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Hohmstem-GnsithalK Tageblatt un-Lltzeiger Nr. 189 Sonnabend, den 15. August 1925 2. Beilage Wortes und starb auf der Stelle. Oder: -ei langt, so behauptet die Sowjet-Regierung wie gewöhnlich, daß die Eingeborenen tiefen Sinn für den Kommunismus haben. Daher wurden Lenins Werke in verschiedene kaukasische Spra chen übersetzt. Aber nur wenn ein Stammälte ster sich zum Kommunismus bekehrt, folgen die anderen Stammesgenossen seinem Beispiel. Nicht die Propaganda, sondern die alte patriarchalische Verfassung wirkt. Trotzdem ist die Sowjetregie rung eifrig bestrebt, die Bevölkerung auch in rein kommunistischem Sinn aufzuklären. Es werden Schulen, Theater, Lesesäle für die Einge borenen eingerichtet. Gleichzeitig wird durch Schaffung neuer Eisenbahnlinien, Industriean lagen und Bewässerungskanäle die Industriali sierung des Kaukasus angebahnt. Die Naturschätze des Landes, zu denen in erster Linie Erdöl, Manganerz und Baumwolle gehören, sind aber noch lange nicht in vollem Matze erschlossen, und so sieht der Kaukasus einer großen Zukunft entgegen. besteht aus 150 Stämmen, von denen jeder seine eigene Sprache hat. Vor der Revolution waren die kaukasischen Räuberbanden berühmt. Da die Politik des Zarenreiches darin bestand, das gute Land der Eingeborenen mit Beschlag zu belegen, und sie in öde Felsgegenden zu verdrängen, blieb ihnen in vielen Fällen nichts anderes übrig, als Raubzüge zu unternehmen, um sich schadlos zu halten. Der große kaukasische Räuber Selim Kham wird noch immer in allen Volksschichten des Kaukasus als Nationalheld gefeiert. Noch kurz vor dem Kriege veranstaltete er mit einer Bande von hundert MannUeberfälle auf Städte. Einst wurde er durch einen Aufruf in allen Zei tungen von einem Kosakenhauptmann aufge fordert, sich zu einem ehrlichen Kampf mit 50 Mann gegen 50 Mann zu stellen. Der Räuber nahm die Forderung an und gab bekannt, daß er den Hauptmann vor dem Schatzamt der Stadt Kislar erwarte. Zur rechten Zeit fand sich der Hauptmann mit 50 Mann an der verabredeten Stelle ein. Der Räuber erschien mit der gleichen Anzahl bewaffneter Banditen und blieb nach einem erbitterten Kampfe Sieger, woraus er das Schatzamt ausplünderte und mit reicher Beute in das Gebirge entfloh. Nach jahrelangen Kämpfen, bei denen Selim Khan auch stets Sie ger war, da die Bevölkerung ihn unterstützte, geriet er zuletzt doch in eine Falle. Mehrere Tage hielt er sich zwar noch in einem Felsver- steck, aber es war umsonst. Als seine Stellung endlich im Sturm genommen war, fand man Selim Khan, von unzähligen Kugeln durchbohrt, tot am Boden. Als der Weltkrieg ausbrach, wurde den Räu berstämmen unter der Hand eine Amnestie an geboten, falls sie sich für den Krieg mobilisieren ließen. Das war den Räubern recht, und sie bil deten die sogenannte „wilde kaukasische Divi sion", die sich durch verwegenen Mut und Todes- trotz auszeichnete. Nach dem Kriege und wäh rend der Revolution organisierten die heimge kehrten Reste der „wilden Division" regelrechte Etreifzüge durch das Laud, wobei ihnen ihre militärischen Erfahrungen aus dem Kriege zu gute kamen. So wurde von ihnen eine große Stadt planmäßig und nach richtigem Kriegs rezept ausgepliindert, wobei sie über 200 Last autos mit Möbeln, Klavieren und Hausgerät voll beluden und die Beute dann im Gebirge in Sicherheit brachten. Nach Beendigung des Bür gerkrieges geriet auch der Kaukasus unter bol- chewistische Herrschaft. Das Land wurde in eine Reihe von Sowjet-Republiken aufgetcilt, wobei die Interessen der einzelnen Nationalitäten be rücksichtigt werde». Mit dem Rüuberwcsen ver stand die Sowjet-Regierung bald Schluß zu machen. Das Land wurde unter die Eingebore nen verteilt, wobei ihnen eine Selbstverwaltung gewährt wurde, womit die Beweggründe zum Räubertum beseitigt wurden. Außerdem gab die Negierung bekannt, daß jeder auf frischer Tat ergriffene Räuber ohne weiteres erschossen wer den würde, und handelte danach. Was den Kommunismus im Kaukasus anbe- allen Nationen, sogar vor Amerika rangiert. Sportsmünner von Rang und Namen haben wieder einmal ihr bestes Können gezeigt. Reeg- Neu-Jsenburg siegte im Stabhochsprung, Schül ler im 200-Meterlauf, Schmidts im 100-Meter- lauf, Dr. Peltzer-Stettin im 1500-Meterlauf und viele andere verließen mit Siegerreiserss ge schmückt den Kampfplatz. Berlin holte sich in den Kämpfen nicht weniger als elf Meisterschaften Erst mit vier folgt Süddeutschland, mit je zwei der Westen und Bältenverband und mit einer Meisterschaft der Norden. Dabei hatte man ge rechnet, daß Berlin bestenfalls zwei Titel bergen, daß Westdeutschland den Löwenanteil erobern und allenfalls Süddeutschland den zweiten Platz besetzen würde. Die Hauptstadt spielte das Aschenbrödel und prunkt jetzt mit überlegenem Erfolge. Der Automobil- und Motorrad sport kennzeichnete sich in dieser Woche durch außergewöhnliche Ruhe. In Karlsruhe fand das Wildpark-Motorradrennen statt. Von den etwa 120 Meldungen wurden rund 100 erfüllt. Bei dem ohne Unterbrechung niedergehenden Regen am Anfang der Woche, waren es fast übermensch liche Leistungen, welche die Teilnehmer in den acht ausgesahrenen Rennen zeigten. Die beste Zeit des Tages fuhr Pätzold-Köln auf Jmperia in Klasse 6 bis 750 ccm. mit 15 Minuten 9 Sek., der auch später in der Veiwagenklasse mit 51 Minuten 18 Sekunden Sieger blieb. — In Bres lau wurde der Große Preis der Nationen in fünf Läusen ausgetragcn. Der Holländer Her- kuleyns erwies sich als der weitaus beste Mann im Felde. Er erreichte im Eesamtklassement den ersten Platz. Viel Beachtenswertes bot in dieser Woche der Wassersport. Die durch den deutschen Schwimmverband ausgetragenen deutschen Mei sterschaften in Bremen haben ihren Abschluß ge funden. Besondere Bedeutung ist der erhöhten Betätigung im Freistil beizumessen. Hier gelang es dem deutschen Meister Heinrich, die kurze und mittlere Meisterschaft, erstere zum fünften Male, zu erringen. In den^taffclwettkämpfcn hat sich die Lage zum Vorjahre erheblich geändert. Der lange Zeit im Hintergrund gebliebene Magde burger Echwimmklub 1898 zeigte sich über raschend in frischer Form. Es gelang ihm, sei nem alten Gegner Hellas-Magdeburg zwei der härtest umkämpften Staffeln abzunehmen. Am besten schnitt „Poseidon"-Leipzig durch Hein-' rich ab. Im Nordhafen Hannover wurde die 11. deutsche Meisterschaftsregatta aus- getragen. In den Entschcidungskämpfen ver mochte keiner der Vereine mehr als einen Sieg zu erringen, keine Stadt kann sich rühmen, mehr der Geliebten einige herzliche Worte der Be grüßung gewechselt hatte. „Lea läßt Sie herzlich grüßen und bedauert aufrichtig, Sie nicht selbst empfangen zu können. IHv Gesundheitszustand erlaubt cs ihr leider noch nicht, das Haus zu verlassen. „Ihr Gesundheitszustand? — Ja, ist sie denn krank?" „Leider. — Ihr Zustand war sogar sehr be denklich. Jetzt befindet sie sich aber erfreulicher weise auf dem Wege der Besserung. Doch lassen Sie uns erst aus dem Gewühl des Bahnhofs kommen, dann will ich Ihnen alles erzählen." Als sie dann durch die stillere Karolastraße gingen, begann Frau Dr. Riedinger ihre Mittei lungen: „Schon als wir von unserm ereignisvollen Kösseine-Ausflug nach Alexandersbad zurück kehrten, fühlte sich meine Freundin nicht wohl, und ihr Zustand machte mir wirklich Sorge. Die Betäubung durch den Blitzschlag, Erkältung und nicht zum geringsten die ungeheure Erschütterung infolge der unerwarteten Begegnung mit Ihnen mögen zusammengewirkt haben, um einen körper lichen Zusammenbruch herbeizuführen. Ich riet ihr dringend, noch einige Tage in Alexandersbad zu bleiben und sich in die Behandlung des Bade arztes zu begeben. Sie wies diesen Vorschlag zurück und bestand auf sofortige Heimreise. Ich konnte mir denken, was sie nach Hause trieb uno begleitete sie nach Markt Nedewitz zum Bahn höfe. Als wir uns dort verabschiedeten, fieberte sie stark, und meine Gedanken haben sie auf ihrer ganzen Heimreise mit größter Besorgnis ver folgt. Ich schrieb ihr von Nürnberg aus einen Brief und mehrere Postkarten, bekam aber keine I'Zw «Askins t einer Gerichtsverhandlung rief der Vorsitzende emen Zeugen namens Carapat auf. Da ertönt eine ruhige Stimme aus dem Publikum „Cara pat kann nicht kommen!" — „Weshalb nicht?" fragte der Vorsitzende. — „Ich habe ihn gestern erschlagen," lautete die Antwort, als ob es sich um die einfachste Sache von der Welt gehandelt hatte.... , Die einheimische Bevölkerung des Kaukasus Antwort. Das machte mich äußerst unruhig, und vor einigen Tagen litt es mich nicht mehr länger daheim; ich setzte mich in den Zug und fuhr, selbstverständlich mit hoher Genehmigung meines Herrn Gemahls, hierher nach Chemnitz. Als ich das Reißmannsche, oder vielmehr Rauschenbach- sche Haus betrat, erfuhr ich sofort, daß meine Besorgnis nicht unbegründet gewesen war. Mir wurde mitgeteilt, daß Frau Reißmann schwer erkrankt sei. Das Dienstpersonal wollte mir auch den Zutritt zu ihrem Krankenzimmer verwehren unter dem Vorgeben, daß der Arzt jeden Besuch verboten habe. Ich komme nicht zu Besuch, sondern habe die Absicht, meine Freundin zu pflegen, erwiderte ich und begab mich ohne weiteres zu ihr. Es ist mir unmöglich, Ihnen zu beschreiben, wie freudig unsere Lea von meinem unerwarte ten Kommen berührt war. Ich mußte mich an ihr Bett setzen, und sie hat stundenlang meine Hand nicht freigelassen. Ihr Zustand war nicht mehr so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Sie erklärte selbst, daß es mit ihr während der letzten Tage bedeutend bes ser geworden sei. Allerdings befand sie sich in großer Unruhe, denn sie befürchtete, jedenfalls nicht mit Unrecht, daß von ihrem Mann die Zeit ihres Krankseins ausgenutzt wurde, unv seine Stellung im Kampfe mit ihr zu befestigens Vor allem bereitete es ihr großen Kummer, daß es ihr nicht möglich sei, Ihnen ein Lebenszeichen zu geben, und sie beauftragte mich, dies zu tun.^ Während unseres Gespräches erschien plötz^ lich ein Dienstmädchen und teilte mir mit, daß Herr Reißmann mich in seinem Zimmer zu sprechen wünsche. Zunächst schwankte ich. ob ich dieser Aufforderung Folge leisten sollte, doch Lea Aus dem Orient ' Die Naturschönheiten des Kaukasus sind von einer überwältigenden Pracht. Dieses Land müßte eigentlich ein Touristenland gleich der Schweiz oder Norwegen sein, wenn die Verkehrs verhältnisse sich einigermaßen in europäischem Sinne entwickeln würden. Um Tiflis, die Hauptstadt Georgiens, von Rußland zu erreichen, muß man den berühmten „Wojenno-Grunsinski-Paß" benutzen. Dieser Paß windet sich durch großartige Schluchten, vor- lei an wilden Wasserfällen, die schon von dem großen russischen Dichter Lermontow besungen worden sind und ihm als Schauplatz seines im Bnronschen Sinne romantischen Poems „Der Dämon" dienten. Der Paß geht auch an der Ruine des sagenhaften Schlosses der mittelalter lichen georginischen Königin Tamara vorbei. ! Tiflis ist eine Stadt mit stark orientalischem Gepräge und erinnert durch ihre Farbenpracht Konstantinopel. Vor der Revolution bestand die höchste Aristokratie aus reichen Armeniern, die das halbe Jahr im Ausland, hauptsächlich in Paris verbrachten und in Tiflis den echten Pari ser Schick einführten. Jetzt steht die Stadt unter sowjetistischer Verwaltung, aber die Sitten der breiteren Vevölkerungsschichten sind im wesent lichen dieselben geblieben. Die Gastfreundsthaft ist, wie überall im Orient, sehr groß. Die höchste Liebenswürdigkeit besteht darin, einen East in die prunkvollen Vadehüuser einzuladen, wo den ganzen Tag ge schmaust wird. In den Pausen zwischen dem Sssen wird der Gast gebadet und mit Salben abgerieben. Wers erlebt, glaubt, in ein Mär chen aus „Tausend und eine Nacht" versetzt wor ben zu sein. Die Eingeborenen sind nach wie vor große Messerhelden. Der Dolch ist noch immer der höchste Stolz des Georgiers. Vor kurzem er eignete sich in Tiflis folgender Vorfall: Ein .Georgier zeigte einem Freunde einen neu er worbenen Dolch und rühmte seine Schärfe. Als der Freund seinen Lobsprüchen nicht genügend Glauben schenken wollte, erstach er ihn auf der Stelle, um dadurch die glänzenden Eigenschaften des Dolches zu beweisen ... Die Sowjet-Zeitungen empören sich gern über die „barbarischen Sitten" in Tiflis. Manch- siual ist es wirklich toll. So wettete kürzlich ein angesehener Tifliser Bürger, daß er ein ganzes Schaf während einer Mahlzeit verzehren könne. Er hat auch die Wette gewonnen, platzte aber nach der Mahlzeit im buchstäblichen Sinne des Lsbensbilanzen Ein Kausmannsroman Von Julius Eduard Müller 28s (Nachdruck verotcn). Hans Hoffmann ließ den Brief auf den Schreibtisch fallen und wischte sich unwillkürlich die Finger ab. Stand das in Wirklichkeit da, was er eben gelesen hatte? Hatten wirklich so viel Niederträchtigkeit und Gemeinheit in einem einzigen Menschen Platz, wie sie dieses Schreiben verriet? „Arme Lea!" flüsterte er vor sich hin, „an cinen solchen Lumpen mußt Du mit Deinem gu- tcn Herzen und Deiner reinen Gesinnung ge- sesselt sein?" Der Inhalt des Briefes beschäftigte Hans Hoffmann während des ganzen Tages. Sollte er ihn beantworten? Dann konnte cs nur in dem Sinne geschehen, daß er dem Schreiber desselben die ganze Verachtung, die er für ihn empfand, in das Gesicht schleuderte. Oder war cs die beste Antwort, wenn er gar nicht auf das Schreiben re agierte? Sollte er den Brief an Lea schicken als einen neuen Beweis der schurkischen Gesinnung dessen, den die Welt ihren Gatten nannte? So schwankte er zwischen Grübeln, Fassen von Entschlüssen und Verwerfen derselben hin und her; auch am Abend noch, als er allein in seiner Iunggesellenwohnung saß. Erst am andern Mor gen war ein endgültiger Entschluß gefaßt: Das Schreiben verschwand in einem Schubfach des Schreibtisches; beantwortet sollte dasselbe vor läufig nicht werden. Aber es war merkwürdig, von dem Augenblick an, wo er diesen Brief empfangen hatte, war an Hie Stelle seiger Sehnsucht und seiner Hoffnung eine quälende Unruhe, eine dumpfe Befürchtung drohenden Unheils getreten. Warum ließ Lea nichts von sich hören? Warum gab sie ihm nicht wenigstens ein Zeichen des Scingcdcnkcns? Mehrmals nahm cr sich vor, an sie zu schrei ben, ja er kam sogar in Versuchung, nochmals Urlaub zu nehmen und nach Chemnitz zu reisen, um sich davon zu überzeugen, daß seine Besürch- tungcn unbegründet seien. Nachdem ihm wieder einige Tage in wechseln der Qual dahingegangen waren, traf endlich ein Telegramm für ihn ein. Mit zitternden Händen öffnete er cs und las folgendes: Sofort kommen. Anwesenheit dringend er forderlich. Chemnitz Hotel Stadt Gotha Frau Riedinger. Hans Hoffmann erbleichte beim Ueberflie- gen dieser wenigen Worte. Sie bestätigten ihm, daß seine drückenden Befürchtungen nicht unbe rechtigt waren. Da war irgend ein Unheil im Gange. Aber welcher Art mochte es sein? Warum weilte Frau Dr. Riedinger in Chcmn'tz, und warum hatte sie das Telegramm aufgege ben und nicht Lea selbst? Schon nach kaum einer Stunde hatte Hans Hoffmann den dringend erbetenen Urlaub er halten. Der nächste Zug führte ihn südwärts. Von Stockholm aus teilte er Frau Dr. Rie dinger telegraphisch die Zeit seiner voraussicht lichen Ankunft in Chemnitz mit. Am andern Abend traf er dort auf dem Hauptbahnhof ein, wo ihn Frau Dr. Riedinger bereits erwartete. „Wo ist Lea, und wie geht es ihr?" fragte Hans Hoffmann, nachdem er mit der Freundin Alt-MWW Von u « 1 c r e m Svort-Mitarbeiter Der Pferdesport brachte in dieser Woche auf der Jdealsbahn in Karlshorst für de» Hin dernissport das „Große Berliner Jagdrennen". Das außergewöhnliche Turfereignis, dazu das hochsommerliche Wetter, hatte ungeheure Zu schauermassen nach Karlshorst gelockt. So her vorragend der Besuch war, so hervorragend waren auch die turflichcn Leistungen, so daß man diesem großen Tage in sportlicher Beziehung das beste Zeugnis ausstellen kann. Die Internatio nalität war diesmal gewahrt, da von den 12 Be werbern nicht weniger als fünf aus Frankreich stammten. Fehlerlos setzten alle 12 Teilnehmer über sämtliche Hindernisse der 5000-Meter-Neise hinweg, was cinen prachtvollen Anblick ge währte. Das Rennen wurde in der kurzen Zeit von 6:16,1 gelaufen. „Rotdorn", welcher sich in diesem Jahre bereits die „Germania" geholt hat, errang den sicheren Sieg. Im Versuchs-Jagdren nen zeigte „Rheinsage" sein bestes Können und trug die Siegeslorbeeren nach Hause. — Auch die Augustveranstaltung des Kölner Reniivercins brachte Erfolge in jeder Richtung. Im Rheini schen Zuchtrenncn für Zweijährige über 1000 Meter erlitt der Weinberger „Aurelius", den man für den besten des Jahrgangs gehalten hatte, eine Niederlage. „Orlandus" legte die 1000 Meter in der kurzen Zeit von 1,1 Sekunden zurück. Im Preis vom Rhein über 1600 Meter machte „Hampelmann" mit Erfolg das Nennen. Das Hauptinteresse konzentrierte sich in dieser Woche auf die deutschen Leichtathletik- Meisterschaften im Berliner Stadion. Trotz der großartigen Veranstaltung ließ die Be sucherzahl zu wünschen übrig, wenn auch 10 000 Zuschauer die Tribünen fast zur Hälfte gefüllt hatten. Die Veranstaltungen haben gezeigt, daß Deutschland in zwei Meisterschaften vor