Berechnung der Gegenseite aner kennt, es wird im Gegenteil, sobald dies offiziell zur Kenntnis gebracht wird, auf das schärfste energischen Einspruch erheb«» und geg^be- nensalls di« im Vertrag von Locarno liegenden Möglichkeiten probeweise ausnützen, um eine schiedsgerichtliche Entscheidung über di« deutschen Leistungen herbeizuführen. Noch immer Abbau b«i der Reichsbahn- Di« Londoner „Evening Times" erfahren aus Kreisen der internationalen Verwaltung der deutschen Reichsbahn, daß innerhalb der nächsten fünf Monate 32 500 Beamte und Arbeiter zum Abbau kommen. Ob da mit die Rentabilität der Reichsbahn gesichert ist oder ob noch Tarifsteigerungen erforderlich ein würden, lasse sich jetzt noch nicht überblicken. Die Not des Rnhrbergbaues Wie die Berliner Morgenblätter melden, fand am Dienstag in Essen eine Besprich nng zwischen Vertretern der christlichen Arbeiterbewe gung, des christlichen Unternehmertums, der Geistlichkeit und einigen Zentrumsabgeordneten statt. Die Konferenz befaßte sich eingehend mit der gegenwärtigen großen Notlage des Nuhrbergbaues, insbesondere der Ar beiterschaft. Von maßgebender Unterneh merseite wurde die Bereitwilligkeit erklärt, in kürzester Frist eine Zusammen kunft der Bergarbeiterführer und der Vergbauvertreter herbeizuführen, um in vertrauensvollster Zusammenarbeit Mittel und Wege zur Behebung der Schwierigkeiten zu suchen. Einmütigkeit herrschte weiter darüber, daß eine gleichartige Zusammenarbeit aus dem Bewußtsein gemeinsamer Verantwortlichkeit für das deutsche Volk auch auf allen anderen Wirt schaftsgebieten Pflicht aller Beteiligten sei. Entlassungen als Folg« der Lohnerhöhungen Infolge der Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruchs in der rheinisch - westfälischen Eisen- und Stahlindustrie werden am 31. Dezem ber die Unternehmer zu umfangreichen Ent lassungen schreiten müssen, da keine Gel der und auch keine andern Ein nahmemöglichkeiten vorhanden find, um di« Mehrkosten der Schiedsspruchs zu decken. Vor aussichtlich kommen zunächst etwa 1600 Arbeiter zu Entlassung. Die Notlag« der stellungslose» älteren Angestellten L>er sozialpolitisch« Ausschuß des vorläufigen Reichswirtschaftsrates hat einstimmig zur Not lage der älteren Angestellten einen Antrag angenommen, der die Reichsregierung er sucht, allen älteren erwerbslosen Angestellten eine sofortige einmalige Unter stützung von mindestens 100 Reichsmark zu gewähren, die erforderlichen Beträge durch das Reich aufzubringen und die Dauer der Erwerbs- losenunterstützung für ältere Angestellte bis auf 52 Wochen zu erhöhen. Der Beschluß ist sofort der Reichsregierung übermittelt worden. - Gräfin Bothmer au» der Haft entlassen Gestern nachmittag ist Gräfin Elinore von Bothmer auf Veranlassung des vernehmen den Richters auf freien Fuß gesetzt wor den. Frau v. Bothmer hatte dem Gericht mitge teilt, daß sie fich in Berlin aufhalten werde und den Behörden jederzeit zur Verfügung stehe. Die „Vossssche Zeitung" meldet dazu, daß der Potsdamer Oberstaatsanwalt gegen die Haftentlassung der Gräfin Bothmer Be schwerde «inlegen wolle. Der Prozeß wegen Urkundenfälschung der Gräfin Bothmer dürfte bereits Mitte Januar stattsinden. Nach einer weiteren Blättermeldung hat die Gräfin Both mer gegen die einstweilige Verfügung ihres Mannes, die ihr das Betreten ihrer Wohnun^ in Potsdam verwehrt, Einspruch erhoben. MIM lkilt HM MlMM Ml »kl Ei», unzweideutige Erklärung Tschitscherin» Don verschiedenen Interessenten des Völker bundes wird immer mit der Behauptung ge arbeitet, daß auch Rußland den Eintritt in di« Gesellschaft der Nationen in Erwägung ziehe und nur eine günstige Gelegenheit, um die ent sprechend« politische Schwenkung oorzunehmen, abwarte. Diesen Zweckgerüchten tritt der ruf- isch« Volkskommissar T s ch i t s ch « r i n mit «iner >»r „Roten Fahne" gegebenen Erklärung entgegen, in der es heißt: In dem Augenblick, wo ich Deutschland ver« ässe, möchte ich durch die Vermittlung d«r .Roten Fahne" noch einmal bekanntmachen, daß die Sowjetunion nach wie vor f« st