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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192509032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-03
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
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Bremer Ga««wollbörse vom 2. September, abend« 6 Uhr. Offizielle Notierung. Middling abend« 6 Uhr. Offizielle Notierung. Middling Universal Standard 2» mm loko 25.38 (25,33) DollarSernt für ein mal. Pfund. Letzte Nachrichten Zum Friedenskongreß Pari«, 2. September. Bei der heutigen Er öffnungssitzung des Friedenskongresses sollt« auch neben dem französischen Kammerprä sidenten Herriot der deutsche Neich»tag»prüsi- dent Loebezu Worte kommen. Da Herriot, wie bereits berichtet, durch die Arbeiten des Eeneral- rats des Departements Rhone in Anspruch ge nommen ist und nicht zu dem Kongreß erscheinen konnte, hat auch der Reichstagspräfwent Loebe einer ihm ergangenen Anregung Folge leistend darauf verzichtet seine Ned« zu halten. Die deut schen Delegierte» haben darauf beschlossen, daß, da Loebe nicht zu Worte gekommen ist, auch kein anderes Mitglied der Delegation sprechen soll. Der Zwischenfall hat in den Kreisen der deutschen Delegation Befremden hervorgerufen. Havas gibt über dem Zwischenfall folgende Darstellung: Unterrichtsminister de Monzi« teilte der Ver sammlung mit, daß, weil Herriot nicht anwesend sei, Reichstagspräsident Loebe sich entschlossen hab«, nicht zu sprechen und daß die Rede später veröffentlicht werden würde. — Greiz, 2. September. Auf Grund von Feststellungen ist jetzt ermittelt worden, daß durch das letzte Fischsterben in der Elster der Fisch bestand bis Berga hinunter auf Jahre hinaus zerstört worden ist. Die Ursache des Fischsterbens sollen giftige Gase gewesen sein, die sich bei dem niedrigen Wasserstand im Elsterschlamm gebildet haben. „ — Landsberg (Warthe Preußen), 2. Septem ber. Aus der Chaussee zwischen dem Dorfe Sachsen- bera und Rathstock wurde der Bureaugehilfe Becker kurz hinter dem Dorfe von dem Knecht des Besitzers Lange und dessen Braut ermordet. Die beiden Mörder sind verhaftet und geben die Tat zu. und deseltkgt »erde» mußt«». AM fd köstlicher sei di« durch Beharrlichkeit gewonnene Frucht. Soll hier doch ein Teil Erziehung geleistet, Körperkultur ge trieben werden. Di« lichtzarten Farbtöne der Bade räume möchten die als höchstes Erziehungsziel vor schwebende Lichtheit und Reinheit von Körper und Seele symbolisieren! Darauf wurde das Bad unter besten Wünschen für die Schule übergebe». Herr Schulleiter Hotten rot h dankte im Namen der Schule Herrn Bürger meister und allen, die diese Stätte des Tummelns der Kinder mitschufen. Da die mißliche Lage der Ge meinde die Feier des diesjährigen Schuljubiläums unmöglich macht, sei dies Bad als Jubiläumsacschent betrachtet, das ein bleibender Segensborn für die Gesundheit der Kinder werden möchte! Gesang und rhythmischer Tanz leiteten über zur praktischen Weihe des Bade« durch fröhliche Kinder. Da im gesunden Körper vor allem ein gesunder Geist wohnen mag, so reiht sich dieser Teil körperlicher Er ziehung zwanglos ein in eine Gesamterztehung, die „Griechenschünheit, Germanenernst und Ehristusgüte" in Harmonie erstrebt. Brieskasten H. B., Gersdorf. Wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen ab 1. Juli eine zehnprozentige Gehalts erhöhung zugebilligt hat, so rann er sein« Zusage nicht ans dem Grunde zurtickziehen, daß seine Angestellten schon über Tarif bezahlt würden. Das Eine bat mit dem Anderen gar nichts zu tun. Ein Versprechen kann nicht ohne weiteres geändert werden. bürst«», bat, obwohl e« bke nicht an Zweifel« fehlte, die Käufer für Brotgetreide allgemein vorsichtig gemacht und die Preise anziehen lassen« Hierzu kam, daß daS Angebot vom Inland bet hohen Forderungen andauernd sehr gering blieb- Die Kauflust ist übrigens nicht minder zurück haltend als das Angebot. Gerste bet reichem Angebot in mittleren und geringen Sorten schwer verkäuflich. Hafer nicht allzu stark offeriert und bei mehr Kauflust fest. Mehl im Preise zu hoch gehalten. Futterartikel still. — Getveide und Oel- saaten per 1000 Kg., sonst per 100 Kg. Weizen mark. 220—220 Roggen märt. 170 bis 178, Sommergerste 220—250, Futtergerfte —, Wintergerste, neu 180—185, Hafer märk. 177-185, Mai« 214-218, Weizenmehl 31,75 bst» 34.75. Roggenmehl 25 00—27 00, Weizenklel« 12,50. Roggentleie 12LO, Rap» 355 bis! 380, Leinsaat , Vtktoriaerbsen 25,00-81,00. kleine Speiseerbsen —, ,—, Futtererbsen 21,00-23,00. Peluschken -.- Acker bohnen —, Wicken 26,00—29,00, Lu pinen blaue 12,50—14,00, Lupinen gelbe — bis , Serradella —, Rapskuchen 16,20 bis 16,40, Leiutucheu 22.60-22,80, Trocken- schnitzel 12,00. Soya-Schrot 21,40—21,60, Torft Melasse 9,00, Kartoffel flocken 19,00. Ehemnitzer Produktenbörse vom 2. Septbr. Weizen 74 >-e 236—246, Roggen, hiesiger 70 >-« 185—195, do. nieder!, u. preuß. 71 K« 195—205, Sommergerste 240—270, Wintergerste 190—205, Hafer 180-200, Mais 210-220, Weizenmehl 42,00, Roggenmehl 38,00, Weizenkleie 12,00, Roggenkleie 13,00, Wiesenbeu 11,00, Kleeheu-,-, Getretde-Stroh, lose —, do. gepreßt 4.50. Die Preise verstehen sich bei Getreide in Ladungen von 200—300 Ztr., bet Mehl in Mengen unter 100 Ztr., bet Heu und Stroh ladungSweisr ranko Chemnitz in Goldmark. Berliner Produkteubörs« vom 2. Septbr. Di« seitens einer angesehenen Korrespondenz er. olgte Meldung, daß wahrscheinlich vom 1. Ok- (ober die Einsuhrscheinr jur Einführung gelangen «argkld abgesehen, und e« find ibnen auch grö- ßere Geldbeträge in die Hände gefalle«. — Leipzig, 2. September. Als am DirnStag vormittag gegen 11 Uhr eine ältere Frau die Straßenbahngleise anlHauptbahnhofübrrschreiten wollte, wurde sie von einem Motorwagen erfaßt und m Boden geschleudert. Der Führer bracht« den Wagen schnell mm Stehe», trotzdem kam die Frau unter die Schutzvorrichtung zu liegen. Durch die Hilfe zahlreicher Passanten wurde der vordere Teil des Straßenbahnwagens gehoben und die Frau, d e erhebliche Verletzuuge» davon- getragen hatte, aus ihrer gefährl.che» Lage be freit. — In Großzschocher erhielt veim Ankupveln eines AnhängewagenS ein Straßenbahnsührer durch eluen Puffer einen Schlag au den Hals. Dem Führer wurde dadurch eine größere Wunde betgebracht. Der Unfall entstand durch Entgleisen des AnhängewagenS. Der Verletzte wurde zum nächsten Arzt gebracht. — Am Dienstagvormittag stieße» am Roßplatz zwei Radfahrer so heftig zu- sammrn, daß einer von ihnen gefährlich verletzt wurde. Er mußte sich »um nächsten Arzt bege ben. — In der Rächt mm 1. September haben mehrere unbekannte Manner auf dem Bahnhöfe iu Wahre» eine» Güterwagen erbrochen und einen 95 Kilogramm schweren Balle» Stoff dar- aus gestohlen. Die Täter batten den Ballen be reits über einen 2 Meter hohen Zaun außerhalb des Bahngeländes geschafft, als sie vou einem Ueberwachungsbeamten gestellt wurden. Sie ließen das Diebesgut liegen und flüchteten. Der Beamte verfolgte fie und schoß hinter ihnen her. Als er seine geringe Munition verschossen hatte, stürzte sich einer der Täter aus ihn und brachte ihm mit einem Messer mehrere Verletzungen bei. Nun wehrte sich der Beamte so gut als ihm noch mög- lich war mit einem Gummiknüppel, worauf der Schurke nach Lützschena-Quasnitz zu die Flucht ergriff. Die anderen waren jedenfalls schon meiter- geflohen. — Leipzig, 3. September. Am Mejsemittwoch hat sich das Geschäft wesentlich belebt. Der Grund dafür ist mit darin zu suchen, daß zahlreiche Ein käufer in den ersten Tagen /»nächst die Muster stände besichtigen und sich über die Preisbildung orientieren, um dann in der zweiten Hälfte der Meßwoche ihren Bedarf zu decken. — Dresden, 2. September Ein aufregender Vorgang trug sich am EUmier iu Vorstadt Cotta zu. Einige Schisser, die > n einem Tauklahneder Deutich-Ameritanischcn Brrroleumaesellschaft zu tu» hatte», gerieten infolge der starken Strömung gegen einen Anker bezw. gegen dessen Kctie. Der kleine von ihnen benutzte den Handknhu kippte, einer der Schiffer vermochte sich am Anker festzu halten, während der 32 Fahre alte, aus Alsleben stammende verheiratete Bootsmann Triepel mit dem mrwestürzten kleinen Kahn gegen ein Floß trieb. Er geriet unter letzteres nnd ist samt dem Fahrzeug iu den Fluten verschwunden. Alle Rettungsversuche blieben ohne Erfolg. — Dresden, 2. September. Vor dem Hirst- gen Landgericht hatte sich der Vermaltungsin- ixektor Dittmann wegen AmtSnnter'chlagung zu verantworten. Dtttmanu war zuletzt als Kassierer der Stadtkanzlet Friedrichstadt tätig und hat als solcher Pflegekostenbetträge im Gesamtbetrag« von 35 OVO Mark, die er von der Dresdner Orts krankenkasse erhielt und die er au das Friedrich- städter Krankenhaus abliefern sollte, in süns Posten nnterschlagen «nd für sich verwandt. Außerdem hat Dittman» einen Platintigel, einen Platintrichter und vier Stück Platindraht, die er vom Krankenhaus Friedrichstadt in Verwahrung erhalten hatte, sich angeeignet und verkauft. Dittmann wurde zu einer Gesamtstrafe von 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt. 1 Mauat -gilt durch die Untersuchungshaft als verbüßt. — Bautze», 2. September. Dem Werkzeug dreher Müller aus Kleinwelka wurde die ihm im Mai dieses Jahres wegen Ermordung «nd Be raubung des Fuhrwerksbesitzers Finger aus Dres den zudiktierte Todesstrafe im Gnadenwege in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt. Deke Kes VmWkk SWiMs Am 31. August, nachmittags 5 Uhr, wurde das kiesige Schulbad unter Anwesenheit der Herren Amtshauptmann Frhr. von Welch Schulrat Hertel, Bürgermeister Scheunemann, des Ratskollegiums, der Lehrerschaft und der am Bau beteiligt gewesenen Handwerker geweiht. Erwartungsvoll durchschritt man die bekränzte Tür zum Kellerraum, der, freundlich weiß getüncht, den Borraum zu den Baderüumen bildet. Wohl jedermann betrat überrascht das .eigentliche Bad. Zwölf silberglänzende Duschen, die gleichsam aus der Decke wachsen, drängen sich in das Blickfeld. Sechs der Duschen sprühen warmes, die übrigen kaltes Wasser. An der nördlichen Querwand ist eine Stahl- brauje angebracht: eine Nische birgt eine Drillings brause. Die sauberen Lattenroste auf dem Boden grenzen an einen massiven, geglätteten Rand, der uferartig das hinter ihm lockende, vollständig mit weißen Kacheln ausgelegte Paddelbecken umzieht. Braune Kokosläufer bewahren den Fuß auf dem schmalen Beckenrand vor dem Ausgleiten. Das Paddelbecken selbst streckt sich 6 Meter iu die Länge und 2'/- Meter in die Breite. Sein Wasserstand be trug 88 Zentimeter. Die Erwärmung des Bades bewirkt ein besonderer Kessel im Heizraum oer Schule. Zn 3 Stunden wird mit ihm bei IS Quadrat meter Heizfläche des Beckens eine Wasserwärme von 20 bezw. 23 Grad erreicht. Außerdem kann aber auch warmes Wasser aus einem Warmwasserkessel zuge leitet werden. Vom Baderaum aus mündet eine Tür in den Ankleideraum. Bänke lehnen sich an die so schmuck schimmernden Wände. Haken zum Aushän gen der Kleider find, wie auch der Raum selbst iu seitlicher Ausdehnung, für 100 Kinder berechnet. Die ses Ausmaß ermöglicht das gleichzeitige An- und Auskleidcn von 2 badenden Klassen. Herr Bürgermeister Scheunemann berichtete von de« Mühen und Dornen, di« tm Weg standen —* Oberlungwitz, 3. September. Den» Sta- ttonsmonteur, Herrn Otto Magnus Jordan, hier, ist heute, anläßlich seiner 25jährigen Tätig keit beim Elektrizitätswerk a. d. Lungwitz, Oberlungwitz, von der Handelskammer zu Chem nitz das tragbare Ehrenzeichen in Bronze für Treue in der Arbeit verliehen worden. —* Wüste »Srand, 3. September. Ge tern abend in der 6. Stunde brach im Anwesen »es Herrn Spediteurs und Kohlrugefchäftsin- habers Härtig ein Großfeuer aus, das mit großer Gewalt um sich griff. Die Stallungen, die direkt an das Wohnhaus angebaut waren, und die Scheune sind bis auf die Umfassungs mauern niedergebrannt. Das Bieh tonnte ge rettet werden, während das Getreide und Stroh, da» sich in der Scheune befand, durch die Flam men vernichtet wurde. Der Feuerwehr gelang «s, das Wohnhaus zu rette». Sie hatte viel Arbeit, den erst gegen 8 Uhr wurde das Feuer vollkommen gelöscht. Es blieben nur noch bis 1V Uhr einige Feuerwehrleute au der Brand stätte zurück, um ein evtl, neu aufflackerndes Feuer zu verhüten. Die Entstehungsursache konnte noch nicht festgestellt werden. Als erste erschien auf dem Bran-platze die neue Motor spritze von Oberlungwitz, die das erste Wasser gab. Dann trafen noch die 2. Feuerwehr-Kom pagnie Oberlungwitz, dl« Grünaer Wehr und die Betriebsfeuerwehr Anton Haase, Hohenstein- Ernstthal, ein, um vereint das wütende Element zu bekämpfen. — Langenchursdorf, 3. September. Um den durch Blitzschlag betroffenen Herrn Louis Rie del finanziell zu unterstützen, wurde hier eine Haussammlung, angeregt vom Landwirtschaft lichen Verein, veranstaltet. Fünf Personen hatten sich für die Vornahme der Sammlung tm Ort freiwillig gemeldet. So erbrachte die Liste Schreier 343 Mark, Liste Heimer 165 Mark, Liste Fortmann 184 Mark, Liste Weise 151,50 Mark und Liste Wolf 471,50 Mark. Diese an sehnliche Summe wurde dem Geschädigten über mittelt. Sie ist ein Beweis, das; die Nächsten liebe in unserem Orte nicht verdrängt ist. Allen edlen Spendern sei an dieser Stelle nochmals herzlichst gedankt. — Penig, 2. September. Da die Stadt Penig durch einen überstarken Durchgangsverkehr von Last- und Personenkraftwagen sehr belästigt wird :«nd dadurch die Einwohnerschaft nicht wenig ge- jsährdet, so ist eine besondere Kraftwagenslraße s geplant, die die Stadt Penig umgeht. ! — Zs^oc^n, 2. September. Durch das fal ¬ sche Fakren eines Geschirres aus Oberwllrschnitz ereignete sich auf der fiskalischen Straße ein ichwerer Unfall. Der Radfahrer Wirker aus oder auf die Rückseite. Postkarten, die dicken Bestimmungen nicht entsprechen, werden von der Beförderung ausgeschlossen und dem Absender zurückgeaeben. —* In einer Ausführungsverordnung des sächsischen Arbeit»- und Wohlfahrtsministeriums heißt es u. a.: Aus Mitteln der Erwerbslosen- pirsorg« sind die Erwerbslosen gegen Invalidität «nd Alter nicht pflichtversichert und können auch freiwillig nicht versichert werden; dagegen ist der Vorsitzende des Oeffentlichen Arbeitsnachweises der erwerbslosen Unterstützungsberechtigten ver pflichtet, nachzuprüfen, ob die Gefahr besteht, daß die Anwartschaft für die Jnvaliditätsversicherung verloren geht. Er hat, wenn diese Besorgnis be steht, rechtzeitig beim zuständigen Fürsorgever band anzuregen, daß aus Fürsorgemitteln die zur Erhaltung der Anwartschaft erforderliche Anzahl von Beitragsmarken verwendet wird. Den Be zirksfürsorgeverbänden wird empfohlen, eine ent sprechende Fürsorge für Erwerbslose einzurichten. Da es sich dabei immer um die Behebung einer Notlage im einzelnen Falle handelt, ist eine un zulängliche Ueberschreitung der Unterstützungs sätze der Erwerbslosen in einer solchen Hilfsmaß nahme nicht zu erblicken. Reinsoorf fuhr hinter dein Geschirr her, als plötzlich von Wildenfels her ein mit zwei Perso nen besetztes Motorrad kam durch welches das Geschirr gezwungen wurde, nach rechts auSzuwei- chen, so daß es mit dem Radfahrer zusammenstieh. Der Radfahrer und auch der Motorradfahrer und dessen Begleiterin — ein Ehepaar aus Ronne burg — wurden aus die Straße geschlendert. Wäh- <end der Motorradfahrer außer Hautabschürfun gen mit dem Schrecken davonkam, wurde der Radfahrer erheblich verletzt. Er wurde nach Reins dorf in seine Wohnung gebracht. — Annaberg, 3. September. Wie in der Ortspreise mitgeteilt wird, hat im Rathaus mit den Fleischern eine Besprechung wegen der Fleischpreise und wegen Einführung von gutem Gefrierfleisch stattgesunden. Die Fleischer sind gebeten worden, die Verkaufspreise äußerst zu berechnen und wegen Einführung von Quali tätsgefrierfleisch das Erforderliche zu veran lassen. Die Fleischer gaben die Erklärung ab, in einer Jnnungsversammlung beide Fragen einer befriedigenden Lösung zuführen zu wollen. Hierbei kam auch der Wunsch zum Ausdruck, daß zur Vertiefung der Kenntnisse in der Zuberei tung aller Fleischgerichte entsprechende Kochkurse eingerichtet werden möchten. — Freiberg, 2. September. Festgenommen «nd der Staatsanwaltschaft zugesiihrt wurden zwei hiesige Burschen im Alter von 22 und 29 Jahren, die hier und in »«fliegenden Ortschaften mit Kurzwaren nnd Heftpflaster gehandelt haben, wobei einer der beiden den linken Arm unter sei- sie Militärjopoe gebunden hatte, so daß er als Einarmiger erschien. Er wollte hierdurch bei den Käufern Mitleid erregen und den Anschein er wecken, daß er Kriegsbeschädigter sei. Der Hauvt- »weck der beiden war nicht Handel, sondern die Auskundschaftung einer günstigen Gelegenheit, Diebstähle verüben zu könne». Nach den bishe rigen Feststellungen konnten ihnen Diebstähle einfacher und schwerer Art hier und in der Um- aebunq Freibergs nachgcwiesen werden, die sie hauptsächlich gelegentlich ihres Hausierens in Bauernaehöften ausaeführt hatten. Die Täter latte» t» der Hauptsache auf Erlangung pon I W km »MM durch Schimmel und Gärung werden alle für den Winter eingemachten Frücht« sicher geschützt, wenn man sie mit Dr. Oetker s Einmache-Hülfe eittmacht. Es ^st das einfachst«, billigste und trotzdem ausgezeichnete Verfahren. 1 Päckchen von Dr. Oetkrr's Einmache-Hülfe genügt, um 10 Psd. eingemachte Früchte, Gelee, Marmelade, Fruchtsäste, Gurken usw. haltbar zu machen. Gebrauchäanwetsung itt iedrm Päckchen aufgedruüt. Dr. Oetker'S Einmache-Rezepte erhalten Tie ebenso wie die beliebten Oetker-Back- rezeptbücher kostenlos in den Geschäften, wenn vergriffen, umsonst und portosr«i von Dr. «. Vetter, Bielefeld. Kleinrentner! Das Aufwertungsgeseb hat für Kleinrentner nicht das Gewünschte gebracht, und das standesgemäße Leben, welches sie vor dem Kriege durch ihre Spar gelder führen konnten, kommt in Wegfall. Die Auf wertungsgelder sind nicht zu erlangen und die ge ringen Zinsen stellen den Hunger der Kleinrentner nicht ab. Za, das schlimmste ist, daß den Kleinrentnern, die alt und gebrechlich sind, noch zligemutet wird, daß fie arbeiten sollen. Wir hatten dieser Tage Gelegenheit, die Klagen eines 70jährigen Kleinrentners zu hören. Er sagte, daß er nicht mehr arbeiten könne und doch keine Mittel zum Leben habe. Die aufgewerteten Zinsen von seinen Spargeldern seien gleich Null. Die Invalidenrente lange auch nicht, ferner müsse er Kleidung haben und habe außerdem Wohnungsmiete zu bezahlen. Er habe infolgedessen versucht, auf seine Sparkassenbücher hin Geld zu borgen, und erhielt die Antwort: die Bücher haben keine» Wert! Weiter hatten wir Gelegenheit, einen klagenden 65jährigen Hausbesitzer zu sprechen. Er jagte, sein Haus sei sein Stolz gewesen, alle seine gesparten Gelder habe er für sein Haus und für seine Mieter angewendet. Zn den Vorkricasjahren waren die Mieten billig, auch die Instandsetzung des Hauses war billig. Aber heute sind die Mieten billiger als vor dem Krieg und die Instandsetzung des Hauses zweimal höher als vor dem Krieg. Arbeiten könne er nicht mehr und müsse infolgedessen von der Haus- instanz leben, wodurch jein Hausgrundstück in Verfall komme. Die Kleinrentner sind noch nicht genügend aufge klärt. Viele wissen noch gar nicht, daß der Klein rentner-Verband das wohltätige Gesetz durch den Reichstag von der Reichsregierung erstrebt hat. Alle Personen i» vorgerückten Alter, welche gesparte Gel der, Hypotheken, Häuser usw. verloren haben oder die ihnen entwertet worden find und nicht standes gemäß leben können, wollen ihre Mitgliederanmel dung — wie eine heutige Anzeige sagt — jeden ersten Sonntag im Monat nachmittags '/-3 Uhr im „Logenhaus" persönlich abgeben. Die Kleinrentner müssen sich der jetzigen Be wegung anschließen, wenn ihre Interessen noch wei ter gefordert werden sollen! Jeder arbeitslos« Ar beiter meldet sich an Ratsstelle zur Unterstützung und jeder Beamte erhält sein Ruhegehalt. Es ist zwar mit der Unterstützung der Kleinrentner noch nicht so weit wie bei Arbeitslosen und Ruhegehaltsempfän gern. Unser Rcntnerbund schreibt: Unser Endziel ist, jort mit der Fürsorge. Die Rentner haben ein Recht auf Entschädigung gegen das Reich in Form einer festen, auskömmlichen Rente ebenso wie alle anderen Kriegsopfer. Und dieser Rechtsanspruch muß gesetz lich fcstgcleqt werden. Deshalb meldet euch zahlreich als Mitglieder bei dem Rentner-Verein, Ortsgruppe Hohenstein-Ernst thal, an! Der Borsta»d Ziegenzählung. Alle in Hohenstein-Ecustthal am 1. Tedteu» ber 1SS6 vorhandenen jungen «nd alten Ziege« und Ziegenböcke sind zur Durchführung deS Zieaenbockkörgesetzes von den Besitzern selbst oder durch erwachsene Vertreter, die über Alter, Ge schlecht und Abzeichen der Tiere genau unterrichtet ind, binnen 8 Tagen während der üblichen Ge schäftszeit in Zimmer 1v des Rathanses anznmelden. Bei der Anmeldung ist sür jede junge und alte weibliche Ziege 1.50 Mk. als Umlage die^ gesamten Kosten sür die landesgesetzlich der Stadt7 anferlegte Zuchtbockhaltung zu bezahlen. Von der Zahlung ist gesetzlich nur befreit, wer bei der Anmeldung nachmeist, daß er gegen wärtig sür seinen Ziegenbestand einen angetörten Bock hält. Neber die Anmeldung wird jedem Ziegenhalter eine Bescheinigung ausgestellt, di« bis 31. August 1926 nufznbewahren und vor jedem unentgeltlich zu geschehenden Decken einer Ziege dem Bockhaller vorzulegen ist. Bockhalter sind: , Herr Franz Große, Röhrensteig 12, i „ Otto Molch, Breite Str.rße L ' „ Emil Wolf, Chemnitzer Straße 75. Ziegen dürfen nur bei eiuem der vorstehend auf- geführten Bockhalter, deren Böcke von ber staat lichen Körkommission angekört sind, gedeckt werden. Bestraft wird: Wer die Anmeldung unter läßt, wer bet der Anmeldung wesentlich unrichtige Angaben macht, wer Ziegenböcke zum Decken kält, die nicht als zuchttauglich erklärt (auaekört) worden sind, wer eine Ziege von einem nicht zur Zucht angekörten Bock decken läßt, wer Deckgeld erhebt oder den sonstigen Vorschriften des Kör- gesetzeS vom 31. Fuli 1916 in der erweiterte» Fassung nach dem Gesetz vom 7. März 1928 und den dazu ergangenen AussührungSbestimmungen »uwideryandelt. Hohenfteiu-Ernftthal, am 28. August 1925. , Der Ttadtrat. ' Kirchliche Rachrichte« Langenberg mit Meinsdorf Monate Juli und August. Getauft: Martha Eriko, T. des Fabrikarb. Johannes Walter Herzog. Willy Johannes, S. des Wirtschastsgehilfkn Karl Willy Wagner. Gerda Hilde, T. des Gartengutsbes. und MtlchhändlerS Karl Hugo Flachs. Getraut: Der WirtschaftSgehilfe Fritz Guido Tischendorf und die Wirtschastsgehilfin Frieda Ella Kühnert. Beerdigt: Minna Fechner geb. Titzfchker, Ehe frau des Fabrikarb. Richard Adolf Fechner, 73> I. 7 M. 28 T. j Kallenberg mit Reichenbach Freitag, den 4. September, abends 8 Uhr im Konfirmanoensaal Bibelstunde.
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