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k Für die erste Mumie, die nach Eng, lanv kam, mußten 4VÜÜ Mark Zoll be> zahlt werden Farben wahrnehmen und Farben nen nen, also bezeichnen können, sind zwei sehr verschiedene Dinge. Das eine ist ange boren, das andere ist Sache der Intelli genz. Es ist von Gelehrten festgestellt worden, daß es ein sehr gutes Mittel ist, die Intelligenz eines Schulkindes festzustellen, wenn man es daraufhin prüft, wieviel Farbennamcn zu nennen es imstande ist. Der Brautkranz besteht in England ge wöhnlich aus Orangenblüten, in Italien aus Weißen, in Spanien aus roten Rosen, in Griechenland aus Weinlaub und in Böhmen aus Rosmarin. In Deutschland dient für den Brautkranz die Myrte. Wespenstiche können tödlich wirken, wenn sie auf der Zunge oder am Halse angebracht wurden. Die wertvollsten Perlen sind die schwar zen, nächst Liesen die rosenroten, dann folgen erst die weißen und als letzte sie gelben. In Kanada kommt auf jeden neunten Einwohner ein Fernsprecher. Im Magen können sich auch entzünd bare Gase bilden. Schwarze Opale werden hauptsächlich in Australien gefunden. Vor vierhundert Jahren betrug die durchschnittliche Lebensdauer der Men schen achtzehn bis zwanzig Jahre. Vor hundert Jahren belief sie sich noch auf etwas weniger als dreißig Jabre. Die mittlere Lebensdauer hat aber jetzt fast vierzig Jahre erreicht. Die Erde nimmt durch Ablagerungen kosmischer Stoffe — Sternschnuppen, Me teore, Weltensiaub — jährlich um mehr als zehn Millionen Kilogramm an Ge wicht zu. er Rundtanz der Bienen. Vor der Berner Freisiudentcnschast hat der Münchener Zoologe Prof. Dr. v. Frisch einen sehr interessanten Vortrag über die innere Organisation eines Bienen volkes gehalten. Die Tatsache, daß die Bienen nicht wahllos Blüten verschiede ner An besuchen, sondern tagelang „blumenstet" sind, bat den Forscher ver anlaßt, zu untersuchen, ob die Farbe oder der Duft der Blüten oder beide Eigenschaften zusammen der Biene zur Orientierung bei ihrem Verhalten die nen. Durch die sinnreiche Idee, auf ver schieden gefärbten Tafeln die Bienen zu fiittern, konnte Frisch beweisen, daß die Biene ein Farbenunterscheidungsver mögen besitzt, und daß sie auf eine be stimmte Farbe dressiert werden kann. Scharlachrot wird vom Bienenauge mit schwarz und grau verwechselt. Gelb grün, gelb und orange werden als die gleiche Farbe angesehen, ebenso blau und purpurrot. Durch ähnliche Versuche konnte festgestellt werden, daß das Ge ruchsorgan der Biene ungefähr einer menschlichen „Durchschnittsnase" gleich kommt, und daß hier Dressur aus einen bestimmten Dust möglich ist. Da Frisch nun die zur Auffindung einer bestimm ten Blumenart leitenden Motive kannte, mußte er sich noch über die Verständi gungsatt der Bienen orientieren. Er konstruierte einen Bienenstock, der ihm die Möglichkeit gab, die von einem neu entdeckten Futterplatz heimkehrende Bie ne zu beobachten. Hat eine Biene einen ergiebigen Futterplatz gefunden, so saugt sie sich voll und kehrt zum Stock zurück, wo sie sogleich ihre gesammelte Nahrung abgibt. Damit aber jede Biene im Stock wiedererkannt werde, betupfte Prof, von Frisch eine Anzahl Bienen mit farbigen Punkten; mit diesen Punkten hat er durch Variation der Stellung auf dem Bienenrücken *ein Zahlensystem, das weit über 580 geht, geschaffen. Die ge kennzeichnete Biene vollsührt nach Ab gabe der Beute rasch kreiselnde Be wegungen im Stock, so daß ihre nächsten Kolleginnen in Aufregung geraten und * Tod den Mäusen. Um die lästigen I Mäuse aus den Wohnungen zu ver« ' treiben, schneide man Zweige von Fich- » ten in kleine Stücke und stecke sie in die i Löcher der Nager. Scheinbar können sie i den Geruch nicht vertragen, so daß sie > sich verziehen. Dabei tun grüne oder I auch trockene Fichienzweige die gleichen » Dienste. * Trocknen von Schuhzeug. Schuh- k zeug, das durchnäßt ist, trocknet man , nicht in großer Wärme, etwa am Ofen » oder Herd, da es dadurch einläust und , brüchig wird. Vielmehr laste man es I langsam an der Luft trocknen, wobei I man es zweckmäßig mit zusammenge- i knülltem Zeitungspapier, das die Nässe » ausfaugt, fest ausstopft. * Gurken als Verschönerungsmittel. I Um sich ein gutes und wirksames Haut- ! Verschönerungsmittel zu bereiten, schält ; man reife, frische Gurken, zerschneidet , sie in kleine Stücke, entfernt die Kerne, I kocht sie mit dem Saft, vis sie weich ge- I worden sind, und zerdrückt sie dann. I Hierauf dickt man die Maste durch noch- « maliges Kochen ein und mischt sie nach I dem Erkalten mit einer Cremesalbe. I Man bewahrt dieses so gewonnene ' Hautpflegemittel am besten in einer » Holzbüchse auf. * Reinigen von Herrcnhüten. Herren- I hüte bürste man sehr sorgfältig aus und I reibe sie dann mit einer aus halb Sal- j miak und halb Regenwaster bestehenden » » * Tie Krokodilprobe. Eine ungewöhn- , liche Unschuldsprobe, bei der die Ange- ' klagten einen von Krokodilen wimmcln- I den Fluß durchwaten und durchschwim- ß men müssen, ist aus Madagaskar üblich. » Wie Dr. C. S. Osborn, ein englischer I Forschungsreisender, in einem Buch über i die Sitten der Eingeborenen von Mada- I gaskar berichtet, ist der Befehl, sich der » Krokodilprobe zu unterziehen, fast in , allen Fällen gleichbedeutend mit dem ! sicheren Tod. Wer nicht gerade eines I Kapitalverbrechens angeklagt ist, aus dem j der Tod steht, tut besser, auch wenn er , unschuldig sein sollte, sich in vollem Um- ! sang schuldig zu bekennen, da er sonst i so gut wie sicher im Rachen eines Kroko- I dils enden muß. Bemerkenswert ist, daß I die Eingeborenen von Madagaskar be- I reits seit mehr als hundert Jahren das - Christentum angenommen haben, aber I trotzdem nach wie vor an dieser barbari- I schen Rechtspflege festhalten. Im 18. , Jahrhundert war Madagaskar der Sitz ? der ersten und einzigen Prratenrepublik, » die den Namen „Libettatia" führte. Sie I konnte sich jedoch nur wenige Jahre I hallen und verschwand wieder nach einem i kurzen und nicht sehr rühmlichen Bestand. Lösung ab. Zuerst nehme man dabei den l ! Hutrand vor. Für weiche Hüte verwende I man ein Schwämmchen, das recht oft ' ausgedrückt werden muß. Ist das Master » zu schmutzig geworden, so muß man es ! erneuern. Für steife Hüte bedient man I sich besser einer Bürste, taucht diese in I die Lösung und bearbeitet damit den ' oberen nnd unteren Rand des Hutes, « zuletzt das Futterleder, das am fettig- I sten und schmutzigsten ist. Dann be- I reitet man eine neue Mischung von zwei I Drittel Wasser und einem Drittel Sal- » miakgeist nnd wäscht mittels eines ! SchwammcS den Hut gründlich ab, stets I der Haarlage nach, damit der Filz nicht I rauh wird. Dabei darf der Schwamm ' nicht zu naß sein. Weiche Hüte zieht man » dann in die richtige Form und läßt sie > aus einem Tuche langsam trocknen. * Behandlung vergoldeter Schmuck- j fachen. Vergoldete Schmucksachen müssen » beim Reinigen besonders vorsichtig be- ! handelt werden, damit der oft recht I dünne Goldüberzug nicht leidet. Man I säubert sie am besten mit einem kleinen » Schwamm, den man in lauwarmes » Master taucht, dem man etwas Borax I zugesetzr hat. beständig hinter der tanzenden Biene > herlaufen. Dann verläßt die gekenn zeichnete Biene den Stock und kehrt zum alten Futterplatz zurück, wobei ihr aber die anderen Bienen merkwürdigerweise § nicht folgen; sie suchen vielmehr nach allen Richtungen bis auf ein Kilometer! Weit im Umkreis nach der neuen Futter- ! quelle. Viele der suttersuchenden Bienen . haben den Platz schon gefunden, und ! zwar, wie durch .Versuche festgestellt wer- ! den konnte, durch den Duft eines Se- ! kretes, das die am Futterplatz saugende Biene am Hinterleib ausscheidet und das für die übrigen Bienen in der Um gebung das einzige Verständigungsmittel ist. Jetzt kehrt jede Biene, die den Platz gefunden Hat, zum Stock zurück, tanzt, und alles wiederholt sich, bis kein Futter mehr vorhanden ist; in diesem Falle tanzen die heimkehrenden Bienen nicht mehr und das Ausschwärmen nach Nah rung ist beendigt. Nur hier und da sen den sie Kundschafter zur versiegten Fut terquelle, die bei neuem Futtersunde ihre Genosten wieder alarmieren. Es sei noch bemerkt, daß Prof, von Frisch von dem sprichwörtlich gewordenen Fleiß der Bienen nicht viel hält. * Kurzer Aufenthalt. Schauspieler: » „Sic werden zugeben: die Grazien haben » an meiner Wiege gestanden." — Direktor: I „Ja, —aber gleich wieder weggegangen I sind sie auch!" * Ein günstiger Einkauf. Verkäufer: » „Nehmen Sie diese Tapete: die rote I Farbe macht warm!" — Braut (zum I Bräutigam): „Denk' dir, Edgar, da i sparen wir ja die ganze Heizung!" ; Auflösung der Rätsel aus voriger Nummer. Rätsel: Erin — Hering. Homonym: Pein — Wein — Rein ' Mein. »ostamt. M'. 1887.