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ieg über mich vervoll- ie nicht. Sie zuerst davon zu verständigen. Hetene Langen. durch meine Anwesenheit Ihren ständigen." „Wahrhaftig — ich verstehe So kam es, daß Robert und Ella ein Paar wurden. s K F 's <rr -r »b Baron Dewitz als gewandter Weltmann faßte sich ; zuerst und klopfte dem ganz betäubten Arzt aus die i Schulter. „Nun, habe ich's fein gemacht? Ten Champagner ' trinken wir auf Ihrer offiziellen Verlobung, falls ich bis ; dabin schon zurück bin, denn ich — ich muß dringend ver- i reisen." Er verreiste aber nicht und erfuhr auch des Rätsels ! Lösung. Eine dünne Tapetentür trennte den kleinen ; Salon von dem Ankleideraum der Frau Langen, und diese, , die eines kleinen Toilettendefektes wegen diesen Raum auf- I suchen mußte, war Zeugin des Gespräches der beiden I Männer. Aus Dewitz' Rede hatte sic gleich das Mittel ; gefunden, den eitlen Herrn zu mystifizieren — die jympa i thetische Tinte. „Bloß fauler Zauber," flüsterte der unverbesserliche ' Baron beim Hochzeitsdiner dem glücklichen Bräutigam ; ins Ohr. „Im Grunde Hütte ich doch recht, und hätte sie i nicht gehorcht, wer weiß.. ." „Frau Lauge» bcscheidct mich durch ein Billett aus morgen zwölf Uhr zu sich." „Sie auch? Davon — davon wußte ich nichts," stotterte Dewitz ein wenig verwirrt. „Aber — es wird wohl so sein." Dabei zog er sein Beweisdokument hervor. Dr. Birkner wehrte ab. „Ich bedarf keines schriftlichen Beweises. Ihr Work genügt mir." Aber Baron Dewitz starrte entsetzt auf den Brief, drehte ihn hin und her und machte ein so bestürztes Gesicht, daß Dr. Birkner betroffen sragie: „Was haben Lie denn? Was ist's mit diesem Brief?" Tr. Birkner ergriff das Billett und las: „Morgen um zwölf Uhr erwarte ich Sie, um Ihren Glückwunsch zu meiner Verlobung mit Ihrem Freund? Dr. Birkner zu empfangen. Diese ist bis jetzt noch für jedermann Geheimnis. Das warme Interesse jedoch, das Sie für mich an den Tag legen, macht es mir zur Pflicht -- „An den verschiedensten Vorwänden, Schleichwegen, l Hintertürchen ist bekanntlich die erfinderische Liebe nicht , arm, dennoch war es meinem Freunde Robert lange Zeit ! »ich: möglich gewesen, das Ziel seiner Sehnsucht, die Ver- I bindung mit seiner geliebten Ella, zu erreichen. Und viel- l leicht wäre heute die Welt um ein Liebesdrama reicher, , wenn nicht Frauenlist, „die über alles geht", wie ihr wißt, ! den schier unlöslichen Knoten durchhauen hätte. Robert ist Bildhauer, ein begabter Junge, aber mit > dem Eeldverdicnen sicht cs noch ein wenig knapp aus, ob- ; wohl er eine schöne Zukunft vor sich hat. Ellas Vater ist » ein Nausmann, der sich von Jugend auf hart plagen mußte, i bis er es Zu einem allerdings ,ehr respektablen Vermögen > gebracht. Robert und Ella halten sich in einer Kuustaus- » steilung kennengelernt, die weiteren Etappen, Liebesbriefe, I Rendezvous, waren auch bei ihnen die seit Olims Zeiten l gewöhnlicken. Aber damit war's auch aus. Weiter kamen , sie nicht, denn Ellas Vater, dafür kannte sie ihn zu gut, » würde niemals eine Ehe mit einem „brotlosen Künstler", I wie er ihn nannte, zugegeben haben. Das Pärchen war l nahe am Verzweifeln. Düstere Gedanken begannen sich beider zu bemächtigen, ; und erst leise und dann immer stärker regte sich in ihnen » der Gedanke an ein gemeinsames tragisches Ende. Robert, « der lebenslustige Bursche, schlich herum wie ein Schatten, ! Ellas Wangen wurden täglich bleicher. Auf Befragen ; ihres Vaters — eine Mutter hatte sie nicht mehr — gab » sic ausweichende Antworten. Eines Nachmittags knapp nach dem Speisen saß Ella I traurig am Fenster. Ter Vater war wie gewöhnlich in ! sein Geschäft gegangen, und die Einsamkeit war nicht ge- ! eignet, ihre trübe Stimmung zu verscheuchen. Plötzlich ! geht unten Robert vorüber, sie beugt sich hinaus und ruft I ihn, dessen Blicke sehnsuchtsvoll nach ihr ausgcschaut ! hatten. Mit einigen Sprüngen stand er an der Wohnungs- ' lür, wo ihn Ella bereits erwartete. Toch seine Illusion wurde bald durch einen Tränen- » ausbruch der Geliebten zerstört, die ihm schluchzend ver- » sicherte, sie ertrage es nicht länger, das Geheimnis ihrer ! Liebe in sich zu verschließen. Was noch von beiden ge- I sprachen wurde, weiß ich nicht, denn ich war nicht dabei — » doch aus einmal stößt Ella, die mit Robert in der Nähe Des » Fensters gestanden hatte, einen Schrei aus: sie hatte ihren ! Vater gesehen, der zu so ungewohnter Stunde nach Hause I kam. Was tun? Ihre Unvorsichtigkeit, Robert zu sich ge- » rufen zu Haden, kommt ihr erst jetzt zum Bewußtsein, zu- ! gleich aber eine Idee, die, wie ich anfangs bemerkte, schwer- ! lieh schon einmal dagcwesen ist. Nasch ergreift Ella eine Flasche Wasser, die auf dem ; Tische stand, und begießt Robert von oben bis unten, dann ; drückt sic krampfhaft seinen Arm und sagt: „Schimpfe jetzt, i ivas du kannst, das weitere laß mich machen," und eUte I ihrem Barer entgegen. Robert war ganz perplex, doch bald war ihm die I Rolle klar, die ihm Ella zugedacht hatte. „Ach denk', Papa, I das Malheur!" hörte er Ella sagen, „ich begieße meine Blu- I men am Fenster, da kippt mir die Gießkanne um und ich , habe einen Herrn, der unten vorbeiging, begossen. Der I Herr ist nun so ausgebracht und will von keiner Ent- > schuldigung hören." Ganz begriff Robert zwar immer noch nicht, wo Ella » hinauswollte, aber er begann nun zu schimpfen und zu ! schreien, drohte mit Polizei und Klage wegen Unfugs und > Sachbeschädigung und ließ den eintretenden Alten gar j nicht zu Worte kommen. Erst nach einiger Zeit beruhigte « er sich scheinbar und nachdem ihn der Papa noch eingela- ! den hatte, bis zur Trocknung der total durchnäßten Kleider I zu verweilen und mit ihm und seiner Tochter ein Täßchen Kaffee zu trinken. - Ich will nicht weitschweifig werden und nur noch kon- ! statieren, daß es Robert durch seine liebenswürdigen I Eigenschaften gelang, die Sympathie des alten Herrn zu > erringen, der ihn beim Abschied dringend einlud, seinen » ersten unfreiwilligen Besuch durch einen freiwilligen zu . wiederholen. Aris dem einen Besuch wurden mehrere. ! und als sich Robert am Geburtstage des Alten mit dessen j trefflich gelungener Pomatbupe culpeUte, halte er gewon neues Spiel, Fauler Hauber. Skizze von Dr. S. Elbe. (Schluß.) (Nachdruck verboten.) Es war genau am Vicrundzwanzigstcn, als er ein zierliches Brieschen mit dem Monogramm der Frau Langen erhielt. Er öffnete hastig das Billett. Es enthielt nur wenige Worte in kleinen, kaum les baren Schriftzügen. „Morgen um zwölf Uhr erwarte ich Sie," und ganz unten am Rande „Helene". „Bloß Helene — nicht einmal Helene Langen Triumph, ick?habe gesiegt, der Beweis ist vollgültig!" Er konnte kaum den Nachmittag erwarten, zu welcher Zeit er den Arzt während der Ordinationsstunde sicher antrcffen konnte. „Mein lieber Doktor cs tut mir leid, aber ich kann Ihnen die fatale Nachricht — für Sie fatal — nicht er sparen. Sie haben verloren." „So wird wodl morgen bereits Verlobung gefeiert?" sagte Dr Birkner, mühsam seine Erregung bemeifternd. „Wie?" „Und ich bin als Zeuge geladen." „Sie?" „Aber spielen Sie doch keine Komödie. Sie wollten Eine reiien-e Idee. Humoreske von I. M. Meri ch. „Es Wird wohl jedem von euch schon einmal etwas I passiert sein, was den Ausspruch des seligen Ben Akiba ; zu einer Unrichtigkeit gestempelt hat. Beinahe täglich » ereignen sich ja Dinge, von denen man wahrlich sagen I kann, daß sie noch nicht dagewcsen sind, und ich habe von I einer Assäre Kenntnis erhalren, die durchaus originell ist." ; „Erzählen, erzählen," riefen wir alle, die wir um den ' gemütlichen Stammtisch saßen, dem Doktor zu. Dieser ! steckte sich eine frische Zigarre an und begann § K L