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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192511135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19251113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19251113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-13
-
Monat
1925-11
-
Jahr
1925
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! - M dem Ende der AMur in ömim MI Häfen auf Kriegsbasis, d. h. auf die zehnfache Erhöhung eine rische Bahn Güterverkehr worden ist. für den privaten Personen- und Donnerstag Mitternacht gesperrt 12. November Funktelegramm wartet man die revolutionären Truppen unter Tschangtsolin noch vor Wochenende. Alle flüch ten in die Richtung vonMukden, von wo der Ein marsch regierungstreuer Truppen erhofft wird, die allein eine Katastrophe für die Hauptstadt und die Zentralregierung abwenden können. „Lloyds" ätze aller Moskau, 12. November Die Sowjetregierung hat für die asia tischen Korps die Einziehung der Reser ven angeordnet. Es verlautet, daß die Sibi- London, 12. November erhöhten die Prämien- Versicherungen nach chinesischen Ein neuer Finanzsanierungsgesetzentwurf in Frankreich Dem Finanzausschuß der französischen Kammer ist gestern nachmittag ein abgeänderter Text des Finanzsanierungsentwur- fes zugegangen. Die wesentliche Bestimmung des Gesetzentwurfes betrifft die Besteuerung der Aktien- und Kommanditgesellschaften, die ver pflichtet sind, der zu gründenden Tilgungskasfe eine Schuldenanerkennung zu überweisen, welche 15 Prozent des Nettoaktivums ausmacht. Diese Anerkennung soll als Garantie für die 16prozen- tige Steuer vom Jahresgewinn dienen. Die Schuldanerkennung gilt als Garantie, solange die außerordentliche Steuer erhoben wird. Jede neu zu gründende Aktien- und Kümmanditgesell- schaft hat die gleiche Garantie zu übernehmen. Weitere Bestimmungen des geänderten Gesetz entwurfes betreffen eine Besteuerung des be bauten und unbebauten Grundbesitzes, von des sen Nettoeinkommen jährlich 15 Prozent Steuer zu entrichten sind. Der abgeänderte Gesetzent wurf bestimmt ferner, daß Obligationen, amorti sierbare Nentenpapiere, kurzfristige Schatzbonds und Bonds der nationalen Verteidigung, so weit diese Papiere vor dem 31. Dezember 1940 rückzahlbar sind, unter Abzug einer Besteuerung von 15 Prozent eingelöst werden können. Fer ner werden auch besondere Bestimmungen über die Einlösung der Schatzbonds mit 3-, 6-, und 10jähriger Laufzeit, die 1923 ansgegeben wur den, betroffen. Außerdem ist eine Besteuerung von 15 Prozent der französischen Obligationen und die ausländischen Werte vorgesehen. Von die ser Steuer sollen auch übrigens die von feiten des Staats ausgegebenen und garantierten Wert papiere betroffen werden, abgesehen von den im Auslande aufgelegten französischen Anleihen. Ein Flug über den Brenner Wie die „A. Z." am Abend meldet, hat Udet, der kürzlich den Großglockner und den Großvenediger mit seinem Üdet „Flamingo" überflog, einen neuen Alpenflug durch- geführt. Nachdem er bereits am Dienstag mit seiner kleinen Maschine infolge Schneesturmes vergebens versucht hatte, über den Brenner zu fliegen, startete er am Mittwoch neuerdings zum Flug über den Brenner. Trotz ungünstigen Wet ters gelang es Udet yon Innsbruck aus in zwei Stunden über den Brenner nach Verona zu flie gen. Am Donnerstag startete Udet in Verona zum Wiederaufstieg nach Rom. Langsam nur taut es heute. Wer mag wißen, ob sich heute nachmittag nicht erneuter Schneefall einstellt, immer deutlicher das Regi ment des Winters ankündend? Es geht doch nun dem lieben Weihnachtsfeste zu — und bis dahin möchte — wie es wohl auch heute wieder die Kleinen sehnlichst wünschen — der Winter mit seinen Freuden für sie ganz gekommen sein. Und dann: wenn am Heiligabend allüberall der Schnee liegt und blinkt so feiern wir Weihnachten noch einmal so gern. Denn die deutsche Volksseele mag sich ein anderes Weihnachten nur schlecht denken. W. Stg. Der Wirrwar in China der faßt einen Kampf aller gegen alle darstellt, hat jetzt eine sensationelle Wendung insofern ge nommen, als der christliche General Feng Puh- stang den Staatspräsidenten Tuan Chi Jui ge fangen gesetzt hat. Folgende Meldungen unter richten über die letzten Vorgänge: Neuyork, 12. November Nach Meldungen aus Schanghai hat der Lhristengeneral Feng PuhsLang in Peking die Leibwache des Staatspräsiden - t e n der Pekinger Regierung, TuanChiIui, entwaffnen lassen und erklärt, daß er den Ministerpräsidenten „unter seinen Schutz stelle". Obgleich die Haltung Fengs noch durch aus widerspruchsvoll und ungeklärt ist, wird sein Schritt gegen die Regierung, der einer tatsäch lichen Gefangennahme des Ministerpräsidenten gleichkommt, als offener Bruch mit Tschangtsolin aufgefaßt. Ferner wird gemeldet, daß sich der Militärgouverneur der Provinz Hönau endgül tig für die Pangtse-Koalition des Marschalls Wupeifu entschieden habe . Schanghai, 12. November Nach der Zeitung „North China Daily News" soll der Präsident Tuan Chi Jui tatsächlich der Gefangene Feng Puhsiang sein. Aus Peking wird gemeldet, mehrere Kabinettsmitglieder seien zurückgetreten. Honolulu, 12. November Hier sind Nachrichten eingegangen, daß über Peking das Standrecht verhängt wurde und daß Präsident Tuan Chi Jui zurückgetre ten ist. 6WM WM? RMNMW General v. Seeckt in Dresden Der Chef der Heeresleitung, General der In fanterie von Seeckt kam am 11. November abends in Dresden an. Er besichtigte am 12. November die Infanterie-Schule und wohnte nachmittags einem Standortkriegsspiel bei. Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 13. November 1925. Trüb, wärmer, Niederschläge, nördliche Winde. Temperatur vom 1S. November: Minimum —3.0, mittags 12 Uhr —1.0, Maximum —0.4. -- Oberlungwitz, 13. Nov. Infolge Bau arbeiten an der St. Martinskirche findet nächsten Sonntag der Gottesdienst ausnahms weise in der Abteikirche statt. —- Oberlungwitz, 13. Nov. In der letzten Gemeindeverordnetensitzung wurde beschlossen, daß sich mit der Kraftverkehr-Aktiengesellschaft wegen Ermäßigung des Fahrpreises für die Autolinie Oberlungwitz—Wustenbrand—Lim bach in Verbindung gesetzt werden sollte. Auf jeden Fall sollte erreicht werden, daß eine Er mäßigung des Fahrpreises innerhalb der Ort schaften erzielt wird. Die auf Grund dieses Beschlusses statkgefundene gemeinschaftliche Sitzung der in Frage kommenden Gemeinden mit der Kraftverkehrsgesellschaft hat den Erfolg gehabt, daß die Kraftverkehrsgesellschaft sich bereit erklärt hat, eine Fahrpreisermäßigung eintreten zu lassen. Auf der anderen Seite jedoch wurde sofort Erhöhung der sogenannten Garan tiesumme gefordert. Die Fahrpreisermäßigung tritt nunmehr mit Wirkung ab 15. November d. I. in Kraft und wirkt sich wie folgt aus: Bisher bestand der sogenannte 10 Pfennig Kilometertarif. Die Ermäßigung ist die Er richtung des 71/2 Pfennig Kilometertarife-,. Bisher war der Mindestfahrpreis 30 Pfennig. Ab 15. d. M. ist der Mindestfahrpreis 15 Pfennig und zwar für eine Strecke von 2 Kilo meter. Der Fahrpreis, der bis jetzt von HiEh bis Bahnhof Wüstenbrand 70 Pfennig betrug, beträgt nunmehr nur noch 55 Pfennig. Strecke bis zu 2 Kilometer, welche bis jetzt mit 30 Pfennig bezahlt werden mußte, kostet nur noch 15 Pfennig. Die Ermäßigung ist demnach für den Ortsverkehr ganz besonders und wird bestimmt erwartet, daß man der Benutzung der Linie nunmehr das entsprechende Verständnis entgegenbringt und tatsächlich auch die Fahr gelegenheit benutzt, damit endlich eine Renta bilität der Linie einsetzt. Erwähnt wird noch, daß ab 15. d. M. eine Aendernng im Fahrplan eintritt dahingehend, daß der ab Limbach jetzt 4,55 Uhr gehende Wagen ^0 ^hr fährt und demnach 5,58 am Hirsch eintrifft. —0 Gersdorf. 13. Nov. Die Landwirte klagen über das lleberhandnehmen der Feld mäuse, die namentlich großen Schaden an dem Winterkorn angerichtet haben. Einem Land wirt in einem Nachbarort hatten Mäuse und Schnecken 6 Zentner Aussaat vernichtet, so daß er diese Felder noch einmal besäen mußte. Es würde gut sein, wenn der Winter mit diesen Nagetieren aufräumte. Die Landwirte haben sich bereits auf die Vernichtung dieser schädlichen Tiere eingestellt. —0 Gersdorf, 13. Nov. Im Gasthof „Grünes Tal" hielt der Ortsverein des Reichsbanners Schwarzrotgold sein Stiftungsfest ab. Die Feier bestand in Kommers, Theater und Ball. Abends fand ein Fackelzug statt. Winterliche Landschaft Zum zweiten Male hatten sich gestern nach mittag die Schneeflocken eingestellt. Frühmor gens war es eisig kalt gewesen, daß die Menschen ich nach dem wärmenden Ofen sehnten. Sie satten alle eine Klage: Kalte Füße, kalte Hände — es fror sie eben. Und nun kamen am nachmittag die Boten des Winters. Erst vereinzelte, dann wurden sie immer häufiger — und am Abend lag bereits die weiße Schneedecke über das Land gebreitet, wohin man auch blicken mochte. Sie hat sich gehalten. Als wir heute morgen aufstanden und den ersten Blick durchs Fenster taten, da lag er noch da — der Schnee. —* Nächsten Sonntag, den 15. November findet die Weihe unserer neuen Orgel statt. Für den Festgottesdienst sind diesmal ausnahms weise Liederzettel gedruckt, die an den Kirchtüren zu haben sind. Die Beckengelder fließen dem Orgelsonds zu; insbesondere ist hierbei den Ge- meindegliedern, welche noch gar nichts oder nur wenig für die Orgel gegeben haben, Gelegenheit zur Einlage eines reicheren Orders gegeben. —l Der Turnverein von 1856 hat für das kommende Vereinsjahr das Christbaumver gnügen auf den S. Januar und das Schau turnen auf den 4. Juli festgelegt. Zur Ver legung vom zweiten Julisonntag, dem sonst im Verein üblichen Schauturnentag, auf den ersten war maßgebend, daß am 9., 10. und 11. Juli das sächsische Kreisturnfest in Chemnitz statt findet. Der Verein hat außerdem für 1926 eine Spreewaldturnfahrt für alle über 14 Jahre alten Vereinsangehörigen vorgesehen. Es wird erwartet, daß die Mitglieder sich schon von heute ab auf die Vereinsveranstaltungen einstellen. —n. Gestern besuchten Realschüler aus Frankenberg unsere schöne Bürgstadt, Von Chemnitz aus wanderten sie über den Toten stein hierher und besichtigten die Anlagen auf dem Psaffenberg und dem Altmarkt. Nachmittags fuhren sie wieder in ihre Heimatstadt zurück. —" Im Schönburger Hof findet am Sonntag, den 15. November, das 3. Gastspiel der bereits sehr beliebt gewordenen Günther-Adler-Stetch- Companie statt. Das Programm weist diesmal Sensationsstücke auf, u. a. „Die Königin der Nacht", Text von Dir. Kurt Günther, und eine urkomische Posse, worüber diesmal wieder gelacht werden muß: „Eine vollkommene Frau", und dazu der erstklassige Soloteil. Für die Kinder findet nachmittag '/-ö Uhr ein herrliches Kinder- mürchen statt „Der Schmied und der Müller" in 3 Bildern, ein Märchen, welches die Kinder herzen sehr erfreuen wird und ihnen das Schlechte und Gute im Menschen zeigt und dar auf fußt: Du sollst Vater und Mutter ehren und stets die Wahrheit sagen. Da bisher die Abend vorstellungen immer ausvcrkauft waren, richtet die Direktion einen Vorverkauf ein. Das Publi kum hat den Vorteil, daß die Vorverkaufskarten numeriert, die Plätze also gesichert sind. Für die Kindervorstellung gibt es Karlen nur an der Kasse. Das Kabarett ist gut geheizt. zum liebenden Weibe noch deutlicher geworden. Bc- wnders gut gelangen ihre Ecsangspartien. Aber auch die Szene des 3. Aufzuges mit dem Zigcuacrhaupt- mann war eine schöne Leistung. Ihr Partner, Herr Kaden, stellte einen etwas zu ruhigen Alonzo auf die Bühne. Ihm hätte ich noch einige Tronsen spani schen Blutes gewünscht, dann wären die Szenen im 1 und ganz besonders die Kampf- und Eifersuchts szenen des 3. Aufzuges noch glaubhafter geworden. Wenn einem Spanier wie Alonzo die Eifersucht im Blute brennt, dann dürfte das schon etwas Heiber hergchen. Trotz allem, eine beachtliche Leistung war auch dieser Alonzo. Nicht minder wurden auch die Hauptdarsteller der Zigeuner, Herr Ehrhardt als Zigeunerhauptmann, und Frl. Hofmann als Zigcuncrmuttcr Viarda ihrer Aufgabe gerecht. Stellte Herr Ehrhardt einen in allen Fasern selbst bewußten Anführer auf die Bühne, so entbehrte die Viarda des Frl. Hofmann nicht der Züge der Schlau heit einer alten Zigeunerin. Aber auch alle übrigen Darsteller waren am richtigen Platze, und der allzeit „retirierende" Pedro des Herrn Müller war ein recht martialischer Schloßoogt. Daß er im 3. Aufzug sich „Vier" statt spanischen Wein zu Kopf.steigen lieh, ei ihm gerne verziehen. Gut gefielen auch die Her ren Peger als Don Fernando, Wolf als Don Franzisca und Fent als Don Eugenio, Fernandos Sohn. Der Chor zeigte sich der ihm gestellten Auf gabe wohlgcwachscn und erfüllte seinen Teil zufrie denstellend. Nur im Zigeunerchor des 2. Aufzuges trug der Alt zu stark auf. Auch die Dekorationen ließen nur geringfügige Wünsche offen. Es sei nur an den sehr prosaischen Tisch in dem sonst so schönen Saale des 4. Aufzuges erinnert. Die von der Fa. Krauße, Hohenstein-Ernst thal, entliehenen Kostüme trugen wesentlich zur Be lebung und Verschönerung des Bühnenbildes bei. Daß das Orchester seiner Aufgabe gewachsen war, wurde schon eingangs erwähnt. Es stand ja auch ein bewährter Führer am Pult, der die ganze Ausfüh rung wohl zusammenhielt: Herr Oberlehrer und Kantor i. R. Dippmann, dem darum ganz beson derer Dank für diesen wohlgelungenen Abend ge bührt. A. S. MlMlWpOeMl! MkllWM Aufführung der „Preeiosa" am 12. November Der Männergesangverein Oberlungwitz hatte für den gestrigen Abend zu einer Aufführung des Schau spieles „Preciosa" von P. A. Wolfs mit beglei tender Musik von L. M. v. Weber eingeladen und, um es gleich vorauszunehmen, er hat die den Saal bis auf den letzten Platz füllenden Gäste nicht ent täuscht. Allgemeiner bekannt ist das Wert unter dem Namen Webers „Preciosa". Doch hat, wie schon erwähnt, Weber lediglich die Begleitmusik dazu ge schrieben. Das Stück, vor reichlich 100 Jahren ent standen, hat aber gerade durch diese Musik einen der größten und dauerndsten Bühnenerfolg des vorigen Jahrhunderts für sich buchen dürfen und erst in der Gegenwart ist cs seltener auf den deutschen Bühnen geworden. Weber hatte cs ursprünglich abgclehnt, eine Bcglcitmusik zu schreiben, weil „bei Schauspielen >0 gar nichts künstlerisch zu gestalten sei". Er konnte sich später selbst überzeugen, welchen bedeutenden Ein druck seine Musik gemacht hatte und eine Ncihe der Melodien sind noch heute volkstümlich. Ist doch trotz der spanisch-zigeunerhaften Einkleidung alles aus der deutschen Volksseele herausgesungcn. Die gestrige Aufführung konnte in allen wesent lichen Teilen befriedigen. Wohl war mit Rücksicht aus die beschränkten Verhältnisse im Orchester dies und jenes vereinfacht. Aber schon die flott und ein dringlich gespielte Ouvertüre ließ vermuten, daß die um einige Herren verstärkte Hohenstein-Ernstthaler Kapelle ihre Aufgabe erfüllen würde. Schöner wäre cs gewesen, man hätte schon die Ouvertüre bei ver dunkeltem Saale gespielt und mit dem Ende dersel ben den Vorhang sich öffnen lassen. Während des Spieles selbst fiel die allen- Darstellern gemeinsame frei und sichere, dcm Dilettanten nicht immer ganz leichtfallende Art des Auftretens angenehm auf. Ebenso wie auch die Deklamation gewandt und die Aussprache in fast allen Teilen gut verständlich war. Fräulein Stopp, die Darstellerin der Preciosa, hatte sich gut in ihre Aufgabe cingelebt. Sie verfügt über einen angenehmen und strahlenden Sopran. Im Anfänge, besonders im 1. Melodram, hätte ich mir ihre Art noch mehr visionär gewünscht. Es wäre dann die im weiteren auch gut dargestelltc Stccgcrunz Nach einer Meldung der „Times" aus Madrid ist auch in Barcelona eine Ver schwörung gegen das Direktorium aufgedeckt worden. Mehrere Generale sollen schwer be lastet sein. Die ehemaligen Abgeordneten Trias und Mivaole sind verhaftet worden. Der „Matin" bringt einen Brief au Spanien, wonach das Direktorium — Massenverhaftungen im Heere be- zonnen hat. In Madrid sind mehrere Ver haftungen in der königlichen Leibwache vorge- kommen worden. Höhe. In der City hat die Zanik ausgelöst. London, Die „Times" melden durch General Primo de Rivera erklärte laut einer „B. Z."-Meldung aus Paris einem Ver treter des Blattes „A. V. C.", dah das Direk torium demnächst durch ein ziviles Kabinett abgelöst werden würde. Primo de Rivera werde aber selbst die Minister- präsidentschaft übernehmen. Dieses Kabinett werde den Weg für ein zweites Ministerium vorbereiten, das National wählen ausschreiben werde. Die National mahlen sollen in ganz anderer Weise als bisher stattfinden. Nur eine einzige Kammer anstatt der früheren zwei Häuser des Parla ments solle gewählt werden. Diese Reform werde von einer zweiten, nicht minder be deutenden Reform auf steuerlichem Ge biete begleitet sein. Es werden eine einzige direkte Steuer auf der Grundlage des Kapitals und des Besitzes, sowie einige leicht zu erhebende indirekte Steuern geschaffen werden. Zu den in Barcelona und in Madrid vor- genommenen Verhaftungen meldet da Pariser „Journal" weiter aus Madrid, da es sich um ein Komplott gehandelt habe Die Aufständischen hätten an der Spitze ihrer Truppen mit Waffengewalt die Republik proklamieren wollen. Das Komplott sei entdeckt worden, weil es bei einer letzten Zu sammenkunft zu einer heftigen Auseinander setzung gekommen sei, bei der Schüsse gewechselt und zwei Verschwörer getötet worden seien. Diese Meldung ist unseres Erachtens nach lediglich ein Beweis dafür, daß sich der Diktator in seiner Stellung schwer bedroht fühlt. Als die Spanier in Marokko in starker Bedrängnis waren, wurde dieselbe Meldung verbreitet. Nach der Einnahme Ajidirs hieß es plötzlich, die Dik tatur werde noch zwei Jahre beibehaltcn. And heute? (Die Schr.) übrigen Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden vorstellte. Die Menschenmenge aus den benachbarten Bahnsteigen begrüßte den Reichspräsidenten mit brausenden Hochrufen. Vor dem Bahnhof hatten mehrere Abteilungen der hessischen Schupo zu Fuß und zu Pferde Auf stellung genommen deren Kapelle den Reichs präsidenten mit dem Deutschlandlied begrüßte. Vom Bahnhof bis zum Hotel Traube hatten sich viele Zehntausende aufgestellt, eingerahmt von Fackelträgern, die im Verein mit den zahlreichen illuminierten Häusern der Rheinlandstraße, den blitzenden Schlägern der im vollen Wichs erschie nenen Studenten von Darmstadt und Gießen, sowie den Bannern und Standarten der. zahl reichen Militär- und Sportvereine, ein farben prächtiges Bild boten. Besonders herzliche Ova tionen wurden dem Reichspräsidenten darge bracht, als er vor der „Traube" den Wagen ver ließ und sich in das Hotel begab. Im Hotel fand um 8 Uhr 30 Minuten ein einfaches Abend essen im engsten Kreise statt, bei dem zwische dem Reichspräsidenten und dem Staatspräs denten Ullrich kurze Trinksprüche gervechsel wurden. Einleitung von Lohnverhandlungen bei der Reichsbahn Laut „Täglicher Rundschau" hat zwischen dem Präsidenten der Neichsbahndirektion Berlin und dem Bezirksbetriebsrat eine Aussprache stattgefunden, in der von der Reichsbahndirektion mitgeteilt wurde, daß die Einladung zu Lohn- verhan dl ungen demnächst ergehen werde. Ermäßigung der Lohnsteuer Der „Vorwärts" meldet, daß in den nächsten Tagen dem Reichstag ein Gesetzentwurf zugehen werde, der eine Erhöhung der steuer freien Einkommengrenze auf 100 Mk. monatlich (24 Mark wöchentlich) ab 1. Januar 1926 vorsieht. Die Anklage gegen Kntisker und Genossen erhoben In der Betrngssache gegen Max Ku- tisker u. Gen. ist nunmehr die Anklag erhoben worden. Max Kutisker und der Spedi teur Stern wurden wegen Urkundenfäl schung und Betruges angeklagt. Die Söhne Kutiskers, Iwan und Max, sowie die Direktoren Blau, Blei, Rieger und mehrere andere wurden wegen Beihilfe zum Betrug beschuldigt, dagegen ist, wie eine Korrespondenz erfährt, das Ver fahren gegen die Direktoren der Staatsbank Rühle und Hellwig, sowie gegen Justizrat Dr. Werthauer und Rechtsanwalt Engel hart eingestellt worden. aus Peking, es habe eine allgemeine Flucht der Ausländer aus Peking nach Tient- in eingesetzt, dessen Bahnlinie noch intakt ist. )ie Truppen des Generals Tschangtsolins stehen achtzig Kilometer vor Peking, dessen Bevölke rung sich unruhig zeige. Man befürchte im Falle des Einmarsches Tschangtsolins Straßenkämpfe und den Sturz der Regierung. Peking, 12. November Die Lage ist in den letzten 24 Stunden verschlimmert worden durch das militä rische Vorrücken der Japaner an der ostchinesi- chen Bahn. Die wichtige Stadt Tsitsihar ist von )en Japanern besetzt worden. In Peking er-
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