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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192509122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250912
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-12
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Monat
1925-09
-
Jahr
1925
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- .ch' lvruch über die Neuregelung der Löhne bei den Reichsarbeitern für völlig unbefriedi gend erklärt, ihm jedoch in Berüchsich- tigung der augenblicklichen für die Reichsarbeiter schwierig gelagerten Verhältnisse ihre Zustim mung gegeben. Die Erklärung der Eisen bahn erorgan Nationen zu dem Schieds spruch für die Eisenbahnarbeiter wird heute dem Neichsarbeitsministerium zugehen. Wie dem Blatte zufolge bestimmt verlautet, werden die Eisenbahner den Schiedsspruch ab lehnen. Sollte der Spruch jedoch auf Antrag der Reichs bahngesellschaft verbindlich erklärt werden, so werden sich aller Voraussicht nach die Eisenbah ner für den Augenblick damit abfinden müssen. Barmat macht schon wieder Geschäfte In der „Frankfurter Zeitung" findet sich folgende Anzeige: Agentur und Kommission Henri Varmat, Berlin W. 15, Kurfürsten- damm 67, sucht Vertretungen erstklassiger Häuser für In- und Ausland. Also hat sich Herr Henri Varmat doch recht schnell von dem Schlage erholt. Es wird ihm ja auch nicht schwer gefallen sein, seit alle, die sich um Aufklärung seines segensreichen Werkes bemühten, mit dem Justizministerium in Kon flikt gekommen sind. Schifssbeand Nach einer Havasmeldung aus Alicante ist der Dampfer „Labe Villano", von Marseille nach Neuyork unterwegs, mit einer Ladung Lumpen an Bord brennend im Hasen von Alicante eingetroffen. Man befürchtet, das; sich das Feuer noch weiter ausdehnt und das Schiff versenkt werden mutz. Breiteusträter Punktsieger im Meisterschasiskamps Hans V r e i t e n st r ä t e r hat im Mei st e r s ch a f t s k a m p f um die deutsche Schwergewichts meist er schäft im Boxen den vorjährigen Titelinhaber Samson Körner nach Punkten geschlagen. Marokko Die französische Entlastunasoffensive —Schlimme Lage der Spanier Von allen Fronten in Marokko werden schwere Kämpfe gemeldet. Auf einem vier zig Kilometer breiten Frontabschnitt zwischen Teronal und Sker gingen die Franzosen nach stundenlanger Artillerievorbereitung zum Angriff über. Nach französischen Meldungen konnten die ersten Stellungen ohne Mühe gestürmt werden. Französische Flugzeuggejchwader griffen vor allem die wichtigsten Verkehrspunkte hinter der Riffront an und zerstörten grotze Proviant- und Waffenlager. Im Laufe des Nachmittags setzte der Angriff auch auf anderen Frontteilen ein. Im ganzen sind 85 französische Bataillone in vorderster Linie eingesetzt, 11 befinden sich in Reserve. Nach Angaben der französischen Heeres leitung befinden sich etwa 2 0 0 0 0 0 Mann an der Marokkofront. Alle hohen Truppenstäbe sind dicht an die Front herangezogen worden, um in möglichst enger Verbindung mit den An griffstruppen zu sein. Zuverlässige Schätzungen geben die militärischen Streitkräfte Abd el Krims mit 40 000 Soldaten an. Das französische Oberkommando glaubt, dah durch diese großen Angriffe Abd el Krim gezwungen wird, seine Offensive gegen Tetuan einzustellen. Die Lage bei Tetuan wird von der spanischen Armeeleitung für sehr e r n ft gehal ten, besonders da Abd el Krim auch am Don nerstag an dieser Stelle große Vorteile errun gen hat und teilweise im Besitz der strategisch sehr wichtigen Höhenzüge nördlich und östlich von Tetuan ist. Man glaubt, daß Abd el Krim auch weiter versuchen wird, Tetuan in seinen Besitz zu bringen. Während des Donnerstag wurde die Stadt ununterbrochen von der Rifartillerie unter Feuer gehalten. Wie wir schon gestern melden konnten, ist der große französische Angriff auf die dringenden Bitten und Vorstellungen der Spanier unter nommen worden, die der französischen Armeelei tung mitgeteilt haben, daß sie die Stellung bei Tetuan nicht halten könnten, wenn sie nicht so fort durch einen großen französischen Angriff an den anderen Fronten entlastet würden. Nach spanischen Meldungen hat sich Abd el Krim bereits in den Besitz der Höhen um Tetuan gesetzt und beherrscht dadurch völlig die Lage auf diesem Frontabschnitt. Die Spanier haben alle verfügbaren Flugzeuge bei Tetuan zusammengezogen. Auch von der Front bei Me lilla und Alhucemas sind große Truppenmengen nach Tetuan gezogen worden. Die Erfolge Abd el Krims bei Tetuan sollen hauptsächlich darauf Miickzuführen sein, daß die Spanier von hier M sie bei Alhucemas zu verwenden. Die jun- thre besten Kampftruppen weggezogen hatten, zen spanischen Truppen, die jetzt bei Tetuan ständen, seien nicht an den Marokkokrieg ge wöhnt und versagten völlig. Nach einer amtlichen spanischen Erklärung ist Die 5000 Mann starke Kolonne des Generals Perez nicht, wie ursprünglich, zur Verstärkung der auf Ajdir marschierenden Truppen bei Alhu- remas gelandet worden, sondern jetzt zur Ver stärkung nach Tetuan geschickt worden. Der Vormarsch der 15 000 Mann starken Kolonne «uf Ajdir ist bereits am Donnerstag eingestellt worden, da er wegen Mangels an Nachschub, besonders wegen großer Verpflegungsschwierig- ,'eiten, zunächst undurchführbar erscheint. Auch nit Rücksicht auf die schwierige Lage bei Tetuan wll sich der an der Alhucemasfront kommandie rende General Saro entschlossen haben, zunächst nicht weiter vorzuriicken. Das ungünstige Wet ter an der Küste von Alhucemas hat angehakten, so daß keine Verpflegung und keine Munition gelandet werden konnte. Die Hauptaufgabe des Angriffs bei Alhucemas und des Vormarsches auf Ajdir ist keineswegs erfüllt worden, da Abd el Krim bisher zum Schutz seiner Hauptstadt keine Truppen von der Front bei Tetuan weg gezogen hat. Die Operation hat damit für die bei Tetuan schwer bedrängten Spanier keine Erleichterung gebracht. Auf dem Drahtwege erhalten wir dazu noch folgende Meldungen: Paris, 11. September. Einer Havasmeldung aus Tetuan zufolge soll General Primo de Riveradie Absicht haben, die Operationen der spanischen Streitkräfte bei Merre Nueva und Eebadilla persönlich zu leiten. Primo de Rivera wird sich daher demnächst nach Melilla be geben. Von dem Landungskorps wird berichtet, daß es bei der Landung 48 Minen entdeckte, die von den Rifleuten gelegt und im Augenblick der Landung zur Explosion gebracht werden soll ten. Da die spanischen Truppen rechtzeitig die Minen entdeckten, konnten sie der Explosion zu vorkommen. Die Streitkräfte des Generals Saro haben einen Streifzug unternommen, auf wel chem sie 70 Gefangene machten. Das französische Geschwader ist vor Alhucemas eingetrosfen. Madrid, 11. September. Der offizielle Kriegs bericht besagt: In der westlichen Zone ist die Lage unverändert. Wahrscheinlich wer den die spanischen Truppen morgen ihren Druck auf den Frontabschnitt Beni Holzmar noch fort setzen. Im Abschnitt von Alhucemas beschoß feindliche Infanterie die vorgeschobenen spani schen Posten. Das Gewehrfeuer breitete sich all mählich auf die ganze Front von Alhucemas aus. An der Grenze von Eebadilla wurde heute eine aus Melilla cingetrofsene Eingeborenen- Mahalla gelandet. Die militärischen Operatio nen werden durch gutes Wetter begünstigt. Paris, 11. September. Havas meldet aus Fez vom heutigen Tage über den Standder französischen Offensive: Das gemein same Vorgehen der Gruppe Goubeau (Zerual) und der Gruppe Goureau (Tafrant) ist von Er folg gekrönt gewesen und hat es den französischen Truppen ermöglicht, auch die nördliche Anhöhe der Werga und die früheren französischen Posten im Gebiete der Beni Zerual zu besetzen. Die Lage an der Wergafront ist außerordentlich gün stig, überall haben die französischen Truppen, von der Artillerie lebhaft unterstützt, ihr Ziel erreicht und den sich entgegenstellenden feind lichen Widerstand überwunden. Der Feind zieht sich nach Norden zurück. Die Truppen des Gene rals Billotte rücken an der Front von Taura vor und haben in Sker wieder Fuß gefaßt. Gene ral Nollein ist in Taunat angekommen. Paris, 11. September. Nach einer Havas meldung aus Madrid soll Abd el Krim nach Sidi Eberki geflüchtet sein. (Diese Meldung möchten wir doch mit einem sehr großen „Frage zeichen" versehen! D. Schristl.) SWW i>M» WMUW Zum Schiedsspruch im sächsischen Steinkohlenbergbau wird uns vom Bergbaulichen Verein zu Zwickau geschrieben: „Bekanntlich hat der sächsische Landesschlich ter vom 5. September für den sächsischen Stein kohlenbergbau einen Schiedsspruch gefällt, der eine Erhöhung der Grundlöhne um 10 Prozent vom 1. September 1925 bis 01. Ja nuar 1926 vorsieht, was eine Erhöhung der Ge- samtlohnsumme der Werke um 10 Prozent bedeu tet. Dieser Schiedsspruch ist vom Schlichter vor geschlagen worden, obwohl ihm auf Grund amt lichen Zahlenmaterials nachgewiesen worden war, daß die ungünstige wirtschaftliche Lage der Steinkohlenbergwerke eine Lohnerhöhung nicht zuläßt. Letzteres gibt der Schlichter in der Ve- gründuikg des Schiedsspruches auch offen zu. Er behauptet aber, daß auch die Lage der Berg arbeiter unbestritten schlecht sei. Er glaubt nun. durch ein Diktat vom grünen Tisch aus eine Lohnerhöhung möglich zu machen. Die große Frage, aus welchen Mitteln die Werke die höhe ren Löhne bezahlen sollen, läßt er offen. Da der Schiedsspruch undurchfiih r- bar ist, konnte eine Annahme durch die Arbeitgeber nicht in Frage kommen. Da weiterhin das Vskanntwerden des Schieds spruchs in den Belegschaften erweckt und somit angetan ist, erneut Unruhe in der Arbeiterschaft hervorzurufen, hat der Bergbauliche Verein an den Reichsarbeitsminister ein Protc st schrei ben gerichtet. Der Fall ist ein Musterbeispiel dafür, wie die Schlichtungseinrichtungen auch das Gegenteil von dem Hervorrufen können, was mit ihnen bezweckt morden ist." Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 12. September 1025. Etwas warmer, zeitweise Aufklärung, vor wiegend trocken, wechselnde Winde. Temperatur vom II. September: Minimum -i-7.2, mittags 12 Uhr -s-8.7, Maximum -19.2. 3ttm KirchwEEe .. Luc. 2, 49: Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Varers ist? — Was ist „Das, was unsres Vaters ist?" Unser lieber Heiland konnte noch viel mehr sagen als wir: meinem Vater gehört die ganze Welt, und wo immer ich bin, da bin ich in seinem Eigentum. Und doch nennt er den Tempel in besonderem Sinne sei nes Vaters Haus. Es ist mit dem Glaubens leben so wie mit dem natürlichen: wohl müssen wir lernen, in der Wett heimisch zu sein und zu schaffen, wo wir auch hingcstellt werden; und doch bleibt unsere Heimat das Vaterhaus. Hier wurden wir geboren; hier durchträumten wir den seligen Traum unsrer Kindchen; von hier aus lernten wir die ersten Schritte in die Welt tun. Von hier schöpfen wir auch immer neue Kraft. Darum hat das Vaterhaus eine so un beschreibliche Gewalt über das Herz. Wissen wir doch, daß selbst Alte und Hochbetagte sich zuletzt nicht nach Weib und Kind, nicht nach der Stätte ihrer Arbeit und ihrer Erfolge sehnen, sondern nach Hause. Genau die Bedeutung hat das Got teshaus für unser Elaubensleben. Denn auch das ist unser Vaterhaus. Hier waren unsere Väter heimisch; hier empfingen wir die Taufe, knieten am Tage der Konfirmation am Altäre; hier hörten wir das Wort, empfingen das Sak rament, sandten unsere Gebete empor zu Gott: hier waren wir in trauter Gemeinschaft mit unserm himmlischen Vater und untereinander. Wenn wir Gott in der Welt fanden, dann nur darum, daß wir ihn im Gotteshause erkannten! — So ist auch uns als rechten Gotteskindern die Kirche das Vaterhaus. Dann müssen wir aber auch darin heimisch sein. Denn der Vater darf es fordern, und er hats unter Blitz und Donner am Horeb geboten. Und wer seine Huld und Gnade erkannt hat, den wirds so von Herzen treiben, zu kommen, daß er sein Verlangen nicht anders stillen kann. Wollen wir aber, daß unsere Kirche in sich zusammenhält, und daß sie werbende Kraft nach außen hat, dann laßt uns selbst aus Gottes Wort die Kraft schöpfen, daß es uns wohl gelingen mag! ZUM F-khLMSM Eine erfreuliche Feststellung: die Wolken haben sich zerrissen und durch die Lücken blaut nun wieder ein Stück Himmel, wie wir ihn so lange nicht gesehen. Sollte man sich „da droben" nun doch be sonnen haben?... Das wäre schön, und ver diente, in der Chronik festgehaltcn zu werden. Denn morgen und Montag findet in der Neu stadt der Jahrmarkt statt!... Ein wenig anders als der Hohensieiner wird er doch ausfallen. Denn die Ungunst des Wetters wird viere Händler abgehalten haben, diesmal nach Ernstthal zu kommen. Sie würden bei einem Wetter, das man alles andere nur nicht schön heißen kann, schließlich doch nur Ver luste erlitten haben. Nun aber, da der Himmel auf einmal ein Gesicht aufsteckt, als sollte es tatsächlich noch schön werden, wird wohl auch der Besuch von Nah und Fern in einem größeren Maße erfol gen, als man bis heute Voraussagen konnte... Tann wollen wir also nur hoffen und wün schen, daß eine tatsächliche „Besserung" bis morgen eintritt und mir nicht wieder von, Wetter enttäuscht werden, wenn wir morgen aus Morpheus Armen erwachen... Denen aber, die auch bei Sturmwind und Regen den Mut aufbringen und nach hier pilgern, feien vor allem die Gaststätten emp fohlen, die ganz besonders für gute Unterhal tung gesorgt haben. Da sei vor allem auch an den „Schönburger Hof" erinnert, in dem morgen ein Chemnitzer Künstlerenfemble hohe Anfor derungen an die Lachmuskeln der Gäste stellen wird. Was es alles geben soll, sagt eine heutige Anzeige.... Zum Schluß aber: vergesse niemand von den Jahrmarktsbesuchern auch die, so in Buden und Zelten vertreten sind und ihre Ware dem Geld beutel eines jeden feilhalten. W. Sig. —- Die Platzmusik wird morgen Sonntag, den 13. September, von 11—12 llhr auf dem Altmarkt mit folgendem Programm gespielt: 1. Frisdensmarsch aus „Nienzi" uns Wagner; 2. Ouvertüre „Banditenstreiche" von Suppee; 3. Air de la Prinzefse, Charakterstück von Cla rens; 4. Hochzeitszug auf Troldhaugen von Grieg; 5. Jagdchor und Finale aus „Der Wild schütz" von Lortzing; 6. Friedensglocken, Marsch von Urbach. —Ain Dienstag, den 15. d. M., abends 8 Uhr spricht Herr Psychosenscher Oswald Paul in „Stadt Glauchau" über „Wir erlangt mau alle höheren und übersinnlichen Fähigkeiten." Diese Vortrüge fanden bisher überall stürmischen Beifall und sind für jedermann zu empfehlen. (Näheres siehe heutige Anzeige). —- In Chemnitz und Umgebung (Wüsten- brand) findet in der nächsten Zeit eine Haus- sammluug statt für die Ev.-luth. Diakonisscnan- jtalt zu Dresden. Frau Peiper, unsere Samm lerin für die Ephorie Chemnitz, kann sich aus- weisen durch ein Schreiben des Arbeits- und Wohlfahrts-Ministerium zur Erlaubnis der Sammlung, dessen Abschrift im Sammelbuch eingeheftei ist. Es wird gebeten, dieser Anstalt, deren segensreiches Wirken weithin anerkannt ist, nach Kräften durch reichliche Gaben zu hel fen, daß sie weiterhin vielen zum Segen wirken kann, sowohl durch die ihr ghörenden Einrich tungen von Kranken- und Siechenhans, Kindsr- nnd Krüppelheim, als auch durch die von ihm ausgesandten Schwestern, von denen auch in oer Ephorie Chemnitz eine Anzahl arbeiten. —* Am vergangenen Donnerstag kielt das Realgiunuasium zu Zwickau mit 750 Schülern und Schülerinnen ans unserem Pfaffenberge seinen Herbstsporttaa ab. —* Der Schlüssel unterm Abstreicher. In Löffan bei Schleiz wurde kürzlich während des Tages in dem Louis Locherscheu Anwesen ein dreister Einbruch verübt. Die beiden Eheleute befanden sich aus Arbeit und haben, was sic wohl öfters schon täte!:, wiewohl immer wieder davor gewarnt wird, beim Weggehen den Haustiirschlüs- sel gelegt. Stach dem Znrückkehrcn merkte die Fran, daß der Schlüssel au eiuer andere:: Stelle lag, und als sie einige Wäschestücke benötigte und den Koffer, an dem der Schlüssel steckte, öffnete, mußte sie zum Erstaunen sehen, daß die Wäsche in Unordnung war und außerdem zwei Hemden nnd ein Paar Strümpse fehlten. Von den: in: Koffer befindlichen Geld? waren noch 25 Mark mit verschwunden. Es fehlt von dem Langfinger jegliche Spur. — Wer es also den Dieben leicht machen will, der lege den Schlüssel! —* Am Freitag, den 18. September, nach mittags V-3 Uhr findet eine Bezirksausschuß, Sitzung im Saale der Amtshauptmannschaft —* Rüsdorf, 12. September. Heute Sonn abend feiert Herr Alban Hübsch hier (Haus Nr. 9) mit seiner Ehefrau das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Gleichzeitig begeht Herr Hübsch das 50- jährige Mieterjubiläum und Frau Hübsch ihr 25- jähriges Geschäftsjubilnum. — Limbach, 11. September. In einem Sarg- geschäst kaufte dieser Tage ein angeblicher Guts besitzer Eckardt aus Röbrsdorf eine» Sarg. Er erzählte dabei,daß seine Pferde durchgegangen und bei dem Unglück seine Frau den Tod erlitten habe. Nachdem er den Geschäftsinhaber durch ein Telephongespräch noch weiter sür sich ringe- nommen hatte, erklärte er, sich völlig ausgcacbeu zu haben und bat um die leihweise Ueberlassnng von 35 Mark, um noch einige dringende Besor- gungen erledigen zu können. Er erhielt 40 Mart und empfahl sich ohne sich bis heute wieder sehen zu lassen. Dagegen stellte es sich später heraus, daß er dasselbe Manöver noch in einem Bild- hauergeschäst versucht hat, wo er einen wertvollen Grabstein für die tote Frau bestellte, Freilich hatte er in diesem Fall kein Glück. — Chemnitz, 11. September. Außerordent lich freche Einbrüche sind in diesen Tagen in drei größeren hiesigen Ladengeschäften verübt worden, die von 12 bis 2 Uhr geschloffen hatte». Die Ar beit wurdcdeu Die den insofern etwas leichter ge macht, als au den Ladentürcn Schilder angebracht waren, nufdenenzn lesen stand „Mittagsgeschlossen" oder „Bon 12 bis 2 geschlossen". In allen Fäl len ist der gesamte Inhalt der Ladenkasscn gestoh len morden. Die Einbrecher haben sich von den den Lüden angrenzenden Hausfluren aus Zugang zu den Geschälten zu verschaffen gewußt, obwohl biese durch Sicherheitsschlösser und die Türen durch Eiseustangcu geschützt waren. Es muß sich jedenfalls nm technisch gut ausgebildete Ver brecher handeln. — Chemnitz, 11. September. Infolge eines Schw.ndelausalles stürzte die n: der Olbernhauer Straße wohnhafte Witwe Neuler die Treppe her ab. Bei dem Sturze zog sie sich so schwere Ver letzungen zu, die ihrcu Tod zur Folge batten. — Wehrdorf, 11. September. Ein eigen artiges Gewitter ging an: Mittwoch nachmittag über unserm Ort nieder, Es trat völlige Ver dunkelung ein, der Himmel zeigte ein gefahr drohendes Aussehen. Doch entlud sich daß Ge witter in einem einzigen Blitz und nachfolgendem Donner. Doch hatte das Gewitter ziemlich starke Regenböen im Gefolge. Bei den niedrigen Lem- peratnren ist das Gewitter immerhin etwas sel tenes. — Bautze», 11. September. Ein unerwar tetes Wiedersehen am unrechten Ort mußte eine hiesige Ehefrau erleben. Ihr Mann mar ge rade nicht zu Hause, sie wähnte ihn in weiter Ferne und „hoffte" ihn erst später zurück als es das Schicksal fügte. Und weil sie sich in „Sicher heit" wiegte, riskierte sie einen Certensprung und ging am Abend mit einen: Jüngling aus. Zn einem Kaffee ließ man sich bei allerlei Süßigkeiten nieder und atmete Wonne, dis nur Gott Amor verleiht. Wie groß war aber das Erstaunen, als unerwartet der gestrenge Herr zurückkehrte und vor dem Pärchen stand. Der etwas unsanften Aufforderung, sofort das Lokal zu verlaßen, kam die Holde zwar sofort nach, schon um kein peinliches Aufsehen bei den übrigen Güsten zu erregen. Draußen soll Ler plötzlich Zurückgekehrte dem lockeren Vogel die Moral etwas handgreiflich beigebracht haben. — Böhmisch-Kamnitz, 10. September. Eine üble E'scndahnfahrt erlebte eine Kellnerin aus Böhmisch-Kamnitz. Sie hatte mit einigen Bur schen gewaltig gezecht und war in den: Zustande, den inan mit „stcrnhagel voll" bezeichnet. Dc.V war aber Len Burschen gerade recht, um sich ihr Mütchen zu kühlen. Sie verwandelten die schöne Hebe durch gänzliches Schwärzen des Ge sichtes in eine regelrechte Negerin und ließen die Aermste zum Gaudium aller Reisenden mit dem Zuge in ihren Dienstort fahren. Die Sache dürfte ein Nachspiel haben. — Kupferberg, 11. September. In dem Erz- gebirgsdorfe Pvlma ereignete sich ein blutiges Eiierfuchtsdrama. Der 23jührigc Gutsbesitzer Bärtl erschoß seine bis zum 5. September bei ihm als Wirtschafts-Gehilfin tätig gewesene Braut mit einen: Jagdgewehr in der Wohnung deren Eltern. Nachdem er sich überzeugt hatte, daß das Mädchen tot mar, eilte er in sein Gut zurück, steckte dasselbe in Brand und verabschiedete sich von seinem Stiefvater und seiner Schwester, die VereiLunK 61er ZieZer sut un6l Automobil Dle kürzt tür Ousktät!
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