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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192509154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-15
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
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jährlich (15 tung der stungen. Für die trauen getragenes Zusammenwirken des Bankgewerbes mit der Reichsregie rung und den Landesregierungen, da nur ein solches die im öffentlichen Interesse unbe dingt erforderliche Grundlage beiderseitiger er folgreicher Arbeit bilde. Es verstand sich von selbst, daß die Reichsregierung nicht vergeblich an die deutschen Banken und Bankiers applliert habe, als es sich darum handelte, mit ihren Kre diten außenpolitische Kredite des Reiches zu ver bürgen und zur Schaffung der geldlichen Grund lage für die Sanierung der Reichsfinanzen und unserer Währung beizutragen. Aber es verstand sich nicht von selbst, daß das Vertrauen der wech selnden Neichsregierungen zur unbegrenzten Mit arbeit der Banken sich auch betätigte durch llebertragung umfangreicher kostenloser Arbeit, die an sich Sache des Reiches war, so bei der Durchführung der Steuerauskunftspflicht, bei der seinerzeitigen Durchführung der Kapitalflucht- und Devisengesetze sowie in neuester Zeit der Goldbilanzordnung und des Auswertungsgesetzes. Bei der großen Bedeutung einer dauernden rei bungslosen Zusammenarbeit zwischen Regierung und Bankwesen müsse auch endlich dem unwür digen Zustand ein Ende bereitet werden, daß das gesamte große deutsche Bankwesen bis her lediglich nur zwei sein er Mitglieder als offizielle Delegierte im vorläufigen Reichs- w i r t s ch a f t s r a t hat. Der Redner wies dann weiter darauf hin, daß auch ein Vertrauensverhältnis zwischen den einzelnen Eewerbegruppen möglich jein müsse. Die Versöhn ungs- und Ausgleichspa role, die im Verhältnis zwischen Unternehmern einerseits und Angestellten und Arbeitern ande rerseits an Stelle der Kampfparole zu treten habe, bleibe das wirkungsvollste Mittel, um die heutige Krise bestehen zu können und allmählich zum Wiederaufbau einer tragfühigen Wirtschaft zu gelangen. Das deutsche Vaterland muß ver langen, daß jeder von uns mehr tut, weit mehr tun, als lediglich seine Pflicht, daß ein jeder mit der äußersten Anstrengung sei ner Nerven und seiner Kraft, seines Denkens und seines Könnens, seiner Initiative und seiner Mittel die Wiederaufrichtung und Befreiung des prozentu, der festen zelnen ? wirkt. Die l die Aeni Lage sir 1925 ab der neue Merkblat geltlich ci Steuerab Steuerab Vemnächsi darüber Nach fünfjähriger Pause wurde gestern in Berlin der 6. Allgemeine Deutsche Bankiertag eröffnet und durch einen Be- grüßungsaüend eingeleitet. Man begrüßte Außenminister Dr. Stresemann, Innenmi nister Schiele, Finanzminister von Schlie ben, Wirtschaftsminister Neuhaus und Post minister Stingl, ferner Vertreter des Reichs arbeitsministeriums und der Stadt Berlin. Unter den Vertretern der Vankwelt bemerkte man auch den Reichsbankpräsidenten und den Präsidenten der Rentenbank, Dr. Lentze. Auch die preußische Staatsregierung und die übrigen Landesregie rungen waren vertreten. ' Zum Präsidenten der Tagung wurde Dr. Rießer einstimmig gewählt. Dieser wies in seiner Begrüßungsan sprache darauf hin, daß man sich entschlossen nach dem Kriege vielfach den Wunsch auf Ueber- habe, trotz der schweren Zeiten den Bankiertag einzuberusen, weil das Bedürfnis vorliege, von einer sachverständigen und unpolitischen Stelle aus Näheres über die Voraussetzungen, Gründe und Ziele der Bankwelt kennen zu lernen, was zugleich einen Einblick in die allgemeine Wirt schaftspolitik und Wirtschaftslage gewähren Müsse. Heute könne von einem Monopol weniger denn je die Rede sein, doch werde stets die Kredit politik des Bankgewerbes von erheblicher Bedeu tung sein, so daß ihr ein Teil der Verantwortung für die Entwicklung der Kreditpolitik und des Kreditverkehrs überhaupt zufällt. Gegenüber früheren Vorwürfen, daß das deutsche Bank gewerbe zu viel und zu leicht Kredite gewähre und späteren, daß die Banken die Krcditbedürf- nisse speziell der Industrie nicht ausreichend be friedigt hätten, Vorwürfe, die sich in neuester Zeit so weit verdichtet hätten, daß man von einer Abdrosselung der Kredite sprach, glaubt der Redner der Zustimmung weitester Kreise sicher zu sein, wenn er sage, daß unser Bank sy st e m als solches im Frieden wie im Kriege sich bewährt habe, was sogax in England, dem Musterland der reinen Depositenbanken, vor und lach dem Kriege vielfach den Wunsch auf Ueber- :ang zum deutschen Banksystem auftauchcn ließ, fe Aufgaben der deutschen Bankwelt erhei schen gebieterisch ein von gegenseitigem Ver- Die deutsch-russischen Bcrhandlungen lE i a e u e D r a b t m e l d u v g> Berlin, 15. September Die deutsch-russischen Verhand lungen sind, wie wir hören, seit Sonnabend wieder in ein entscheidendes Stadium eingetre ten. In Berlin rechnet man damit, daß sich der Führer der deutschen Delegation, Geheimrat von Körner, anfang der kommenden Woche nach Berlin begeben wird, um der Regierung Bericht zu erstatten. Eins Besserung der Ee- samtlage ist insofern festzusiellen, als die Russen einen Teil ihrer Sonderforde rungen nunmehr endgültig zurückge zogen haben. Dagegen bestehen noch ziemlich viel Schwierigkeiten hinsichtlich des Meistbeglln- stigungsrechtes für den deutschen Handel im asiatischen Rußland. Eine Einigung über diese Frage konnte bisher noch nicht erzielt werden. -7 § macadau fahren d technische Liier, wa die Strei geben we daß ausc in Masch innig ge schäft ha! Umwand ihn mit Fertiginc und wir dem vro leichter 3 festgewal phait, ist den tLinl macadau ist die gl in Dentll einbau-T Sonnend fährt sich schädigen Batterier mobil-V« billig zu höheren Hälfte vi geglichen Das Gel scher Gest Maichine -* 3 geschriebk der Bür, haben so schlossen, und Thüi Der Lani Sachsen i einjährig gegcuwm Ortsbürg schlossene bürgerrai singstraß« über den gen oder solcher O erteilt. 2 eine Bro bundSbe! jenten ko —* Z wcrkschasi Wirtschar senlungs, Vorsteher Wünsche wies dar Preissenk und bere keinesfall einer Ze eingesetzt geberverl und Ee( Auffassur lich das l teilung, ) müsse vie ginnen u lung hin! werden, jung, das messendr handelsp Stand st Preisen , kungsakti hätten d« Kalkulati Preise m! dige Kau zu stellen der Wirt zierung ) bereits g der Hoffi mit Hil durchgefü kungsakti reit, von werkjchafl zu mache. Reichsmark monatlich), zur Abgel-» Werbungskosten und Sonderlei- Berücksichtigung des Familienstan« eine Verbindung des bisherige» so glaubt man doch an Stellen, wo man auch gut unterrichtet sein sollte, tatsächlich vielfach nicht an einen offiziellen oder offiziösen Auftrag dieser Urt, den Herr de Monzie übernommen hätte. Sicherlich wird er (wie seine Umgebung) sich in allen Gesprächen, die er hier führen wird, als sozusagen kultureller Propagandist sürdenSicherheitspakt geben und steht insofern auch im Dienste der derzeitigen franzö sischen Außenpolitik. Mit den einzelnen akuten Phasen aber, die in der letzten Zeit zu so leb haften Erörterungen Anlaß gegeben haben, soll er — so wird nicht nur versichert, sondern auch in gut unterrichteten Kreisen vielfach geglaubt nichts zu tun haben. Eine Begrüßungsansprache Dr. Riegers — Bemerkenswerte Ausführungen des Renyswirt- schaftsministers und des Reichsbankpräsideuten Der Völkerbund in Gens Eine Rede Apponyis zur Minderheitenfrage Das Ereignis des Montag war die Reds des greisen ungarischen Abg. Grafen Apponyi, der in vorsichtiger Form die Behandlung der Minderheitenfrage durch den Nöl- satz von 10 vom Hundert vermindert sich für dis Ehefrau und jedes zur Haushaltung des Steuer pflichtigen zählende minderjährige Kind um je 1 von Hundert. Im Gesetz ist dies dadurch zum Ausdruck gebracht, daß außer dem Betrage von 960 Reichsmark jährlich (80 Reichsmark monat lich) 10 von Hundert des über diesen Betrag hinausgehenden Arbeitslohns für jeden Fa milienangehörigen steuerfrei bleiben sollen. Dis nach dem Steuerüberleitungsgesetz be stehende Ermäßigung von 2 von Hundert vom zweiten bezw. dritten Kinde an ist fortgefalle». Mindestens bleiben folgende feste Beträge steuerfrei: für die Ehefrau 120 Reichsmark jährlich (10 Reichsmark monatlich), für das erste Kind 120 Reichsmark jährlich (10 Reichsmark monatlich), für das zweite Kind 240 Reichsmark jährliche (20 Reichsmark monatlich), für das dritte Kind 480 Reichsmark jährlich (40 Reichsmark monatlich), MWe WWe MleilMw Neuregelung des Steuerabzuges vom Arbeits lohn vom 1. Oktober 1925 ab Durch das Einkommensteuergesetz vom 10. August 1925 (Reichsgesetzblatt 1 Seite 189) ist der Steuerabzug vom Arbeitslohn neu geregelt worden. Die Neuregelung tritt am 1. Oktober 1925 in Kraft. Der bisherige steuerfreie Lohnbetrag von 960 Reichsmark jährlich (80 Reichsmark monat lich) ist beibehalten worden. Er wurde jedoch in drei Teile zerlegt, und zwar in einen steuer freien Lohnbetrag im engeren Sinne von 600 Reichsmark jährlich (50 Reichsmark monatlich) und in zwei Beträge von je 180 Reichsmark Hoben Kühl liche Wir T< Mini Marunm ten Apparat am Leben zu erhalten. Der Redner forderte die Teilnehmer des Bankiertages auf, mit ernstem Willen daran zu arbeiten, diesen aufgeblähten Apparat einzuschränken, und er, klärte weiter, es werde über die Frage der Zins sätze hinaus die Kreditpolitik darauf zu achten haben, daß die spekulative Zurückhaltung von Warenbeständen unterbleibt. (Beifall.) Be sonders bedauerlich ist, daß gewisse extreme Ele mente von links und rechts die bestehende Teue rung zum Anlaß nehmen, um dieWährungs- politik der Reichsbank zu diskredi tieren und in die Bevölkerung eine Beun ruhigung dadurch zu tragen, daß sie diese Teue- rung als Währungsinflation bezeich nen. Für diese auf völliger Verkennung der Tat sachen beruhenden Angriffe, die das Vertrauen der Öffentlichkeit an die mühsam erkämpfte stabilisierte Währung erschüttern können, sei kein Wort der Verurteilung scharf genug. (Lebhaf. ter Beifall.) Der Reichsbankpräsident hob dann weiter hervor, daß die gegenwärtigen Verhält nisse eine Aenderung der bisherigen Währungs- und Kreditpolitik der Neichsbank nicht erlangen, schloß mit einem Appell an das Verantwortlich- keitsgefühl der Vertreter des Bankwesens und sprach die feste Ueberzeugung aus, daß das deutsche Bankwesen den schwierigen Zeitverhält nissen Rechnung tragen wird. (Lebhafter an haltender Beifall.) Darauf begrüßte der Präsident des Industrie- und Handelstages, Franz von Mendels sohn, den Vankiertag im Namen sämtlicher Handelsvertreteungen Deutschlands. Schließlich begrüßte noch der erste Vizepräsident des Reichs verbandes der deutschen Industrie, Froh wein, den Bankiertag. Er wies darauf hin, daß Kreditnot und die hohen Zinssätze eine der wichtigsten Ursachen für das gegenwärtige Preis niveau darstellten. Der Reichsverband der deut schen Industrie könne mit Genugtuung erklären, daß er bei den Bankiers stets Verständnis für seine Lage gefunden hatte. Solche Verständi gung zwischen den Berufen erscheine ihm volks wirtschaftlich richtiger, als die Versuche volks wirtschaftliche Lösungen durch Maßnahmen der Regierungen zu erstrebe». Alle Eingriffe der Regierung in die Wirtschaft brächten die Gefahr der Lähmung der Wirtschaft mit sich. Der Reichskanzler an den Rankrcrtag Reichskanzler Dr. Luther hat au den Zen- lralverband des deutschen Bank- und Bankier gewerbes das nachstehende Telegramm ge richtet: Dem 6. Deutschen Bankiertag, der sich zu wichtigen Erörterungen in Berlin versammelt hat, wünsche ich besten Erfolg seiner Beratungen. Mehr denn je ist es heute in dis Hand des Bank gewerbes gelegt, den Wiederaufbau der deut schen Gesamtwutschaft wirkungsvoll zu fördern. Besonders ist auch die wirkungsvolle Mitarbeit des Bankgewerbes an der gerade jetzt dringend gebotenen Preisgestaltung auf angemessenes Höhe von größter Bedeutung. Eine Senkung der Kreditprovisionen, die weitere Lösung der Kredi- tionen überhaupt wird wesentlich dazu beitra gen, die übersetzten Preise zahlreicher Waren auf ein gerechtfertigtes Maß zurückzuführen. Ich vertraue darauf, daß das Bankgewerbe kraft sei ner Führerstellung im Wirtschaftsleben diese Aufgabe erfüllen wird. Staats in unermüdlicher Arbeit sich als Ziel setze. Sodann ergriff Reichswirtschaftsminister Reuhans das Wort'und führte u. a. aus: In die ersten 1V» Jahrzehnte seit der Jahrhundertwende falle ein großartiger Aufschwung der deutschen Wirtschaft, der oft genug in stolzen Rückblicken und zahlen mäßigen Ueberblicken dargestellt worden ist. In diesem Aufschwung waren die deutschen Banken nicht nur als ein Teil wie andere ein begriffen, sondern sie waren in weitestem Maße Träger und Anreger der gesamten Ent wicklung nach oben. Der Krieg brachte eine Wendung in der Stel lung der Banken. Ihre wichtige Aufgabe wurde die Finanzierung des Krieges, und sie machten das Wort Lloyd Georges, daß die sil bernen Kugeln, die finanziellen Kräfte, den Krieg entscheiden würden, zuschanden. Finanziell haben wir die vier Kriegsjahre durchgehalten, nicht zum wenigsten auf Grund der aufopfernden Arbeit des deutschen Bankgewerbes. In dieser Zeit mußten-die Banken von der Jndustriefinan- ziernng einigermaßen abrücken. Die Industrie gewann den Banken gegenüber an Kraft und Selbständigkeit, eine Folge der aus den Kriegs lieferungen fließenden Gewinne. In der dann einsetzenden Jnflationsperiode verstärkte sich diese Entwicklung. Große Teile der Industrie konnten ihren Sachbestand behalten und in mehr oder weniger wirtschaftlich glücklichen Konzern bildungen zu großen Machtfaktoren sich zusam menballen. Die Banken haben sich in dieser Zeit nicht Schritt halten können, sie waren als Ver mittlungspumpe des Eeldverkehrs am stärksten mit der sich entwertenden Papiermark ver knüpft. Das Ergebnis dieser kapitalzerstörenden In flationszeit für die Banken war, daß in den Gold bilanzen das Kapital der Banken durch schnittlich auf weniger als ein Fünftel des Vorkriegskapitals gesunken war, während die Industrie ein wesentlich günstige res Verhältnis aufwies. Seit der Stabilisierung hat sich das Blatt wieder gedreht. Mehr als je sind heute Industrie und Landwirt schaft auf die Hilfe der Banken ange wiesen, um sich die notwendigen Betrisbskre- dite zu verschaffen, und für die Banken liegt heute dieses Problem unendlich viel schwerer als vor dem Kriege, weil es an den Spargeldern der breiteren Bevölkerungsmasse fehlt. Die Reichs- regierung hat das Vertrauen, daß die Banken alles tun werden, was irgend in ihrer Macht sieht, um durch ihrs Mitwirkung die Reichsregie- rung bei ihren Bestrebungen zur Durchführung eines erträglichen Preisniveaus zu unterstützen. Sie haben auch die Initiative ergriffen, um die Mißstände, die im Aktienwesen während der In flationszeit eingerisien sind, abzustellen. Der Minister schloß mit dem Wunsch, daß das deutsche B a n k i e r g e w e r b e weiter erstarken und im Rahmen einer wieder auf- gebauten Wirtschaft weiter diejenige führende Stelle einnehmen werde, die ihm nach seiner gra sten Vergangenheit und nach dem Maße der in ihm lebendigen geistigen Kräfte gebührt. Der preußische Minister für Handel und Ge werbe Dr. Schreiber, der dann zu Wort kam, betonte, die preußische Regierung bringe nicht nur der heutigen Bankiertagung ihr lebhaftes Interesse entgegen, sondern habe ihn beauftragt, ihre besten Wünsche für den guten Verlauf der Tagung zu übermitteln. Die preußische Regie rung sei der Hoffnung, daß gewisse besonders wichtige Fragen, die Gegenstand einer amtlichen Prüfung sind, durch die Beratungen der Ban kiers ihrer Klärung nähergebracht werden. Wenn man die wirtschaftspolitische Entwicklung der letzten Zeit überblicke, so müsse man zuge stehen, daß auch auf dem Gebiete des Kredit wesens wichtige und wesentliche Fortschritte ge rade in den letzten Wochen erzielt worden seien, denen sich weitere anreihen werden. Eine ge sunde Entwicklung auf diesem Gebiet werde wesentlich davon abhängen, daß der Spartrieb unseres Volkes weiter entfacht und die Betäti gung des Spartriebs nicht durch übermäßige Steuerschröpfung verhindert werde. Die deutsche Börse müßte mehr als bisher das Interesse der ausländischen Geldgeber für die deutsche Wirt schaft anziehen. Die Dividendenpolitik der deut schen Industrie sei für die weiteste Betätigung des deutschen Sparers am Effektenmarkt von außerordentlicher Wichtigkeit. Mit lebhaftem Beifall begrüßt, nahm dann Rcichsbankpräsident Dr. Schacht das Wort. Mehr als in früherer Zeit, so erklärte der Redner, bedarf die Reichsbank der engen Fühluntz und des engen Vertrauens seitens der großen Öffentlichkeit. Unter der neuen Bank- ! gesetzgebung ist die Neichsbank mit einer Selb- < ständigkeit ausgestattet, die ihrer Leitung eine eigene Verantwortung von höchstem Ausmaße ! auferlegt. Unsere Preisbildung wird nicht in erster Linie von den Produktionskosten, sondern in erheblichem Umfange von den Verteilungs kosten bestimmt. Es wird vielfach nicht gefragt: wie billig kann diese Ware an das Publikum ge- langen, sondern wie teuer muß diese Ware sein, um den nun doch einmal bestehenden aufgebläh- , des findet Systems der prozentualen Ermäßigungen mit dem System der festen Abzüge statt. Der Steuer- für di 600 Ne monatlich Durch soll sowol steuerpfli Die Frax Der sozialdemokratische Parteitag Der Sachseukouflikt Der sozialdemokratische Par tei- tag in Heidelberg nahm gestern seine Ver handlungsarbeit auf. Auf der Tagesordnung stand als erster Punkt der Bericht des Parteivorstandes. Für die Erledigung des damit zusammenhängenden Sachscnkonfliktes wurde beschlossen, im Anschluß an die allgemeinen Referate je einem Vertreter der sächsischen Landtagsfraktion und der sächsischen Landesparteiorganisationen mit einstündiger Redezeit das Wort zu geben und dann die Angelegenheit einer besonderen K o m- Mission zu überweisen. Zum allgemeinen Teil des Vorstandsbc- richtes nahm als erster Referent Johannes Stelling vom Parteivorstand das Wort. In der Innenpolitik wandte sich der Redner besonders gegen die radikalen Genossen, die sich darüber klar sein müßten, daß man heute nur vorwärts komme, wenn man die Dinge so sehe, wie sie sind. Bei der Barmathetze sei leider auch von manchem Parteiredakteür den Interessen der Partei nicht genü gend Rechnung getragen worden. Zum sächsischen Konflikt übergehend, erklärte Stel ling, daß sich die Partei die Möglichkeit von Koalitionen mit bürgerlichen Parteien nicht durch einen Beschluß ein für allemal ab schneiden dürfe. Auch Sachsen wäre vollständig der Reaktion preisgegeben worden, wenn die sächsische Fraktionsmehrheit nicht die Koalition mitgemacht hätte. kerbund geißelte. In der Minderheitenfrage hätte der Völkerbund bisher wenig geleistet. Es hat sich als unpraktisch erwiesen, daß man die Klagen der Minderherten stets durch den so genannten Dreierausschuß beharrdelte. Die Klagen müßten erstens direkt vor ein Forum kommen. Zweitens müßten die Vertreter der Minderheiten das Recht haben, ihre Klagen persönlich vor den Rat zu bringen. Drittens müßte, falls einige Parteien es ver langen, jede Minderheitfrage dem inter nationalen Gerichtshof in Haag zur Entschei dung vorgelegt werden. Die Türkei schlägt England einen Sicherheits pakt vor Der türkische Außenminister Tewfik ^Vuchdi Bet hat dem Ratskomitee für die Mossul- frage mitgeteilt, daß die Türkei damit ein verstanden sei, daß das Gebiet von Diala, das nach dem Bericht der Mossulkommission des Völkerbundes große wirtschaftliche Bedeutung für den Irak habe, diesem Staat zugeteilt werde. Gleichzeitig schlägt der türkische Außen minister den Abschluß eines Sicherheits paktes zwischen der Türkei, Persien, Irak und Erostbritannien vor. Der „Tag" meldet hierzu aus Paris: Die Mossul frage ist durch den türkischen Vor schlag eines Sicherheitspaktes zwischen der Tür kei, Persien und Irak in ein neues und in seinen Folgen noch nicht absehbares Stadium getreten. Die Tatsache, daß Syrien bei diesem türkischen Sichsrheitsvorschlag nicht berührt worden ist, geht, wie der „Petit Parisien" aus führt, darauf zurück, daß die Verträge von Angora bereits grundsätzlich alle Fragen regeln, die sich zwischen der Türkei und Frankreich er geben könnten.
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