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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192509122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250912
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-12
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
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Hühenstem-Emstthlller Tageblallun-LazeM 1. Beilage Sonnabend, den 12. September 1925 Nr. 213 1925 den weniger getoastet und getafelt und mehr in die Zukunft hineingehorcht worden wäre. Doch der blaue Himmel über Deutschland, der zuströ mende Reichtum, luden damals zum Übertischten Mahle ein. Die Witterung des Glücks ist seither umgeschlagen. So nachdrücklich, daß wir uns vor aller Welt tief gedemütigt, die Hilfe aller Welt angefleht, steinerweichend über deutschen Hunger gejammert haben. Dennoch jubilieren wir wei ter. Obgleich wir nicht mehr so viel erwerben, wie wir verbrauchen, obgleich die Reste unseres Nationalvermögens fortgegeben werden, um das Volk zu ernähren. Was die Großindustrie tut, um sich über Wasser zu halten, Krupp, die Stinnes- Gesellschaft, die beträchtlichen Grundstücke aus ihrem Besitz verkaufen, um dadurch Geld in die Hände zu bekommen, das machen in aller Stille Hunderttausende nach. Selbst wohlgesinnte Beobachter schütteln rat los die Köpfe. Wenn uns wüster Mut der Ver zweiflung, Weltuntergangsstimmung zu wilden Lustausbrüchen verführte, das Gefühl, es sei doch alles egal, „verkaust's mei Gewand, i fahr in den Himmel", dann möcht's hingehen. Aber mir feiern unsere Feste ganz biedermännisch, ernst haft. Als stünde uns dergleichen durchaus zu und an. Als hätten wir ein erarbeitetes Recht dar auf und wirklich keine anderen Sorgen. Als die deutschen Jnflationsreichen zu Tausenden die Schweiz und Italien überschwemmten, während das schaffende Volk hart darbte und schier verdarb, da durften wir anderen uns mit verächtlicher Gebärde von ihnen lossagen und die erstaunten fünf Weltteile beschwören, uns nicht mit jenen in denselben Topf zu werfen. Heuer wimmelt es im Auslande von deutschen Vergnügungsreisen- den, die keine Inflation bereichert hat, und die es für ihre Pflicht, für ihr gutes Recht halten, Zusammengekratztes draußen großzügig auszu geben. Ohne mit der Wimper zu zucken, zeigt dir die kurzberockte und seidcnbestrumpfte Steno typistin ihre Fahrkarte für das Alpenrevier oder Offenbar ganz instinktiv. Wer uns und unser Elend nicht genauer kennt, wer nicht weiß, in welcher bitteren leiblichen Not breite Schichten ehrliche Arbeiter dahinleben, von dem bedauerns werten Heer der Abgewerteten ganz abgesehen, der könnte uns mitunter für Phäaken halten. Deutschland wiederhallt von Festen. Die Feier lichkeiten jagen sich. Die öffentlichen wie die privaten. Ueberall Vergnügungs-Wochen, denn mit einem einzigen Tage begnügen sich die Ver anstalter längst nicht mehr. Beim Durchblättern der Zeitungen ist man schlechthin verblüfft über die Fülle von Amüsements, die unter mehr oder weniger lebhaft knatternden Flaggen (meist vaterländischen) auf uns einsiürmsn. Da auch das Ausland unsere Zeitungen liest, wird es sich ja seinen Vers machen. Wohl ist es etwas Schönes um den Gedanken von Tausendjahrfeiern u. der gleichen, nationales Empfinden kräftigt sich daran, doch wozu der rasende Kirmesjubel'? Wir wollen den Fremden zeigen, daß wir stolz auf unsere Vorfahren, auf deutsche Taten der Ver gangenheit, auf unser altes Land sind; nur braucht sich dieser gerechte Stolz nicht in immer neuen Banketten und kostspieligem Gepränge zu offenbaren. Der wilhelminischen Aera ist mit Fug der Vorwurf gemacht worden, daß sie sich an prunkvollen Lustbarkeiten verschwendet habe. „Wir feiern zu viel Feste", sang Felix Dahn da mals. Nun, damals ging es uns, äußerlich be trachtet, wirklich gut. Wir konnten schon etwas springen lassen. Es stünde heute zweifellos bes ser um uns. wenn nach 1890 von den Maßgeben- Zu viele Feste Von Richard Nordhausen Nur den Kopf nicht hängen lassen! Gewiß, es sieht düster aus in Deutschland, politisch Die vergangenen Wochen waren nicht min der reich an Festlichkeiten und Veran staltungen. Ganz besonders beliebt waren die Kinderfeste, die ihre Ausgestaltung je nach den materiellen Verhältnissen des Vereins erfuhren. Jetzt geht man damit um, mancher orts Schulfeste abzuhalten. Es sei anerkannt, daß unser deutsches Volk nach all den schweren und furchtbaren Leidens jahren sich wieder nach Zerstreuungen und Fest lichkeiten sehnt, aber diese dürfen nicht zu einer Krankheit werden, wie es doch jetzt der Fall war. Der Eesundüngsprozeß unserer Wirt schaft schreitet nur langsam vorwärts. Der Lohn vieler Berufsschichten reicht für manche nur zum Möglichen Brot, die gesellschaftliche und Vereins- veranstaltungcn darum nicht besuchen können. Und dann sei auch nicht vergessen, daß ein ande rer Teil unserer Bevölkerung mit. dem bisher Gebotenen bereits übersättigt ist. Es ist deshalb wohl nicht ganz unangebracht, wenn Maß zu halten auch mit den Festlichkeiten und Veran staltungen aller Art empfohlen wird. Wäre ös nicht wünschenswerter, wenn sich — cs wurde verschiedentlich schon auch an anderer Stelle unseres Blattes darauf hingewiesen — in wen langen Abenden, die nun wieder hereinge- brochcn sind, die Familienmitglieder fester zu- fammenschliehen würden, um gemeinsam sich dem Genüsse eines guten Buches hinzugeben oder be lustigende Unterhaltungsspiele zu treiben? Da durch würde auch dem inneren Menschen jedes einzelnen gedient fein und der Familiensinn eine gute Pflege erhalten. Gehe ein jeder darum mit sich selbst zu Rate und verwerte das Ergebnis seines Entschlusses jo, daß es ihm zum Segen gereichen möge! . . . Famulus Norwegen. Weite Schiffsreisen der Deutschen, üppige Verpflegung selbstverständlich, sind hoch modern. Zumal bei Leuten, die die Herrlichkeit der deutschen Heimat nie durchwandert haben. Der frühere deutsche Trieb, Erspartes auf die hohe Kante zu legen, ist durch den großen Ecld- entwertungsbetrug erdrosselt worden. Nun will jeder „sein Leben genießen" und gibt aus, was er im Laufe des Jahres, gewiß mühsam genug, zurückgelegt hat. Menschlich verständlich, aber eine schwere Gefahr für den einzelnen wie für die Gesamtheit. Zweifellos, jene unbedingte, hungrige Sparsamkeit, die mitunter gepredigt wird, hat volkswirtschaftlich ihre Bedenken. Das Geld muß umfließen, besonders in einem geld armen Lande. Doch braucht das nun und nimmer vor den starrenden Augen der ganzen Welt, braucht auch nicht in einem Ausmaß zu gesche hen, der den Beutel bis auf den tiefen Grund leerte. Der aufgepeitschte Vergnügungstaumel im Winter wie im Sommer, den die Masse sich schuldig zu sein glaubt, der flackernde Glanz und )ie Paradepracht amtlicher Festvorstellungen, sie verhöhnen Deutschlands Elend. Sie stehen uns chlecht zu Gesicht, schaden uns in jedem Belange verhängnisvoll. Fern sei es uns, den Kopf hän gen zu lassen und uns stumpf wie echte Heloten vorm Sonnenlicht zu verkriechen. Wir wollen auf deutsche Lebensfreude nicht verzichten, aber eine gehaltene Lebensfreude soll es sein, wie sie tolzer Armut ansteht, eine, die uns nach des Tages Arbeit und nach sauren Wochen erfrischt, doch auch unsrer würdig ist. Eine Lebensfreude, ie dem Ernst der Stunde entspricht und unserer Mutter Germania nicht leichtfertig ins bleiche, verhärmte Angesicht schlägt. sind wir abgerüstet, unsere Pazifisten sorgen auch für die nationale Abrüstung. Daneben ver finstert sich der Wirtschastshorizont andauernd. Das Unglück des Stinnes-Konzerns schreckt auch die fröhlichsten Illusionisten. Nun sich die Gro ßen nicht mehr zu halten wissen, wie vermögen's da die Kleinen? Ihnen raubt die unseren Ban ken plötzlich erwachsene Aufgabe, 100—150 Millionen zur Stützung des Stinnesbaues aufzu- bringen, die letzten Kreditmöglichkeiten; steigende Geldverknappung erwürgt sie. Dabei rückt der Tag, wo wir mit der Zahlung der Dawes-Tri bute beginnen müssen, erbarmungslos näher Unsere Handelsbilanz ist kläglich passiv, die Ausfuhr fortgesetzt schlecht, der Binnenmarkt lustlos, schwere Stockung droht in der Haupt schlagader des Wirtschaftslebens, der Montan industrie. Für 200 Millionen Mark Kohle liegt auf den Halden; wird sie nicht bald abgerufen, so sind auch diese Werte verloren. Dennoch könnte alles das mit zusammengebissenen Zäh nen ertrugen werden, wenn die moralischen Volksreserven unangetastet wären. Wie nach 1806. Aber aus einer nordwestdeutjchen Groß stadt wird, um nur dies Beispiel anzuführen, be richtet, daß der vierte Teil der Bevölkerung ge schlechtskrank sei. Uebertreibung sicherlich! In dessen, selbst diese Uebertreibung läßt eigentlich einen Schluß zu. Und trotz alledem, wir wollen den Kopf nicht hängen lassen. 60 Millionen Deutsche im Reich, 20 Millionen draußen in Oesterreich und unter Fremdherrschaft — wo gibt es eine irdische Macht, die diese Volksmasse auf ewig niederrin gen könnte? Wehrt das Land, wo nach Veit We ber „Sittlichkeit im Kreise froher Menschen wohnt", die drohende Verwahrlosung ab; suchen wir durch gestrafften Fleiß nnd verständige Ge nügsamkeit neues Kapital aus eigener Kraft zu schaffen, ohne also übermäßig hohe Wallstreet- Anleihen zu beanspruchen, die uns unentrinnbar zu Zinssklaven des Auslandes machen; vertrauen wir auf die Zeit, die für uns arbeitet, wenn wir nur Geduld haben, auf kommende geschichtliche Ereignisse, die sich bereits deutlich abzeichnen — dann steigt der deutsche Tag dach' wieder empor. Lassen wir den Kopf nicht hängen! Es scheint aber, daß im Deutschland van 1925 diese Parole ohnehin allgemein befolgt wird. wirtschaftlich, nationalsittlich! Der Feind, wer entfernt davon, seinerseits wenigstens die paar Verpflichtungen zu erfüllen, die er in Versailles übernommen Hat, tritt mit immer neuen kränker den, lastenden Forderungen an uns heran. Fre willig sollen wir unsere Heimat zum Durch marschland, zum Kriegsschauplatz aller Völker und Völkerchen Europas hergeben! Köln noch immer ungeräumt, der Ruhr-Rechtsbruch nock immer nicht wieder gutgemacht! Das Luftschi denen verboten, die es erfunden haben! Paris und London, Washington kaum minder, glauben, Deutschland als Halbsouveränen Staat, als Kolo nialland, behandeln zu können. Und das in einer Zeit, wo unser Außenminister unerwartet Trümpfe in die Hand bekommen hat, weil in Afrika und Asien die Erde unter den Zwing burgen der Entente zu beben beginnt. Aller dings, wie kann der Außenminister günstige Gelegenheiten für uns nützen, wen im Lande selbst närrischer Parteihaß immer wilder tobt und die Hoffnung auf eine geschlossene Volks gemeinschaft immer wesenloser wird! Militärisch Famulus: was«« Hohenstein-Ernstthal, 12. September Heuer ist der Herbst schneller ins Land ge kommen, als wir hofften und wünschten. Durch die Form seines Auftretens ist er uns doppelt unangenehm geworden. Denn seit Wochen nun schon brausen über Stadt und Dorf heftige Herbststürme dahin, stets wieder Regen und Kälte bringend. Einen blauen Himmel und lachenden Sonnenschein können wir uns fast gar nicht mehr vorstellen. Wir sind in diesem Jahre überhaupt mit wirklich schönen, prachtvollen Tagen schlecht weggekommen. Der Frühling mochte noch gehen, aber bereits im Sommer setz ten häufig regnerische Tage ein. Nicht nur hier in unserer engeren Heimat, sondern auch anderorts. Davon können die Sommerfrischler erzählen. . . Bei der jetzigen Witterung ist es darum wohl leicht erklärlich, daß neben anderen wichtigen Gesprächen auch das Wetter ein beliebtes Thema bildet. Wir brauchen nur in die Tageszeitun gen zu blicken, den Leuten auf den Straßen zu- zuhören, man schreibt und spricht vom Wetter. Es gilt im allgemeinen ja nicht gerade als sehr geistreich, wenn man darüber redet. Aber das Wetterthema ist doch wohl zu Unrecht verschrien; denn auf die Stimmung empfindsamer Menschen ist nichts von so großem Einflüsse, wie das Wet ter. Vor allem trifft dies auf die geistig Täti gen zu. Man denke nur an den Dichterphilo- sophen Friedrich Nietzsche, der unsäglich unter schlechtem Wetter leiden konnte und vor ihm floh. Auch Goethe hat sehr häufig über das Wetter gesprochen und stets betont, wie sehr es ihn beeinflusse. Er käme sich vor wie eine Blume, hat er einmal geäußert, die sich öfsne und schließe, je nachdem ob die Sonne scheine oder hinter grauen Wolken sich verberge. In Wil helm Buschs Briefen findet man fast immer eine Bemerkung über das Wetter, aus der man sicht, wie er in und mit dem Wetter, das ihn umgab, lebte. Es sei nur eine Stelle von ihm aus einem Briefe an seinen Freund, den Maler Kaulbach, über das Wetter als Gesprächsthema angeführt: „Darf der Gebildete nicht mehr un befangen übers Wetter reden? Machen nicht Wind, Nebel, Schnee, Regen und Sonnenschein so gut wie Lieb' und Haß und Kunstgenüsse und Kunstverdrüsse die Witterung unter der Haut eines gefühlvollen Menschenkindes?" . . . Wir wollen nur wünschen, daß der für die zweite Hälfte des Monats September prophe zeite Witterungsumschlag auch bestimmt erfolgt, damit wir doch noch einen schönen Herbst be kommen und uns bis zum Eintreffen des Win ters an den freien Tagen in Wald und Flur er gehen können ... Sächsisches Hohenstetu-Ernstthal, 12. Sept. benommen war, sammel e er beim täglichen Spaziergänge Eisenstücke und verschluckte sie. Er erkrankte schwer nnd mnßte operiert werden, Man fand 14 Schraubenmuttern, zahlreiche Huf- iesenteile und Nägel und Klalpmern vor. Beiden gelang es, dem Angreifer zu entgehen. — Jglau i. B>, 10. September. Der Häftling Zelibar des Jglauer Kreisgerichts wollte sich das Leben nehmen. Da ihm jede andere Möglichkeit unterband weitere Ausschreitungen dadurch, daß sie die Fahne einzog. — Zehmen, 10. September. Nette Zustände haben, wie in der Bezirksausschußsitzung der Amtshauptmannschaft Leipzig zur Sprache kam, in der hiesigen Gemeinde geherrscht. In den Sitzungen der Eemeindeverordneten ging es so stürmisch zu, daß der kommunistische Vorsteher Kähler sogar einmal einem Kollegen einen eisernen Stuhl an den Kopf warf. Auch der Amtshauptmann, der selbst eine Sitzung abhielt, konnte keine Ordnung schaffen und schließlich wurde der Kommunist auf drei Sitzungen ausge- chlossen. Der Bürgermeister hatte nun aus Sorge, daß wieder eine Sitzung so stürmisch ver laufen könnte, eine Sitzung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit in seiner Wohnung abgehalten, wogegen Eähler Beschwerde erhoben hatte. Der Beschwerde mußte stattgegeben werden, weil es die Gemeindeverfassung verlangt, die Beschlüsse der nichtöffentlichen Sitzung sind mit- jin ungültig. Zum Glück ist die kommunistische Säule aus Zehmen verzogen. — Gößnitz, 10. September. In der Nacht vom Sonntag zum Montag gegen 2 Uhr wurden auf dem Wege Gößnitz—Naundorf mehrere Naundorfer Einwohner von einem zirka 28 Jahre alten Mann mittlerer Statur mit einem Revolver bedroht. In einem Falle zog der Unhold sein Opfer vom Rad und verlangte Uhr und Brieftasche ab, im anderen Falle stellte er ein Mädchen, diese ergriff sofort die Flucht. —* Falsche amerikanische Banknoten. Nach Mitteilung des Landeskriminalamtes befinden ich Falschnoten der nachstehend beschriebenen Arten im Umlauf: 5-Dollar-Noten der Bundes reservebank von Neuyork mit der Nummer B 673175 D, dem Kontrollbuchstaben E, vordere Kattennummer 1377 und rückwärtige Platten ummer 3326. Sie tragen hie Unterschriften l. W. Mellon und Frank Withe und das Bild- äs von Lincoln. Die Nummern der Falschnoten >nd anstatt blau mit schwarzer Farbe gedruckt. 20-Dollar-Notcn der Bundesreservebank von Saint Lois mit der Nummer H 6 314 810. Der Kontrollbuchstabe ist undeutlich oder ausge lassen. Sie tragen die Unterschriften Carter Glaß und John Burks und das Bildnis von Cleveland. Bei diesen Falschnoten handelt es sich um eine schlechte Nachahmung. 20-Dollar- Notcn, Goldzertifikate, Serie 4922, Kontroll buchstabe C, Plattennummer 656, Unterschrift: H. V. Speelmann, Register of the Treasury; Frank Withe, Treasurer of the United States; Porträt des Washington. Die Fälschung ist äußerst geschickt hergestellt und geeignet, auch sorgfältige Kassierer leicht zu täuschen. Vor An ¬ nahme wird gewarnt und ersucht, bei etwaigem Auftauchen derartiger Falschnoten sofort An zeige bei der nächsten Kriminaldienststelle zu erstatten und gegebenenfalls die Festnahme ver dächtiger Verausgaber zu veranlassen. — Mülsen St. Jacob, 10. September. Ein Streit zwischen hiesigen und einigen auswärts wohnenden Burschen, der in der Erafenburg am vergangenen Sonntag beim Tanzvergnügen seinen Anfang genommen hatte, artete nach Be endigung des Tanzes in der Nacht auf der Straße in eine ernste Schlägerei aus, in der Zaunslatten und Messer eine Rolle spielten. Dabei wurden einige der Rauflustigen ganz er heblich verletzt. Da während des Kampfes auch der übrige Radau nicht fehlte, sind die Betei ligten wegen Verübung groben Unfugs und ruhestörcndcn Lärms zur Anzeige gebracht worden. — Annaberg, 10. September. Ein bedauer licher Unfall hat sich auf der Kaiser-Wilhelm- Straße ereignet. Um diese Zeit fuhr ein bela denes Fuhrwerk die Straße rechts aufwärts, nach dessen Vorbeifahren eine hier in der Elumann- straße wohnende 74 Jahre alte Frau die Straße überqueren wollte. Hierbei hat sie übersehen und überhört, daß auf der rechten Seite ein Kraftrad abwärts fuhr, dessen Lenker nach Be richten mehrerer Augenzeugen zwar mehrfach ge hupt haben will, aber trotz sofortigen Bremsens doch leider einen Zusammenstoß mit der alten Frau nicht hat verhindern können. Die Ange fahrene schlug auf die Straße auf und erlitt da bei außer sonstigen Hautabschürfungen eine klaf fende Wunde am Kopf und einen Unterarm bruch. Nach vorläufiger Anlegung von Notver bänden in einem Nachbarhause durch einen hinzu- geruscnen Arzt wurde die Schwerverletzte durch Samariter nach dem hiesigen Stadtkrankenhause überführt. — Wurzen, 10 .September. In Wurzen wurde am Sonntag ein Roter Frontkämpser- Tag abgehalten. Dabei kam es vor einem Hotel zu Ausschreitungen. An dem Hotel war die Flagge des Deutschen Automobilklubs aufge zogen, die im Felde die schwarzweißroten Farben zeigte. Die Kommunister versuchten, die Flagge Herunterzureißen. Dies wurde dadurch vereitelt, daß der Besitzer der Flagge diese vom Fenster aus ein Stück in die Höhe zog. Die Kommu nisten schimpften und lärmten darauf und warfen mit Steinen nach den Fenstern des Hotels, die jedoch, da sie osfenstanden, ohne Schaden blieben. Die herbeigerufene Polizei rill Mo Wen Sill, sich vorher von der Quält- tat und Preiswürdigkeit meiner In strumente, bezw. verlange Katalog. A. Mar Kreyßig, MMWlN, Thalheim, Erzsehirae "AU gegenüber vom NatbauS. Vertreten in Gersdorf u. N. durch Fa. Rudolf Jandeisek, Pianohaudlung. Sport rind Spiel Arif hiesigem Plav Pat VfL. am Sorintaa folgende Verbandst»!«!« zu erledigen: Nachmittags 1 Uhr im Handball VfL. W Dame» gegen die Damen vom VsB. Oberfrohna. — AMchlieheud, nnd zwar uni '/-2 Uhr stehen sich VfL. 3. Mannschaft und Meinsdorf 1. Mann schaft im Kmnvl nm die Punkte gegenüber. Dieses Spiel dürste lebhaftes Iutercüe auslösen. — Nachmittags Ubr stöbt dann die L. Maunschast von VfL. US ans di« frühere Ligareierve von Mittweida »N. Das »könne« SeS hiesigen GaumeisterS dürfte hier eine starke Be. lastungsprobe crsaareu, und darf man mit Recht aut den Ansgang dieses Spieles gespannt jein.
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