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t«r Hohenstein-Ernstthaler Zeittm-, Nachrichten und Neueste Nachrichten I Der Preis der «nwMUatn An»rt»en,rN« beträal tü, I -Ile. I de» Rellame-elle 8>,ld»senn»ae. nür den Nawaxi« S Freitag, de» 8. November 1928 75. Fahrg fest' EntscheidungenderVotschafterkon- ferenz und aus die Entschließungen der alliier ten Besatzungsregierungen, die jetzt endlich da mit anfangen, die Diskussion über die Frage der politischen Rückwirkungen des Sicherheitspaktes zu eröffnen. Die Linie, auf der die alliierte Diplomatie die von ihr in Aussicht genommene Lösung dieses Problems vorbereitet, wird jedoch im gegenwärtigen Stadium der Vorentscheidun gen keineswegs jo klar gezeichnet, wie es d-e deutsche Regierung gefordert hat und wie es den Notwendigkeiten entspricht, die die deutschen Vertreter den alliierten Staatsmännern auf der Konferenz von Locarno dargelegt haben. Im Gegenteil, sowohl die französische als auch die englische Diplomatie zeigt das offenkundige Be streben, das Entgegenkommen gegenüber Deutschland ganz erheblich einzuschränken, und im entscheidenden Augenblick der deutschen Negierung cntgegenhalten zu können, daß erst der Sicherheitspakt perfekt sein müsse, ehe man die deutschen Forderungen erfüllen könne. Die französische Presse veröffentlicht schon jetzt einige Umrisse über das angebliche Abkommen, das die Besatzungsmächte unter sich über die Erleich - Die „Berliner Bürsenzeitung" veröffentlicht« einen Bericht ihres Dresdner Korrespondenten, Ausdruck gegeben hat, so ist das menschlich zu er klären und zu achten. Der Versuch, daraus in der Öffentlichkeit politisches Kapital zu schlagen, bedeutet ein selbst über den heutigen Durchschnitt hinausgehendes Maß von Verrohung des politischen Kampfes. Daß die deutsch nationalen Minister ihrerseits die Vertraulich keit von Kabinettssitzungen auch gegenüber Ent stellungen bis an die äußerste Grenze des Mög lichen achten, ist für jeden anständigen Menschen eine Selbstverständlichkeit, für die freilich der „Vorwärts" und anderer Blätter kein Verständ nis haben. nimmt sich in französischem Sinne etwas anders aus, als unsere Unterhändler in Locarno ange nommen haben. Wie geringfügig diese sog. Zu geständnisse sind, zeigen die nachstehenden Mel dungen: Dieses Blatt enthält die amtliche« Bekmxtmachungen des Amtsgerichts, Finanzamt- und des Stadtrats zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. wonach die strittigen Aeußerungen von Stresemann keinerlei Mitteilungen vergangenen Sonntag in Dresden gemacht den seien. Demgegenüber wird amtlich folgendes gestellt: Dr. über wor« Von unserem Berliner Vertreter wird uns dazu geschrieben: Die Aufmerksamkeit der politischen Kreise konzentriert sich jetzt auf die bevorstehenden Hierzu wird von deutsch nationaler Seite noch geschrieben: Mit dieser Feststellung ist aber der Fall nicht erledigt. Es bleibt zu klären, wer aus Sitzungen, an denen lediglich Minister und einige wenige Ministerialbeamte teilgenommen haben, und deren Inhalt ausdrücklich unter Pflicht der Dis- retion gestellt, Informationen gegeben hat. Im übrigen braucht kein Wort verloren zu wer den über den gehässigen und taktlosen Charakter der Darstellung von Vorgängen aus der Nb- schlußsitzung vom 26. Oktober. Wenn dabei nicht nur Schiele, sondern auch ein anderer Teilneh mer der Sitzung nach dreivierteljährigem erfolg reichen und vertrauensvollen Zusammenwirkens einem schmerzlichen Empfinden über die durch die politische Lage notwendig gewordene Trennung Paris, 5. Noo. Das Pariser „Journal" weis schon jetzt über den bevorstehenden Beschlu ßderBotschaf- terkonferenz folgendes zu berichten: Wahrscheinlich wird folgende Lösung gefunden: Bisher sei ausgemacht gewesen, daß die Räu- mungder Kölner Zone und die Ueber- gabedermilitärischenKontrollean den Völkerbund gemeinsam vor sich gehen sollte. Wahrscheinlich wird beschlossen, beide Maßnah men von einander zu trennen und zwar wird zu nächst die baldige Räumung Kölns angekiindigt werden, wodurch Deutschland bewiesen wird, daß die Alliierten dem Geiste von Locarno treu ge blieben seien, gleichzeitig wird aber die mili tärische Kontrolle aufrecht er hal ten, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß die Frage der Abrüstung zum mindesten für den Augenblick noch nicht gelöst sei. Paris, 5. Nov. Die Botschafterkonferenz tritt, wie schon ge meldet, erneut zur Prüfung der deutschen Ab- rüstungsnote zusammen, wobei sie von dem B e- richtdes Interalliierten Militär- komitees in Versailles ausgehen wird. Das Schriftstück ist von General Foch unterzeichnet und besagt, daß Deutschland anerkennenswerte Anstrengungen zur Erfüllung der Abrüstungs klauseln getan habe, besonders auf kriegstechni schem Gebiet (Zerstörung von Fabriken, Kriegs- und Munitionsmaterial). Es fehle indessen noch sehr viel daran, daß die im vergangenen Juni von der Botschafterkonferenz aufgestellten Bedin gungen als ausgeführt anzusehen seien. Die Hal tung der deutschen Regierung lasse besonders in folgenden drei Punkten noch sehr viel zu wün schen übrig: 1. Eeheimorganisation des Großen General stabes. 2. Reorganisation der Polizei. 3. Die militärische Ausbildung der Geheim bünde. Unter diesen Umständen könne vorläufig noch nicht die Rede davon sein, daß das deutsche Ab rüstungsproblem als gelöst anzusehen sei. Die Botschafterkonferenz werde die obengenannten Feststellungen des Interalliierten Militärkomi- tecs zur Kenntnis der deutschen Negierung brin gen, wobei allerdings die Form der Notifizierung noch nicht feststehe. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. Paris, 5. Nov. „Petit Parisien" meldet, daß die Entwürfe zur Umgestaltung desVerwaltungs- regimes im Rheinland und zur Er leichterung des Besatzungsregimes von den amtlichen Stellen ausgearbeitet sind. Der Posten des Reichskommissars bei der Inter alliierten Rheinlandkommission in Koblenz wird wieder eingerichtet. Gleichzeitig sollen gewisse Ueberwachungsausschüsse aufgehoben werden. Ganz allgemein würden sich die Alliierten nur eine Art Oberaufsicht vorbehalten und den lokalen deutschen Behörden die Erledigung der Amtsgeschäfte überlassen. Gewisse Vergünsti gungen, auch für das Presseregime, seien vorge sehen. Der Zeitpunkt, an dem diese Maßnahmen in Kraft treten sollen, sei noch nicht bekannt. tigsten Vorbehalt Deutschlands vorbei, ohne zu berücksichtigen, daß dadurch die Möglichkeiten des Zustandekommens des Sicherheitspaktes ernsthaft gefährdet werden. Noch eine Frage ist es, die der deutschen Re gierung Veranlassung gibt, mit ernsten Besorg nissen auf die unerklärliche Verständnislosigkeit der alliierten Diplomatie zu blicken. Man stellt zwar die Räumung der Kölner Zone in Aussicht, aber man will die I nt e r a ll i i e r t e Militärkontroll-Kommission bei behalten, um angeblich noch einige „Aus stellungen" an der deutschen Abrüstung zu klären. Diese Absicht wäre ein neuer Schlag ins Gesicht Deutschlands, wäre eine ungeheuerliche Verzer rung des Sinnes der Locarno-Verträge, die man nach ihrer Paraphierung bekanntlich als das große Werk der europäischen Verständigung ge feiert hat. Sicherheitspakt und alliierte Mili tärkontrollkommission sind zwei Begriffe, die nach deutscher Auffassung nicht zusammcnpassen. Dar um wird die Neichsregierung jetzt ihre ganze Kraft dazu brauchen, um gegen die Zumutungen anzukämpfen, die man wieder einmal an Deutschland stellen will, ohne zu bedenken, daß jetzt eine neue Aera der europäischen Politik be ginnen soll, die mit der Vergangenheit endlich aufräumen und die Voraussetzungen für die Festigung des europäischen Friedens zu schaffen hätte. Ausweislich der vorliegenden unkorrigierten Stenogramme der Telegraphen-Union und des WTB über den vertraulichen Presseempfang in Dresden am 31. Oktober hat Reichsminister Dr. Strese mannn keinerlei Mitteilungen über angebliche Aeußerungen englischer Offiziere hin sichtlich der Beschaffenheit der bisherigen franzö sischen Quartiere in Wiesbaden gemacht. Des gleichen hat sich Reichsminister Dr. Stresemann in keiner Weise über den Ver lauf von Sitzungen desReichskabi- nett» geäußert. Der Zentrums-Parteitag unter der Herrschaft Marx—Wirth? Ota«»« Drab»m«I»uaa» Berkin, 6. November In den parlamentarischen Kreisen verlautet, daß der Parteitag des Zentrums höchstwahrscheinlich unter dem Einfluß des frühe ren Reichskanzlers Marxzu dem Ergebnis ge langen wird, daß das Zentrum jede weitere Zusammenarbeit milden Deutsch nationalen in der Reichsregierung ab lehn t. Die Richtung Stegerwald, die auch jetzt noch für die Fortführung der innerhalb der Re gierung Luther befolgten Politik eintritt, und die die Wiederkehr der Deutschnationalen in die Neichsregierung für wünschenswert hält, soll nach den Voraussagungen maßgebender Zen trumsführer kaum ein Drittel der Zentrumsstim- men auf dem Reichsparteitag für sich haben. Etegerwald werde wahrscheinlich dem neu zu bildenden Fraktionsvorstand nicht mehr an gehören und es sei sogar wahrschein lich, daß an seine Stelle Dr. Wirth in den Fraktionsvorstand gewählt wer den dürfte. Einstellung der belgischen Kriegsschuldigcn- prozesse? Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Lourant" aus Brüssel meldet, ist die bereits angekün digte Einstellung der deutschen Krie gsschuldigenprozesse nunmehr offiziell am Mittwoch verfügt worden. Der Ein stellungsbeschluß betrifft lediglich Verfahren, in denen eine Untersuchung bereits abgeschlossen ist. Die Verfügung trägt die Unterschrift des Mini sters der Justiz und des Ministers des Krieges. Unterzeichnung der Locarno-Verträge am 1. Dezember? taette D r a b l m « 1 d u n g> Berlin, 6. November Wie wir hören, soll die Unterzeichnung des Vertragswerkes von Locarno auf jeden Fall am 1. Dezember erfolgen. Trotz der Unterzeichnung würde für Deutschland die Frage der Ratifizierung offen bleiben, wenn bis dahin nicht die Rückwirkungen in bezug auf die besetzten Gebiet« eingetreten sind. B«uaSv»rlS »«wm-nMNch 80 G,lbv»»nnlg« ter ungen des Besatz ungsregim es getroffen haben sollen. Danach will man den Verwaltungsapparat reorganisieren und eine Reihe alliierter Ueberwachungsposten abbauen. Die Wiederzulassung eines deutschen Mitgliedes der interalliierten Rheinlandkommission soll der deutschen Forderung auf mitbestimmenden Ein fluß innerhalb des Besatzungsregimes gerecht werden. Schließlich werden noch gewisse Zuge ständnisse über die Wiederherstellung der deut schen Pressefreiheit im besetzten Gebiet angckün- digt. Alle diese sogen. „Milderungen" stellen je doch nichts anderes dar als die Wieder- 1) olung früherer Zuge ständnisse, die schon bei der Annahme des Dawesgutachtens durch Deutschland versprochen worden waren. Sie werden in keiner Weise den Voraussetzungen ge recht, die Deutschland für das Zustandekommen des Sicherheitspaktes aufgestellt hatte. Es ist noch in Erinnerung, daß die deutsche Delegation vor ihrer Abreise nach Locarno ent schlossen war, die grundlegende Aenderung des Vesatzungsregimes auf der Konferenz selbst zur Sprache zu bringen. Regierung und Parteien waren sich darüber einig, daß der ganze Frie denspakt nur dann einen brauchbaren Wert haben könne, wenn dadurch das langersehnte Ziel erreicht wird, die Freiheit der besetzten Gebiete in absehbarer Zeit zurückzugewinnen. Deutsch land konnte sich darauf berufen, daß der Zweck der Besatzung im Versailler Friedensvertrag ausdrücklich in dem Grundsatz festgelegt wurde, daß Frankreich und seine Verbündeten sich ent sprechende Sicherheiten gegen einen deutschen An griff schaffen müßten. Der „Sicherheitspakt", wenn er diesen Namen wirklich verdienen will, steht aber an sich schon die rechtliche Verpflichtung für Deutschland vor, keinen gewaltsamen Angriff gegen die Westmächte zu unternehmen. Damit fällt jeder Grund fort, das Besatzungsregime weiter aufrecht erhalten zu wollen. Ilm den alliierten Negierungen die Möglichkeit zu bie ten, den deutschen Forderungen Rechnung zu tragen, hat man deutscherseits nicht etwa die Be dingung gestellt, daß die Besatzung sofort ver- chwinden solle, sondern man hat sich die denkbar zrößte Mäßigung auferlegt, indem man lediglich das Verlangen aussprach, daß die Besatzungs truppen verringert werden sollen und die im Versailler Vertrag vorgesehenen Räumungs- -risten verkürzt werden müßten. Noch ist von alliierter Seite mit keinem Wort davon gespro chen worden, wie man sich zu diesem deutschen Verlangen stellt. Man geht also an dem wich- »et «sm»«-». «^»«ietchen w«. wird «e» »»Mo»«» m »och«—« »» S-»- M-»- «-WLV - «r«, » oua« SMua« vr» B-truLe» da Leitung, »«eU»»M»n oder der — Hu der I >ie-«r leinen «E»« «ü oder «achUqvnm» Zeil«», -der de» G-tteralanzttger für Hohenstein. Ernstthal mit Hüttengrm», Oberlungwitz, Gersdorf, Hernrsdorf, Bernsdorf, RüSdorf, Langenberg, MemSdorf, Falk«, LangenchuvSborf, Reichen bach, Callerch«-, Grumbach, Tirschhetm, Kuhschnavpel, St. Egibl««, Wüstenbrand, Grüna, Ltittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleib« und Rüßdorf. Noch einmal die angeblichen Aeußerungen Schieles Wie wir aus sicherer Berliner Quelle erfah ren, ist gestern vormittag Graf We starpin der Frage der aufsehenerregendeen Jndiskretio- nen aus dem Kabinett in der Reichskanzlei vor stellig geworden. Die Reichsregierung selbst hat in ihrer — von uns bereits gestern veröffentlich ten — amtlichen Erklärung von unrichtigen und irreführenden Darstellungen gesprochen, die über Vorgänge im Kabinett ungeachtet der stren gen und unbedingt erforderlichen Vertraulichkeit gegeben seien und damit auch an die Schweige pflicht der ausgeschiedcnen Minister appelliert. Sie hat damit die Mitteilungen aus den Kabi nettssitzungen als schwere Pflichtverletzung und als unverantwortliche Fälschung gekennzeich net. Es ist deshalb anzunehmen, daß die Neichs regierung eine strenge Untersuchung und die Be- trafung des Fälschers und ungetreuen Beamten >n schärfster Form vornimmt. Deutschland« wirtschaftliche Eicherheitsquot« überschritten Der Neuyorker Bankier Morgan trat in der Neuyorker Bankenvereinigung für eine vor läufige Unterbrechung der Kredite an Deutschland ein. Morgan führte aus, daß di« Sicherheitsquote, die Deutschland wirt schaftlich bieten könnte, bereits überschrit ten sei. «rlchcuu I«»«» W-rlto, noq»»W>g» gemnr «0« Ar ti. vostl^eiaont» Lechzt» »»«»« - Bemelndegtroko-t» t- ko»U Commerz» und Pridot-Bonk gioetMlle Soh-iCtetixEmItth»! - llaoerloug« eln,elond«e Monullrchte werde» nicht zurück»» »PL Sinkend»»,^, «»»«N-moaon-mnungftndm keineAAnatzme