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unüAnfeigkr Hohensteln-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Freitag, den 1v. Juli 1S2S Zankfach I 75. Fakrg Ak M«« wird gegenüber sage, wenigstens dein Auswärtigen Ausschuß vor Pressevertretern — wie oben erwähnt losten. 2W zu väffev noch auch Die Kaiser Wilhelms des Ersten auf ncm bisherigen Plast in der Mitte Wandelhalle des Reichstages bleiben soll. rerseits werde Spanien und Frankreich sich reit erklären, die Unabhängigkeit Rifgebictes anzucr kennen unter der dingung, daß Abd el Krim die Suprematie die Negierung allmählich gezwungen sehen, auch mit den außerhalb des Kabinetts Luther stehen den Parteien zu verhandeln, um die Verabschie dung der Zollvorlagen zu sichern. Nicht einmal die Regierungsparteien konnten sich vollständig bc- des Be- des Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts und deS StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. wasfnet. Die Räumung von Taza weiter fortgesetzt. Der „Eorriere della Sera" meldet dazu aus Tanger: Die Franzosen haben Ouezzan und Zaidor geräumt. einig steht, kreise Kraft griff auf das Zentrum der französischen Stel lungen in Richtung auf Fez und Taza unter nommen haben in Stärke von etwa 10 OVO Mann. Ein großer Teil dieser Truppenmacht übt einen starken Druck auf die französischen Stellungen aus. Die Absicht des Feindes scheint eine neue und intensive Offensive in Richtung auf Fez zu sein. Man versucht, Fez auf dem kür zesten Wege zu erreichen. Ein weiterer amtlicher Bericht besagt: Die Risleute haben gegen die Uerg ha-Front 10 000 Mann aufgeboten, die vor allein die treu gebliebenen Stämme in dieser Gegend zum Ab fall bestimmen sollen. Der Bezirk von Taza ist dabei weiter bedroht. Die Bevölkerung ist un ruhig und wird teilweise von den Franzosen enr- r Besitz- Rechts- ltritt der »reis der vierzig st hatte. Grund ach dein so wird Zeräuße- ach die l einzel- sich aber »wachses noch Zu- ndstiicks- : als 5 r in be- m 50 v. smittel- bssteuer Mage). Hssteuer > Sächsi« meinden aben. Sultans anerkennt. Abd el Krim soll als Man datar des Sultans die Herrschaft über das Rik gebiet führen. Mobilmachung durch den Sultan von Marokko, die vor einigen Tagen proklamiert worden i't, hat in ganz Marokko begonnen. werden, zumal das Zentrum darauf be- daß alle Vertreter aller Bevölkerungs gehört werden, ehe die Zollvorlage in treten soll. Die Zentrumsfraktion hat sei- der org- rail. Alt- men rlze. Ein Friedensangebot an Abd el Krim Wie das „Berliner Tageblatt" aus Madrid mitteilt, wurde das Protokoll über eine gemein same spanisch-französische Aktion im Marokkoge biet unterzeichnet. Der französische Abgesandte M alvy erreichte ein vollständiges llcbcrein- kommcn mit der spanischen Regierung. Es wurde darin sestgelcgt, daß Abd el Krim ein Frie de nsangcbot gemacht werden solle. Ande- »rlchUnc Ndm Werktag u-qmltt.g«. — Fernsprecher Nr. >l. — Postscheckkonto Leipzig iS 4«4. — «emelndeglrokonto.14. — Bank konto Darmstädter Bank Zweignledcrkaffung Hohenilein Ernstthal — Unverlangt eingesandt- Manuskripte «erde» nicht zurllikge- Ichickt Einsendungen ohne Namendnennung finden keine Ausnahme die Absendung der Antwortnote an Briand vcr sche Minister Vandervelde !osten, Akk. kn tnkgiro- I 19 und I isländi- I Anträge I arkaffen I Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. Bet «lagen, »ontunen, ive-gleichen u>w. wird »er Bruttodetrag in Rechnung gestellt. Im Falle höherer Sewall — »reg oder sonstiger Irgend welcher ktorn«, de« »-triebe« der Zeitung, dn Lieferanten oder der B-sördernngtemrichtungen — hat der Be- ziehe» «einen »Nipruch aus Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« »«ugöprei.r«. Außenminister Vandcrvclde, daß Ruhrgebiet und diejenigen deutschen biete, die nach dem 1. Januar 1923 besetzt den seien, an einem Zeitpunkt geräumt BcsugSvrciS halbmonatlich 80 Goldpfcnnige einschlicblich Traacrlobn. thaus mer 2 s- Ein neues Strafverfahren gegen Richter Gegen den Berliner Polizeipräsidenten a. D. Richter ist von der Staatsanwaltschaft das vor 4 Wochen eingestellte Ermittlungs verfahren wegen Verdachts der passiven Be stechung wieder ausgenommen worden. Richter wird auch in Beziehungen zu dem unerklärlichen Verschwinden aller Straf anzeigen gebracht, die seit zwei Jahren fort laufend beim Polizeipräsidium gegen die Var mats eingegangen sind, ohne daß diesen auch nur ein einziges Mal Folge gegeben wurde. Ein Konflikt zwischen Prag und dem Vatikan Der „Osservatore Romano" veröffentlicht olgende Mitteilung: Da es Tatsache ist, daß an- üßlich des Festes von Johann Huß, das Prag am 6. Juli mit besonderen Feierlichkeiten in Szene gesetzt hat, der Präsident der Republik den Ehrcnvorsitz und der Ministerpräsident die Leitung ehrenhalber übernommen hat, gab der Heilige Stuhl dem Prager Nuntius Mar- magglofs den Auftrag, entschieden Ver- Gettemlanzelge? für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Nüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf. Generalstreik in Frankreich? Der Rotterdamer „Courant" meldet aus Paris: Vierunddreißig französische Gewerk schaften haben sich am Dienstag prinzipiell f ü r den Generalstreik ausgesprochen als letz tes Abwehrmittel gegen den Marokkofeld zug und die Finanzreform Caillaux. Der Sultan verläßt Fez Der E u l t a n v o n M a r o k k o hat sich von Fez nach Rabat begeben. ke an 87 Marokkanisches Nene Offensive auf Fe» Nus dem gestrigen amtlichen Bericht über die Lagein Marokko geht deutlich hervor, daß die Riskabylen einen neuen heftigen A n- ihrerseits einen Ausschuß gebildet, dem auch die Eewerkschastskreise angehörcn und dessen Auf gabe es ist, die Haltung der Zentrnmsfraktion zu bestimmen. Reichskanzler Dr. Luther versucht jetzt sowohl auf die Rechtsparteien als auch auf die Demokraten einzuwirken, um ein Kom promiß vorzubereiten, das dann in« Früh herbst zur Verabschiedung gelangen könnte. Wenn diese Aktion des Kanzlers zum Erfolg führt, würde die Negierung darauf verzichten müssen, die Zollvorlage schon vor den Reichs tagsferien unter Dach und Fach zu bringen. Die Büsten im Reichstag Der Nusschmllckungsausschuß des Reichstages hielt gestern eine Beratung ab über die Aufstel lung einer Büste des verstorbenen Reichspräsi denten Ebert im Reichstage. Die Marmor standbilder Moltkes und Bismarcks sind bereits von den bisherigen Standorten nach dem Trep penhaus gebracht worden. Die Mehrheit des Ausschusses stellte sich ohne eine formelle Ab stimmung auf den Standpunkt, daß diese beiden Büsten wieder auf ihre bisherigen Plätze zu rück g e b r o. ch t werden sollen und daß für eine Büste Eberts ein anderer Platz im Reichstage zu wühlen ist. Der Sitzung wohnte der Sachverständige Prof. Lederer bei, der sich gegen die jetzt probeweise aufgestellte Büste von Georg Kolbe aussprach. In der näch sten Sitzung, die über achte Tage stattfindet, wird ein schriftliches Gutachten Prof. Lederers vorliegen. Es ist damit zu rechnen, daß eine neue Büste Eberts beschafft wird, die an eine andere Stelle im Reichstag ausgestellt werden soll. Gleichzeitig sprach sich die Mehrheit des Ausschusses dahin aus, daß das Standbild ZWWk VMM MtMMll Aus der Deutschen Volkspartei Am 8. Juli fand in Chemnitz eine Sitzung des Industrie-Ausschusses der Deutschen Volkspartei statt, bei der Vertreter der Industrie aus dem ganzen Wahlkreis zugegen waren. Das Hauptreferat hatte Herr Reichstagsabgcordneter Dr. Pfef fer-Erfurt, der i» überaus fesselnder und sach licher Weise über die Auswirkungen unserer Außenpolitik, über Zoll- und Steuerfragen, so wie Handelsverträge sprach. Diese Fragen be wegen ja unser Wirtschaftsleben in hohem Maße, um so interessanter waren diese Mittel langen aus berufenem Munde. Im Anschluß an den politischen Teil der Sitzung fand eine organisatorische Aussprache statt, in deren Verlauf einstimmig ein ständiger großer Industrie-Ausschuß des ganzen Wahlkreises beschlossen wurde. Es ist als drin gcnd notwendig erkannt worden, daß gerade für große Belange der Industrie eine Einarbeitung in die politischen Notwendigkeiten und in dar tiefere Verständnis für politische Ziele erfolgen muß. Auch die unmittelbare Aussprache mit den Mitgliedern unserer gesetzgebenden Körperschaft den Rcichstag'sabgcodnetcn, kann von außer LQ I ^r Prcio dkr klinvalliucn Slmrlücmclle vctrnat 15,1 LOO I dcr NcklMnczetlc 45 «Svliwsenntnr. Für dc» Nachweis I I wridrii 18 Goldvkcnmgc l>crcchurt. I den sollen, der vor dem in Londe' festgesetzten — - k-careick Datum liege, d. h. also v o r d c m 1 k. A u g u st. Negierung j.cgrcich Hinsichtlich der Räumung von D n i s b u r g, * Ueber die gestrigen Beschlüsse in Berlin Düsseldorf und Esse» crklärte Vander- wird uns geschrieben: vclde, daß die Besetzung dieser drei Städte keine Berlin, 9. Juli frauzösisth-bel^ Die „ Beschlüsse des Auswärtigen .erte Angelegenheit sei. D'e Slaumung e^ Ältestenrates des Reichs- dere also auch -ineinterallnerte Vereinbarung stellen einen Sieg der Negierung ausführlichen Gedankenaustausch. Angrisse der Linksopposition dar. Es Weitere Erklärungen über d.e Raumungssraoe ! bekanntlich die Herbeiführung einer sosor- lrhntc Ba «der vclde ab. tigen großen politischen Aussprache im Reichs- * tag, die Hauptwaffe der Leute, die auf eine In den Berliner Regierungskrcisen hat cs — Uneinigkeit innerhalb der Regierungsparteien wie unser Berliner Vertreter hört — große Be -1 spekulierten. Die entschiedenen Erklärungen unruhigung hervorgerufen, daß der belgi-Ides Reichskanzlers Dr. Luther und seine Zu- Aeußerung gemacht hat, daß die N a u m u n g der trauliche Mitteilungen zu machen, haben den be- drei Städte Duisburg, Düsseldorf und kannten Beschluß des Auswärtigen Ausschusses Ruhrort eine Angelegenheit der in ter- bewirkt, den sozialdemokratischen An alliierten Mächte sei und der Termin der trag auf sofortigen Eintritt in eine politische Zurückziehung der Truppen aus diesen: Gebiet Aussprache abzu lehnen. von einer Verständigung unter allen Alliierten Ebenso ist es als ein Erfolg der Regierung nbhängt. Diese Worte des belgischen Ministers Zu bewerten, daß der A c l t e st e n r a t des werden dahingehend ausgelegt, daß zwar das Reichstages die nach der Absendung der Note Ruhrgebiet bis zum 16. August geräumt werden doch stattfindende große Aussprache i» den Ar- soll, daß aber die S a n k t i o n s st ä d t e bis zu beitsplan einkalkuliert und die S i tz u n g s- den entsprechendeen Vereinbarungen der alliier- d a u e r bis Ende Juli erweitert hat. Da ten Regierungen noch weiterhin besetzt mit ist auch der Grundsatz der Regierung, alle bleiben sollen. Die Reichsrcgierung steht selbst-schwebenden Vorlagen vor de», Eintritt in die verständlich auf dem Standpunkt, daß die Auf- Sommerserien zu erledigen, ausrechtcrhalten fassung Vanderveldes den Londoner Ver- worden. einbarungen schroff widerspricht So sind die beiden heutigen Äusschußsitzungen und daß Deutschland das Recht dazu hat, bis Reichstag ein Zeichen erfreulicher Ennnütig- zum 16. August die Räumung dieser der Regierungsparteien gegenüber den An- Städte zu verlangen. Man wird nun- griffen der Opposition. mehr deutscherseits Veranlassung nehmen, sofort bei den Besatzungsmächten v o r st e I l i g zu wer- Kabinctisbcratungen über die Außenpolitik den und schon jetzt die Forderung auszu- untcrbrochcir sprechung, daß Duisbug, Düsseldorf und Ut»aen« Drat> tme > sanco Ruhrort unter keinen Umstünden Berlin, 10. Juli länger als das Ruhrgebiet be- unterrichteter Seit- erfahren wir, daß l e lN bl-rben. Es wäre gänzlich verfehl^ ^läufig noch ganz unbekannten Gründen wenn d,e alliierten Regierungen-.neu Vorwand Beratungen des Reichskabinetts über die uchen sollten ,d,e Räumung des Sanl^ Antwort auf die französische Sicherheits- tes hmaus^ denn dadurch wurde d-e durch! .e „..^brochen worden sind. Da Neichs- punkliche Räumung des Ruhrrev.ers zu «war- , Schiele und Reichskanzler Dr. ende Entspannung n ich t e n < re le Neichshaupt- sondern nur neue B e u nruh . g u n g und Per- verlassen werden, werden die Erörterungen w.rrung entstellen. Aus der Umgebung desst ^r nächsten Woche wieder ausgenommen. Reichskanzlers Dr. Luther erfahren nur dasi^ ' ^er Ueberreichung der deutschen Ant- wcgen der Nuhrraumung noch ebenfalls mit einer erheblichen und Pans verhandelt wird, und daß der deutsche § rzögernng gerechnet werden. Die Mel- Botschafter in -staris noch nn Laufe dcs. Don- Mchrjchtenbüros, daß das Reichskabi- nerstags Anweisung erhalten h««. wegen der! ^ ,^her mit den vom Au-wärN- Raumung der Städte Duisburg, Düsseldorf und Amt ausgcarbeiteten Entwürfen der deut- Nuhrort bei der französischen Regierung Erkundi- Antwortnote beschäftigt habe, wird von den gungen einzuziehen. parlamentarischen Kreisen als ein Manöver be- Nach deutscher Auffassung ist die Besetzung von , » Duisburg, Düsseldorf und Ruhrort nicht auf " einen Beschluß der Alliierten erfolgt Das Zollkompromiß gefährdet? sondern sie wurde seinerzeit von dem damaligen , französischen Ministerpräsidenten Briand DrMmciduua, plötzlich angeordnet. Man glaubt in Berlin an- Berlin, 10. ^uii nehmen zu können, daß die englische Regierung Wie wir hören, haben sich die Aussichten für damals mit dem Vorgehen Frankreichs absolut eine sofortige Verabschiedung der Zoll- nicht einverstanden war und daß auch nachträglich vorlagen plötzlich ernsthaft verschlechtert, Da hierüber keinerlei Abmachungen unter den all!- der Reichstag auf keinen Fall länger als bis irrten Regierungen getroffen worden sind. Man IAnfang August zusammenbleiben will, wird sich - glaubt in Berlin keineswegs, daß Frankreich und Belgien gegen die Jntensionen Englands und Italiens handeln würden, wenn sie die in Lon- Idon versprochene Räumung des Sanktionsgebie- tes pünktlich durchführen. Außerdem muß man deutscherseits daran erinnern, daß von der Berlin, 9. Juli Reichsregierung die Rechtsgrundlage der Be- Jn einer Unterredung mit französischen Ve- '^"9 d-s Sanktionsgebietes seinerzeit cner- richterstattern erklärte, laut „V. Z.", der belgische f' "1 best"' ^ .st. Der Versuch, Dms- ' ' bürg, Düsseldorf und Ruhrort noch langer besetzt Nx. ä» halten, würde also zu den denkbar peinlichsten ' Erörterungen führen und die Lage von neuem „".^ verschärfen müssen. Währung einzulegen und sofort Prag verlassen.