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Verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. Nr. 218 Freitag, den 18. September 1925 , jlöHW Ventral<mzergtr für Hohenstein »Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen» -ach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Cgidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf, Hindenburg im besetzten Westfalen und Rheinland dent hat heute in Bochum di« Unregung ausge- kerung in die Tat umsetzen können. Alsdenn sprach Reichspräsident von Hin- jdenburg. Er führte aus: Deutsche Männer und Frauen.' In aufrichtiger Freude grüße ich das Westfalenland, grüße ich die Bevölkerung der roten Erde, die heute wieder als freies Volk auf freiem Land steht. Daß ich diesem ersten Gruß aus der Stadt Bochum an Sie richten kann, deren Ehrenbürger ich bin, ist mir eine besondere Genugtuung. Ich danke Ihnen, Herr Oberpräsi dent, und Ihnen allen für den freundlichen Empfang, den Sie mir und den mit mir hier an wesenden Herren der Reichsregierung und preu- müsse, und es ist daher mit aller Bestimmtheit zu erwarten, daß sich die Bemühungen der deut schen Unterhändler in erster Linie auf dieses Problem konzentrieren werden, um für das deutsche Reich wenigstens die eine Sicherheit zu schaffen, daß in Zukunft nicht länger deutsches Gebiet unter dem Regime der fremden Besatzung stehen wird. Erst wenn dieser Erfolg errungen ist, glaubt die Reichsregierung einen wirklichen Nutzen ihrer gegenwärtigen Außenpolitik er blicken zu können, deren Ziel es ist, die Gleich berechtigung Deutschlands unter den europäischen Nationen zurückzugewinnen. Der Reichspräsident traf mit seinem Gefolge nachmittags 2,20 Uhr in H a m m ein und trat nach einem Aufenthalt von 20 Minuten die Weiterfahrt nach Bochum an. Schon in den ersten Morgenstunden war das Leben und Treiben in Hamm ein anderes als sonst. Ueberall sah man Fahnen in schwarzrot- gold und schwarzweißrot. Der Bahnhof und vor allem der Bahnsteig, vor dem der Zug des Reichs präsidenten halten sollte, war nit frischem Tan nengrün und Lorbeerbäumen festlich geschmückt. Bereits kurz nach 1 Uhr versammelten sich die zahlreichen Festgäste auf dem Bahnhof. Die Vertreter der Stadt mit Oberbürgermeister Dr. Schlichter an der Spitze, die Mitglieder des Magistrats, die Vertreter der Pr.winzialbehör- den, darunter Oberpräsident Granowski, wa ren erschienen, um als erste den Reichspräsiden ten im Lande der roten Erde zu begrüßen. Mit 20 Minuten Verspätung, um 2,20 Uhr, lief der Zug mit den Sonderwagen der Rsichsregierung auf dem Bahnhof ein. Die Vertreter der Provinzialbehörden bega ben sich an den Wagen des Reichspräsidenten, wo sie dem deutschen Staatsoberhaupt vorgestellt wurden. Oberbürgermeister Schlichter begrüßte den Reichspräsidenten als ersten Vertreter im Westen. Kurz darauf verließ der Reichspräsident den Wagen und begab sich auf den Bahnsteig, wo er mit den Vehördenvertretern Worte der Be grüßung wechselte. Dunn wandle er sich mit fol genden Worten an die Versammelten: „Guten Tag, Kinder! Ihr habt es schwer gehabt, aber ihr habt euch brav gehalten, und dafür danke ich euch als alter Soldat von ganzem Herzen. Es wird auch mal besser werden." Die Versammelten sangen entblößten Haup tes das Deutschlandlied. Nach Liedervorträgen des Männerchors richtete der Reichspräsident an die Sänger die Worte: „Ich danke Ihnen beson ders für diese Lieder. Das deutsche Lied hilft über manche schwere Stunde hinweg. Es muß aber mit Gottes Hilfe wieder erklingen können in besseren Lagen. Und so wollen wir gemeinsam in dieser stillen Hoffnung einstimmen in den Ruf: „Unser deutsches Vaterland Hurra!" Darauf bestieg der Reichspräsident mit seinem lands zurückzuweisen. Die Befreiungsfeiern konnten seit Wochen unter den großzügigsten politischen Gesichtspunkten vorbereitet werden, ohne daß man ängstlich besorgt gewesen wäre, daß die außenpolitischen Beziehungen dadurch irgendwie beeinträchtigt werden könnten. Gerade der Umstand, daß man am Vorabend neuer Ver handlungen mit den alliierten Regierungen steht und die Vefreiungsfeicrn im Ruhrgebiet in einem sehr engen Zusammenhang mit der mora lischen Vorbereitung der deutschen Friedenspoli tik stehen, kann als ein Beweis dafür angesehen werden, daß die deutsche Außenpolitik bereits wieder genügend gefestigt ist, um in der Be tonung des nationalen Wiederaufbaues Deutsch lands keine besondere Rücksichtnahme mehr wal ten lassen zu müssen. Die Regierungsstellen haben sich bemüht, die Vefreiungskundgebungen von jeder parteipoliti schen Einstellung fernzuhalten.' Dies ist ihnen auch im vollen Maße gelungen, auch wenn es da bei nicht ohne nachdrückliche Interventionen bei den parteipolitischen Organisationen abging. Das Problem der Befreiung des Ruhrgebietes war seit den kritischen Januartagen des Jahres 1923 ein deutsches Problem, an dem alle Par teien, von der äußersten Rechten bis zu den Kom munisten gemeinsam mitgewirkt haben. Co sehr sich auch die Bestrebungen der einzelnen Par teien von dem politischen Kurs der Reichsregie rung unterschieden, hat sich doch gezeigt, daß heute von keiner Seite mehr in Deutschland bezweifelt werden kann, daß der Weg, den die deutsche Negierungspolitik nach der Beendigung des pas siven Widerstandes eingeschlagen hat, der einzig richtige war, um zur Räumung des Ruhr- und Sanktionsgebietes gelangen zu können. Es wird nicht mehr lange dauern, und man steht wieder am Ausgangspunkt neuer energi scher Bewegungen, die diesmal das ganze besetzte Rheinland betreffen, und deren Ziel es sein wird, das ganze Rheinland von dem Druck des Besatzungsregimes zu befreien. Die Neichsregie- rung hat bereits in ihren Noten an Briand dar aus hingewiesen, daß der Sicherheitspakt unter allen Umständen bestimmte Rückwirkungen auf das Besatzungvregime im Rheinland« ausüben Berlin, 18. September Die politische Welt steht heute ganz unter dem Eindruck der V e f r e i u n g s f e i e r, die in Anwesenheit ded Reichspräsidenten, des Reichskanzlers, der Vertreter der preußischen Re gierung und anderer Landesregierungen in dem geräumten Ruhr- und Sanktionsgebiet vor sich geht. Angesichts der großen politischen Bedeu tung der Kundgebungen ist auch die Aufmerk samkeit des Auslandes auf diese Befreiungs- feiern gelenkt worden, denn man erblickt in ihnen das erste Symptom einer Besserung der Lage Deutschlands und seiner Beziehungen zu den Westmächten, die durch die bevorstehenden Verhandlungen über den Sicherheitspakt eine dauernde Befestigung erhalten sotten. Aus die sem Grunde hat man auch unter den Veranstal tern der Befreiungskundgebungen großen Wert darauf gelegt, die innigen Beziehungenzwischen der Tatsache der Räumung des Ruhr- und Sank tionsgebietes und der Wiedergesundung der europäischen Verhältnisse in der nachdrücklichsten Weise zu unterstreichen. Die Kundgebungen, die vom Reichspräsidenten, dem Reichskanzler sowie von den Vertretern der preußischen Regierung und den örtlichen Behörden ausgehen, beweisen daher, wie sehr die deutsche Politik darauf einge stellt ist, den Kurs der Festigung im Innern und der Sicherung nach außen konsequent fortzusuh- ren und jeden Gedanken an eine Aenderung der augenblicklichen politischen Mentalität Deutsch stellung genommen hatte. Der Reichspräsident - begrüßte die Eisenbahner mit einigen freund- " lichen Worten. Unter begeisterten Hochrufen be- Um 7 Uhr 40 Minuten ist dann der Reichs- stieg der Reichspräsident hierauf den Wagen, um Präsident in Essen eingetroffen. Er wurd« in langsamer Fahrt durch die festlich geschmückten vom Oberpräsidentcn der Rheinprovinz, Dr. Hauptstraßen Bochums nach dem Parkyqus zu F n ch s, auf dem Hauptbahnhos begrüßt und be fahren. gab sich dann in langsamer Fahrt im Auto nach Auf der Befreiungsfeier ergriff zunächst Ober- dem Hotel „Kaiserhof". Auf den Straßen standen Präsident Granowski das Wort und brachte Tausende von Menschen dicht gedrängt, die dem dem Reichspräsidenten den Willkommcnsgruß Reichsoberhaupt begeistert zujubelten. Die Stra- des Westfalenlandes dar. ßen sind reich beflaggt, einige Gebäude illu- Nach sich anschließenden kurzen Ausführun- miniert. gen des Oberbürgermeisters Dr. Ruer hielt Mi- Um 8 Uhr fand zu Ehren des Neichsprä - nisterpräsident Braun eine Ansprache, in wel- sidenten im „Kaiserhof" ein parlamenta- cher er dem ganzen Westfalenland den aufrichtig- rischer Bierabend statt. Oberbürgermeister sten Dank der preußischen Statsregierung aus- Dr. Pracht begrüßte das Reichsoberhaupt al» sprach. Der Ministerpräsident erinnerte dann an Ehrenbürger und Gast der Stadt Essen, bewilk- den bitteren Leidensweg der Ruhrbevölkerung, kommnete den Reichskanzler Dr. Luther und Der Dank und die Anerkennung der preußischen die übrigen Minister und gab der Hoffnung Aus- Staacsregierung richten sich an alle, mögen sie druck, daß das rheinisch-westfälische Industrie, ihre nationale Pflicht in der Werkstätte oder in gebiet sich bald wieder von dem schweren Scha, der Schreibstube erfüllt haben, mögen sie als Ar- den der Besatzungszeit erholen möge. Unmittol- beitgeber oder Arbeitnehmer ihre Treue betätigt bar darauf erhob sich Reichskanzler Dr. Luthe « ;aben. Aber an letzter Stelle erstreckt sich die zu einer längeren Rede, in der n. a. folgende» Anerkennung der preußischen Staatsregierung ausführte: Diese Reise, auf der das Reich durch auf die gewissenhafte Pflichterfüllung und sein Oberhaupt vertreten wird, bedeutet einest Standhaftigkeit der Beamtenschaft. Die preußische Vorgang von großem Schwergewicht innerhalb Staatsregierung, so schloß er, ist bereit, alles des mühsamen Wiederaufstehens unseres Vater- Menschenmögliche zu tun, um der gegenwärtigen landes, Eine Besserung, die wir hsi allem Wirtschaftskrise Herr zu werden, denn so werde Ernst, mit dein wir in die Zukunft blicken, ^ock die Negierung am besten und würdigsten ihren mit Hellen Augen ansehen dürfen, ist in den DH )ank und ihre Anerkennung für die Ruhrbevöl- ten Jahren eingetreten. Der Herr Oberpräsi- auf uns. Willig hat im Frieden das Industrie- bischen Staatsregierung bereitet haben. Wir neh- gebiet mit seiner Steuerkraft dazu beigetragen, men diesen Gruß gern entgegen als die Bekun- daß durch den Ertrag seiner Arbeit die Möglich- düng Ihrer Treue für Staat und Reich, als das keil geboten wurde, Volksbildung und Kultur- Zeichen unverbrüchlicher Zusammengehörigkeit. Verpflichtungen in anderen Gegenden zu pflegen. Sie haben das Bekenntnis zu unlösbarer Volks- Diese Belastung der Produktion auf uns zu neh- gcmeinschaft in harter Zeit durch >ne Tat abge- men, sind wir im Augenblick nicht mehr stark ge- legt. Dessen gedenke ich bewegten Herzens mit nug. Nicht Mutlosigkeit veranlaßt uns zu dieser allen Deutschen in tiefer Dankbarkeit und An- Bitte, sondern sie erkennt an, daß nur mit Er- erkennung. Ihre Treue zur Heimat und Vater leichtarungen, die uns vorübergehend gewährt land ist im Feuer der Not gehärtet und gestählt werden, die Kraft aufrecht erhalten werden kann, I und wird, dessen sind wir überzeugt, auch in aller als stärkster Faktor der Wiederaufstieges Deutsch-1 Zukunft standhalten. Oftmals in der vergange- lands zu wirken. So dankbar wir Ihnen, Herr nen, für Sie so schweren Zeit haben wir Ihnen Reichspräsident, der Neichsregierung und der aus der Ferne unseren Gruß, unsere freudige An preußischen Staatsregierung für ihre Mitfreude erkennung und unseren innigen Dank zugerufeir aus Anlaß unserer Befreiung sind, so sehr dürfen und Ihnen Treue uin Treue gelobt. Heute sind wir auch in dieser Stunde der Hoffnung Ausdruck wir hierher gekommen, um Ihnen Auge in AugL, geben, daß uns die erbetene Hilfe schnellstens zu- Hand in Hand persönlich tiefen Dank zu bekun- teil wird. Wir alle stehen auch fernerhin ge- den. Mit Recht betonen Sie, Herr Oberpräsident, schlossen in unerschütterlichem Glauben in daß das Volk Westfalens vor dem Richlerstuhl der Deutschland. Wir wollen erkennen, daß wir Glie- Geschichte gut bestehen wird. Was es geleistet der eines Volkes sind und uns in allen Kämpfen hat an stillem Dulden und tapferem Ausharren, an den Dichterspruch erinnern, der am deutschen wird uns und späteren Geschlechtern ein Beispiel Eck in Koblenz in Erz gemeißelt steht: Nimmer und eine Mahnung zu treuer und hingebender wird das Reich vergehen, wenn ihr einig seid Liebe zum Vaterland sein. Dieser Mahnung ge- und treu! denkend, lassen Sie uns rufen: Unser geliebtes Oberpräsident Granowski zur Linken, den deutsches Vaterland, es lebe hoch: Oberbürgermeister Dr. Ruer zur Rechten, schritt Verschiedentlich wurde er von dem Beifall der der Reichspräsident nach dieser Ansprache unter Menge unterbrochen. Verschiedene Stellen der den nicht enden wollenden Hochrufen der jubeln- Rede wurden mit brausenden Hochrufen aufge- den Bevölkerung über den Empfangsteppich zum nommen. Begeistert stimmte die Menge in das Empfangszelt, wo eine Abordnung ehemals ver- von dem Reichspräsidenten ausgebrachte Hoch auf triebener Eisenbahner aus dem Ruhrbezirk Auf- das deutsche Vaterland ein. Am Donnerstag früh Uhr ist der Reichs präsident von Hindenburg vom Bahnhof Zoologischer Garten zur Befreiungsfeier nach Bochum abgereist. Dem fahrplanmäßigen D-Zug Berlin-Köln wurden zwei Salonwagen ange hängt, In dem ersten nahm der Reichspräsident mit Staatssekretär Dr. Meißner, sein Sohn, Ma jor von Hindenburg, der Reichsminister für die besetzten Gebiete Dr. Frenken und seine übrigen Begleiter Platz, im zweiten Wagen der preußi sche Ministerpräsident Braun und Vertreter ver schiedener Reichsressorts, In Hamm Gefolge wieder den Zug und dieser setzte sich unter nochmaligem Singen des Deutschlandliedes in Richtung Dortmund—Bochum in Bewegung. In Bochum Der Reichspräsident ist nachmittags 3,30 Uhr in Bochum angekommen. Auf dem Hauptbahn hof begrüßte ihn der Bochumer Oberbürger meister Dr. Ruer mit einer Ansprache, in der er u. a. folgendes ausführte: Eine schwere wirt schaftliche Krise von einem Ausmaß, wie das Jn- destriegebiet sie noch nicht gekannt hat, lastet