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: vMK l * Die Krankheiten des Apfels. Tie ' allergewöhnlichste Apsclkrankheit, die bei ' der Ernte kaum einem Baume fehlt, ist ' der Rost. Nahezu kreisrunde, bräun- I liehe Flecke bedecken die Frucht, manch- I nial aus der ganzen Oberfläche. Diesen » Flecken ist ein korkariiges Aussehen i eigen. Daneben können häufig noch i kleinere Flecke beobachtet weiden, die mit i einem weißumsäumten schwarzen Gürtel » umgeben sind, oder solche, die nur einen ! weitzumkränzien schwarzen Fleck zeigen, ' oder auch nur eine Weitze wollige Masse I bilden. Alle diese verschiedenen Flecke I zeigen die Entwicklungsstadien der » Krankheit. Die Ursache ist ein winziger ! Pilz, der seine Keimfäden in die Ober- i haut der Frucht treibt, wodurch diese I etwas gehoben wird; die Zellen der Haut > füllen sich mit Lust. Die Farbe des , PilzeS ist ursprünglich Weitz; durch sein ' weiteres Wuchern platzt schließlich die I Schale des Apfels und die Keimjäden I des Pilzes werden sichtbar; sie nehmen » bald eine schwarze Färbung an und bil- I den so das zweite Entwicklungsstadium i der Krankheit. Nun sucht sich die Frucht I durch Selbsthilfe gegen das weitere Vor- < drängen des Pilzes zu verteidigen. Die ! oberen Schichten des Apfelfleisches ziehen ' sich zusammen, erhärten und färben sich I braun, es entsteht hier eine Korkschichl, I die zu durchdringen dem Pilze unmög- » lich ist. Mit der Zeit wird dir von dein I Pilze befallene Stelle von der Frucht ab- i gesprengt und es ist dann nur noch die I Korkschichl sichtbar. Diese wird manch- > mal rissig, vernarbt dann aber auch ! gleich wieder. Die Bitterfäule ist eine ' weitere, gleichfalls durch einen Pilz her- i vorgerufene Apselkrankheit. Sie kenn- I zeichnet sich durch einzelne runde Flecke » von brauner Farbe, in denen sich je ein I schwarzes Pünktchen erhaben erhebt. In i den Pünktchen sitzen die Fortpflanzungs- I organe des Pilzes, die für weitere und > schnelle Verbreitung sorgen, da sie sehr ! leichr. jedoch nur auf beschädigten Früch- ! ' tcn, keimen. Solcherart erkranktes Obst! I sault sehr bald und hat zudem einen > bitteren Geschmack. Die Wurmstiche der » Apfel werden durch Insekten veranlaßt. I I Da ist zunächst der Apfelwickler, ein I kleiner, graugeflügelter Schmetterling, l der im Juli seine gelben Eier auf der I Frucht ableat. Aus den Eieren schlüpfen ! alsbald rötlichweiße Obstmaden, die sich ' in den Apfel wie durch den Kuchenberg I im Schlaraffenland Hineinfressen und j dann im Kerngehäuse ihr Prasserleben , führen, bis sie keine Lust mehr dazu ; haben, den Apfel verlassen und sich in i der Erde verpuppen. Ein anderes Insekt, l der Apsclstecher, ein Rüsselkäfer von I grünlich-ivter Farbe, legt seine Eier i gleich in die Frucht hinein und gewährt » so seiner Nachkommenschaft von vorn- > herein einen gewissen Schutz. Die kleine j Wunde, di« diese beiden Insekten her- » vorrusen, vernarbt leicht. Darum ist der Frucht selten von außen etwas anzu- > merken, daß im Innern solch unheimliche l Gäste Hausen. Abgesehen von der Unan- I nehmlichkeit, einen Wurm im Apfel zu ! haben, ist der Schaden, den diese In- » selten anstisten, recht bedeutend. Erstens I fällt die befallene Frucht zeitig ab und l dann verliert auch das Fleisch dieser ' Frucht bedeutend an Gehalt, da die vor- > handene Stärke sich in Kork umbildet, » der die Gänge der Maden umsäumt. I Solche Früchte erreichen selten ihre I volle Größe, da durch das Eintreten I der Lust in die Gänge das Reisen be- » schleunig» wird, bevor die Frucht sich I vollständig entwickeln konnte. Noch einer tlrrnx Vexierbild. re weiteren Pilzkrankheit des Apfels sei hier gedacht, die auch noch andere Obst sorten überfällt. Das ist der Grind oder Schimmel des Obstes. In rundlichen Flecken bricht dieser weißliche oder gelb liche Schimmel von schmutziger Tönung im Sommer aus der Frucht hervor und gereicht nicht selten ganzen Anpflanzun gen zum Verderben. Die Fortpflan zungsfähigkeit dieses kleinen Lebewesens ist erstaunlich schnell. Wer der Verbrei tung der Lbstkrankheiten nicht Vorschub leisten will, der beseitige alle kranken Früchte, so daß die hier etwa vorhan denen Keime oder Träger neuer Krank heiten vernichtet werden. Das hat auch Geltung für die im Winterlager er krankten Früchte. Wo ist der Bahnwärter? (Auflösung in nächster Nummer.) Auslösung des Rätsels aus voriger Nummer. Kreuzworträtsel: a) von oben nach unten: 2. Ar, 3. Tau, 4. Ebro, 5. Pistole, 7. Loefsel, 8. Seife, 10. Perle, 12. Met, 13. Sou, 17. Mars, 18. Ami, 19. Rad. — b) von links nach rechts: 1. Laterne, 6. Raven, 9. Uri, 10. Po, 11. Sem, 13. See, 14. Tic, 15. Dors, * Glanzflecke in den Herrenkleidern. I Glanzflecke aus Hcrrenkleidern entfernt > man, indem man ein feuchtes Tuch auf , die glänzende Stelle legt, schnell mit I einem heißen Plätteisen darüber hin- > streicht und das Tuch fortnimmt, ehe I es ganz trocken ist. Die Stelle wird > dabei dampfen. Man bürstet sie dann I mit einer weichen Bürste solange, bis » das Dampfen aushört. * Flicgcnschmutz. Will man Fliegen- I schmutz vom Hausgerät entfernen, rührt » man einen Brei aus Stärke und Ll , an, in den man einen Wattebausch I taucht, um damit die Möbel abzureiben, i Dann poliert man mit einem wollenen I Lappen gut nach, damit die gereinigten » Stellen wieder Glanz erhalten. dem Urwald? Die Gelehrten streiten i darüber. Die meiste Wahrscheinlichkeit j verdient wohl die Ansicht, daß unsere » Wiesen etwas Unnatürliches, ein Kunst- I Produkt sind, das mit dem Schwinden I menschlicher Kultur aufhören würde zu I existieren: der Wald würde das Wiesen- ' land wieder in Besitz nehmen, das ihm , dereinst gehört hat. Wie jede Pflanzen- i bildung, so sind auch Wald- und Wiesen- ! bildung abhängig von den Boden- und ; klimatischen Verhältnissen. Wo zeit- « weilig große Lusttroücnhcit Vorherr. ! sehend ist, dd fehlt dem Walde die I Existenzmöglichkeit, was beispielsweise I für das große Gebiet der Prärien von j Nordamerika zutrifst. Wo aber, wie in , unserem Vaterlande, die klimatischen I Bedingungen für den Waldwuchs günstig I sind, da ist die Wiese ohne menschliche I Unterstützung nicht lebensfähig. « -tz Eine Einbrcchcrschule. In Paris hat die Kriminalpolizei eine Einbrecher schule entdeckt, die von dem Einbrecher könig Mousset geleitet wurde und die in der Verbrecherwelt der französischen Hauptstadt unter dem Namen »Akademie Mousset" bekannt war. Der Unterricht, den der alte Einbrecher persönlich er teilte, bestand in einem theoretischen und einem praktischen Teil. Für den ersteren hatte Mousset sogar ein Lehrbuch aus- gearbcitet, das in seiner Originalhand- schrift hektographisch vervielfältigt war. Eine bezeichnende Stelle in diesem ge wiß eigenartigen Lehrbuch lautet: „Wer es in der schönen Einbrecher'unst zur Meisterschaft bringen will, muß sich dar über klar sein, daß hierzu mehr Fleiß, Ausdauer, Phantasie, Logik und Scharf sinn gehört als zu irgendeiner anderen menschlichen Verrichtung. Der kleinste Fehler kann das Werk wochenlanger Anstrengungen vernichten. Wer jedoch saubere Arbeit liefert, kann gewiß sein, reichen Lohn zu ernten. Die Gefahr, bei der Arbeit abgcsaßt zu werden, ist nicht groß, wenn genügend sorgfältige Er kundungen vorausgegangen sind. Nach her wird man, von gelegentlichen Aus nahmen abgesehen, viel seltener beim Verkauf der Beute erwischt als dadurch, daß man unvorsichtig genug war, Finger abdrücke oder sonstige Spuren am Tat ort zurückzulassen. Der moderne Ein brecher arbeitet daher nur in Hand schuhen. Seine Kleidung muß sich stets in tadellosem Zustand befinden. Nach lässig angenähte Knöpfe dürfen nicht ge duldet werden. Unzulässig ist auch das Tragen von Busennadeln und das Mit- sühren irgendwelcher kleiner oder großer Gegenstände, die unversehens aus der Tasche hcraussallen können." Als die Polizei in das Haus Moussets eindrang, übte er gerade an der großen Wandtafel im Schulzimmer die Anfertigung von Situationsskizzcn mit seinen Zöglingen. Unter diesen befanden sich nicht nur männliche, sondern auch mehrere Weib- liche Mitglieder der Pariser Unterwelt. 4- Wiesenlanv. In den ältesten Ge schichtswerken wird unser Vaterland als ein großes, schwer durchdringliches Waldgebiet geschildert. Heute sehen wir neben den Wäldern Acker- und Wiesen land. Daß das Ackerland durch Menschenhand geschaffen wurde und er halten wird, ist ohne weiteres ersichtlich. Wie aber verhält es sich mit dem Wiescnland? Ist auch dieses eine Schöpfung der Menschen oder ist es ein natürliches Erzeugnis des Bodens gleich