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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192508285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-28
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Monat
1925-08
-
Jahr
1925
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nung erhält. Der Wohnungsausschuh war davon troffenen Gebäude an der Elster vierzehn große nicht unterrichtet, er wurde jetzt nur »or die Fenster. Die Decke des Fabrikraumes wurde in gang. — Oelsnitz i. Bogtl., 27. August. Hier explo dierte in dem Betrieb der Tefzet mit heftigem Knall eine große Dampstrommel. Zum Glück hat keiner der Arbeiter schwere Verletzungen er litten. Eine Arbeiterin wurde beschädigt, mehr durch einen Fall — infolge des Luftdruckes stürzte sie — als durch die Explosion selbst. Völlig zer trümmert wurden in dem von der Explosion ke ¬ in erster Instanz bereits obgesiegt hat, bis zur Rechtskraft weiter führen. Lieber tot — als nach Marokko Wie mitgeteilt wird, haben sich kurz vor dem Abzug der Besatzung zwei in Privathäusern einquartierte französische Offiziere er schossen. Man fand sie morgens in ihren Zim mern im Blute liegend auf. Es verlautet, die Offiziere hätten den Tod dem Verschicktwerden nach Marokko vorgezogen. Auch ein Soldat habe ! sich aus dem gleichen Grunde erschossen. Wieder eine französische Niederlage in Syrien Nach hartnäckigen Kämpfen mit den Drusen ihaben die Franzosen unter schweren Ver- ! lüsten Khirbet el Ghasali geräumt. Eine ! andere französische Abteilung wurde gezwungen, eine starke Stellung Lei Esra unter schweren Verlusten aufzugeben. Die Drusen verfolgen die geschlagenen französischen Truppen. Ein fran zösisches Panzerauto und ein Flugzeug wurden zerstört. Wie gemeldet wird, haben die Drusen die französische Ortsgendarmerie in Ghotta (3 Kilometer südlich von Damaskus) angegriffen. Die Gendarmerie wurde gezwungen, sich auf , Damaskus zurückzuzichen. Offener Kampf zwischen Chinesen «nd Fremden Nach einer kurzen Meldung aus Hongkong ist am Mittwoch in der Stadt Kanton der o ffene Kampf zwischen Chinesen und Frem den ausgebrochen. Einzelheiten fehlen noch. Die Regelung der Ausführung von Hoch antennen zum Nundfunkempfang und von Sen deanlagen, wurde, soweit sie den Gemeinden überlassen ist, als ein übertragendes Geschäft im Sinne von 3 4 Abs. 4 der Gemeindeordnung an gesehen. Dabei wurde ausgesprochen, daß in übertragenen Angelegenheiten eine ortsgesetzliche Regelung nur dann zulässig ist, wenn dies durch Reichs- oder Landesgesetz ausdrücklich bestimmt ist- Ein ländlicher Hebammcnbezirk hatte die Umgehungsentschädigung auf 20 Mark festge- setzt.,Dieser Betrag wurde als zu hoch angesehen. Eine Bürgerabstimmung gegen Auflösung der Eemeindeverordneten war zusammen mit der Reichspräsidentenwahl vorcsenommen worden, ohne daß sie nach der Neichsstimmorduung not wendige Zustimmung der Landesregierung ein geholt worden war. Die Gemeindekammer hat die Bürgerabstimmung aus diesem Grunde für nicht ordnungsmäßig zustandegekommen erklärt. Der Einspruch des Stadtrates einer Großstadt gegen den Beschluß der Stadtverordneten auf Einführung der kostenlosen Totenbestattung wurde für unbeachtlich erklärt, weil der Aufwand für diese Aufgabe im Verhältnis zum Gesamt- Haushalt der Stadt gering sein wird. Schließlich wurde noch der Erlaß von Richt linien über Ruhegeldordnungen für Eemeinde- angestellte und Nuhelohnordnungen für Ee- meindearbeiter befürwortet. Der Entwurf der Richtlinien wurde in eingehender Einzelbera tung durchgesprochen. MIM »MWe MteiluiM Die gesetzliche Miete sür September Von amtlicher Seite wird uns mitgeteilt: Nachdem schon die Augustmiete eine Erhöhung erfahren hatte, mußte die g e s e tz l i ch e M i o t e znit Wirkung vom 1. September ab neuerdings auf85Prozentder Friedensmiete erhöht werden. Diese Erhöhung stammt nicht im freien "Ermessen der Regierung; sondern ist eine Folge s des Finanzausgleichsgesetzes vom 10. August ! 1925, das am 15. August im Reichsgesetzblatt erschienen ist. Nach diesem Gesetz ist dem Haus eigentümer für Zinsendienst an der Miete ein Betrag zu gewähren, durch den der Friedenswert des Grundstückes bei gleicher Aufwertung wie Hypotheken mit dem gleichen Zinsfuß verzinst werden, den die Hypothekenglüubiger beziehen. Hat also ein Grundstück 100 000 Mark Friedens wert, so hat der Hauseigentümer als Teil der ge setzlichen Miete einen Betrag zu beanspruchen, der 2-/- Prozent jährlich von 25 000 Mark Auf- wertungsbetrag ausmacht, das sind 625 Mark jährlich. Nimmt man die Normalverzinsung des Grundstückes mit 6 Prozent an, so machen diese 625 Mark 10,4 Prozent der Friedensmiete aus. Bei einer Normaloerzinsung von 6'/« Prozent 10 Prozent. Aus diesem Betrage hat der Haus eigentümer die Zinsen der aufgsmsrteten Hypo theken zu decken. Das bisher ihm eingeräumte Recht, st* vsn der Aufwertungssteuer zu kürzen, ist weggefaN«». Da die Bestimmungen des Finanzausgleichgesetzer bereits mit Rückwirkung vom 1. August ab in Kraft getreten sind, mußte der Betrag für Zinsendienst auf einen etwas höheren Betrag auf 11 Prozent der Friedens miete festgesetzt werden, um der Rückwirkung Rechnung zu tragen. Der sächsische Amnestie-Erlaß Das Gesamtministerium hat in seiner Sitzung vom 26. August im Wege der Notverordnung eine sofort in Kraft tretende A m nestie für politische Straftaten im Umfangs des Reichsamnesiicgesetzes vom 17. August 1925 be schlossen. Im übrigen ist für die bei sächsischen Gerichten anhängig gewesenen politischen Straf sachen auf Grund der Landtagsentschließung vom 7. Juli 1925 bereits in weitestgehendem Maße durch Einzelverordnung Straferlaß gewährt worden. Sachsen hat damit schon vor der Reichs- amnestie die Maßnahme getroffen, die in ande ren Ländern jetzt im Wege der Gesetzgebung ge geben wird. —" Für die zweite Psarrrrstelle in der St. Trinitatisparochie ist von der Kirchengemcinde- vertretung Herr Pfarrvikar Bohne in Eppen dorf gewählt worden. —* In den gestrigen Nachmittagsstunden wurde durch einen hiesigen Einwohner eine Bisamratte am Altmarktc erschlagen. Man erficht hieraus, dah diese Tiere auch belebte Strakentcile ausiuchen. —Durch ein Versehen brachten wir gestern im örtlichen Teil eine Notiz betr. die Errichtung eines Urnenhaines und Instandhaltung der Orgel und des Kirchenzugangs. Die Notiz be trifft die Gemeinde Gersdorf. Wir bitten um entsprechende Beachtung. i Gemeindekammer Am 13. und 18. August d. Mts. hielt die G e m e i n d e k a m m e r ihre 14. Sitzung ab und faßte dabei eine Reihe von Entschließungen, die ' für die Oeffentlichkeit von Bedeutung sind. Im Anschluß an eine schon früher getroffene Entscheidung wurde erkannt, daß die Vergebung einer Wohnung in einem der Gemeinde ge hörigem Hause ein Akt der Verwaltung des Ee- j meindevermögens sei und desrvegen zur Zustäu- 1 digkeit des Eemeinderates gehöre. Eine Beschlußbehörde hatte einer Nitterguts- ! Herrschaft die Wiederherstellung ihrer sämtlichen öffentlichen Wege aufgegcben. Diese Anweisung wurde nur insoweit aufrecht erhalten, als der Zustand der Wege eine schuldhafte Vernachlässi gung der Wegebaupflicht im Sinne von § 170 Abs. 2 der Gemeindeordnung erkennen ließ. Wie früher schon in inehreren Fällen wurde 1 auf Einspruch des Stadtrates ausgesprochen, daß er einen Beschluß der Stadtverordneten, wonach Erwerbslose für als Pflichtarbeit geeignete > städtische Arbeiten nicht angefordert werden sollten, nicht auszuführen brauche, weil er einen schweren Nachteil fisif die Vemeinde befürchten Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 28. August 1925. Veränderlich, kühl, regnerisch, nordwestliche Winde. Temperatur vom 27. August: Minimum -P13.2, mittags 12 Uhr -j-12.2, Maxtumm -t-13.8. Letzte Nachrichten Die Lage bei der Reichsbahn Berti», 28. August. Die Schlichtungskammcr zur Beilegung des L o h n k o n f l i k t c s beider Reichsbahn tagte gestern von 11 Uhr vormittags bis nach 18 Uhr abends. Alo die Arbeitnehmer er kannten, das, ihrer Forderung ans allgemeine Lohn erhöhung in dem Schiedsspruch nicht entsprochen wer den würde, verliehen ihre Vertreter in der Schlich- rnngskawmcr vor brr Abstimmung die Sitzung mit der Erklärung, da sie sähen, dah ein Schiedsspruch zu- standeiouirie, weicher den Verhältnissen und der wirt- schastl-cheu Lage nicht Rechnung trage, mühten sie ihre Mitarbeit an dieser Spruchkammer einstellcn. Durch diese- Verhalten der Arbciinehmerbcisitzcr wurde das Schiedsgericht gesprengt. Austausch Leipzig-Moskau? Berlin, 28. August. Die drei im Tscheka« prozek, vom Staatsgernchtshos in Leipzig zum Tode Verurteilten Neumann, Pöge und Sloblcwski sollen gegen die vom Moskauer Tribunal zum Tode verur teilten 3 deutschen Studenten angeblich ausgeiauscht werden. Besprechung im Berliner Polizeipräsidium über die Regelung der Demonstrationen Berlin, 27. August. Unter dem Vorsitz des Poli- zeioizeprvsidenten Dr. Friedensburg sand heute nach« mittag im Polizeipräsidium eine Besprechung mit Vertretern der Verbände vom Stahlhelm bis zum Roten Frontkämpserbund, der Gewerkschaften und Parteien über die Regelung von De m o n- strationcn statt. Der Zweck dcr Aussprache «nur, Lei künftige'.: Demonstrationen Zusammenstöfte und Störungen von Ruhe und Ordnung nach Möglichkeit zu rrrmeidcn. Am Schlun der Aussprache stellte Dr. Friedensburg mit Besried-gung sest, dah der Willes eine Wiederholung der Borsälle der letzten Wochen zu verhindern, bei allen Beteiligten vorhanden sei. Räuber in dcr Wüste Bagdad, 27. August. Kestern wurde in der Wüste ein aus dem Wcge von Bagdad nach Beirut befindlicher Motorzug von Räubern ungehal ten. Es kam zu einer Schieberei, bei welcher der Führer des Zr-ges und drei weitere Personen, dar unter eine Fra», schwere Verletzungen erlitten. Ein Goldtransport wurde gestohlen. Der Verkehr durch die Wüste ist vorläusig gestört. - ; Bon Ser Filmbühne Biograph-Thcatcr. „U uter den Wölfen von Alask a" hciht der neue Film dcr Fax-Fikm-Eescll- ichaft. Hart und rauh, wie die Bewohner des Lan des, sind auch Gesetz und Recht in jenen cisstarrcndcn Gesildcn Alaskas. Eigenartig und grauenhaft in ihrer primitiven Mildheit ist das Gesetz, das dort den Mörder straft. Er muh zu Fuh, waffenlos, ohne Nahrung, ohne Feuer in die Wildnis wandern und nmhcrstreifcn, dis cr zusammcnbricht. Berittene Wachter folgen ihm bis zn dem Augenblick, da der Mann taumelnd in den Schnee sinkt und wie ein Stück Wild verendet. Ein crschüttenidcs Bild einer solchen Todcssahrt, die zwei, noch dazu unschuldig Verurteilte, antretcn muhten, gibt uns dcr neue grobe Fox-Film „Unter den Wölfen von Alaska". Wir begleiten in diesem die beiden Männer, die da- hinzichc» ohne Waffen, Feuer und Nahrung, zusam« mcubrechend vor ,Kälte und Schwache, schon eine sichere Beule dcr hculcnden Wölfe, die sie tagelang verfolgt haben — bis im letzten Augenblick eins wundersame Schicksalsfügung sie errettet. Die Erst aufführung dieses hochinteressanten Filmes, in dein sich aubcrdem dcr allbekannte Darsteller Tom Mij neue Lorbeeren errungen hat, findet vom Freitag, den 28. August, bis Sonntag, den 30. August, in den i Biograph-Lichtspielcn, Wcinkellerstrabe 24, statt. — LangeurcinSdorf, 27. August. Ein hiesiger Hausbesitzer gibt in der OrtSprepe folgendes be kannt: „Dem betreffenden Apfcldieb, der mir zirka einen halben Zentner Acpsel gestohlen und dann unterwegs bis zn seiner Wohnung mehrere ver- lorcn hat, zur Kenntnisnahme, daß er die ver lorenen bei wir abholen kann. Auch mag er barfnh kommen, wenn es ihn nochmals gelüsten sollte, zu stehle», damit man seine Fuhabdrücke nicht wieder messen kann." - Wilkau, 27. August. Zu blutigen Aus schreitungen kam eS in einem hiesigen Gasthof an läßlich eines Sommcrfestes. Nm Restaurations- garte» wäre» sür Volksbel»stig»ug verschiede»? Fabrgeschäfte aufgestellt, bei welchem es sehr leh hast zngiug. Auf einmal entstand Erregung: ge wisse Leute hatten einen jungen Mann festgesteut, der ein Hakenkrenzabzeichen trttg. Man umringte ihn und schlug mit Kuüppelu, die von einem Nachbargrundstück weggcnommen morden waren, auf den jungen Menschen ein, der aus Wundeu blutete. Die herbeigeruiene Polizei nahm die Ur heber fest. Den Angreifern dürfte eine erhebliche Strafe bevorstehen. — Wilta«, 27. August. Am Vorführungs raum eines hiesigen Lichtspieltheaters geriet eine Filmrolle in Brand. Im Zuschauerraum wurde „Feuer" gerufen und das Publikum drängte eilig nach den Ausgängen. Durch schnelles Eingreifen des Bedienungspersonals wurde das Umsichgreifen des Feuers verhindert. Nachdem sich die Besucher beruhigt hatten, »ahm die Vorstellung ihren Fort- mit zu rechnen sein, daß ein Bezug der Woh nungen in diesem Jahre vor sich gehen kann. Wäre mit dem Bau weiterhin bis zur Voll endung der Bauarbeiteraussperrung gewartet worden, so wäre in diesem Jahre reine neue Wohnung fertig geworden und die Wohnungs suchenden wären wieder um eins Hoffnung ärmer gewesen. —0 Gersdorf, 27. August. Dcr Wohnungs ausschuß hielt am Mittwoch abend im Rathaus keine Monatssitzung ab. Zunächst brachte der Vorsitzende, Herr Wohnungskommissar Ebert, das Schreiben eines hiesigen Einwohners, der in Oelsnitz in Stellung ist und seinen Wohnsitz in folge seines körperlichen Gebrechens gern in die Nähe seines Arbeitsplatzes verlegen möchte, zur Kenntnis. Da unserer Gemeinde in Hohndorf, Nähe Bahnhof, eine Wohnung zur Verfügung teht, soll dem Gesuchsteller entsprochen werden. — Ein seltener Fall kam zur Kenntnis nämlich, daß ein hiesiger Mieter seine Wohnung verkauft hat. Der betreffende Mieter errichtet in einer anderen Gemeinde ein Einfamilienhaus und wird von dieser mit Geld unter der Bedingung unterstützt, daß die Gemeinde seine hiesige Woh- —" Die wirtschaftlichen Spitzenverbäudc haben beim Reichswirtschastsministerium er neut die Wiederherstellung des BantZeheimnisscs beantragt. Wie aus Dresden gemeldet wird, unterstützen die sächsischen Handelskammern den Antrag gutachtlich aufs wärmste beim sächsischen Wirtschaftsministerium auf dessen Anfrage. Be denklich sei vor a9zm, daß das Ausland solange kein volles Vertrauen zn den deutschen Banken fassen könne, bevor nicht die vollständige Ge- heimhaltun.g aller Geschäftsvorgänge gewährlei stet sei. Gerade bei den Banken der Erenzbezirke habe es früher viels nicht unbeträchtliche Aus- länderkonten gegeben, die noch nicht wieder er öffnet worden feien, weil in Deutschland kein Bankgeheimnis bestehe. —- Oberlungwitz, 28. August. Der hiesige Wohnungsausschuß konnte auch in feiner letzten Sitzung nur wieder wenigs Wohnungen an Wöhnungsfuchsnds vergeben. Für dis Woh nungen lagen eine große Anzahl Gesuche vor. Leider konnten, wie schcn gesagt, nur wenige Gesuche Berücksichtigung erfahren, trotzdem bei Vergebung von Wohnungen möglichst immer darauf gesehen wird, daß mehrere Fälle Berück sichtigung finden können durch Tausch. In einem Falle mußte dem Hauswirt die freigewordene Wohnung zur eigenen Verwendung überlassen werden, da derselbe sehr unter Platzmangel zu leiden bat. Die in den vorliegenden Gesuchen zum Teil gemachten Anwürfe gegen das Woh nungsamt sind im gewissen Sinne zu verstehen, denn die Wohnungssuchenden, welche viefach schon mehrere Jahre warten, verlieren schnell die Geduld. Es ist deshalb mit besonderer Freude zu begrüßen, daß dis Arbeiten für die Herstellung der 20 neuen Wohnungen des Spar- und Bauvereins wieder voll ausgenommen worden sind. Es dürfte vielleicht doch noch da ¬ fertige Tatsache gestellt. Obgleich die Wohnungs not in unserem Orte größer als in manch anderer Gemeinde ist, will man von einem Prozeß ab stehen. —.Ein Gesuch um Erweiterung der land wirtschaftlichen Räume gegen Einziehung einer Wohnung, mußte wegen der großen Wohnungs not abgelehnt werden. — Eine große Anzahl Ge suchsteller wurden vertröstet, bis das Doppsl- wohnhaus an der Erlbacher Straße, das in einigen Tagen gehoben werden soll, fertig gestellt ist. — Man nahm noch Kenntnis von dem Ergeb nis der Wohnungsbesichtigungen. In den meisten Fällen wurde die Notlage der Eesuchsteller aner kannt und in die Dringlichkeitsliste ausgenom men. Weiter nahm man noch Kenntnis, daß der Nat ein Ortsgesetz betr. Untermieter aufge stellt hat. Unverheiratete Untermieter habe» monatlich 1 Mark und verheiratete 1,50 Mark an den Hauswirt zu zahlen. — Oelsnitz i. E., 27. August. Durch das am gestri gen Tage und die ganze Nacht über anhaltende Ncgenwctter hatten sich im „Sccoierlel" so grobe Wasscrmasscn angesammelt, wie man sie noch nicht verzeichnen konnte. In vergangener Nacht bot dcr kleine See, in dem sich das Licht dcr wenigen Stra- benlaterncn gespensterhast widerspiegelte, im Mittel punkt dcr Stadt ein Bild traurigster Verödung. Das Geschäftshaus der Fa. Aug. Fritzsch stand bis an die Schaufcnsrcrsockcl und demzufolge auch der Laden völ lig unter Wasser — dasselbe Bild wie bei dem früher noch anstehenden Meisterhaus. Im Bankhaus Carl Starke reichte das Wasser bis au die Schreib- tischkästcn, in dcr Zipfelschen Abbruchstclle bis über die Keller heraus, in der alten Staatsstrahe bis zur Einmündung dcr Mittelgaffe. Besonders arg ge schädigt ist auch Herr Bäckermeister Landgraf in der Mittelgasse, wo das Wasser bis an die Herdplatten des Backofens, dcr völlig „crsofscn" ist, stand. Eine Wicdcr-Jnbctriebnahme des Ofens in kurzer Zeit dürfte fast ausgeschlossen erscheinen. Das Pumpen haus war ebenfalls mit Wasser hoch angefüllt, so dab die Pumpen aubcr Betrieb waren und mau den Din gen freien Lauf lassen mubte. — Waldenburg, 27. August. Ei» Unfall ereignete sich am Sonntag wie so oft schon am Cnlleuberger Berg. Ein junges Mädchen, das de» Berg hcrabsuhr, verlor die Herrschet über dasRadundsaustemitvollerGeschwiudigkeitaufeiu nuten haltendes Auto, dasselbe am Kotflügel streifeud. Hierdurch kam sic -um Sturz und zoq sich schwere Verletzungen zu. Das Auto brachte dann die Verunalückte -um Ar-t. — Ehrenfriedcrsdors, 27. August. Im Rat haus fand die erste Stadtverordneiensitzung des neugewählten Kollegiums statt. Der erste Punkt der Tagesordnung 'betraf die Wahl des Vor stehers. Die Abstimmung ergab 9 Stimmen für Bauß (bürgerlich) und 8 Stimmen für Pech (Komm.) Stadtverordneter Bauß übernahm sodann die Geschäftsführung. Als zweiter Punkt stand die Wahl des stellvertretende» Vorstehers zur Behandlung. Es kamen die Stadtverord neten Böttger (bürgerlich) und Pech in Vor schlag. Ersterer erhielt 9 und letzterer 8 Stim men. Dieses Resultat gab dem Stadtverord neten Brückner Veranlassung, zu erklären, daß cs das erste Mal sei, daß eine Fraktion beide Sitze für sich in Anspruch genommen habe. Dem- zusolge würden sie, die Sozialdemokraten, dem entsprechend ihps Tätigkeit eiustetteu. — Horient.ei», 27. August. Aus dem nahen Zschocke» stich cincm Motorradfahrer, als cr im Begriff war, »ach Ha»se zu fahre», ein Unglück -u. Während desFahrensöberquerte ein Füllen, welches vorder im Straßengraben gegrast hatte, plötzlich die Strohe, w dah der Fahrer mit seinen, schwere» Motorradc dem Tiere nuSwcichc» muhte. Das gelang ihm aber nicht, er wurde dabei vom Motorrade geschlendert und brach eine» Finger der rechten Hand. Das Motorrad ist stark be schädigt worden. Durch ein vor ihm herfabrendcS Motorrad ist scheinbar das Füllen erschrocken nnd sprunghaft davongeeilt, was dem verunglückten Führer -um Verhängnis geworden ist. — Tcharfenstein, 27. Angust. Oberhalb des Wehrteichcs wurde ein grüner Herrenhut und ein Spa-ierstock gefunden. Ler dort ca. 80 Meter steil nach der Zschopau zu abfallende Hang zeigt einemenschliche Spur nach dem Wasser, so dah a»-unehmeu ist, dah der Besitzer des Hutes dort in den Flnh gestürzt ist. Die Gendarmerie ist z. Zt. mit den Nachforschungen bcschästigt. einer Größe von etwa 10 Quadratmetern durch schlagen. Transmissionen, Dampfzuleitungs, rohre usw. wuroen ebenfalls zum Teil zerstört. — Franrenth, 27. Augnst. Ein 17jährigcs Mädchen von hier erlitt an ihrer Arbeitsstätte in einer Spinnerei in Rnppertsgrün einen bedauer lichen Unfall. Beim Putzen geriet das Mädchen in die Ringdrossel. Dabei wurden ihr vier Finger der rechten Hand vollständig zerquetscht, so das; die verletzten Finger im Werdauer Krankenhaus abgenommen werde» »nlhte. —Leipzig, 27. August. Auf dem Meßvlatze versammelten sich cima 9000 bis 10000 »reist aus wärtige Wehrwolfleute, deren zwei Züge sich zum Völkerschlachtdenkmal bewegten. Ein Teil der außersächsischen Teilnehmer trug Schanzzeug und Stahlhelm. Gemäß einer Verordnung des Ministeriums des Innern hatte die Polizei Ab legung dieser Sachen verlangt. Im großen und ganzen wurde der Anordnung Folge geleistet. Die beide» Züge verliefen in Ordnung, nur in einigen Fällen machte sich polizeiliches Eingreifen notwendig. Am Bayrischen Platz schlugen Zu schauer auf die Zugteilnehmer ein. Berittene Polizei griff ein und verhinderte weitere lleber- griffe. Am Johanuisplatz sotten Zuschauer auf die Zugteilnehmer eingeschlagen und dadurch polizeiliches Einschreiten veranlaßt haben. In beiden Fällen wird Anzeige erstattet. In einem dritten Falle entriß ein Zugteilnehmer einem Manne ein Abzeichen. — Dresden, 27. August. Der Arbeitgeberverband der sächsischen Miihlenindustrie, die Bäckerinnung zu Dresden, die Schliitcrbrotsabrik G. m. b. H., Dresden und der Verein dcr Brotfabriken von Dresden u. ttmg. haben von heute an die Brotprcise für 1. Sorte (vier Pfund) auf 70 Pfg. und für die 2. Sorte (vier Pfund) auf 62 Pfg. herabgesetzt. — Aussig, 27. August. I» dcr Nacht zum Don nerstag ging über Böhmen cine neue Wettcrlata- strophe nieder, die besonders im Budweiser Gebiet und in dcr Umgebung von Aussig groben Schaden anrichtcte. Schwere Wolkenbrüche bei Budweis vcr- wiistcicn weite Strecken. Die Budweiser Vorstädte wurden von der Moldau überschwemmt. Einige Dör fer der Umgegend sind von der Stadt abgeschnilten. Bei Aussig wurde die Strecke Bodenbach—Prag unter Wasser gesetzt, jo daü der Zugverkchr unterbrochen werde» muble. Amtlicher Teil ! Freibank l im Postgut. Sonnabend, den 29. August, vorm. von 8 Uhr an Pökelschweine* fleisch, Pfund 60 Pfg. v - Oberlungwitz, Ml 28. August 1925, l . « Der Gemeindlkat^
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