Volltext Seite (XML)
* Schlau muß man sein. Die Söhne der .grünen Insel" sind für ihren Mut terwitz bekannt, wofür auch das nach folgende Histörchen einen neuen Beweis lernt hatte, sollte entscheiden. Er nahm damit eine grobe Verantwortung aus sich; denn durch einen gerichtlich festgesetzten Standard würde sich dann jeder zu recht fertigen kuchew Er fällte so das salomo nische Urteil: vierzig Paar. Ob die Klägerin mit dem Urteil zufrieden war, wird nicht verraten. liefert. Ein Irländer halte irgendwo für eine gewisse Summe die Ausgrabung eines Brunnens übernommen. Nachdem er etwa 25 Fuß ausgegraben hatte, fand er. als er des Morgens zur Arbeit kam, daß die Wand eingestürzt und der ganze Brunnen voller Schutt war. Er sah sich vorsichtig um, und da er niemanden in der Nähe sah, hing er seinen Rock und Hut an die Wände und versteckte sich in einem Gebüsch. Bald entdeckten die Nachbarn den Brunneneinsturz, und als sie Pats Nock und Hut an der Wand gewahrten, machten sie sich sofort ans Werk, den mutmaßlich Verschütteten aus- zugrabcn. Nach ein paar Stunden tüch tiger Arbeit war die lose Erde heraus- gcschafst, und als eben die Nachbarn auf den Grund gekommen waren und nach Pats Leiche suchten, trat dieser aus dem Gebüsch und bedankte sich bestens bei ihnen, datz sie ihm ein hartes Stück Arbeit erspart hatten. * Tie Unsterblichen. In dem könig lichen Marstall zu London steht ein un vergleichliches Gespann von acht isabell farbenen Pferden, welche die „Unsterb lichen" heißen, weil, wenn eines dieser Rosse stiebt, es durch ein ganz gleichaltri ges ersetzt und auf solche Art dieses Fcst- gespann seit 1761 lebendig erhalten wird. Denn in dem genannten Jahre wurde der große Stäatswagen gebaut, i» welchem der König noch beute an hohen Festtagen fährt, wie denn auch das Ge spann der „Unsterblichen" nur bei ganz besonderen Gelegenheiten, wo das eng lische Königtum sich in seiner ganzen Herrlichkeit zeigt, Dienste leistet. * Aechlustigr Frauen des Mittelalters. Die Mäßigkeit und Nüchternheit, die das schöne Geschlecht der Neuzeit auszeichnet, scheint in der „guten alten Zeit" nicht allgemein gewesen zu sein, denn alte Rechisgewohnheitcn in Österreich, welche uns die sogenannten Panglaidibücher überliefert haben, bringen folgende Be stimmungen: „So ein Weibsbild ver trinken wollte Rock, Mantel, Schleier oder andere Pfänder, soll ihr der Wirt nicht mehr als zwölf Pfennige darauf borgen; hätte sie aber zwei oder drei Pfände vertrunken, und wollte der Mann das Pfand lösen, soll er dem Wirt nicht mehr als zwölf Pfennige zu geben ver pflichtet sein, und er mag das Gewand Wieder nehmen — den übrigen Schaden trage der Wirt." * Wieviel Paar Strümpfe darf eine Frau haben? Man wird sicher die Schwierigkeiten begreifen, die einem englischen Richter dadurch entstanden, daß er in einer Schadenersatzklage den nor malen Strumpfbedarf einer Dame be stimmen sollte. Richter zu sein, heißt eben überall sachverständig zu jein. Tie Klägerin forderte von einer Versiche rungsgesellschaft Ersatz für 110 Paar Strümpfe, soviel hätte sic stündig in Ge brauch. Von der Beklagten wurde gel lend gemacht, daß diese Menge gänzlich unbegründet sei, zwanzig Paar würden vollkommen genügen. Der Richter, der in seinem Leben gewiß nie Strumps- frcuden und Strumpsleiden lennenge- Kranke Gartenblumen. Den Schäd lingen im Blumengarten weiß der Blu menliebhaber zumeist zu begegnen, er sucht diese oder deren Brut ab und ver nichtet sie. Den durch allerlei kleine Pilze und Batterien hcrvorgeruscnen Krank heiten steht er aber zumeist machtlos gegenüber. Dies zur Hauptsache deshalb, weil die Krankheiten gewöhnlich erst im vorgeschrittenen Stadium erkannt werden und dann Bekämpfungsmittcl nicht sel ten zu spät kommen. Rechtzeitiges Er kennen der Krankheiten ist der erste Schritt zum Vorbeugen weiterer Aus dehnung. Da zeigt sich an den Rosen ost ein mehliger Überzug, der Stengel, Blät ter und Knospe befällt. Es ist der Mel tau, der die Triebe und Blüten ver kümmern läßt. Zerstäuben von seinem Schweselpulver kann diese Krankheit bannen. Finden wir an den Nosen- stengeln zinnoberrote Flecks oder auf der Unterseite der Blätter gelbliche oder schwarzsamtne Flecke, so haben wir es mit dem Noscnrost zu tun. gegen den kupferhaltige Spritzlösungen empfohlen werden. Schwarze, sternartig sich aus- > breitende Flecke auf der Blattoberseile der Rosen werden vom Rußlau veran laßt, der gleichfalls mit Kupserlösiingcn bekämpft wird. Treten an Nelkenblättern gelbe Punkte mit dunklem Saum auf, die sich später weiß särben und endlich zu kleinen schwarz-grünen Polstern aus wachsen, so können wir auf denSchwärzc- pilz schließen, gegen den man noch keine Mittel gesunden hat. Ebenso geht es mit dem Nellenrost, der an allen Pflanzen teilen gelbe Flecke Hervorrust, die violett umsäumt sind und in der Mitte ein schwarzes Pünktchen tragen. Man muß sorgen, daß sich diese Krankheiten nicht Weiler ausdehncn können. Erkrankte Pflanzen sind von gesunden sernzu- hallen. Auf den Blättern von Efeu, Veilchen und Chrysanthemum zeigen sich oft rostfarbene Flecke, die gleichfalls von Pilzcrkrankungen herrühren. Bei Veil chen stellen sich an den Blättern zeitweise knotige Verdickungen ein; das ist der so genannte Veilchcnbrand. Baldige Ent fernung all dieser befallenen Blätter beugt weiterem Umsichgreifen der Krank heiten vor. Wenn die Blätter . der Astern oder gar auch deren Blumen trotz ge nügender Bodenfeuchtigkeit welkes Aus sehen zeigen, so hat hier sicher ein Pilz die Wasserleitung zerstört. Zn heilen sind die Pflanzen nicht. Man mutz den gleichen Standort einige Jahre lang ohne Astern lassen, dann geht der Krankheits erreger von selbst zugrunde, da es ihm an "Nahrung gebricht. Der Pilzbefall unserer Gartenblumen ist in Wirklichkeit weit größer als gemeinhin angenommen wird. Datz diese Erkrankungen weniger beachtet werden, ist zumeist darauf zu- rückzusühren, daß bei gar vielen Pflanzen die Erkrankung harmlos verläuft. Die Pflanzen sind widerstandsfähig genug, nm dem Eingreifen der Pilzsporen zu trotzen. Nur dadurch, datz man in den Gärtnereien durch Einführung großer Kulturen die Schädlinge gleichzeitig mit grotzzieht und diesen große zusammen hängende Angriffsflächen bietet, ist es möglich geworden, daß die Pilzerkran kungen an Bedeutung gewinnen konnten. Bei Blumen, deren Kulturflächen räum lich beschränkt sind, sieht man selten ver heerende Krankheitserschetnungen. Und doch haben diese Blumen ebenso unter Angriffen von Pilzen zu leiden wie die anderen auch, nur haben die Pilze sich das Feld noch nicht so erobern können. * Brünner Suppe. Einige Zwiebeln, Mohrrüben, Pastinaken und weiße Rüben werden in längliche Streifen geschnitten und in zerlassener Butter gedünstet. Daun fügt man seingeschnittenen Wirsingkohl. Salat, Sauerampfer und Kerbel hinzu, läßt dies ebenfalls weichdämpsen und füllt 2^ bis 3 Liter Fleischbrühe darüber, um das Ganze damit gut zu verkochen. Zuletzt streicht man die Suppe durch ein Sieb und gibt sie mit gerösteten Semmel würfel» zu Tisch. * Einfache Becrenobstkonservierung. Das Beerenobst wird entstielt, geputzt, nicht gewaschen, sondern nur gut ausge löst, wobei alle faulen und zerdrückten Beeren abgesondert iverden. Die übrig bleibenden Beeren werbe» gewogen. Man rechnet dann nach Belieben 3M bis 500 , Gramm Zucker auf ein Kilogramm Beeren. Die Beeren werden in einem Tops mit weitem Bodendurchmesser (Weitling) aus die Feuerstelle gesetzt und mit einem großen Holzlöffel gerührt. Je nach der Menge zerkochen die Beeren in 10 bis 20 Minuten. Man muß beachten, daß der Topf nicht überfüllt ist, da man ihn, wenn die Beercnmasse überzu kochen droht, beiseiterücken können muß. Zehn Minuten nach dem Aussetzen des Topfes auf das Feuer gibt man den Zucker in die Masse. Es kann Kristallzucker oder gar Würfelzucker, bei Heidelbeeren auch Rohzucker verwendet werden. Zeigt eine »ach 15 bis 20 Minuten erneuten Kochens entnommene Probe, daß die Beeren zuckermasse auf einem kalten Teller „breit rinnt" oder „stockt", so kann die Masse sofort in reine und in heißes Wasser ge stellte Gläser mit einer Schöpfkelle gefüllt werden. Das Gelee ist fertig. Zum Ausbewahrcn werden die Gläser verbun den — vorher kommt eine Messerspitze Salizyl darauf! — und „in Dunst" (Weck apparat oder Wassertopf, bei letzterem iverden die Gläser zwischen Heu, Holz wolle oder Tücher gepackt) fünf Minuten überkocht. Aus diese Weise konserviertes Beerenobst hat eine Lebensdauer von vier Jahren. Schachecke.