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MÜANMM Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten I 75. Fähig erschein! iedenWerktag nachmttl«g». — gcrnlprecher Rr. >». — Postsch-Skonto LelPP» 23 444. — SUmttndrgirokn«« 14. — Sank- konto Darmstödtcr Dank Zweignlederlo^ung Hoyensteta-ErnI^Itzal — Unverlangt eingesandte Manultripte «erden nicht inrückge- ichkkt. Sinlendnngen ohne Nanimknemnms finden keine Aninahme Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts und des Stadtrats zu Hohenstein-Ernstthal, soivie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Lei Magni, Konkurs«», S-rgl-Ichrn utw. wir» der Bruttodeirag N! Rechnung gefiel!t, Im Falle höherer Gewalt — «r-eg o»er lonstiger irgend weicher Störung des Betrt-dei »er Leitung, Lei Lirleranten oder Ler Befdrderungieinrichtungvt — hat der De- tieher «einen ilnidruch Mts Lieferung «der Nachlieferung der Zeitung oder aus Rfickjahlung de» Dezugg-retie«. Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Riisdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidlen, Wüstenbrand, G^üna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nutzdorf. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Berantwortlich für die Schriflleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. 8 EsmmLMj den Ll. FlüHM " j I Der Preis -er cinN'MUaen Sliigeineiigeile betragt I'i, LO« I der NcklmnczeUc «fiulfipsenuiae. Aiir de» Nachtvcis »'erde» I5> t>suldvfcii>iiae berechuci. furchtlos in allen Lebenslagen, Jürchtlos, wenn^s gilt, bis in den Loöl furchtlos für's Vaterland zu wagen, Was immer sei auch sein bebotl Deutsch sei mein Denken und mein ZMlen, Deutsch sei mein Herz bei jedem Schlag! Deutsch sei bei allen meinen Zielen Mein Handeln bis zum letzten 'Lag! 5rei wie die Väter sind gewesen! ZDei wie die Brüder, die im Lod Der Schlachten selig sind genesen von Srdenlast und brdennot! Treu allen Brüdern in der Runde, Lreu jedem, der es ehrlich meint! Lreu meinem Volk zu jeder Stunde, Wenn auch die Sonne nicht mehr scheint! Deutsch sein und treu! Und immer werben Mit Wort und Lat fürs Vaterland, furchtlos und frei dafür zu sterben Das sei mir tief ins Herz gebrannt! .b Auf dem alten Marktplatz zu Leipzig erhebt sich aus inarmornem Sockel ein stolzes Siegesdenkmal zu Ehren und zur Erinnerung des grossen Krieges von 1870/71 und wendet sich in seiner Inschrift an die nachgeborcnen Geschlechter mit den mahnenden Worten: „Enkel sollen kraftvoll walten, Schwer errungenes zu erhalten!" Der Sturm des Weltkrieges hat das deutsche Volk vor die Feuerprobe dieser Worte gestellt. Und wenn wir deutschen Soldaten des großen Krie ges uns ernste Rechenschaft darüber ablegen: ob wir uns wohl in ihr bewährt haben, so können wir ohne Ueberhebung reinen Gewissens sein und ausrecht stehen und stolz; und brauchen nur reden zu lassen die ungeheure Summe von Krastleistungen, die wir, wie nie ein Heer zuvor, in dem viercinhalbjährigen gewaltigen Ringen offenbart haben: Großtaten zäher Ausdauer und stürmischen Vorwärtsdranges, vor denen die Weltgeschichte immer wieder einen Augen blick stillstehen wird, so ost sie in späteren Jahrhun derten der Grütze dieser Zeiten gedenkt. Und niemand wird leugnen: daß wir „kraftvoll gewaltet" haben. Und wenn es schließlich anders kam, wenn wir zwar nicht den Krieg, aber den Frieden verloren Haden: unsere, der deutschen Soldaten, Schuld ist es nicht. Nun aber, da in Trümmer liegt, was „schwer er rungen" war, nun haben wir alten Kämpfer aus freiem Entschluß uns wieder zujammcngefunden, um erneut „kraftvoll zu walten": den zusammengebroche nen Bau aufs Neue zu richten und zu einer noch stol zeren Höhe zu führen. Soll aber das Werk glücken, so müssen die Bau steine fest und dauerhaft sein. Welche aber von allen wären besser geeignet als die, die auch den Grund zu unserer ehemaligen staatlichen Größe und wirtschaft lichen Blüte gelegt haben; welche bewährter, als die von stolzem nationalen Geiste getragenen soldatischen Tugenden strenger Disziplin und starker Wehrhaftig keit. So lange sie hielten, stand der Bau; er stürzte ein, als man sie umwarf. Wir aber sind am Werk, sie wieder aufzurichten; auszurichten gegen alle Versuche, die Zukunft unseres Vaterlandes aus neuem, unsicheren Fundamente zu gründen und sie loszulösen von allem dem, was vor her war. Es gibt kein törichteres und kein vergeblicheres Beginnen als dies. Denn jedes lebenskräftige, vor wärtsstrebende Volk braucht den Zusammenhang mit seiner großen Vergangenheit; braucht die Erinne rung an das Heldentum seiner Vorfahren und an die großen Taten seiner großen Männer als den unent behrlichen Nährboden, aus welchem die nachwachsen den Geschlechter die Triebkraft zu gleichem oder ähn lich gearteten Schaffen erhalten, und aus dem sie den Stolz auf ihr Volkstum ziehen, ohne den jedes Leben geschichtlicher Völker der Seele entbehrt. Darum sind wir entschlossen, diesen Zusammen hang zu pflege» und uns seiner lebendigen Kräfte zu bedienen, und wollen und werden den Namen des Vaterlandes, den man seines Klanges berauben wollte, wieder zum Klingen bringen, die alten Lie der und die alten Weisen wieder ertönen lassen, mit denen unsere Liebe, unser Stolz und unsere Ehr furcht das gemeinsame Vaterland pries. Schon der Altmeister Goethe schreibt cs uns in die Seele wenn er seine Iphigenie sagen läßt: „Wohl dem, der seiner Väier gern gedenkt, der froh von ihren Taten, ihrer Größe den Hörer unterhält, und, still sich freuend, * ans Ende dieser schönen Reihe sich geschlossen sieht." Dieser Stolz aus unsere große Vergangenheit gibt auch der Disziplin Seele und Schwung. Auch gegen sie wendet sich die Zerstörungswut der neuen Zeit. Aber Disziplin ist doch nichts anderes, als die Unterordnung zum Zwecke der Ordnung, also einfach die notwendigste Voraussetzung jeder menschlichen Eemeinjchastsbildung. Aus der harten Schule des alten Heeres hat sie auch den Körper unseres gesamten wirtschaftlichen und staatlichen Lebens mit ihrem gesunden Vlut- strom erfüllt und allen seinen Gliedern Saft und Kraft zugeführt. Denn diese Disziplin wird doch in Wahrheit nicht einer Person, sondern nur einer Sache geleistet. Und wird diese von beiden Seiten, dem Befehlenden und dem Gehorchenden, als gut anerkannt, so wird sie zu einer freiwilligen Leistung; dann wandelt sich der Gehorsam in eine gern übernommene Pslicht; dann wird Disziplin zu dem, was sie sein soll: zu einer Verbindung von äußerem Zwang und innerer Freiheit, zu einer großen sittlichen Kraft, die wir bitter nötig haben in Familie, Schule, Gemeinde, Wirtschaft, Staat, sei es wo es sei. Das ist ja auch das große an unserer Stahlhelm bewegung und an der ihr verwandten der vaterlän- „Deutsch und treu — furchtkos und frei!" von tturt 8 iign«r - Berlin. ! dischen Verbände, daß wir keine Zwangsorganisation sind, sondern eine freie Vereinigung freier Männer, I und daß wir die Bundesdisziplin freiwillig und freu dig auf uns nehmen, weil sie gestellt ist in den Dienst des höchsten und heiligsten Strebens: der Befreiung unseres geknechteten Vaterlandes aus den Versailler Ketten. Sie mit den Mitteln des Krieges zu sprengen, da zu sehlt uns leider zurzeit auch das nötigste Rüstzeug. Aber wem» wir je von ihnen wieder loskommen wollen — und wer möchte es nicht! — der kehre sich zuerst entschlossen ab von jenem schwächlichen bleist der Entsagung und Willenlosigkeit, der sich feige in sein Schicksal ergibt, und lasse sich erfüllen von den, wehrhaften Geist, von dem jedem Lebewesen von der Natur eingepslanzteu Willenstrieb, sich gegen An griffe auf seine Freiheit und sein Dasein mit allen seinen Kräften zur Wehr zu setzen — bis zum Tod. Diesen Kampfwillen zur Wehrhaftigkeit gegen die Schande von Versailles in unserem Volke wieder zn wecken und zu nähren, ist das Ziel unserer geistigen und nationalen Wiederwehrhastmachung. In diesem Kampswillen unermüdlich die Waffen anzuwenden, die wir jeweils besitzen, ist Losung und Pflicht. Und wir haben sie auch jetzt schon in den Waffen der Wirtschaft, in den Waffen des geistigen Kampfes wider die Lüge und den Betrug von Versailles und wider die Willkür-Wirtschaft in der Auslegung sei ner Bestimmungen. Wir haben sie auch in dem festen Willen zur kör perlichen und seelischen Vorbereitung unseres Volkes in Sport- und Wehrübungen aller Art. Die Zukunft ist dunkel und ungewiß. — Sicher aber ist, daß wir auf alles, was da kommen mag, am besten gerüstet sein werden, wenn wir wieder ein stolznational empfindendes, diszipliniertes Volk wehrhaften Geistes geworden sind. Mit diesem mannhaften Bekenntnis erwarten wir auch von der Feier dieses Deutschen Tages den Segen und die Weihe zum neuen Kampf. Denn nur dann, wenn mir uns selber regen und tätig sind im heißen Bemühen, können wir hoffe», daß der Hilferuf eines geknechteten Volkes aus tiefer Not, der als Grundton aus der heutigen Feier her- ausklingen soll, gehört und erfüllt wird: „Herr, mach uns frei!" Brückner, Führer des Landesverbandes Sachsen des „Stahlhelm", Bundes der Frontsoldaten.