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» Unter. SchiNW Schlags neuen MM cen« Neues Parkett ,ir«f 2^». all. nfik. sls>e. HM iWklN" ner Strasia uider LK2.V s A ^ttnelduugkil aommeu. i. ir, nntaaS p) t, seiner Hetz! LMM HW rnsprccher -i Utz eichsenriu^ auÄ hbe^ irkte Kav< > itretzscki»" ^SWMksMW"M WW V zllMIIIIII Erschciitt jeden Wochentag nachmittags — Aermpr. Nr. ai. Postjchcctto.no Leipzig L3 464. — Eemetndegtrokomo 14. — Bankkonw. Eoinmcrz- und Privat-Bank Zweigstell« Hllhen- stein - Ernstthal. — Unverlangt «ingesandle Manuskript« werden nicht znriickgeschickl — Einsendungen ohne NameuS- nennnng finden keine Nnsnahme MÜANDM Bei Klagen, Konkursen, Vergleichen «sw. wird d«r Brntto- beirag in Rechnung gestellt Im Kalle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung deS Betriebe« der Ze-tung, der Lieferanlcn oder der BefördernngScinrich- ttmgcn - hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Leitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise?. Hohenstern-EnisLLHaler Zeitung, Nachmchtsu und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthai mit Hiittsngrund, Oberlungwitz, Gersdorf, HermSdorf, Bernsdorf, RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen« hach, Callenberg, Grumbach, Tirschhciin, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Ltiüetbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Piecha und Nußdorf, Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Amtsgericht?, Finatizamt« und des Sindttat? zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. LeraulmoNNL für Li« Schriftlritung Dr. Erich Frisch. lür die Anzeigen Otto »och. Nr. 283 Der Preis drr eiMpnltiocn Auzeiaeiizeile beträgt IN, der Rellamezeilc 4t> Mnlkmscnnioc. »iir den Nachweis werden tk> Goldpsenuiae berechnet MontW, den 7. Dezember l925 VeinasvreiS balbinonatlich m> Goldvkeunia« einIchliebllM Träaerlodn. 75. nende Haltung Präsidenten möglichst Regierung zustande zu briugen. Dr. Luther und dis Soziaidemokratis <E inen e Wie wir hören. wird uns in folgenden kurzen Meldungen mit- zcteilt: 2. Vorschriften gegen die Ausbeutung bei der Vergebung von Aufträgen im Wege der Aus- schreibun g. st. Beseitigung der Ausnahmestellung der Z w a n g so r g a n i s a t i o n e u, die bis her nach der Kartelloerordnung den Einwir- tungsmöglichteiten der Reichsregierung und des ? r a h t >» c l - ii ii m Berlin, 7. Dezember ist der Reichskanzler Dr. Staatssekretär Dr. von Trendelenburg sprach am Freitag nachmittag in der Hamburger Börse über die" deutsche Außenhandels politik. Er gab eine kritischen Ueberblick über den Stand unserer Handelsvertragsverhandlun gen und mies dabei darauf hin, daß durch den kl ebergang Englands zum Schutz zollsystem für ganz Europa neue schwierige Probleme austauchten. Es könne keinem Zweifel unterliegen und werde auch von einsichtigen englischen Kreisen nicht in Abrede gestellt, daß dieser grundsätzliche Wandel der englischen Handelspolitik gerade für den fest ländischen Ausfuhrhandel und im besonderen Maße für den deutschen Ausfuh r h a n- del die ernstesten Nachteile mit sich bringe. Verhandlungen, die Deutschland aus diesem Anlaß in London führte, hätten zwar ge- Kartellgerichts nicht unterlagen. 4. Bestimmungen, die hinsichtlich der Einwir- tungsmöglichkeiten des Staates die Jnnun- g e n und I n n u n g s v e r b ä n d e den Kartel len in gewissem Umfang gleichstellen. 5. Vorschriften über das Feilhalten von Brot zu festem Gewicht. Diese gesetzlichen Maßnahmen haben sich bei der Durchführung der Preisabbauaktion als not wendig erwiesen. Die zur Verfügung stehenden verwaltungsmäßigen Mittel hat die Reichsregie- rung zur Herbeiführung des für erforderlich er- tannten Preisabbaues selbstverständlich sämtlich angewendet. Diese Mittel reichten aber zur Er zielung des angesirebten Erfolges nicht aus. Der vorgeschlagene Gesetzentwurf soll die Preisgestal tung in der Wirtschaft weiterhin im Sinne einer für die Gesamtheit gesunden Entwicklung beein flußen. Dabei wird die Reichsregierung in wesentlichen Beziehungen nach wie vor auf die verständnisvolle Mitwirkung der Erwerbssiände angewiesen bleiben. Die in Fortführung der Preisabbauaktion weiter eingeleiteten und noch im Gange befindlichen Maßnahmen werden ohne Unterbrechung weitergeführt werden. So beschloß das Kabinett, dem Reichsrat die Herabsetzung des Zuschlages für die von den Apotheken vertriebenen Spezia litäten zu empfehlen. Außerdem verabschiedete das Kabinett eine Denkschrift über die Sozialversicherung 102-1/25 und eine Darlegung über die Einnah men und Ausgaben der deutschen Erwerbs los e n f ü r j o r g e seit dem 1 Juli 1!>24. Diese Materialien werden sofort dem Reichsrat und Reichstag zur Kenntnisnahme vorgelegt werden. Wie wir gleichzeitig erfahren, haben die Be strebungen der Reichsregierung aus Herab setzung der Zinssätze für öffentliche Gel der zu dem weiteren Ergebnis geführt, daß sich den Vereinbarungen zur Zinsherabsetzung der öffentlichen.Gelder nicht nur die überwiegende Zahl der Länder vorbehaltlos angeschlossen hat, sondern auch die kommunalen Epitzenverbände, der Deutsche Städtetag, der Reichsstädtebund und der Deutsche Landkreistag, sowie das Geldinsti tut des Deutschen Sparkassen- und Giroverban des, die Deutsche Girozentrale, ihnen vorbehalt los beigetreten sind. Berlin, 5. Dezember" Amtlich wird mitgetrilt: Die Nsichsregierung beschloß in der heutigen Litzüug c i n st i m mig, Ler» Herrn Neichspräsi- demn die Demission zu überreiche». Der Reichskanzler wird heute nachmittag 6 Uhr vom Herrn Reichspräsidenten empfangen werde». Coolidge gegenüber dem Völkerbund unverändert geblieben ist. Falls es richtig wäre, so heißt es in der Erklärung, daß der Völ kerbund die Vereinigten Staaten zu einer Ent- waffnungskonferenz einzuladen gedenke, so müßte Coolidge die Entscheidung über die An nahme dieser Einladung dem Kongreß überlas- jen. Der Sinn dieser Feststellung ist zweifels frei, wenn man bedenkt, daß die Mehrheit des Kongresses gegen jede Aktion des Völkerbundes eingestellt ist. Die Gelegenheit dieser Erklärung wird dazu benutzt, um an Frankreich nochmals die Forderung auf Landabrüstung zu richten. Coolidge hoffe, so heißt es, aufrichtig, daß die Bemühungen, eine wirkliche Landab- rüstung herbeizuführen, erfolgreich sein möchten. Er sehe in großen Landheeren nicht nur eine Her- abdrückung der finanziellen Hilfsmittel der be treffenden Länder, sondern außerdem auch eine Bedrohung des Weltfriedens. Wiederholt habe er deshalb den Standpunkt unterstrichen, daß Amerika sein Geld nicht dazu ausgeliehen habe, um derartige militaristische Zwecke auch noch zu finanzieren. Der Vertrag von Locarno setze Europas Kontinentalmächte in den Stand, ihre großen Landheere abzubanen. Trendelenburg über deutsche Außenhandels politik Löbe bei Hindenburg Der Reichspräsident Hai am Sonntag mittag den Reichspräsidenten Löbe empfangen, der ihm über die gegenwärtige parlam e n t a- r i sch e Lage Bericht'erstattete. Am Montag sollen die Führer der N e i ch s t a g s f r a k - tionen mit Ausnahme der Völkischen und Kommunisten vom Reichspräsidenten empfangen werden, und zwar zuerst die Sozialdemokraten, darauf die Demokraten und dann die übrigen Fraktionsführer in der Reihenfolge der Frak tionsstärke. Die Empfänge beim Reichspräsiden ten beginnen um Kl Ahr vormittags. Bisher rechnet man damit, daß der Reichspräsident nach diesen Empfängen Dr. Luther erneut mit der Regierungsbildung beauftra- Lnther fest entschlossen, die sach liche M itarbeit der Sozialdemokra tie für sein neues Kabinett zu gewinnen. Er wird daher vor der entscheidenden Sitzung der özialdemokratischen Vorstände nochmals mit den özialdemokratischeu Führern zusummenkommen. Erst wenn eine endgültige Absage der So zialdemokratie vorliegen sollte, wird Dr. Lu ther den Versuch machen, ein reinbür g e r- liches Kabinett zu bilden und zwar würde er dann mit größter Beschleunigung vor den Reichstag hintreten, um in offener parlamen tarischer Feldschlacht eine Klärung herbeizufüh- ren. Cs ist daher damit zu rechnen, daß Dr. Luther den Auftrag zur Regierungsbildung onsequent bis zur letzten Erschöpfung der Mög- ichkeiten durchführen wird und daß eine andere Kanzlerschaft gar nicht in Erwägung gezogen werden kann. Die neue belgische Besatzungszonc Es wird gemeldet, daß die Belgi e r zwar mit der R ä u m u n g der K r e f e l d e r Zone be gonnen haben, daß größere Truppenbewegungen aber erst in zehn Tagen erfolgen könnten, weil die Frage der Unterbringung der Truppen noch nicht geklärt sei. Die neue Zone umfaßt fol gende Orte: Aachen, Geilenkirchen und Konschau. Quartireerleichterungen im besetzte» Gebiet? Nach einer Meldung der „Vossischen Zeitung" soll ein Befehl des französischen Höchstkomman dierenden der Nheinarmec ergangen sein, wo nach neue Quartiere nur noch mit aus drücklicher Genehmigung des Höchstkommandie renden angefordert werden dürfen. Wie es in dem Befehl weiter Hecht, fall diese Genehmigung nur in besonders begründeten Fällen erteilt werden. ÄM In der Kabinettssitzung des Sonnabend-Vor mittags erledigte das Kabinett eine Reihe wirt- schnfts- und sozialpolitischer Angelegenheiten, be vor das Ncichsministerium den Demissions- beschluß faßte. Es wurde ein Gesetzentwurf zur Förderung des Preisabbaues verab schiedet, der nunmehr sofort dem Reichsrat vor gelegt werden wird. Der Gesetzentwurf enthält: i. Bestimmungen über einen Vergleich zur Abwendung des Konkurses unter Aufhebung der Verordnung über die G e s ch ä f 1 s a » f j i ch t. Die deutsch-französischen Handelsvertrags- Verhandlungen In der Fieiiagsihung der französischen Kammer nahm der Handclsmmister davon Kenntnis, dah in allernächster Zeit eine Sitzung anberaumt werden soll, in der die Grundlagen besprochen werden, auf denen die französischen Handelsver trag s n e r h a n d l u n g c n geführt werde» sollen. Veranlassung zu dieser Bemerkung gaben Klagender Berl:», st. Dezember Reichskanzler Dr. Lutksr überbrachte heute Inachmittag K Uhr dem Reichspräsidenten die IDemission der R e i ch o r e g i e r u n o. Der iNcichspräsident nahm die Demission entgegen Imid ersuchte den Neichskanzler und die Neichs- Iminisier, bis zur Ncubildung der Regierung die Ilörschäste w e i t e r z « f ü h r e n. Von unserem Berliner Vertreter wird uns dazu noch geschrieben: Neichskanzler Dr. Luther hat nach dem Mcktrittsbeschluß des Reichskabinetts dem Reichspräsidenten einen eingehenden Vortrag vrber die politische Lage gehalten. Jin An- Ichliiß daran wurde die erste Fühlungnahme zwi- ncheu dem Reichspräsidenten und den maßgeben den politischen Parteiführern in Aussicht genom men, die aber zu keinem Ergebnis gelangen lann, weil die Parteien noch keinerlei Giuuv- Page für eine neue Kabinettsbildung gefunden Mben. Nunmehr soll Reichskanzler Dr. Luther versuchen, durch seinen persönlichen Einfluß eine französischen Landwirtschaft. Der Minister verla- eine Antwortnote des deutschen Botschafters auf ein, Anfrage der französischen Negierung, in der ein, Zwischenregelung der Zollbchandluug der landwirt schaftlichen Produkte angeregt war. In dieser Notc bringt die deutsche Regierung zum Ausdruck, das? sic nicht in der Lage sei, der französischen Regierung ein Sonderzugeständnis zu machen. Wie wir dazu aus wirtschaftlichen Kreisen ersah rem dürfte die englische Schutzzoll-Politik gegenübei Deutschland gewisse Rückwirkungen auf di. deutsch-französischen H n n d e l s o e r t r a g s v e r h a n d ! u n g e n ausübcn. Die Be mühmigen Englands, die deutsche eisenverarbeitendc Industrie durch Zallerschwcrungen vam Weltmarkt zr verdrängen, werden naturgemäß diejenigen Bestre Vungen fördern, die auf eine wirtschaftliche Zusam menarbeit zwischen den Industrien Deutschlands unk Frankreichs hinarbciten. Stus diesem Grunde hält man es für sehr wohl möglich, dak die vor der Wie deranfnahmc stehenden deutsch-französischen" Wirt schastsverhandlungen zu einem sehr raschen Abschluß gelangen werden. Die Daweszahlungen im November erfüllt „Daily Telegraph" meldet aus Paris: Die Reparationskommission hat in der Donnerstag Sitzung die Erfüllung der deutschen Daweszahlungen für den Monat November fejtgestellt. Die letzte deutsche Zahlung im laufenden Jahr in Höhe von etwa 22 Millionen Goldmark ist am 20. Dezember fällig. Amerika gegen den Völkerbund, aber für Abrüstung — zu Lande Eine amtliche Erklärung des Weißen Hauses — Sitz der amerikanischen Regierung — läßt keinen Zweifel daran, daß die schroff ableh- Ichan in kurze Zeit mit einem neuen Programm vor den Reichstag hintretsn kann, um die Ver- »rauensfrage zu stellen. Das entscheidende Moment ist dabei, wie. sich die Flugelparteien, me deutschnationalen und die Sozialdemokraten, Mn verhalten werden. In den führenden Kreisen der Deutschen Wolkspartei rechnet man schon jetzt mit dem end gültigen Scheitern aller Versuche zur Wie derherstellung einer Negierung der großen Koalition, und man legt daher großen Mert darauf, die Deutschnationalen wieder zur sachlichen Mitarbeit hernnzuziehen. Ob diese Bemühungen zu einem Erfolg gelangen werken, hängt in erster Linie davon ab, inwieweit sich das Zentrum dazu bereit finden würde, durch eine Mitwirkung ein neues Kabinett Luther ii ermöglichen, das tatsächlich ohne Duldung der Lcntschnationalen nicht in der Lage sein würde, kme Neichstagsmehrheit hinter sich zu vereini gen. Das Zentrum scheint vorläufig diesen volks- varteilichen Bemühungen ziemlich ablehnend ge- dcniiberzustehen. Wenigstens äußert sich das füh lende Zeutrumsblatt „Die Germania", sichtlich mißgestimmt über den Versuch zur Wiederheran- mhung der Deutschnationalen, indem es behaap- M daß sich infolge der Haltung der Deutich- nalionalen gegenüber dem Vertrag von Locarno mi solches Maß von Hindernissen für eine Zu- ainmenarbeit mit ihnen in der Negierung er gebe, daß sich das Zentrum nicht dazu entschließen önne, eine Politik zu wiederholen, deren Un- ruchtbarkeit sich auch jetzt bei der Abstimmung iber Locarno gezeigt habe. Die entscheidenden Verhandlungen Dr, Ln- hers mit den Parteien werden kaum vor Mitt woch stattfinden können, da man erst einen formu- ierten Beschluß der Sozialdmokratie abwnrten Miß. Es verlautet, daß die Sozialdemokraten ine Reihe von wirtschaftlichen uno sozialen For- ^'rungen aufstellen werden, die sie als Bedin gung für ihre Beteiligung an der Reichsregie- mng geltend machen wollen. Bei der Deutschen vollsnartei ist daher die Auffassung verbreitet, mß sich die Aussichten der großen Koalition durch Mutige Forderungen der Sozialdemokratie zer-. schlagen müßten, denn es stehe fest, daß man ge rade in wirtschaftlicher Hinsicht kein sozial demokratisches Diktat entgegennchmen könne. Es ist sehr schwer zu übersehen, wie lange die Bemühungen zur Neubildung des Reichs kabinetts dauern werden, wenn die Schwierig keiten, die sich aus der Ecfamtlage ergeben, verschärfen sich beinahe stündlich. Die Hoffnun gen, daß vor Anfang Januar ein neues Kabi nett auf die Beine gestellt wird, sind sehr gering, und man macht sich schon jetzt auf ein längeres Interregnum gefaßt. Dadurch wird selbstver ständlich auch in den außenpolitischen Verhand lungen eine Verzögerung unvermeidlich sein, denn der wichtige Beschluß, den die deutsche Regierung jetzt zu fassen hat, der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, kann von dem zurückgetreteuen Kabinett Luther, das vorläufig die Geschäfte weiterführt, nicht in die Tat um gesetzt werden. Es zeigt sich daher mit aller D mt- lichkeit, daß die Hinauszögerung der Regierungs krise durch den Reichskanzler Dr. Luther gewisse Gefahren in sich barg, und daß m§n früher Ge legenheit hätte nehmen müssen, die Voraussetzun gen für die Lösung der Krise zu schaffen, die nach dem Austritt der Deutschnationalen aus Gm Kabinett doch nicht vermieden werden konnte.