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SrschUnt jeden WnUog nochmlttag». — gemlp^echer Nr. n. - Poftlcheck!o»1o LUpjl« »des«. — »emcindezlrolont« lt. — Bank, konto «»mmerj- und Pridnt-Banl Zweigstelle Hohenstein-Srxstthal — Underlangt etngeinndte Manuilripte werden nicht gnrückge. schielt, ikinsendungen ohneNnmentnennung finden leine Ausnahme UN- AnskiM «et Soniursen, ivergletcheu niw. werd der krutiodetrag ur Rechnung gestellt. Im Jolle höherer »«alt — Sreeg »der ionlttger irgend welcher Störung de» Betriebes der Zeitung, der Lieicrgnten oder der Sesdrderungteturtchtungen — Hot »er »» ziehe, »einen Anspruch aus Lieferung »her Nuchlieleomg der Zeitung »der mis Rüchehlung de» Betugtpreiie». Hohenstern-Ernstthaler Zeitung» Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger fiir Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, HermSdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Fallen, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf, Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamt- und deS StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. »Druck und Verlag »on Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. Rr. 227 lU'-WnNL'HTLW Dienstag, den 2S. September 1925 s 75. Iahrg. Die Neuyork: acht gehört in einem wor- sehr daß die Verzögerung nicht mehr als etwa Tage betragen wird. chen Zeppelinführer seien nicht den, so daß die „Los Angeles" chlechten Zustand sei. Untersuchung über die Ursache der Shenandoah katastrophe hat sich insofern sehr kompliziart ge staltet, als man festgestellt hat, daß in dem Augenblick, als sich das Unglück ereignete, die Verschlußkappen von den Sicherheitsven tilen nicht entfernt worden waren. In hiesigen Sachverständigenkreisen nimmt man an, daß durch dieses Versäumnis dis Katastrophe erst den großen Umfang angenommen hat. land von großer Wichtigkeit ist, dürste voraus ichtlich schon in sehr kurzer Zeit eine Einigung erzielt werden: das Problem der Kriegs - schuld frage. Die deutsche Regierung hat darauf hingewiesen, daß die Uebernahme neuer Verpflichtungen unter keinen Umständen mit einer Erneuerung der Anerkennung der Schuld am Kriege verknüpft werden dürfe. Sowohl beim Eintritt in den Völkerbund als auch beim Ab- chluß des Sicherheitepaktes will man einen aus drücklichen moralischen Vorbehalt fordern, damit die deutsche Regierung vor der deutschen Oeffent- lichkeit die volle Verantwortung für alle Ab machungen übernehmen und die Erklärung ab geben kann, daß nichts geschehen ist, was eine er neute Unterwerfung unter den Kriegsschuldpara graphen des Versailler Vertrages darstellen könnte. In London und in Paris will man die sen deutschen Vorbehalt stillschweigend und ohne jede Erwiderung vor sich gehen lassen. Dies ist Der „Montag" meldet aus Nach einer Schilderung der Kämpfe von 1918 fuhr General Gouraud fort: Ist cs notwendig, auch noch heute auf dem Posten zu sein ? Hat die deutsche Negierung nicht erst gestern erklärt, daß sie unserer Einladung zu einer Konferenz übe» eine Friedensgarantie Folge leisten wird? Leider ist darauf zu antworten, daß alle unsere Erfah rungen mit Deutschland seit dem Ende des Krie ges uns lehren, auf der Hut zu sein. Niemals hat eine siegreiche Nation so aufrichtig und so eifrig ihren Willen zum Frieden gezeigt wie Frankreich. Wie aber hat Deutschland dieses Entgegen kommen erwidert? Unsere Kontrollkommissionen haben beständig über bösen Willen und Ob struktion zu klagen gehabt. Militärische' Ver einigungen pflanzen der Jugend Deutschlands Revanchegedanken ein. «Die Truppen, die an den letzten großen Manövern teilgenommen haben, sind durch Freiwillige aus Uni versitäten und Schulen auf Kriegs stärke ergänzt worden (!?). Und selbst wenn Deutschland den Garantiepakt unterzeich net, wären wir noch nicht für die Zu kunft gesichert. Der Völkerbund kann kei nen Krieg verhindern. Wir brauchen eine starke Armee, um die moralische Kraft des Völker bundes zu stützen und die Achtung vor den beste henden Vertrügen zu sichern. am Kriege wenigstens soweit geklärt sein, daß keine Ententemacht mehr ein Anrecht darauf hat, sich auf den Kriegsschuldparagraphen des Ver sailler Friedensvertrages berufen zu wollen. Die Verzögerung der Sicherheitskonferenz l« ia « n » Drablmtldnaw Berlin, 29. September Wie wir soeben erfahren, ist eine kurze Ver zögerung des Zusammentritts der geplanten Sicherheitskonferenz ganz unvermeid lich geworden. Die französische Regierung will nämlich die diplomatischen Vorverhandlungen mit London und Berlin noch mehrere Tage hin durch fortführen, sodaß mit einer pünktlichen Er öffnung der Konferenz zum 5. Oktober nicht mehr gerechnet werden kann. Immerhin glaubt man, Eine seltsame Einleitung zur Konferenz Dem „B. T." wird aus Paris gemeldet: Der Militärgouverneur von Paris, General Gouraud, hielt am Sonntag bei einer Ge dächtnisfeier eine Rede, die als eine selt same Einleitung zu den Paktver- Dr. Eckener hat gestern einen amerikatti» schen Pressevertreter erklärt, die Behauptungen Kennedy's, daß zum Bau des „Z. R. 3" schlechtes Material verwendet worden wäre, seien völlig unbegründet. Dr. Eckener sagte: Wir haben das beste Material, das wir erhalten konnten, genommen. Für den bezeichnet werden muß. Berlin, 29. September Die politische Öffentlichkeit verfolgt mit gro ßer Spannung den Verlauf der seit Sonnabend eingeleiteten diplomatischen Aktionen der R e i ch s r e g i e r u n g, die im Zusammen hang mit der Ileberreichuug der deutschen Ant wort durch die deutschen Botschaften in London und Paris mündliche Erklärungen abgeben ließ, um in letzter Stunde noch den Gang der Dinge maßgebend zu beeinflußen. Es kann kein Zwei fel darüber bestehen, daß sich jetzt hinter den Kulissen entscheidende Vorgefechte zwischen den beteiligten Regierungen abspielen, und daß der Ausgang dieser diplomatischen Operationen mehr oder weniger das Schicksal der bevorstehenden Sicherheitskonferenz bestimmen wird. Zunächst muß festgestellt werden, was innerhalb der letz ten zwei Tage vorgegangen ist und in welcher Lage sich die Regierung Luther befindet. Die Annahme der alliierten Einladung war an sich bedingungslos erfolgt, aber deutscherseits glaubte man dem Zwange der Notwendigkeit nachgeben und den alliierten Regierungen eine Reihe deutsche Forderungen unter breiten zu müssen, von deren Erfüllung ein Ein tritt Deutschlands in den Völkerbund und das Zustandekommen eines Sicherheitspaktes abhän gig gemacht werden muß. Die Erklärungen der deutschen Botschafter verfolgten daher den Zweck, den alliierten Regierungen von vornher ein vor Augen zu halten, daß die in Aussicht ge nommene Sicherheitskonferenz nur dann zu einem Ziele führen wird, wenn über alle Punkte der politischen Einzelfragen volle Klarheit geschaffen wird. Nunmehr haben die alliierten Regierungen das Wort. Lehnen sie es ab, auf der von Deutschland dargelcgten Basis zu verhandeln, dann können sie sich eine Konferenz ersparen, deren Schicksal von vornher ein ganz aussichtslos wäre. Sind sie aber bereit, aus die Forderungen der Reichsregierung einzu- gchen, dann kann man mit gutem Gewissen die Verhandlungen eröffnen und die strittigen Pro bleme aus der Welt schaffen. Von der Antwort, die die Ententemächte innerhalb der nächsten zwei Tage zu geben haben, hängt es ab, ob man von einer neuen Erschwerung Ler außenpoliti schen Lage oder von einer wirklichen Klärung der Dinge spreche» kann. Der deutsche Botschaf ter in Paris, von Hoesch, hat am Montag nach mittag den französischen Außenminister Briand aufgesucht und mit ihm die Lage eingehend be sprochen. Ein endgültiger Bescheid der französi schen Negierung liegt noch nicht vor und man er wartet mit einiger Spannung den Bericht, den Herr von Hoesch über seine Unterhaltung mit dem französischen Staatsmann nach Berlin sen den wird. Mit der englischen Regierung hat die deutsche Fühlungnahme bereits am Sonnabend stattgefunden, und man kann zurzeit feststellen, daß der deutsche Schritt in London im ersten Augenblick zwar großes Erstaunen und einiges Mißbehagen hervorgerufen hat, daß jedoch die Londoner Regierung dem deutschen Vorgehen durchaus nicht unsympathisch gegenübersteht. Nach den Mitteilungen, die der Reichsregierung hierüber vorliegen, scheint festzustehen, daß die englische - Regierung ihrerseits keine Bedenken hat, aus der von deutscher Seite vorgeschlagenen Basis zu verhandeln und daß sie ihre Haltung lediglich von dem Bescheid Frankreichs abhängig macht. Damit ruht jetzt die Hauptverantwor- tnng aus der französischen Regierung, die sich Uber den deutschen Schritt ziemlich überrascht zeigt und die es zurzeit ablehnt, zu den deutschen Forderungen irgendwie Stellung zu nehmen. In einer einzigen Frage, die für Deutsch- Ak WMA SAN Skl MMkllW Ekle UiMrLLhMg Mit dem euM?Ä8,i GeichWESgee <L«aeu« Dradtm«l»un«> Amerikanischer Hochmut und amerikanisches Pfuschertu m In Washington hat eine Erklärung der Heeresleitung über die Verwendung der Luftschiffe große Sensation hervorgerufen. Die Heeresleitung hat sich geweigert, den Wunsch der Regierung auf die Kontrolle und Verwendung der „Los Angeles" zu erfüllen, da Major John Kennedy, der das Luftschiff geprüft hat, be fürchtet, daß die „Los Angeles" den Weg der „Shenandoah" gehen könnte. Kennedy beschul digt die Deutschen, daß sie für die „Los Angeles" schlechtes Material verwendet hätten. Die Gaszellen seien von außerordentlich leichem Bau. Die äußeren Hüllen seien aus chlechtes Material, das wahrscheinlich noch aus >er Kriegszeit stamme, Weitere Klagen richten ich gegen die Kielausriistung, die bereits zer ressen sei. Ein Luftschiffoffizier des Kriegs- Ministeriums sagte, daß die deutsche Be- atzung, die das Luftschiss noch Amerika ge macht habe, versucht hätte, die Amerikaner in die Führung und Behandlung des Luftschiffes einzuweihen, jedoch hätten die Amerikaner sich angemaßt, alles u wissen und den deutschen Unterricht abge- schlagem. Die Deutschen hätten die Amerikaner gewarnt und ihnen geraten, die Steuerung und die Zellen besonders zu beachten und sie Zeucht zu halten. Alle Warnungen der deut- Berlin, 29. September Der russische Geschäftsträger in Berlin, Bot schaftsrat Bratmann-Brodowsky, der während der Abwesenheit des Botschafters Kre stinsky die Geschäfte führt, hatte die Freundlich keit, sich unserem Berliner Vertreter gegenüber sehr eingehend über die russische Auffas sung der Sicherh?its frage zu äußern. Im Hinblick auf die bevorstehende Ankunft des russischen Außenministers Tschitscherin in Berlin und seiner in Aussicht genommenen Zusammen kunft mit dem Reichsaußenmimster Dr. Strese mann, ist es von größter Wichtigkeit, welche Hal tung die führenden diplomatischen Kreise der russischen Sowjetrepublik gegenüber den zurzeit schwebenden entscheidenden Problemen einneh men. Botschaftsrat Brodowski äußerte sich hier über folgendermaßen: Der Standpunkt Rußlands zu dem geplanten Pakt der Wesimächte ergibt sich ohne weiteres aus dem Gang der historischen Entwicklung. Rußland ist fest davon überzeugt, daß Deutsch land weit davon entfernt ist, sich einer Politik anschließen zu wollen, die gegen die russische Sowjetrepublik gerichtet sein könne. Es scheint daher den deutschen Politikern auch ganz uner klärlich, warum man in Moskau Lie bevorstehen den Verhandlungen über den Sicherheilspakt mit ausgesprochenen Mißtrauen verfolgt. Ich stelle die Frage: Wäre es denn ganz ausgeschlossen, daß Deutschland bei eventuell späteren Maßnah men der Westmächte gegenüber Rußland einmal in einen schweren Gewissenskonflikt hingetrieüen würde? Kann man heute schon eine bestimmte Gewähr dafür übernehmen, daß in einem solchen Augenblick Deutschland den Absichten der ande ren ein striktes „Nein" entgegensetzen wird? Uns cheint es richtiger, Deutschland spricht ein sol- hes Nein vor dem Abschluß des Sicherheitspak tes aus als nachher, wo es einmal durch seine Abmachungen gebunden ist. Deutschland brauchte n seiner Lage den Franzosen wirklich keine neue Garantien zu geben und man müsse doch ganz entschieden darauf Hinweisen, was für Garantien die wasfenstrotzende Entente noch von dem ohn- nächtigen entwaffneten Deutschland verlangen könne. Rußland ist ein ehrlicher Freund Deutsch- ands. In keinem Lande wird der Deutsche so gern gesehen, wie bei uns, wo man ihn als einen treuen und zuverlässigen Partner kennt. Das russische Cympathiegefühl gegenüber Deutsch lands basiert aber auf einer ganz besonderen Einstellung: di« russische Freundschaft gilt dem unter drückten Deutschland. Was für Deutschland der Versailler Vertrag ist, ist für Rußland der Rigaer Frieden oder der von Brest-Litowsk. Die russische Sowjetrepublik hat in ihrer schweren Vergangenheit kennen gelernt, was es heißt, einen imperialistischen Blos herrschsüchtiger Großmächte gegenübergestellt zu sein. Rußland bedauert cs, daß cs immer noch nicht gelungen ist, einen Sicherungs-Vertrag im Osten zu schaffen, der wichtiger wäre, als ein Westpakt, bei dem Deutschland nichts zu gewin nen hat. Unter Umständen hätten Deutschland, Rußland und Polen auf einer gemeinsamen Konferenz die Friedenefrage im Osten auch für die deutschen Interessen sehr annehmbar regeln können. Wenn Rußland jetzt zusehen soll, daß Deutsch land im Begriff steht, mit der Entente ein Ab kommen zu treffen, das die russischen Interessen gefährdet, so bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich zunächst mit Polen zu verständigen. Die Sowjetrepublik muß alles tun, um einen Krieg im Osten zu verhüten, denn sie hat dasselbe In teresse daran, durch die Sicherung des Friedens Zeit und Möglichkeit für einen geordneten Auf bau im Innern zu gewinnen w e jedes andere La, d. Man darf nicht vergessen, daß Rußland uvter den Folgeerscheinungen des Krieges viel schwerer gelitten hat als alle anderen der am Kriege beteiligten Machts. Und darum kann es ich jetzt nicht von neuen Tatsachen Überraichen lassen. Wenn Deutschland sagt, der Westpakt be deute keine Spitze gegen Rußland, so wird da her Rußland antworten, eine russisch-polnische Verständigung bedeutet keine Spitze gegen Deutschland. Sicher aber ist, daß man in Ber- li-, etwa die gleichen Empfindungen haben wird, die man in Moskau hatte, als die deutsche Außenpolitik ihre ganze Kraft aus den Westpakt konzentrierte, ohne di; Beziehungen zu Rußland genügend im Auge zu behalten. immerhin eine - großzügige Geste, denn man scheint eingesehen zu haben, daß es in Deutsch land keine Regierung unternehmen darf, in der Kriegsschuldfrage eine andere Haltung einzuneh men. Solange hieraus keine grundsätzlichen Streitigkeiten entstehen, dürfte mit de» deutschen Erklärung der Streit um die Frage der Schuld Handlungen