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: Im Weltats. I 4 Der Ursprung des Wassers. Vom I Boden der Kant - Laplaceschen Abküh- ! lungstheorie aus, derzufolge die Erde » ursprünglich ein feuriger Gasball war, I kann das Wasser unmöglich von vorn- j herein in tropfbar flüssiger Form vor- » Händen gewesen sein, ja, nicht einmal als i überhitzter Wasserdampf, wie etwa in den i Kesseln unserer Maschinen. Befindet sich I doch das Wasser bei allzu hoher Tempe- » ratur in dissoziiertem Zustande, d. h. » Wasserstoff und Sauerstoff bilden nicht ' die Verbindung Wasser, sondern bestehen I unabhängig nebeneinander. So mutz j es, schreibt Dr. Robert Potonis in » seiner »Entstehung der Erde', auch : noch nach der Entstehung der soge- I nannten Panzerdecke noch lange Zeit i hindurch gewesen sein. Erst bei fallen- > der Temperatur konnten sich die beiden » Elemente des Wassers miteinander ver- ! einigen. Diese Vereinigung des Waffer- I stosses mit dem Sauerstoff bezeichnet man > als die Verbrennung des Wasserstoffes « (Oxydation). Wir müssen uns also zu « dem eigenartigen Gedanken bequemen, I dah es bei hinreichender Abkühlung der I .Urerde" zu einem mächtigen „Welten- ! brande" kam, aus dem durch die Verbren- » nung von Wasserstoff das Wasser hervor- » ging, und zwar zunächst im Zustande I überhitzten Wasserdampfes. In der Sltmo- I sphäre befanden sich also noch keine dichten Wolkenmassen, sondern das die Atmo- » sphäre erfüllende gasförmige Wasser war > völlig durchsichtig wie dke „Luft". Wo I der Wasserdamps aus dem Schornstein « einer Lokomotive herausdringt, können ' wir ja unmittelbar über dem Schornstein, » also da, wo der Dampf am Heitzesten ist, i ebenfalls noch keine Wolkenbildung bcob- I achten. Auch hier ist der Wasserdampf i noch durchsichtig. Nur ganz allmählich » wird sich also der überhitzte Wasserdampf I der Urzeitatmosphäre in eine dichte, für * Warum tanzen die Tanzmäuse? , Wer Japan bereist hat, kennt auch die i japanischen Tanzmäuse, jene kleinen zier- i Uchen Tierchen, die beständig in ihren I Käfigen herumrasen und keine Sekunde » still sind. Bei diesem Herumwirbeln, das ! als Tanzen bezeichnet wird, zeigen die ' Tiere auch einen sonderbar schwebenden I Gang, so datz sie wirklich einen ganz > eigentümlichen Eindruck auf den Be- » schauer Hervorrufen. Diese Tanzsucht der ! Mäuse ist nun keine natürliche Erschei- I nung, sondern ein Zuchterfolg der Ja- l parier. Die Tanzmäuse haben sämtlich > einen durch geschickte Züchtung hervor- » gebrachten Defekt im Labyrinth des ' Ohres, durch das bekanntlich die Wahr- i nehmungen von Drehungen im Räume I vermittelt werden. Bei den Tanzmäusen, » die überdies taub sind, sind die Nerven, ' die zu den Bogengängen führen, degene- i riert und funktionieren nicht in normaler I Weise, weshalb die Tiere jeden Gleich- ; gewichtssinn und auch den Richtungs- » sinn im Raume verlieren. Sie werden ! daher trotz ihres beständigen Hcrum- I rasens niemals schwindlig. Mit dieser I Nervendegeneration steht auch eine ge- wisse Muskelschwäche im Zusammenhang. , Tanzmäuse sind immer viel muskel- l schwächer als normale Mäuse. Eine I ähnliche Erscheinung hat man auch bei I Tauben beobachtet, bei denen, sobald man ' das Labyrinth des Ohres funktionsun- I fähig macht, ebenfalls starke Muskel- I schwäche eintrat. den Lichtstrahl „undurchdringliche" Wol lenmasse verwandelt haben, die sich dann schließlich in heiße Regenschauer auflöste. Diese heißen Wassermassen haben sich wohl in kochenden Urmeeren gesammelt. Da nun die lösende Kraft des Wassers mit der Höhe seiner Temperatur steigt, so wurde den Urmeeren außer großen Mengen gelockerten Steinschutts sehr viel aufgelöstes Gestein zugeführt, bedeutend größere Mengen, als wir sie heute von kalten Wassern bewegt sehen, und so be» gann sich über Erstarrungskruste und Panzerdecke eine mächtige Folge von Schichtgesteinen zu bilden, die in ihrer Beschaffenheit nicht wesentlich von den typischen Tiefengesteinen abweicht. ************* ****** * * * Menschenkenntnis. * * * * Die Menschen sürchtet nur, wer * * sie nicht kennt, * * Und wer sie meidet, wird sie * * bald verkennen. * * Goethe. * * * * * Willst du wissen, ob deine * * Freunde oder Feinde gute Men- * * scheu sind? — Gib nur acht aus 4 * sie, ob sie auch wohl fähig sind, * * an die Hvrzensgüte anderer * * Menschen zu glauben. * * Zschokke. * * * * * Ich habe durch mein ganzes * * Leben gesunden, daß sich der * * Charakter eines Menschen aus * * nichts so sicher erkennen läßt, * * wenn alle Mittel fehlen, als aus * * einem Scherz, den er übel nimmt. * * Lichtenberg. * * * * * Unter den Menschen und den * * Borsdorfer Äpfeln sind die glat- * * len nicht immer die besten, * * sondern die rauhen mit einigen * * Warzen. Jean Paul. * * * * * Viele Menschen gleichen dem * * Glas; glatt und geschliffen und * * stumpf, so lange, als man sie * * nicht zerbricht —, dann ver- * * flucht schneidend und jeder Split- * * ter sticht. Jean Paul. * * * 444**************** Mr»«» * Zahlenkuriofum. Die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 multipliziert mit 9 ergeben 111111111 2X9 — 18 „ 222222222 3X9 — 27 „ 333333333 4X9 — 36 „ 444444444 5X9 — 45 „ 555555555 666666666 777777777 888888888 6 X 9 — 54 7X9 — 63 8 X 9 — 72 9X9 — 81 „ 999999999 Mit diesen Tatsachen verknüpfe eine Unterhaltung, indem du jemand die Zahlen 1 bis 9 (wie oben) ausschreibst und ihn wissen läßt, du könntest es ein richten, daß durch die Multiplikation dieser Zahlen mit einer anderen nach Wunsch ein Resultat sich ergäbe, das nur Einer, Zweier, Dreier, Vierer, Fünfer, Sechser, Siebener, Achter oder Neuner zeige. „Gut, machen wir die Probe," wird er antworten, „ich wünsche ein Ne- suliat, bei dem sich nur „Fünfer" er geben." Also muß mit 5 X 9 — 45 multi pliziert werden und die „Fünfer" werden sich ergeben, usw. * Auch ein Grund. Prinz Napoleon tanzte auf einem Hofball bereits das drittemal mit der Gräfin Monbard, die sich natürlich, obgleich der Prinz sehr schlecht tanzte, hierdurch sehr geschmeichelt fühlte. Als der Prinz sie zum vierten- mal aufforderte, sagte sie daher lächelnd: „Ich danke Ihnen für die Auszeichnung, Hoheit." — „Ich beabsichtige damit eigent lich keine Auszeichnung," erwiderte der Prinz. Sie biß sich auf die Lippen und meinte: „Dann sind Sie Wohl ein leiden schaftlicher Tänzer?" — „Im Gegenteil — ich tanze gar nicht gern." — „Aber weshalb tanzen Sie denn?" — „Ma dame," antwortete der Prinz, „wenn Sie es denn durchaus wissen wollen: um zu schwitzen!" * Frische Heringe in Teig gebacken. Frische Heringe werden ^gesäubert, von Kops und Schwanz bcsreit, eingcsalzcn und so eine Stunde beiseite gestellt, worauf man das Salz abstrcicht und die Heringe mit einem Tuch gut abtrocknct. Dann bereitet man von Butter, weißem Reibbrat. scingeschnittcncm Schnittlauch, Salz und etwas weißem Pfeffer eine Füllung und tut hiervon je ein flach gedrücktes Röllchen in jeden Fischlcib. Ein inzwischen hergestellter Ausbackteig wird nun mcsscrrüücndick ausgcrollt und in Stücke geschnitten, die so lang und noch einmal so breit sind wie die Heringe, die man darin einhüllt. Nachdem der Teig ringsherum fest aneinandcrgcdrückt ist, bäckt man diese Fischkuchcn in heißem Palmin zu ordentlich brauner Farbe aus, damit die Fische auch innen gar werden, läßt sie abtropfen und richtet die vor züglich schmeckenden Heringe aus einer mit einer Serviette bedeckten Schüssel an. 4 Hamburger Sauerbraten. Nachdem ein schönes Stück Rindfleisch (Schwanz stück) vier Tage in Essig gelegen hat, setzt man es nlit dem nötigen würflig geschnit tenen, vorher ganz heiß gemachten Speck, Salz und einigen Wacholderbeeren aufs Feuer, bis der Braten auf allen Seiten gelb und halb gar geworden ist. Als dann läßt man nebenbei eine Untertasse voll klcingeschnittener Zwiebeln in zer lassenem Fett hellgelb werden, gießt eben soviel dicken, sauren Rahm dazu, gibt dies an den Braten und schmort ihn noch etwa 2 bis 2)4 Stunden aus nicht zu schwachem Feuer. Silbenergänzungsrätsel. Wohl — glück — lig — der —, Der — 1er — das, — er —, Und — ter — sich, — er — ver —, Kein — der, — er — Grun — geht. Goethe. Vorstehende Silben sind durch die fehlenden Silben zu einem Vers von Goethe zu ergänzen. Auflösung des Rätsels aus voriger Nummer. Logogriph: Barbar — Barbier.