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»Nchkdu 1-dcnWntt-lg nochmM«,». — gtnfiprkchi, «r. 1». — VMchtckwvtvLklpM»»»««.— Gemeinte,«rol»nt, l«. — »«m». konto LirmstLdtee van« Zweigniederlassung Hohenstein-Ernstthal — Nndcrlangt «ingesondt« Manuskript« werden nicht »urilckge. schickt- Einsendungen «hne lstomenrnennnng finden keine Ausnahme UN- HlWM «ei »lagen, «onlnrscn, dergleichen uiw. wird arr »ruttodetr«, M Rechnung gestellt. Im Kalle hdherer »ewal« — »r!«g »der sonstiger irgend welcher Störung de» vetriede» der Zeitung, der Licseranten »der der BesSrderungretortchtnage» — hat der »e> »ieh« leinen ««sprach aus Lleseeun« »der »«tchUeserung der Zeitung oder aus SUickzahlung de» «»ugrprctse». Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, LangenchurLdorf, Reichen- tach, Callenberg, Grumbach, Tirfchheim, Kuhschnappel, St. Egidim, Wüstenbrand, Grüna, -Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf, ., Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgericht-, Finanzamt- und des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaft«!, Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schristleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. Rr. 21S Ler Preis der rinlpaltiaen Anzeigenzeile detrSat 18, der Reklamezeile 48 Gol-pfenntae. nur den Nachweis werden 18 Goldvfennige berechne«. Dienstag, den 15. September 1925 s f 75. Jahrg. Ak MW« W IMWüh Von unserem Berliner Verirrter Berlin, 15. September Angesichts der für Henle bevorstehenden Ueberreichungder alliierten Einladung an Deutschland haben sich die führenden Kreise der Reichstagsparteien zum größten Teil wieder in Berlin eingefunden, um an den vorbe reitenden Besprechungen teilnehmen zu können. Die Tatsache, daß Reichskanzler Dr. Luther die Reichsminister erst zu dem Montag nächster Woche zu einem Kabinettsrat nach Berlin berufen hat — siehe unten. D. Schriftl. — läßt darauf schließen, daß frühestens am Dienstag, den 22. September, ein offizieller deutscher Beschluß über die Teilnahme an der vorge- schlagenen Konferenz vorliegen wird. Bis dahin wird Außenminister Dr. Stresemann die Füh lungnahme mit allen in Betracht kommenden Ententeregierungen hergestellt haben, sodaß man in Berlin ein genaues Bild von der neuen außenpolitischen Lage gewonnen haben kann. Aus den Mitteilungen unterrichteter Kreise kann man entnehmen, daß das Kabinett Luther- Stresemann vor eine ziemlich schwierige Aufgabe gestellt ist, und daß es dem Reichskanzler und dem Außenminister nicht sehr leicht fallen wird, auf die alliierte Einladung schon in wenigen Tagen eine private Antwort zu geben. Der Bericht, den der deutsche Sachverständige auf der Londoner Juristenkonferenz, Dr. Gauß, den, Reichskanzler und dem Außenminister über den Verlauf der Juristenbesprechung erstattet hat, ist keineswegs so optimistisch gehalten, daß man deutscherseits die Lage günstiger als bisher be urteilen könnte. Gerade in der Beurteilung der Rechtsfragen bestehen noch sehr wesentliche Meinungsverschiedenheiten, die auf der angekündigten Konferenz ausgeglichen wer den müssen und eine weitere Beteiligung der ju ristischen Sachverständigen erforderlich machen dürfte. Hinzu kommt noch, daß man in den Ber liner Negierungskreisen noch völlig im unklaren über die Genfer Erörterungen der alliierten Staatsmänner gehalten ist und daher ein ge wisses Mißtrauen hegt, das erst dann als be seitigt gelten kann, wenn man Deutschland über alle Abmachungen unterrichtet haben wird. Die von den alliierten Regierungen in Aus sicht genommene Konferenz soll nach neuen Meldungen erst in der zweiten Oktoberwoche in Lausanne eröffnet werden. In den Berliner Regierungskreisen nimmt man an, daß es sich dabei um die große Paktkonferenz handeln wird, die zu positiven Ergebnissen führen soll. Selbst w.enn man es zunächst für praktisch halten würde, eine Fühlungnahme unter den Staats männern herzustellen, so könne doch kein Zweifel daran bestehen, daß in dem Augenblick der offizi elle Charakter der Konferenz festgelegt werden muß, wo man zu einer sachlichen Auseinander setzung zwischen Deutschland und den Alliierten kommen will. Die deutschen Vertreter werden sich nämlich nur dann in der Lage sehen, auf die alli ierten Vorschläge einzugehen, wenn sie im Besitz endgültiger Vollmachten sind, und wenn auf der anderen Seite die alliierten Vertreter die Er klärung abgeben können, daß sie im Namen ihrer Regierungen sprechen. Aus diesen Gründen legt man den größten Nachdruck auf die Tatsachen, daß die alliierten Negierungen den Abschluß eines Sicherheitspaktes schon im Laufe des Ok tober herbeiführen wollen und zu diesem Zwecke die deutsche Regierung dazu einladen, die münd lichen Verhandlungen in der zweiten Oktober woche zu eröffnen. Unter diesen Gesichtspunkten wird das Reichskabinelt nächsten Montag einen Beschluß darüber zu fassen haben, ob es die alliierte Ein ladung annimmt und ob man bis dahin in der Lage fein wird, deutscherseits ein fertiges Ver handlungsprogramm aufzustellen. Schließlich dürfte man sich deutscherseits auch darüber schlüssig werden, welche Zusammen setzung die deutsche Delegation für die Sicher heitskonferenz erhallen soll und ob der Reichs minister des Innern Schiele an den Verhandlun gen teilnehmen wird oder nicht. Alle diese Be schlüsse werden einen endgültigen Charakter ha ben, damit man in der Lage ist, zu einer klaren Beurteilung der Eesamtlage zu gelangen. Der entscheidende Kadmettsrat am kommenden Montag Reichskanzler Dr. Luther hat sämtliche Reichsminister zu einem Ministerrat für Montag, den 21. September nach Berlin ein geladen, nachdem er gestern in Gegenwart des Staatssekretärs Schubert den Bericht des Mi nisterialdirektors Dr. Ganß über die Londoner Zuristenbefprechung cntgegcngenommen hat. Dr. Gauß ist vom Reichskanzler im Einvernehmen mit Reichsaußenminister Dr. Stresemann beauf tragt worden, als Grundlage für die Entschlie ßungen des Ministerrates einen ausfürlichcn schriftlichen Bericht auszuarbeiten. Auf deutscher Seite ist man sich über dieZu - sammensetzung der Delegation, die nach Lausanne gehen soll, vorläufig noch nicht ganz klar. Wenn die Konferenz nur den Charak ter einer Vorkonferenz haben soll, würde Stresemann nur mit Staatssekretär v. Schu bert und Ministerialdirektor Gauß reisen. Soll ten die Beschlüsse der Konferenz aber sofort als definitiv M gelten haben, so kann als sicher an genommen werden, daß mindestens der Reichs kanzler ebenfalls daran teilnimmt. Die Uebergabe der Einladung zur Paktkonferenz Wie mehrere Berliner Blätter melden, hat der französische Botschafter in Berlin, deMar- gerie, für heute mittag 12 Ahr seinen Be such bei Reichsanßenministcr Dr. Strese mann angekiindigt, uin diesem die von Briand unterzeichnete Einladung zu der Konferenz über den Sicherhcitspakt zu überreichen. Ueber den Inhalt der Einladung weiß das „Berl. Tageblatt" zu melden, sie sei so gehalten, daß ein Wunsch Deutschlands, eine umfassende Konferenz anzuregen, in der deutschen Antwort seinen Ausdruck finden kann. Die Rückkehr des Reichskanzlers iSlaene Drabimrldunai Berlin, 15. September Wie wir hören, wird Reichskanzler Dr. Luther wahrscheinlich schon heute Dienstag abend wieder in Berlin eintreffen, um mit dem Außenminister Dr. Stresemann die alliierte Ein- adung zu erörtern. Am Mittwoch begibt sich oer Kanzler nach dem Ruhrgebiet, um aber schon am Donnerstag abend oder Freitag früh wieder nach Berlin zurückzukehren. Es ver lautet heute, daß Dr. Luther auch eine Bespre chung mit den Parteiführern haben wird, deren Ansichten noch vor dem am Montag tattfindeuden Kabinettsrat gehört werden ollen. Die Haltung der Deutschnationalen ar « a e « e Drabtmeivuna« Berlin, 15. September In den politischen Kreisen ist der Eindruck entstanden, daß sich die deutschnationale Partei hinsichtlich der bevorstehenden Sicherheits konferenz in einer kritischen Lage befinde. Ein Teil der Deutschnationalen stehe auf dem Standpunkt, daß die Partei keineswegs die Ver antwortung für den Abschluß eines Sicherheits paktes übernehmen dürfe. Wie wir erfahren, werden die deutschnationalen Führer in der nächsten Woche im Anschluß an die Beratungen des Reichskabinetts eine eingehende Besprechung über die außenpolitische Lage abhalten. Es ist vorgesehen, daß der deutschnationale Vertreter im Auswärtigen Ausschuß des Reichstages, der voraussichtlich am Mittwoch der nächsten Woche zusammentritt, eine besondere Erklärung seiner Partei abgeben soll. Sie WWMIt Ses SWW«S Eine Unterredung mit Dr. Schacht Die Londoner „Financial Times" geben eine- Unterredung mit dem Reichsbankprüsiden- ten Dr. Schacht wieder. Darnach erklärte Dr. Schacht, es sei eine Streitfrage, ob Deutsch land imstande sein werde, von 1928 an 2'/, Milliarden Mark zu zahlen, wie dies im Dawes plan vorgesehen sei. Nach seiner Kenntnis der wirtschaftlichen Verhältnisse sei er überzeugt, daß Deutschland hierzu imstande sein werde, wenn die im Dawesplan selbst angegebenen Voraus setzungen, wozu besonders das Fernbleiben poli tischer Störungen gehöre, erfüllt würden. In zwischen seien aber die Alliierten häufig nahe daran gewesen, ihren eigenen Plan zu sabotie ren. Die Verlängerung der Nuhrbesetzung und die Nichträumung der Kölner Zone an dem im Versailler Vertrag bezeichneten Datum seien zwei Fälle, wo die Politik störend in das deutsche Wirtschaftsleben eingegriffen habe. Es sei be zeichnend, daß im besetzten Gebiet, besonders in der Pfalz, der Prozentsatz der Arbeitslosen der größte in ganz Deutschland sei. Was die Lösung des Transferproblems betreffe, so sei die Vor aussetzung, daß Deutschlands Handelsbilanz aktiv werde, denn nur aus den Ueberschüssen der Aus- suhr könnten Reparationszahlungen weiterhin erfolgen. In diesem Zusammenhang sollten die britischen Kapitalisten nicht vergessen, daß die Steigerung der deutschen Ausfuhr gleichzeitig eine Steigerung der deutschen Kaufkraft bedeute und daß mit letzterer die Nachfrage nach briti schen Waren in Deutschland zunehmen werde. Zum Schluß trat Dr. Schacht für eine engere Zusammenarbeit zwischen dem britischen und deutschen Kapital ein. Belgiens Stellung zu den Sachlicferungen Wie der Londoner „Daily Telegraph" aus Brüssel berichtet, hat der belgische Finanzmini ster an das Zentral-Jndustriekomitee und die Handelskammern rin wichtiges Rundschrei ben wegen des Damesplanes und der deutschen Sachlieferungen gesandt. Er appelliert an die Geschäftswelt, den Dawes- plan nicht zu einer Gefahr für die belgische Pro duktion werden zu lassen, und bittet um ihre Mitarbeit zur Förderung des Wiederaufbaues. Der Minister sagt in seinem Rundschreiben: „Alljährlich importiert Belgien aus Deutschland Waren und Rohmaterialien im Betrage von mehr als 1 Milliarde Franken. Ein Viertel die ses Betrages genügt, um den Reparationsanteil Belgiens unter dem Dawesplan sicherzustellen. Unter diesem System wird kein besonder"' In teresse geschädigt, es entsteht keinerlei neuer Wettbewerb. Denn wenn die Einfuhr unter dem Titel Reparationen an die erforderliche Ziffer nicht herankommt, so wird sie dennoch im gewöhnlichen Handelsverkehr erreicht." Das Rundschreiben betont, daß derneueSachlie- ferungsplan ein ausgesprochen kommerziel ler sein werde, ohne schädigende Folgen für den gewöhnlichen Handel. Die Formalitäten, die zu erfüllen seien, müßten in der Billigung von Kon trakten zwischen belgischen Käufern und deut schen Fabrikanten durch die Reparationsbehör den bestehen. Diese Formalitäten könnten in fünf Tagen erledigt werden. Die Zahlung der notwendigen Beträge werde durch den General agenten für die Reparationen in Berlin ge sichert. Die Regierung wolle nun ähnliche Vor teile dem belgischen Handel zuführen und hätte sich entschlossen, den Importeuren ohne weitere Kosten Kredite für mehrere Monate zu gewäh ren, um dem Staat die zum Zwecke des Handels mit Deutschland vorgeschossencn Summen zurück zuzahlen. Dadurch werde den belgischen Käufern ein absoluter Eratiskredit, je nach Bedarf, ge währt. Der Staat übernehme die Verantwor tung für die an Deutschland geschuldeten Sum men. Der belgische Kaufmann hätte an Stelle eines Wechsels nur eine Schuldverschreibung zu unterzeichnen. Der Dollarkredit der Rentenbant gesichert Die Deutsche Nentenbankkreditanstalt (Land wirtschaftliche Zentralbank) teilt mit: Die Verhandlungen mit der National City Company in Neuyork wegen einer amerikani schen Anleihe für landwirtschaft lichen Realkredit in Deutschland sind am Sonnabend, dem 12. September, abends, zum Abschluß gekommen. Danach übernimmt die National City Company von der Deutschen Ren tenbankkreditanstalt Schuldverschreibungen in Höhe von 25 Millionen Dollar, rückzahlbar zu pari zu einem Jahreszinssatz von 7 Prozent auf 25 Jahre bei einer Tilgung von etwa 1*/, Pro zent jährlich zuzüglich ersparter Zinsen und Amortisation. Diese werden am 15. März und 15. September jeden Jahres fällig, erstmalig am 15. März 1926. Der Deutschen Rentenbank kreditanstalt steht das Recht zu, die Anleihe auch zu früherer Rückzahlung oder in Teilbeträgen ebenfalls zu pari, erstmalig zum 15. September 1935, sodann zu jedem späteren Zinstermin zu kündigen. Die Anleihe soll in diesen Tagen zum Kurse von 93 Prozent in den Vereinigten Staa ten aufgelegt und ihre Zulassung an der Neu- yorker Stock-Exchange beantragt werden. Die Auszahlung des Gegenwerts der Schuldverschrei bungen zu 88 Prozent soll gegen Ende diese? Monats erfolgen. Günstiger Eingang der Reichseinkünfte Auch im ersten Drittel des August hat sich der günstige Stand der Reichs ein nah men fortgesetzt. Die Neichshauptkasse vereinnahmte in diesem Zeitraum rund 11 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum' des Vormonats. Der französische Unterrichtsminister de Manzke in Berlin Der französische llnterrichtsminister de M o n- z i e traf gestern abend 9 Uhr mit dem fahrplan mäßigen Zuge aus Kopenhagen kommend als erster amtierender Minister in Berlin ein. Zum Empfang hatten sich auf dem Bahnhofe der ranzösische Botschafter, der französische Eeneral- onsul und ein Vertreter des Auswärtigen lmtes eingefunden. Wie die Blätter betonen, ,at der Aufenthalt de Monzies in Berlin ledig lich den Zweck kulturellerAn Näherung zwischen Deutschland und Frankreich. Bei der angekiindigten Unterredung mit dem preußischen Kultusminister Dr. Becker wird de Monzie wahrl-,! cheinlich auch die Frage der Einheitsschule anschneiden, über die er bereits in seinem Kopsst-; Hagener Vortrag gesprochen hat. Der Minister wird heute abend wieder Berlin verlassen. * >-! Gut Unterrichtete sagen Herrn de Monzie nach, daß er schon seit Jahren den Ehrgeiz gehabt habe, als sozusagen „erste Friedenstaube" des' amtlichen Frankreich nach Deutschland zu kom^ men. Wenn auch in manchen Berliner diploma^ tischen Kreisen Gerüchte umlaufen, daß Herr Monzie in Sachen der angestrebten persönlichen Zusammenkunft zwischen Briand und Dr. Strese mann die letzten Vereinbarungen treffen wer^k/