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NEN * Der Gärten der Kinder. Kindern sollte man, wenn irgend angängig, ein kleines Beetchen im Garten zur Bepflan zung und Pflege einräumsn, um ihnen die Freude an der Natur und dem Gar tenbau anznerziehen. Dies Gärtchen braucht nicht bloß mit Blumen bepflanzt zu werden. Auch ein kleines Gemüse- gärtchen läßt sich eiurichten. Das aus gesonderte Beetchen darf aber nicht iin Winkel oder unter Bäumen liegen, son dern muß eine freie Lage und Sonne haben. Im März und April wird es besät. Die Kinder säen Gartenkresse, die sie in die Rillen ihres mit den Fingern in der Erde gezogenen Namenszuges cinsäen. Bald gehen die Pflänzchen auf und liefern ihnen, über den Stengeln ab- geschnitten, ein erfrischendes Gemüse. Die Blätter des Pflücksalates kann die Mutier in der Kückn verwerten, und wie freuen sich die Kleinen, wenn sie dem Vater zum Frühstück die ersten selbstge zogenen Radieschen schenken können. An die Ränder de^ Bectchrns kann Schnitt lauch gepflanzt werden. Später können Buschbohnen gezogen werden oder eine Klettergurkc, deren Wachstum den Kin dern viel Belehrung und Freude be reitet, oder, wenn Platz vorhanden ist, ein Kürbis, dessen Ranken-, Blüten- und Fruchtentwiatung bei deu Kindern großes Interesse erregt. waren verschnupft, daß man sich mit ihnen so einen Spaß erlaube. Ein be- rühnuer Physiker erklärte mit über legenem Lächeln, er hätte sofort gewußt, daß es sich um einen Spaß bandele, er sei aber nicht daraus reingefallen. Kein vernünftiger Mensch könne je daran glauben, daß ein Stanniolzylinder die menschliche Stimme und all die anderen Töne wicdergeben könne. Edison war natürlich wütens. Und erst als er andere dazu bewegen konnte, in den Apparat hineinzusprecken, und selbst wegging, und der Apparat dennoch sprach, sang und pfiff, konnte er den Glauben an seine Erfindung wiederherstellem Natür lich kehrte sich der Zorn gegen Mark Twain. Dieser aber lachte: „Das war meine Rache. Warum soll sich Edison nicht auch einmal über mich ärgern, wo ich mich täglich über sein verdamintes Telephon ärgern muß." * Mark Twain und Edison. Der be rühmte amerikanische Humorist Mark Twain wohnte seinerzeit der ersten Vor führung des Edisonschen Phonographen bei. Der große Erfinder erklärte seinen Zuhörern, unter denen sich hervor ragende Physiker, Gelehrte, Schrift steller befanden, feinen Apparat. Dann sprach, sang und pfiff er hinein, und der Stanniolzylindcr — denn damals kannte man die Wachs- und Gummizvlinder noch ebensowenig wie die Scheiben von heute — der Stanniolzylinder also nahm das Gesprochene, Gesungene, Gepfiffene auf und gab es genau wieder, allerdings mit Lem schnarrenden Ton, der bei den ersten Phonographen so störend wirkte. Trotzdem war alles pass. Mark Twain aber lächelte," ging auf Edison zu,, schüttelte ihm die Hand und sagte: „Sind Sie ein Spitzbube! Ich habe nie ge dacht, daß Sie das Bauchrcden so schnell würden erlernen können.* Edison lachte. In demselben Augenblick aber merkte er den Umschwung in der Anschauung der Gesellschaft. Seine gelehrten Kollege» praktische Winke. * Behandlung neuen irdenen Ge schirrs. Wenn man verhindern will, daß neue irdene Gefäße springen, darf man sie nicht ohne weiteres im Haushalt ver wenden. Ein entsprechend großes ande res Gefäß wird mit kaltem Wasser ge füllt, dann stellt man das neue hinein und bringt das Wasser zum Kochen. Nachdem dies erreicht worden ist, nimmt man das große Gefäß vom Feuer und läßt es erkalten. Erst dann nimmt man das irdene Geschirr heraus, das nach die ser Behandlung wesentlich widerstands fähiger gegen die Gefahr des Zersprin gens geworden ist. 4- Ob das Mehl gut oder schlecht ist, kann man auf folgende Weise fcststellen: Angenommen, man hat aus verschiede nen Bezugsquellen die Mehlsorte zu prü fen, so nimmt man von jeder Sorte M Gramm, tut dies in eine Porzellantasse mrd macht unter Zugabe von je zehn Gramm reinem Wasser einen Teig. Wenn man die verschiedenen Teige be fühlt, kann man annchmcn, daß zu dem festesten Teig das beste, zu dem weichsten das schlechteste Mehl verwandt wurde. Etwas vom Klatschen. Hüte deine , Zunge! Das ist eine allgemein zu- ? treffende Mahnung, und tatsächlich zeigt » das Leben, daß kaum eine Warnung be- I rechtigter und nutzbringender ist als > diese. Es handelt sich hier noch keines- * Wegs um Mitteilung sogenannter Ge- » hcimnisse, die uns etwa anverlraut I werden, sondern um das geschwätzige, I gedankenlose Auskramen Voit Ängelegen- , heilen, seien es eigene oder gar die » anderer, zuweilen aus keiner andern » Veranlassung als um überhaupt „inter- I essanten* Stoff zum Plaudern zu haben i und einen andern noch durch Neuig- ' ketten zu „übertrumpfen*. Es gibt » Menschen, die mit der Reichhaltigkeit I interner Familien- oder Bekanntenange- I legenheiten gewissermaßen renommieren, ! die erst voll befriedigt sind von einer ge- » pflogenen Unterhaltung, wenn sie dabei » imstande waren, durch Art und Anzahl « intimerer Neuigkeiten Aufmerksamkeit, I Verwunderung oder Bedauern hervor- * zurufen. Und der Zweck? Reden, « schwatzen, plaudern um jeden Preis! I Aber dieser Preis wird Wohl ost ein I ungeahnt hoher, und ost schadet das, ! was kombiniert, geahnt, hinzugcfügt ' oder verdreht wird, mehr als das, was « erzählt wurde. Wie gewagt ist der Vcr- I kehr mit einem Menschen, der nichts für I sich zu behalten vermag; welch unzuver- ' lässiger, ja gefährlicher Freund ist ein » Mensch, der seiner Zunge nicht Herr ist! I Wem kann es Wohl angcncym sein, seine I Angelegenheiten hinansgetragen zu sehen ! auf Märkte, Gassen, in die Häuser! Ob » es absichtlich oder unabsichtlich, bewußt . oder unbewußt geschieht — das ändert I an der Tatsache nicht das geringste. Wie- i viel häusliches Glück, wieviel -Friede ' wurde schon gestört durch solche leicht- » fertige Geschwätzigkeit! Daß die Tugend I des Verschweigens selten geübt wird, I mag daran liegen, daß ihr, da sie oft , nickt bemerkbar ist, die Anerkennung » fehlt; doch das ist eine traurige Tugend, » die nur geübt wird, wo man es sieht I und merkt. Für Schwatzhaftigkeit gibt I es keine Entschuldigung, und wer sie ' ausgeübt hat und dabei gelegentlich zu » Schaden gekommen ist, verdient es. „Wer I redet, was ihn gelüstet, muß hören, was I ihn entrüstet.* ! * Schiller und Kotzebue. Kotzebue hatte I seine Tragödie „Ubaldo* beendet und es i lag ihm daran, das Urteil Schillers über I das Trauerspiel zu hören. In einem « höflichen Briefe bat er Schiller um die I Erlaubnis, „ihm das Stück eines jungen, l hoffnungsreichen Dramatikers vorlesen I zu dürfen*. Schiller, den Plan seines » Dichterkollegcn sofort durchschauend, Wil- i ligte ein. Die Vorlesung begann, aber I noch war der erste Ast nicht zu Ende, da l begann Schiller schon zu wettern: „Der ; Teufel auch — das Trauerspiel soll von « einem jungen Dichter sein?! Das ist das I Machwerk eines alten, keifigen Theater- I skriblers, der die Bühne durch und durch ; kennt, dem aber ebenso durch und durch » Phantasie und Gefühl mangeln.* * Eine gemütliche Frage. Als der I aste Wrangel im Jahre 48 an die > Spitze des Heeres gestellt wurde und in ; Berlin die Bürgergarde ablösen sollte, » bemächtigten sich die Revolutionäre in I Stettin seiner Frau und teilten ihm mit: ss zur Stunde, wo er in Berlin einziehen , würde, werde man seine Frau erhängen. ' Als Wrangel dann wirklich eines Tages i nachmittags um 3 Uhr durchs Branden- I burger Tor zog, sagte er zu seinem Ad- I jutanten: „Soll mir wundern, ob sie ihr I Die Worte bedeuten: a) von oben nach unten: 1. Mineral, s 2. Deutscher Fluß, 3. Gewässer, 4. Zahl, » 5. Bauwerk, 7. Mischvolt, tz. Figur aus I Don Carlos, 11. Deutscher Fluß, i 15. Stimmlage, 16. Türkische Kopfbe- I deckung. k) von links nach rechts: 1. Wasser- ; Pflanze, 6. Verwandter, 8. Stadt in der » Schweiz, 10. Schlingpflanze, 12. Eng- I Uscher Titel, 13. Figur aus der gricchi- > scheu Sage, 14. Kaiserreich in Asien, I 16. Militärisches Bauwerk, 17. Geschäfts- * raum, 18. Festrede. (Auflösung in nächster Nummer.) Auslösung der Rätsel aus voriger Nummer. I Kettenr Stsel: Gelimer, Merse» I bürg, Burggarten, Tennyson, Sonne- i berg, Berggipfel, Fclsennest, Nestküken, »! Kennedy, Dynamit, Mitternacht, Nacht- » eule, Lesebuch, Buchhalter, Terrasse, Sc- l negal, Gallien, Enzio, Olive, Veranda, I Danae, Etage. ; - Geographisch - botanisches ! Rätsel: Baltimore.