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Hohmslem-Eruslthaler Tayeblallun-AMger Donnerstag, den 24. Dezember 1925 Nr. 298 (Weiynacyi im (Mmierwakde Rudolf Herzog. Ivas gilt dir ssrost? Ivas einst der Blitze Sprühen? ks gibt kein Jahr, in dem nicht Rosen blühen! Rn dir nur liegt's, daß du die Knospe weckst, Daß kühn die Hand du nach der Blüte streckst, Daß, eh' ste fällt im grimmen Herbstnachtregen, Die Blätter duftend auf dein Herz sich legen. 6ib Als Und Der deinem Lied den Hellen Vurschenklang, gält' es deiner Liebe ersten Lang- wenn als INann du deiner INutter denkst, Lräne schäm dich nicht, die du ihr schenkst. — Lieh, sieh! Lo wie dein Herz in heißem Wallen, 8o öffnen sich die dunklen Ivaldeshallen, Und schlanke Mädchen, Lilien in den Händen, Sie nahn, den 6ruß der Heimat dir zu spenden, Der Heimat deiner Jugend, deiner Lust. — 0 tu sie auf, die Pforten deiner Brust, Und laß hinein, erinnerungsverklärt, Ivas dir im Lraum die Weihnachtsnacht beschert. Und diesen Schatz im Herzen schau hinaus Lachenden Mundes in das Sturmgebraus! Lin Atemzug voll Liebe — —. Heilandsfest! Du Weltenpause, die uns träumen läßt Kin selig Weilchen in des Lags Betriebe vom reinen kvangelium der Liebe. — — — Das Kampfesschwert will heut der Hand entgleiten. — Ruhig, mein Roß, heut gilt's kein stürmisch Reiten. Kein frisch Lurnier, kein fröhlich Satgrspiel, Wir lenken abseits heut vom Weltgewühl Und satteln ab. Leh hin, wohin dich's treibt. Der Lag, den heut die Lhristeneröe schreibt, War mir von je ein Lag des stillen Sinnens, Des Rückerinnerns und des Weltentrinnens, bin Andachtsfest, aus Llück und Leid gemischt. — — Ich such' den Pfad, vom letzten Schnee verwischt, Der in den Winterwald, den still erstarrten, Mich führt wie in des Märchens Zaubergarten. Hier steh' ich still, hier ist mein Weihnachtsöom. Ledämpft nur klingt des Lebens lauter Strom, Des rauhen Mahners, tief im Walde wieder. Auf, altes Herz, sing deine Weihnachtslieder! 0 werde jung und sing sie kinderfrisch, Als standst du betend vor dem Labentisch- Vann bleibst du jung, stiehlt sich auch Silbergrau Auf deinen Scheitel wie der Abendtau. Dann bleibst du jung, und jung sein, das heißt lieben! Dich, deine Welt, die Zukunft unbeschrieben. Drum sei dein Ziehn bei jedem Morgenrot: Herr, gib mir Liebeskraft! Rur dies ist not! — Auf horcht der Wald — —. bin Llockenruf erklingt, bin uralt bhristlied fern vom Kirchlein dringt, Und leuchtend aus dem Schatten dunkler Buchen Lritt 'eis die Liebe, Jünger sich zu suchen