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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192511115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19251111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19251111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-11
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Monat
1925-11
-
Jahr
1925
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weilerkämpfen können, wenn es eine Atempause bekommen hätte. Der ebenfalls bereits vernommene Sachver ständige Hauptmann Volkmann äußerte sich über die Frage, wie die Revolution auf das Heer eingewirkt habe und wie die Stellung der Mehrheitssozialisten nach Ausbruch der Revo lution war. Die Saniorungsvorlage der französischen Regierung Im Finanzausschuß der französischen Kam mer, die augenblicklich die Sanierungsvor lage der Regierung behandelt, auf die sich das ganze politische Interesse Frankreichs konzen triert, haben sich die Gegensätze soweit geklärt, daß die Sozialisten die Vorschläge abgelehnt haben und die Nichtsozialisten in die Opposition gedrängt worden sind. Es hat sich bei dieser Ge legenheit eine bemerkenswerte Scheidung in der radikalen Partei vollzogen, indem drei der an gesehensten Finanzfachleute der Partei, darunter der Budget-Berichterstatter der Kammer, Lam murheux, sich gegen die sozialistischen Vorschläge einer Kapitalssteuer gewandt haben. Damit ist die Regierungsvorlage wieder zum Angelpunkt der Verhandlungen gemacht worden, wobei es indessen noch sehr fraglich bleibt, ob diese Vor lage eine Mehrheit finden wird. Der Ausschuß wird mindestens noch zwei Tage beraten, ehe er sich auf einen Bericht einigt, der der Kammer zu unterbreiten ist. Die Kammer wird darnach erst in die Debatte eintreten. Obwohl es vor läufig aussieht, als ob sich die sozialistische Oppo sition mit der Rechtsopposition verbinden würde, heißt es gleichzeitig, daß auf beiden Seiten keine Neigung besteht, in diesem Augenblick, d. h. vor dem nächsten Fälligkeitstermin der kurzfristigen Schatzwechsel, am 8. Dezember einen Regie rungswechsel herbeizuführen. Ob die Kam mer mit der Finanzdebatte bis zum Ende der Woche beraten wird, ist fraglich. Man wird möglicherweise mit Hilfe einer Interpellation eine vorläufige Aussprache, die der Frage „In flation oder Moratorium" gelten wird, erzwin gen. Der Kammerpräsident Herriot, dem eine derartige Interpellation angekiindigt wurde, hat über die Schwierigkeiten einer solchen Aussprache mit Painlcve und Briand beraten. Das Ergeb nis ist noch nicht bekannt. Zahlreiche Verhaftungen in Italic» „Daily Mail" meldet aus Rom: Die Untersuchung gegen die Attentäter gegen Musso lini wird durch ein Sondergericht durchgeführt werden. Laut „Epoca" planten die Verschwörer auch den Sturz der Monarchie und die Ausrufung der Republik. Der verhaftete General Lapellohat unter Zusicherung, daß kein Todesurteil gegen ihn ge fällt werde, ein s e n s a t i o n e l l e s Geständ- nis abgelegt, das zu noch unabsehbaren Aus wirkungen führen wird. Unter den bis Sonntag in Rom verhafteten etwa 300 Personen befinden sich viele Ausländer, besonders aus Rußland, Polen und Deutschland. Die Proklamierung der Republik sollte am 9. No- Verkim „A. WMiri" am 1v. November 1925 Der Schützenhaussaal erlebte in den letzten Wochen mancherlei Veranstaltungen — auch solche, die einen religiösen Charakter trugen — aber keine wies einen solchen guten Besuch auf, wie die gestrige 37. Zayrfeier des Ev.-luth. Juugmänner-Vereins St. Christophori im Rah men eines Familienaüenüs. Nach dem gemeinsam gesungenen Eingangs- tied „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren", hieß Herr Pastor Haaß die von hier und auswärts Erschienenen herzlich willkommen und dankte für den zahlreichen Besuch. Drei Punkte, unter denen vor 37 Jahren die Grün dung des Ev.-luth. Jungmännervereins erfolgt sei, haben bis heute ihre Lebenskraft bewahrt: 1. durch Darreichung und Gebrauch des Wort Gottes wahrhaftiges und tatkräftiges Christen tum zu wecken; 2. die Sittlichkeit unter den Jungmünnern zu wahren; 3. sich zu edler Ge selligkeit zu erziehen und daran zu bilden. Nach der Darbietung zweier Posaunen-Vor- träge „Kein Hälmlein wächst auf Erden" und „Wär' Gott nicht mit uns diese Zeit", sowie einen; Gedichtsvortrage, ergriff Herr Jugend- sekretar Chr. Fulda aus Hartha bei Waldheim das Wort zu seinem Vortrage über das Thema: „Von der Unmöglichkeit des Christseins", der wohl ein groß Stück Selbsterlebens bekannte. Die Ausführungen waren von dem Tone herz licher, helsenwollender und ratender Nächsten- und Menschttebe getragen. Redner forderte die Selbstverleugnung des eigenen, persönlichen Jchs. Jeder Christ solle wahrhaft, ein Leucht turm der Wchstenliebe, die personifizierte Selbst verleugnung sein. Denn Jesus Christus ver lange von uns, daß wir uns nicht selbst der Nächste sind. Der Mensch soll das Ich in seinem Innern streichen und an dessen Stelle das D n setzen. Weiler sollen wir aber auch der Gnade Gottes nicht vergessen,-wie mir der Worte des Heilands in unserem Leben stets eingedenk sein müssen, die er sagte: daß der Sohn nichts aus sich selber tun könne, sondern durch die Gnade des vember erfolgen, und zwar gleichzetig in Rom und in Mailand. Tine Verschwörung gegen das spanische Direktorium Nach einem Telegramm des „Petit Parisien" aus Pau wird die Meldung von einer Ver schwörung gegen das Direktorium bestä tigt. Es stellt sich heraus, daß zahlreiche Offiziere der Garnison von Madrid ver haftet worden sind, u. a. der Kommandant General Mangada, Oberstleutnant Pardo, Se gundo Carcia und ein Kavallericoffizier. Die Nachricht von der am 3. November in Madrid erfolgten Verhaftung hat in Barcelona große Erregung hervorgerufen. General Lopez Ochoa reiste vor einigen Tagen aus Barcelona ab und wird seitdem vermißt. Es ist möglich, daß er zu den Verhafteten zählt. Belgien braucht keine Reparationskohle Die belgische Regierung hat die Bestel lung deutscher Reparations kohle auf Grund des Dawesplancs eingestellt. Wie die Blätter ausführen, hätten sich die bel gischen Kohlenabnehmer stets direkt an die deut schen Gruben gewandt, die ihnen die Kohlen billiger geliefert hätten als die Neichsregic- rung sie der belgischen Regierung geliefert habe. Eisenbahnunglück in Belgien Der Schnellzug Brüssel—Charleroi ent gleiste gestern früh bei Nivelle in voller Fahrt, wobei die Lokomotive und 7 Wagen die Böschung hinunterstürzten. Es hat zahl reiche Tote und Verwundete, darunter 10 Schwerverletzte, gegeben. 55 VW Kilometer im Flugzeug Der italienische Weltflieger, Kommandant de Pinedo, ist von seinem Weltfluge wohl behalten inRom eingetroffen. Er startete am 20. April mit einem Wasserflugzeug Motor Lorrnin-Dietrich) in Mailand und erreichte, über Italien, Kleinasien, Indien und Australien fliegend, am 9. Juni das 22 500 Kilometer ent fernte Melbourne in Südaustralien. Nach mannigfachen Zwischenfällen — de Pinedo mußte wegen schwerer Stürme oft lange Zeit an einem Orte liegen bleiben — wurde am 26. Sep tember auf dem Wege über die Sunda-Jnseln, China und Torea das Ziel des zweiten, ca. 12 500 Kilonieter langen Abschnittes, Tokio, erreicht. Nach dreiwöchigem Aufenthalt in der japanischen Hauptstadt traten die Flieger am 17. Oktober den Rückflug an, der sie über Hong kong—Saigon—Kalkutta—Bagdad und das Mittelländische Meer nach Neapel führte. Am Sonnabend traf Kommandant de Pinedo mit seinem Mechaniker Campanclli in R o m ein, wo den beiden Fliegern ein begeisterter Enurfang bereitet wurde. Das Wasserflugzeug fuhr bei seiner Ankunft zwei elegante Schleifen über der Stadt und ging mit einem geschickten Manöver auf dem Tiber nieder. Am Ufer des Flusses war eins unge heure Menschenmenge versammelt. Am Lan ¬ dungssteg wartete» Mussolini, fast alle Minister, zahlreiche Offiziere aller Waffengattungen und die diplomatischen Vertreter fast sämtlicher Nationen auf die Ankunft des Fliegers. Auch der Vater und die Schwester des Fliegers er warteten mit Sehnsucht sein Eintreffen. De Pinedo dankte sehr gerührt für die herzliche Be grüßung. „Mein Apparat," sagte er, „hätte noch 20 000 Kilometer fliegen können." Der König hat Pinedo ein Danktelegramm gesandt. Der Flieger wurde zum Obersten befördert und sein Flugzeug soll dem Militärmuseum einverleibt werden. Alles in allem wurden etwa 55 000 Kilometer zurückgelegt, eine Leistung, die selbstverständlich einen neuen Weltrekord darstellt. Sächsisches Hobenstem-Eruftthal, 11., November 1925. Nachtfrost, kühl, heiter, trocken, wechselnde Winde. Temperatur vom 10. November: Minimum -HO.3, mittags 12 Uhr -s-4.S, Maximum -1-5.1. —* In der letzten Versammlung des Tier zuchtvereins konnte der Vorstebek. Herr Paul Groster, als 25jühriger Vereinsjubilar bc rützt werden. Er gehört dem Verein seit 1. Oktober 1900 an. Vom Jahre 1909 bis 1919 war er als Schriftführer tätig. 1919 wurde er als Vor steher des Vereins gewählt. Durch seine auf opfernde Tätigkeit im Verein hat er sich den Dank der gesamten Mitgliedschaft erworben und wurde infolgedessen zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt unter Beibehaltung seiner vollen Rechte als Vorsitzender. —'' Nach dem Gesetz über die vorläufige Weitererhebung der Gewerbesteuer vom 9. 4. 1925 sind bis zur anderwciten gestrichen Regelung der Gewerbesteuer . im Rechnungs jahre 1924 geleisteten Zahlungen als Voraus zahlungen für das Rechnungsjahr 1925 fortzu entrichten. Die nächste zu leistende Voraus zahlung ist am 15. d. M. fällig. —- Wichtig für steuerzahlends Bergarbeiter! Die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorgan.- sationen im sächsischen Steinkohlenbergbau harten bei den Landesfinanzümtern Leivüg für Westsachsen und in Dresden für Ostsachsen, in folge der Abzüge zur Pensions-, Jnval^en- und Krankenversicherung beantragt, die Pauschalce- trüge zur Abgeltung der Sonderleistungen zu erhöhen. Diesem Antrags haben die Landes- finanzämter stattgegeben und mitgeteilt, das; der Pauschalbetrag zur Abgeltung der Souder- lei^ungen für alle im sächsischen Steinkohlen bergbau beschäftigten erwachsenen männlichen Arbeiter mit mehr als 30 Mk. Wochenverdienst, von 15 Mk. auf 25 Mk. ab 1. Oktober erhöht worden ist. Alle erwachsenen männlichen Berg- irrbeiter, dis im sack 'en S iwohlenberrbau den Wochenverdiensr von 30 Mk. brutto nicht erreichen, müssen nunmehr Einzs-anträge beim Finanzamt einreichen, um eine Erhöhung des Pauschalbetrages zu erlangen. —- Oberlungwitz, 11. Nov. Wir verweisen auch heute noch einmal auf die morgen abend im Gasthof „Zum Lamm" siattfindends Auffüh rung der „Preciosa" durch den hiesigen Männer Vaters. Halten wir an diesen Worten fest, dann werden wir nicht mehr sagen: Ich habe — Ich machte — Ich brachte. Dann wird sich vielmehr über unsere Lippen drängen: Durch dis Gmade Gottes. Redner schloß seinen Vortrag mit einem Gedicht aus eigener Werkstatt, das uns die Bedeutung des Berges Golgatha und des Opferblutes uuseres Herrn und Heilandes ein dringlichst vor Augen hielt. Seine Ausführun gen, die von Herzen kamen und sicherlich auch den Weg in die Herzen der Zuhörer gegangen sein werden — wurden beifällig ausgenommen. Ein weiteres Gedicht „Und die anderen?" schloß sich an. Die Gesangsdarbietung zur Vio line und Laute der Jungmänner Fritz Schmidt und Dost aus Oberlungwitz „Laßt den Sonnen schein herein" sprach ihrer Einfachheit und ihres natürlichen Vortrages wegen gut an. Im Mittelpunkt des zweiten Teiles des Pro grammes stand das Lutherspiel Armin Steins „Dr. Martinus und Jungfer Käthe" in 3 Akten. Eine einfache Handlung, eine unge künstelte Sprache — und doch so recht geschaffen, der deutschen Volksseele den großen Reformator und Bibelübersetzer Dr. Martinus Lutber menschlich näher zu bringen. Das Stück will nichts anderes sein, als ein kleines Eedenkblatt aus dem überreichen Leben und Wirken Luthers, dessen Geburtstag wir gestern begehen durften. Die Darsteller hatten ihre Rollen gut einstudiert, vor allem versuchten sie auch, die Personen seelisch »achzulebem Im Vordergrund stand Lene R i c- det, die eine wohlgelungene Katharina von Bora auf die Bühne stellte: voll keufcher Jung fräulichkeit, schlichtem einfältigen Gemüt und treuer Euttergebenheit. Walter Stechers Dr. Luther war der starke Elaubensmann, nur Gottes Wort gehorsam, Erwin Vogels Magister Reichenbach der edle, immer hilfsbe reite Menschenfreund, Else Weide als seine Frau Elsa die treue zweite Mutter der einstigen Nonne. Auch der Hieronymus Baumgartner, der himmelhochjauchzende, zu Tode betrübte Studiosus des Hermann Stecher atmete Leben und Aufgehen des Darstellers in seine Rolle. Die kleineren Partien waren gut besetzt und trugen nicht minder zum guten Gelingen des Ganzen bei. Besonderen Dank gebührt Herrn Pastor Haaß für die vortreffliche Einübung des Stückes und für die gestern abend recht mühe volle Negiewaltung, wie auch für die viele Ar beit, die er mit diesen! Stücke — in bezug auch auf die den Verhältnissen entsprechende Ausstat tung.— gehabt hat. Herr Pastor Bohne der St. Trinitatis- gemeinde gab in seinen Schlußworten herzlicher Freude über das Wohlgelingsn dieses Abends Ausdruck. Wenn man die Frage aufwerfe: war um kommt heute die christliche Jugend zusam men, so könne es nur die eine Antwort geben: „Jesus kam, uns zu erretten aus dem Welt gebraus " Diese Liedstrophe sei der eigent ¬ liche Sinn. Nicht in einer Weltflucht sollen wir der Welt den Rücken kehren, nein, hinein in die Welt, müsse unsere Losung sein. Die Jugend müsse sich immer mehr Jesus zuwenden. Von unserer Jugend gehe ein neues Leben aus zu unseren! Volke. Mit dem allgemeinen Schlußgesang „Das Wort sie sollen lassen stahn" fand der Familien abend sein Ende. 37 Jahre liegen hinter dem Ev.-luth. Jungmänner-Verein St. Ehristophori, fürwahr ein langes Leben, reich auch an äußerem Erleben. Jahre bitterer Not und Qual liegen hinter uns allen, die auch am Vereine nicht spur los vorübergegangen sind. Heute in unseren Tagen gilt es nun doppelt wachsam zu sein und zu kämpfen gegen die materialistische- Welt anschauung, die uns am liebsten unser bestes und letztes rauben möchte: den Glauben, und mit ihm das liebe deutsche Bibelbuch unseres Marti nus Luther. Dagegen heißt es zu kämpfen. So auch der Jungmänner-Verem. Möge ihn: im neuen Jahre gelingen, recht viele Jungmänner in sich zn vereinen, um im christlichen Glauben tatkräftig nach innen und außen zu wirken, zum Segen des Nächsten. Und so sei endlich auch dem Posaunenchor — der sich gestern gern und ost in den Dienst einer gutpn Sache stellte und ebenfalls viel zu dem ivohlgelungenen Ganzen beitrug — herzlichst ge dankt! Nun aber: vorwärts — und nicht rückwärts! W. Stg. gesangverein. Der Aufführung wird sich ein Tänzchen anschließen. Da diese Aufführung etwas ganz Besonderes bedeutet, dürfte ein Be such zu empfehlen sein. — OelSnitz i. E., 10. Novbr. Der hiesige Keglerverband weihte in diesen Tagen nnter Ve» teiligung des gesamten Ortes in Gegenwart zahl- reicher Ehrengäste, Abgesandter des Vorstandes vom Bnnde, der Brudervereine aus Dresden, Chemnitz, Zwickan, Auerbach n. a. sein neu er richtens Keg lerheim 'w Kalthaus „Braunes Roß". DieiWeiberede hielt P äsi ent Schneider-Dresden, sodann schoben die H>-rreu Äimdesaeschästsführer Naumann-Dresden, Vorsitzender Fischer-Oelsnitz, Bürgermeister Schumann-OelSnitz und Gausport- wart Kutter-Cbemnitz eine Ehrenkugcl auf der Eröffnungsbahn. Damit war das eigentliche Ke geln eingeleitet, das in Jorm einer Sportmoche bis zum nächsten SonnNg durcbgeiührt werden soll. Das kleine Bergstüdtcbcn hat mit seinem schmucken und neuzeitlich eiuaerichtetenKealerheim eine Sportstätte erhalten, d>e ihm, dem Verbände und dem Erbauer alle Ehre macht. — Stollberg, 10. Nov. Dieser Tage wurde im niederen Stadtteil die Frau K. erhängt aufge funden. Fan'.iliäre Sorgen dürften die bedau ernswerte Frau in den Tod getrieben haben. — Chemnitz, 10. Nov. Gelegentlich eines kommunistischen Antrages beschäftigte sich Bür germeister Mart in der Stadtverordnetensitzung mit den finanziellen Verhältnissen der Stadt Chemnitz. Er legte ausführlich zahlenmäßig dar, wie eine ganze Reihe von Einnahmen nicht in der Höhe eingingen, wie man sie in den Haushalt plan eingesetzt habe. Demzufolge werde man auch auf der anderen Seite sich nicht alle in Aussicht genommenen Ausgaben leisten können. Zwei Faktoren tragen die Schuld an der schlech ten Lage der Stadt: 1., die allgemeine Wirt schaftslage und 2. die Wirkung des Finanz ausgleiches, der für die Stadt Chemnitz erheb liche Mindereinnahmen zur Folge Habs. Der Vorstand des Arbeitsamtes, Stadtrat Dr. Die terle, bemerkte ergänzend, daß sich dis Industrie des Chemnitzer Bezirkes in einer ähnlichen schlim men Lage befinde, wie es im verflossenen Jahre einmal schon der Fall gewesen fei. Chemnitz habe augenblicklich etwa 2000 Arbeitslose und rund 10 000 Kurzarbeiter. Arbeiter und Unterneh mer befänden sich in einer außerordentlich be drängten Lags, zumctt besondere Mittel zur Unterstützung sür Industriearbeiter nicht zur Verfügung stehen. — Chemnitz, 10. Nov. Am Montag nach mittag wurde auf dem Nikolaibahuhof dis in Erüna wohnhafte 67 Jahre alte wtrumpf- wirkersshsfrau Herold von Unwohlsein be fallen. Ein sofort herbeigerufener Arzt konnte nur noch den inzwischen eiugetretensn Tod in folge Herzschlages fcststslleu. — Chemnitz, 10. Nov. In der richtigen Erkenntnis, daß die zwischen Chemnitz und Annaberg bestehenden Verkehrsetnrichtungen mit Rücksicht auf die engen wirtschaftlichen Be ziehungen der beiden Städte als befriedigend nicht »»gesprochen werden können, bat sich die „Kraftverkehr Sachfen, A.-G." entschlossen, auf dieser Strecke einen mit Vomag-Niederflur- Wagen betriebenen Kraftwagenschuelloerkehr einzurichten, durch den die bei gewöhnlichen Personenkraftwagen 2 Stunden 40 Minuten in Anspruch nehmende Strecke in 1?/- Stunde zu- rückgelegt werden soll. Eine von der Gesellschaft veranstaltete Probefahrt mit den Vertretern der sächsischen Behörden und der Presse erwies chgar. daß sich diese Fahrzeit noch um weitere 10 Minuten verkürzen läßt. An der Fahrt schloß sich in Annaberg noch eine längere Be sprechung an. Bei ihr kam zur Sprache, daß de - Fahrpreis für die einfache Strecke auf 4 Mark festgesetzt werden soll. Haltepunkts sollen nur in Burkhardtsdorf, Thum und Ehrenfrieders dorf eingerichtet werden. Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Schnellverkehrs ist noch nicht festgesetzt. — Kaufunge», 10. Nov. Selbstmord beging am Montag hier eine ältere Witwe in geistiger Umnachtung durch Erhängen. — Sten», 10. Nov. Seinem Leben freiwillig ein Ende machte der Malermeister Rochlitzer. Die Ursache dürfte die schon lang anha...'nde Krankheit sein. — Ansprung bei Olbernhau, 9. Nov. Auf der Straße nach Olbernhau kam ein 23jähriger Mo- tage seinen Führerschein erhalten hatte, auf fast ebener Straße so unglücklich zu Fall, daß er einen schweren Schädelbruch davontrug. Schulkinder hatten de» Unfall bemerkt und holten alsbald Hilfe. Der Verunglückte verschied jedoch kurz nach dem Sturze. i — Rodewisch, 10. Nov. Die Brandstiftung in der hiesigen Kirche, deren Täter noch immer unsrnrittelt sind, hält die Bevölkerung weiterhin in Aufregung. Der Kirchenvorstand hat der Staatsanwaltschaft 1000 Mark Belohnung für die Erinittelung der Verbrecher zur Verfügung gestellt.
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