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Handels und Mclschasis Anzeiger Rr. 3 Beilage rum Hohenstein-Emstlhaler Tageblatt unb Anreiger 1925 SUE Spar- N»L Hobe Verzinsung nach I Kontoführung auf Gebührenfreier Scheckeinzug und Gutschrift > Scheck- u. Wechseldiskontierung, I Annahme von Anträgen ans die öffentl. Lebens» gegenseitiger Verembarung I Feingoldgrundlage nach 3 Werktagen unter Garantie d. Kasse I Wechsel-Einzug I Versicherungsanstalt — Billigste Prämie. Vermittelung von Dcvisenbeschaffnug m«d -Verkauf für alle ausländischen Währungen — Führung laufender fremder Währungskonten sowie Erledigung aller sonstigen in das Bankfach Neichsbauk-Giro einschlagenden Geschäfte. Leipzig 268 IS Fernsprecher Nrn. 68 n. 82. Postscheck-Konten: Dresden 3274k; Esset die besten und billigsten Möbel aller Art. «MW»»»»— Der Geld- und Kapitalmarkt Die Klage über die Schmierigkeiten langfristige Kapitalien zu bekom- ,n e n, werden von allen Seiten immer stärker. Auf den ersten Blick müßten sie übertrieben er scheinen, denn es ist z. B. gestiegen bei 35 deutschen Kreditbanken die Summe der Einlagen von 1157 Millionen Mark am 1. Januar 1921 auf 4979 Millionen Mark am 30. April 1925; ausgeliehen waren von diesem Betrage unge fähr 2750 Millionen Mark. Bei den Sparkassen har sich von November 1924 bis Ende März 1925 der Bestand an Einlagen und Eirogeldern ver mehrt von 561 Millionen auf 1166 Millionen Mark. Der Gesamtumlauf an Noten und Münz- gcld hat sich ebenfalls gesteigert, und zwar von ungefähr 2,5 Milliarden Mark im Frühjahr 1921 auf über 4,5 Milliarden Mark jetzt. Dazu komme» noch die Auslandskredite, die insgesamt auf 3 bis 3,5 Milliarden Mark geschätzt werden. Diese Ziffern verlieren jedoch bei näherer Untersuchung viel. So z. B. betragen die Ein lagen bei den Banken im Vergleich zu den Frie denszeiten von 9,6 Milliarden Mark und unter Berücksichtigung des gesunkenen Geldwertes jetzt nur noch ein Drittel des Vorkriegsbestandes. In ihnen sind größere Betrüge öffentlicher Gelder enthalten, die vielfach unter dem stärksten Druck aus den einzelnen Unternehmen heraus geholt worden sind. Zur Beurteilung des Wertes, der Auslandskredite ist wesentlich der Umstand,! daß die meisten von ihnen (man schätzt zwei! Drittels nur verhältnismäßig kurzfristig gegeben sind. Die Sparkasseneinlagen haben im Vergleich zu dem Friedensbetrage von 13,1 Milliarden Marl nur erst den 18. Teil erreicht; ihre Höhe entspricht dem Stande von 1872; jetzt kommt auf den Kopf der Bevölkerung ein Betrag von 16,03 Mark gegen 311,58 Mark früher. Wenn man alle diese Momente in Betracht zieht, so ergibt sich, daß der Bestand an verwertbarem Kapital zzt. höchstens auf 15 bis 20 Prozent der Vorkriegs höhe geschätzt werden kann, während die An sprüche der Wirtschaft (legt man die Friedens- ansprüche zugrunde) auf ca. 80 Prozent der Vor kriegsziffer veranschlagt werden können. Das bedeutet, daß die Nachfrage nach Kapital ca. 4—5mal stärker ist als das Angebot. Daß mit einer besseren Befriedigung der Kapitalansprüche in nächster Zeit zu rechnen ist, erscheint unwahr scheinlich. Es genügt, darauf hinzuweisen, daß der Notenumlauf der Reichsbank kaum noch ge steigert werden kann. Gerade die Vermehrung des Notenumlaufs im Sommer 1924 hat aber mals viel dazu beigetragen, die derzeitige Kapi talkrise zu beheben. Unter diesen Umständen ist rationellste Ver wendung des Kapitals erforderlich. Sie scheint aber nicht immer vorzuliegen. Es muß z. B. merkwürdig berühren, daß auch aus dem Textil- gewerbe, dem Kolonialwarenhandel usw., also aus Gewerben, die doch auf dauernden Zah lungseingang aus der Kundschaft rechnen können, so starke Klagen über schleppende Zah lungsweise kommen. Pumpwirtschaft an die Käufer kann dafür nicht verantwortlich gemacht werden, da im allgemeinen doch wohl heute viel stärker als früher bar bezahlt werden dürfte. Eine Erklärung dürfte vielleicht darin liegen, daß in den Zwischeninstanzen zwischen Konsu menten und Produzenten infolge unrationell hoher Geschäftsspesen bezw. überstarken persön lichen Verbrauchs oder infolge Festhaltens von Kapital usw. zu viel Geld stecken bleibt; auch der Umstand wird eine große Nolle spielen, daß in Ueberschätzung der Konjunkturaussichten bezw. infolge einer den jetzigen Verhältnissen gegen über nicht angebrachten zu starken Auswahl an Waren soviel Geld in Ware sestgelegt ist, daß ein L'/s/kan c/e/- Vos elebtnsLbe S. — 77. Verkauf nur langsam und mit Mühe erfolgen kann. Es wird zweckmäßig sein, diesem wichtigen Problem einmal näher nachzugehen. Unbedingt nötig ist, daß dem Kapitalmarkt wieder Ver trauen eingeflößt wird. Gefördert wird dies sicher nicht dadurch, daß auch solche Gesellschaften, die wohl dazu in der Lage gewesen wären, jetzt auf Dividendenausschüttung verzichten zu können glauben. Unter solchen Umständen wird der Anreiz zur Kapitalanlage in industriellen Unter nehmungen leider nicht gefördert. Der Niedergang der Zanöwsberei in Sachsen In den letzten Jahren hat in verschiedenen Hanbweberbezirken Sachsens der mechanische Webstuhl den Handwebstuhl stark verdrängt. Der Grund liegt, wie der „Konfektionär" schreibt, darin, daß der mechanische Webstuhl dem Weber viel körperliche Kraft erspart und auch der Lohn bedeutend höher erzielt wird als beim Handwcber, infolge der starken Leistungsfähig keit des „eisernen Gesellen". Weithin bekannt war in ganz Deutschland der Mülsengrund, zwischen Lichtenstein-Callnberg und Zwickau ge legen, wo in Hunderten von Häusern der Hand webstuhl klapperte und der Handweberberuf sich von Generation zu Generation forterbte. Ge webt wurden hauptsächlich Kleiderstoffe für ! Damen für Glauchau-Meerane und Decken nach «Lichtenstein-Lallnberg, die Weltruf erlangten. Die Handweber waren bescheiden im Verdienst, trotzdem der Handwebstuhl ost vom frühen Mor gen bis in die späte Nacht, vielmals 14—16 Stunden täglich, klapverte. Heute haben sich die Zeiten aber stark geändert. Kurz nach Ende des Krieges nutzten die Handweber die Zeit besser aus. Sie schlugen die Handwebestühlc zusammen innd schafften sich mit finanzieller Hilfe der Unternehmer mechanische Webstühle an, getrie- -ben durch elektrische Energie. Heute sind im gesamten Mülsengrund, der aus mehreren industriellen Dörfern besteht, gegen 800 mechanische Webstühle in der Heimin dustrie ausgestellt und ernähren die Webersami- Uen bedeutend besser als der Handwebstuhl. Diese 800 mechanischen Webstühle dürften min- s bestens dieselbe Leistung bringen als 2500 Hard- ! weder bei kaum drei Viertel der früheren Ar- ibeitszeit. Im ganzen Mülsengrund sind gegen wärtig höchstens noch 40 Handwebstühle zn ver zeichnen, betrieben von einigen Frauen und älteren Webern, die die neue Zeit nur schwer be greifen können und sich derselben schwer anpassen. Im nahen Lichtenstein-Callnberg sind heute noch gegen 400 Handwebstühle im Gang. Es weben aber meistens Frauen, deren Männer in die Fabrik gehen. Uebrigens hat auch in den letzten Jahren der mechanische Webstuhl in Lichtenstein- Lallnberg in der Decken- und Möbelstofsüranche starke Ausbreitung gesunden, sogar in der Heim industrie. Durch die Ausbreitung des mechanischen Web stuhles und den Rückgang der Handweberei haben natürlich die Mülsengrundgemeinden, wie Mülsen, Sankt Iakob, Sankt Micheln, Sankt Niklas und Stangendorf, einen besseren wirt schaftlichen Aufschwung genommen zum Nutzen der gesamten Bevölkerung. Der Geschäftsgang ist zur Zeit im erwähnten Industriegebiet sehr gut und es sind sogar in Lichtenstein- Callnberg in der letzten Zeit verschiedene Textilbetriebe er weitert worden. Auch die Wirkfabrikation ist gegenwärtig gut beschäftigt und hat Arbeitcr- einstellungen vorgenommen. Ausleihung von VoWcheckgeldern Auf den in unserer Zeitung Nr. 151 vom 3. Juli erschienenen Aufsatz „Ausleihung von Post- scheckgeldern" wird uns von der O b e r p o st - direktion folgendes mitgeteilt: „Der Verwaltungsrat der Deutschen Neichs- posi hat am 6. Februar 1925 über die Anlage des Postscheckguthabens und der Rücklage neue Vor schriften genehmigt, die in ihrem wesentlich?» Teil folgendermaßen lauten: 1. Auf dem Reichsbankgirokonto der Ccneral- postkasse ist ein Bestand von durchschnittlich 30 Millionen RM. des Postscheckguthabens zu halten. 2. Von den übrigen verfügbaren Geldern ist mindestens ein Drittel zum Ankauf von rcichs- bankfähigen Wechseln durch Vermittlung de» Neichsbank zu verwenden. 3. Der Rest ist in festverzinslichen, reichs banklombardfähigen Wertpapieren oder in öffentlichen Anleihen oder in Rcichsschatzwechseln oder in Darlehen an Staatsbanken, an das Reich oder auch an Länder anzulcgen. Die Höchst grenze der Ausleihungen an die einzelnen Staatsbanken und Länder ist mit dem Reichs- Minister der Finanzen zu vereinbaren, der sich seinerseits mit der Reichsbank und der Regie rung des beteiligten Landes ins Benehmen setzt. 4. Die bisher gegebenen Kredite sind, soweit sie den obigen Vorschriften nicht entsprechen, im Benehmen mit der Neichsbank in angemessener Frist abzuwickeln. 5. Die Etaatsverträge, die zwischen dem Deutschen Reich einerseits und Bayern und Württemberg an das Reich abgeschlossen worden WM« Kaffeeservice, W nur 8.— Ml. Waschgarnitmen 6.5V M. Waschbretter „Triumph" nur 1.50 M. Tabletts '"»LL"' nur 2 — W. MMWU WWU °°n W verelne. 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