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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192512143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19251214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19251214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-14
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
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genannt werden darf und der bekundet, aus einer unbestreitbar zuverlässigen Quelle — de ren Namhaftmachung zu weiteren politischen Ver wicklungen führen könnte — durch persönliche Mitteilung erfahren zu haben, daß der Ange klagte die Lager verraten und dafür 14 00 Goldmark erhalten hat. Der betreffende Unbekannte steht in keiner Beziehung zu dem An geklagten und es besteht kein Verdacht, daß er gegen ihn eingenommen sein könnte. Außerdem liegt ein Brief des Angeklagten an die Interalliierte Kommission vor, worin er diese bittet, ihn nicht zu verraten, da ihm sonst bis 15 Jahre Zuchthaus drohten. Auch bei Berechnung der Stückzahl der gefunde nen Sachen ldie Kommission bezahlt für jedes Stück 10 Pfennig) würde die Summe, die der An geklagte erhalten hat, ungefähr herauskommen. Unter Berücksichtigung der s ch w e r e n po litischen Folgen sowie der wirtschaftlichen und materiellen Schäden mußten dem Angeklag ten mildernde Umstände versagt bleiben. Denn tatsächlich hat der französische Kriegsminister ein Telegramm über das hier besprochene Auf finden von neuem Kriegsmaterial in Deutsch land und den dadurch begründete Verstoß gegen den Versailler Vertrag erhalten, und es ist der französischen Negierung gelungen, a u f Grund dieses Telegramms bei der Votschafterkonferenz die Nichträumung der Kölner Zone im Januar 1925 durchzudrük- ken. Damit ist der Verrat des Angeklagten für unser Volk von schwerster Bedeutung geworden. Die Presse im Ruhrkamps Der Krieg ohne Blutvergießen, der im Jahre 1923 zum erpen Male in der neuen Geschichte um das deutsche Land an Rhein und Ruhr ausgefochten wurde und Uder den heute noch die Meinungen weit auseinandergehen, wird ohne Zweifel eine reiche wissenschaftliche Literatur Hervorrufen. Die erste zu sammenfassende Darstellung eines Kapitels liegt heute in der vom Riederrheinisch-Westfälischen Zeitungsoer- legervercin herausgegebenen Schrift „Die Press« im Ruhrkamps" vor. Die Arbeit eröffnet den Reigen, denn bi» jetzt gibt cs nur zu Propagandazwecken ver faßte Ausführungen. Die Tätigkeit der Presse war in diesem Kriege jo besonder» wichtig, weil das ge druckte Wort, aus deutscher Seite wenigstens, die einzige Waffe war. Wenn Rhein und Ruhr im Herbst 1923 bei Preußen und beim Reich blieben, so ist das ohne Zweifel der opferwilligen Arbeit der deutschen Presse zu danken. T Arr dieser Arbeit wird in einem Aufsätze von Dr. ^>,pen, betitelt „Die Presse als Führerin im Ruhrtampf", auf Grund breitesten Materials ge schildert. Mit welchen Mitteln die französischen Macht haber versuchten, die deutsche Presse mundtot zu machen, zeigt der zweite Aufsatz „Frankreich und die Freiheit der Presse". Alle Bedrückungen, Schikanen, Verhaftungen, ' .... Verbote, Beschlagnah mungen, Haden Plus gefunden. Bielen dürfte es neu jcw, Franlreich in dieser Zeit eine ausgedehnte, deutschsprachige Presse unterhielt, deren Aufgabe es war, den deutschen Einheitswillen zu unterwühlen. In diese „französische Presse an der Ruhr" führt die dritte Arbeit von Dr. Wölbing ein. Wenn man die Presse einen Spiegel der Volksseele nennt, so spiegelt die vierte Arbeit „Die französische Presse im Ruhrkamps" die Stellung des französischen Volkes aller Parteien zum Ruhrkamps wieder. An Hand genauester Beobachtung zahlreicher französischer Zeitungen zeichnet Dr. Hoenicke die Einstellung der »rationalistischen Blätter ebenso wie die der versländi- gungswilligen Zeitungen der Linken. Erst die Kennt nis der Stimmung in der französischen Presse in die ser Zeit macht das Vorgehen des Herrn Poincaree und ebenso den Umschwung der französischen Politik im Jahre 192« verständlich. Eine Ergänzung, die vielen nicht unerwünscht sein wird, finden die Ausführun gen in der Arbeit des bekannten Professors Dr. o'Estcr in München über „Der Ruhrkamps in der Satire der Weltpresse". Um die allgemeinen Aus führungen über die Lage der deutschen Zeitungen während des Ruhrkampses zu ergänzen und zu er härten. wurde schließlich noch die Schilderung der Schicksal« einer besonderen Zeitung, der Rheinisch- Westfälischen, aus der Feder ihres Chefredakteurs, Dr. Albrecht, ausgenommen. Da» Büchlein, da» im Verlag von Wilhelm Stumpf in Bochum erschienen ist, einen geschmackvol len Einband hat und im Buchhandel 2 Mark kostet, ist allen denen, die sich jetzt, nachdem der Sturin ver raucht ist, ein unparteiliches Bild von den Ereignis sen jener Schicksalsmonate machen wollen, sehr zu empfehlen. Zeitungsleute und Politiker sollten sich durch di« Lektüre auf jeden Fall belehren. E» ist zu wünschen, daß die Schrift, die gleichzeitig, ohne Uebertreibung und Hurrapatriotismus der Opfer- bereitschaft des deutschen Volkes an Rhein und Ruhr «in würdiges Denkmal setzt, weiteste Verbreitung findet. Da» Meistbegünstigungsrecht zwischen Deutschland und Frankreich »Staene Dradtmelduna» Berlin, 14. Dezember Wie wir hören, steht die Abreise Staats sekretär» Trendelenburg nach Paris nun mehr bevor. Bei den letzten vorbereitenden Be sprechungen, die am Sonnabend im Reichswirt- schaftsministerium stattgefunden haben, wurde di« Frag« des Meistbegünsttgungsrech- te » nochmals eingehend geprüft. Staatssekretär Trendelenburg wird bei den Verhandlungen mi: der französischen Regierung das Angebot der Meistbegünstigung für die französische Einfuhr machen und dafür die französischen Mindestzölle für di« deutsche Ausfuhr verlangen, die bekannt lich der Meistbegünstigung gleichwertig find. In den deutschen Regierungskreisen rechnet man da mit, daß der deutsch-französisch« Wirt schaftsvertrag bei den diesmaligen Ver handlungen endgültig zu st and« kommt. Aufhebung de» Au»nahmezustande» in Bayern Nach «in«r halbamtlichen Mitteilung der Kor respondenz Hoffmann hat da» bayrische Gesamt- . paatsministerium mit Verordnung vom gestri gen Inge den Ausnahmezustand in Bayern aufgehoben. Für Versammlun gen und Aufzüge uMer freiem Himmel gelten nun uneingeschränkt die Vorschriften der Reichs verfassung und des Reichsvereinsgesetzes, welche den Polizeibehörden bei unmittelbarer Gefahr die Möglichkeit zum Einschreiten zu Verboten und Einschränkungen geben. Die Regierung ist ent schlossen, von diesen Möglichkeiten nötigenfalls Gebrauch zu machen. Zur Verhinderung von Ausschreitungen auf dem Gebiete des Plakat wesens hat der Innenminister gleichzeitig eine oberpolizeiliche Vorschrift erlassen, wonach Pla kate, Flugblätter und Flugschriften nur dann an geschlagen oder sonst verbreitet werden dürfen, wenn sie lediglich Ankündigungen über Ver sammlungen oder in geschäftsüblicher Forin An zeigen enthalten. Die Aufhebung des Ausnahme zustandes schließt seine Wiedereinführung bei vorliegenden FäT^r nicht aus; bei Verschlimme rung der Sicher^^sverhältnissen wird die bay rische Regierun^on ihren verfassungsmäßigen Rechten Gebrauch machen. Kein Preisabbau, aber neue Steuern Die von der Reichsregierung angekündigte und iin Reichshaushalt für das Etatsjahr 1926/27 näher begründete Anforderung von 700 Millionen Mark neuer Steu ern ist nur der Auftakt zu einer neuen Hoch flut von Steuern in den Ländern und Kommunen. Auch der preußische Etat schließt mit einein Fehlbetrag ab, der gleichfalls neue Steuern in der Höhe von einigen hundert Mil lionen Mark notwendig macht, und selbst die Stadt Berlin hat für das kommende Wirtschafts jahr neue Steuern von rund 80 Millionen Mark zuin Ausgleich des Etats nötig. Der kommende „Preisabbau" steht also unter verheißungsvolle,» Auspizien. Moratorium für die Wilhelm-Kaufmann- Textilwerk« In der am Sonnabend in Dresden abgehalte nen Generalversammlung der Gläu biger wurde nach langen Auseinandersetzun gen, die von vormittags 9 Uhr bis in die späten Abendstunden sich ausdehnten, einstimmig be schlossen, ein Moratorium bis 9. Januar 1926 zu gewähren, allerdings in der Voraus setzung, daß auch die übrigen in der Versamm lung nicht mit vertretenen Gläubiger bis späte stens 15. d. M. diesem Moratorium ebenfalls zu stimmen. Vertreten waren Gläubiger mit rund 4 Millionen Reichsmark Forderungen. Die Wet terführung der Betriebe erfolgt inzwischen durch den zum Treuhänder gewählten Kommerzienrat Fopp in Bremen, dem ein aus Vertretern der Banken und Warengläubiger bestehender Aus schuß zur Seite steht. Feuerwehrhilfeleistung behördlich verboten! Man schreibt uns aus Eger: Anläßlich des Brandes der großen Porzellanfabrik Riemer L Co. in dem bayrischen Erenzorte Mitterteich wurde auch die Egerer Feuerwehr tele graphisch um HilfeleistungEHebeten. Die Mann schaften rückten natürlich sojort ab, wurden aber zu ihrem Erstaunen an der Grenze von den tschechischen Beamten aufgehalten und man ver weigerte der Feuerwehr den Uebertritt auf bayrisches Gebiet. Alle Vorstellun gen des Führers dieser Rettungsmannschaften blieben auf die tschechischen Erenzwächter ohne jeden Eindruck. Man machte sie darauf aufmerk sam, daß in Hunderten Fällen schon von jeher die Feuerwehren im Grenzgebiete sich gegenseitig zu Hilfe kamen, ohne daß es jemals Schwierigkeiten beim Grenzübertritt gegeben habe. Die tschechi schen Beamten aber erwiderten, das sei ihnen ganz gleichgültig. In Mitterteich brenne „n u r eine Fabrik" und es seien dabei keine Men schenleben gefährdet. Nur wenn das ganze Torf brennen würde, könnte der Egerer Feuerwehr das lleberschreiten der Grenze erlaubt werden. Der Mannschaft blieb unter solchen Um ständen nicht» anderes übrig, als wieder umzu kehren. Wie notwendig ihr Eingreifen bei dem großen Brande gewesen wäre, erhellt aus der Tatsache, daß die Mitterteicher Feuerwehr drei Stunden lang auf Unterstützung wartete, weil sie allein gegen das rasende Element nichts aus- richten konnte. Daß durch den Fabriksbrand die Arbeiter, deren das Unternehmen über 600 be schäftigte, brotlos geworden sind, da» ficht die sreundnachbarlichen Tschechen natürlich nicht an. Sie wissen eben die Worte des Außenministers Benesch von den „guten ungetrübten Beziehun gen zwischen Deutschland und der Tschechoslowa kischen Republik, die freundliche Nachbarstaaten sind", entsprechend zu werten. Sine Million Mark au» dem Zug gefallt« Amtlich wird mitgeteilt: Am Sonnabend find bei Nauen auf dem Eisenbahngelände zwei Post beutel mit je 20 Einschreibebriefen gesunden worden, di« von der Berliner Handelsgesellschaft nach Amerika geschickt worden waren und hohe Werte (über Millionen Mark) enthielten. Die Eisenbahn vermutete zunächst, daß es sich um einen geplanten Post, raub handelte. Die Untersuchung hat aber er geben, daß die Annahme irrig war. Die Beutel ind vielmehr aus dem Fernzug Berlin — Hamburg herausgefallen. Di« Beutel befinden sich zurzeit im Gewahrsam der Post. Der Gesamtinhalt von 40 Einschreibe briefen ist vorhanden. Die Untersuchung ergab, daß von einem Ver brechen absolut nicht die Rede sein könne, sondern daß das Herausfallen der beiden Geld beutel lediglich auf die Unachtsamkeit der begleitenden Beamten oder auf einen Tür, defekt zurückzuführen ist. Es darf mit Be stimmtheit angenommen werden, daß der Be amte die Beutel an der Türe aufgebaut hatte, daß sich diese Tür öffnete, und durch den Spalt die beiden Beutel auf den Bahndamm gefallen sind. * So erklärt die Reichspostbehörde den Vorfall. Nur muß die unglaubliche Leichtfertigkeit in Er staunen versetzen, mit der derartige Werte im Postwagen verstaut werden. Es ist nur gut, daß der eine Postbeutel gerade auf den Nauener Bahnsteig fiel und man also sofort auf den Ver lust aufmerksam wurde. Zum Tode der Frau Jurjewskaja Der Rechtsvertreter der verstorbenen Sänge rin, Rechtsanwalt Dr. Jaffee, veröffentlicht eine Erklärung, in welcher er sämtliche Ge rüchte für unwahr erklärt, welche behaupten, daß Frau Jurjewskaja noch am Leben sei. Insbe sondere liege der dringende Verdacht nahe, daß die bei einigen Zeitungen eingegangenen an onymen Briefe, welche auf den hinreichend be kannten Psychotherapeuten Otto Otto Hinweisen, von diesem selbst stammen zum Zwecke der Reklame für seine eigene Person und Tätigkeit. Im übrigen sind die polizeilichen Ermittlungen über den Fall Jurjewskaja abgeschlossen. In zwischen ist u. a. auch die Stelle ermittelt wor den, wo das in Andermatt gefundene Rasiermes ser gekauft wurde. Die unglückliche Frau hatte das Mester bereits in Berlin erworben. Die neue Dynastie in Persien Die verfassunggebende Versammlung in Teheran hat nach einer vierstündigen Sitzung einstimmig ein Ergänzungsgesetz zur Verfassung angenommen, das Riza KhanPähläwi die Königswürde zuerkennt. Nach diesem Gesetz wird sein ältester Sohn Kronprinz und bleibt die Königswürde in der neuer» Dynastie erblich. Sächsisches Hokenstein-tLrnfttdal, 14 Dezember 1825. Wettervoraussage: Veränderliche Bcwöltuna, Temperatur um Null, trocken, nordwestliche Winde. Temperatur vom 1». Dezember: Minimum —2.2 mittag» 12 Uhr —0.7 Mari- mum —0.1. Vee silberne Sonntag Ein sonnenheller Tag, so recht geschaffen für die, denen an Wochentagen kaum Gelegenheit ge boten ist, einmal in Ruhe durch die Geschäfte der Stadt zu bummeln und all das zu bewundern, was an weihnachtlicher Herrlichkeit in diesem Jahre geboten wird. So waren die äußerlichen Voraussetzungen für den silbernen Sonn tag die denkbar günstigsten. Schon in den frühen Nachmittagsstunden setzte aus allen Himmelsrich tungen eine große Wanderung nach der Stadt ein. Zu Fuß, mit dem Rad, der Straßenbahn oder der Eisenbahn kamen sie an, um zu schauen und zu kaufen. In den Hauptverkehrsadern unse rer Stadt — Altmarkt, Dresdner Straße, Wein- kellerstraße, Teichplatz — wogte es „unaufhörlich hin und her, und alle Geschäfte — die großen Kaufhäuser sowohl rnit ihrem Heer von Ange stellten wie die kleineren, in denen Mann, Frau und Kinder alles allein besorgen — hatten sich guten Zuspruches zu erfreuen. Auch die Fieran ten auf dem Weihnachtsmarkt konnten zu frieden sein. Die Budenstadt auf dem Altmarkt wirkt etwas anachronistisch. Wir fühlen uns zu rückversetzt in die beschauliche,» Zeiten, in denen der Großvater die Großmutter nahm. Aber ge rade zum Weihnachtsfest paßt diese Beschaulich keit gut; mahnt uns nicht gerade dieses Fest der Nächstenliebe ganz besonders, einmal wenigstens für kurze Zeit dem selbstsüchtigen Drang nach, dem Materiellen Einhalt zu gebieten und in Liebe der anderen zu gedenken? Auf diesem Markt kaufen di«, die nicht aus dem Vollen schön- en können. Kleine Buben und Mädels, mit den wenigen Groschen ihrer Sparbüchs« in der Tasche, durchstreifen die Budenreihen und prüfen genau, bevor sie ihr kleines Kapital in einem Geschenk für Vater und Mutter anlegen. Und, wie der Deutsche zum Weihnachtsfest Freude machen will, so will er auch seinen Tannenbaum im Lichter glanz nicht vermissen. Der Wald ist wieder nach der Stadt gekommen, und wo die schnnncken Tan nen und Fichten schön in Reih und Glied aufge stellt sind, da sah man auch am Sonntag viele Be sucher. Thristbaumeinkaus ist immer eine besondere Sache. Man prüft genau, bevor man sich zum Kauf entschließt, darum waren auch die, die am Abend bereits mit einem Bäumchen heimwärts gingen, noch nicht allzu zahlreich. Die Zeiten sind schwer. Der Weihnachtstisch wird in den meisten Häusern nicht so reich gedeckt sein kön nen wie in anderen Jahren, aber fehlen soll er nach Möglichkeit nirgend». Die» erkannte man auch am Sonntag. Di« Schlangen an den Kassen verrieten, daß fleißig gekauft wurde, freilich war dabei die Nachfrage nach praktischen Dingen grö ßer al» nach ausgesprochenen Spiel- und Lurns- waren. Die paketbeladenen Heimkehrer aber lie ßen vermuten, daß der silbern« Sonntag auch ein guter Kasse-Erfolg gewesen sein muß. Wer jedoch mit dem Geschäft nicht zufrieden war, der mag sich damit trösten, daß es auch noch einen goldenenSonntag gibt. —° Die vielen Freunde, die sich Herr Kantor Paul Geilsdorf auch in unserer Stadt und seiner Umgegend erworben hat, sollen durch dies« Notiz aufmerksam gemacht werden, daß morgen, Dienstag, abends */,8 Uhr in» Kaufmännischen Vereinshaus-Lhemnitz unter seiner Leitung das „Weihnachtsoratorlum" von Joh. Sebastian Bach aufgeführt wird. Namhafte Solisten wirken mit, die Städtische Kapelle Chemnitz stellt das Orchester. Möchten doch viele sich diese schöne, innig-deutsche Musik anhören! —* Das Geld fliegt wohl nicht jeden» in» Haus und so gut wie uns am Freitag wird es wenigen ergangen sein. Steckten da bare 4410 Mark in lauter schönen alte»» — leider, leider nicht mehr verwendbaren — Geldscheinen in unserem Redaktionsbriefkasten. Dem freund lichen Geber herzlichsten Dank, doch möchten wir ihn bitten, für seine Spenden das nächste Mal die jetzt gültigen Reichskassenscheine zu ver wenden. —0 Gersdorf, 14. Dez. An» gestrigen Sonntag abend fand im Saale des Gasthofes „Blauer Stern" die dritte Weihnachts-Aufführung der Kinderabteilung des Turnvereins „Germania" statt. Am Nachmittag desselben Tages war be reits eine Aufführung vorausgegangen, die namentlich von unserer Schuljugend gut besucht »var. Das Programm war sehr reichhaltig. 80 Knaben und Mädchen »virktei» .bei dieser Aufführung »nit. Das Märchenspiel in 1 Aus züge „Zwergkönig Hibisch" hatte viel ernste Szenen und gefiel allen Besuchern gut, was der reiche Beifall bewies. Es folgten dann eine Reihe turnerischer Darbietungen, nachdem ein Prolog gesprochen und der Aufmarsch der kleinen Turnerjugend erfolgt war. Besonders hervor heben möchten wir die guten Hebungen der Knabenabteilung und Tanz und Spiel der Mädchenabteilung. Mit trefflicher Sicherheit wurden dann Gruppen am Barre»» von dei» Knaben geboten. Anschließend erfolgte auf der Bühne durch Herrn Göckeritz die Enthüllung einer gestifteten Fahne für die Kinderabteilung. Der zweite Teil des Abends begann »nit den, Sprechchor „Hinan, vorwärts binan". Gut vor- getragen wurde von einein größeren Knaben ein Gedicht „Die Weber",' hübsch ausgefilhrt wurden auch die Hebungen „Turnstunde für Mädchen". Von großem Fleiß zeugte auch di« Bodengymnastik der Turnerjugend. Die Dar- bietungen gefielen gut. Zum Schluß des Abends bot man noch ein einaktiges Weihnachtsjpiel „Die Spielwarenwerkstatt". Es war herrlich, die Kleinen so artig reden zu hören vor den, bärtigen Weihnachtsmann, der schließlich ver sprach, allen lieben Kindern zu helfen und zu Weihnächte»» zu kommen. Mit vielen Ueber- raschungen aus seinem großen Weihnachtssack wolle er die Kinder glücklich machen. Glück strahlend über solche Versprechungen, gingen die Kleinen wieder ab, damit »var das Spiel zu Ende. Dieses Weihnachtsspiel erntete ebenfalls reichen Beifall. Der Turnverein „Germania" hat hiermit gewiß wieder viele Freunde und Gönner gewonnen. Am Schluß wurde darauf hingewiesen, die Kinder in die Kinderabteilung zu schicken. —0 Gersdorf» 14. Dez. Wie wir schon kürz lich die Interessenten des Telephonverkehr darauf hinwiesen, wird nun ab heute Montag der erweiterte Fernsprechdienst bei unserem Post- und Fernsprechamt beginnen. An Werktagen werden die Anschlüsse von früh 8 Uhr bis abends 9 Khr hergestellt. An Sonntagen ist der Fern sprechverkehr wie folgt geregelt: früh von 8—9 Uhr, mittags von »/,12—1 Uhr und nachmittags von 5—6 Uhr. Damit werden die längst er sehnten Wünsche erfüllt und einem großen Be dürfnis abgeholfen, zumal in den Nachbar- stttdten »vie Hohenstein-Ernstthal, Lugau, Oels, nitz und Ltchtenstein-C. solche Derkehrszeitei» beim Fernsprechamt bereits bestehen. —- Falken, 14. Dez. Feuerlärm weckte Frei- I tag nacht gegen V-1 Uhr die Bewohner unsere» I Ortes aus dem Schlafe. Es stand die mit Ernte- I Vorräten noch vollständig gefüllte Scheune Le» I Gutsbesitzer Clemens Rudolph in Hellen I Flamme,». Ein mächtiger Feuerschein rötete den l Himmel und rief zur Abwehr die auswärtigen I Feuerwehren herbei. Außer der Ortsspritze er- I schienen nacheinander die Wehren von Langen- I bera, Rußdorf, Vräunsdorf, Langenchursdorf, I Callenberg sowie die Motorspritzen Limbach und I Oberfrohna. Die erste Prämie erhielt die Feuer- I wehr Langenberg. Trotz dem tatkräftigen Ein- I greifen der Wehren griff das Feuer auch auf das I anstoßende Stallgebäude über und legte auch I dieses in Asche. Nur dem raschen Eintreffen de» I Limbacher Motorspritze ist es zu danken, daß dar I stark gefährdete Wohnhaus und das Seitenge- I bäude erhalten geblieben sind. Verbrannt sind V außer der gesamten ^Ernte einige Maschinen, I Motors und Geräte, ferner zirka 40 Paar I Tauben, ein Hund, der Hofhund und ein I Schwein, das abgestochen werden mußte. Trotz- I den» Herr Rudolph versichert ist, erwächst ihm I roch ein ganz bedeutender Schaden. Brand- I tiftung liegt ganz unzweifelhaft vor. — Chemnitz, 13. Dez. Vor dem Gemein- I amen Schöffengericht hatte sich der im Jahrt I 1897 in Chemnitz geboren« Linke, der bereits ü, R jungen Jahren in einer Arbeit»« und Beste- I runasanstalt uniergebracht war, wegen zahl- I reicher Hochstapeleien zu verantworten. Im Jahre 1924 hatte er hier eine „Rechtsschutzliga Groß-Sachsen zum Schutze der Vorbestraften' gegründet und sich zu deren 1. Direktor ernannt. Weiter errichtete «r ein« „Commerz- und Indu« triegesellschaft H. Link« L Co.", mit deren Hilst :r zahlreiche Personen um große Beträge brachte. Er versprach den Geschädigten Kapitalien bis zu 400 000 Mark zu verschaffen und erschwindelte ich auf diese Art und Weise reichlich 7300 Man ür Anzahlungen und Retsespesen. In Köln, wohin ihn fein« Nßifrn vielfach führten »spiest« sich als C gierte si Direktor -er Stinr der Sowj begründ» moralisch logischen gereien n ms und Haft zu s In ; Mittwoch Lichtspied „Hirsch" i und schöl kratzer" b losen Erst arbeitet, aes. Ma Wenn m, so wird n fach diese Film steh Interesse Lei» D.e Sah Bei »ahl die Freud Verrucht Ketr» uu Nen. 8 Puppensti Reiche Au Brun OptlL« Oiüser sir Optsc! k Cai Gele Phönix und Dürkop! in alle« Max Fabr, LMMk Mwow v All« tr VMM Alleinftet 10 Jahr« l »räulei» ol mitwe kenne »weck» »päte Äugeb. uut die (Y«>chä'tk Gelleres «sh vorüberaeher oder spät«' H. in Idiese» Blatt« Z -Wi»d«ül demeglnden stuch mit 5 Wben, »u M. :Köi>«»,H , 6a»W Poiniabmtd i Herler««, «egen Belohn
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