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un-MMer Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Nr. 15 Montag, den 19. ganuar 1925 Sil Skt MlWjMW der in im am des Justizministeriums gewom Frenken sieht dem Zentrum menzustellen, fetzung nach rufen müßte, worden, dass iknqun« ledm Werktag nachniittag». — gerusprecher Nr. I». — Posischeckkont» Leipzig i3 4«4. — «emetndeglrokonto 14. — Bank, lonto Darmstädter Bank Zweigniederlassung Hohenstein-Srnstthal — Unverlangt eingesandte Nlanustripte werden nicht juriickge- Ichickt Einsendungen ohne Nameninennung finden keine Ausnahme die ihrer ganzen Zusammen- innerpolitifche Konflikte hervor- Nur dadurch sei cs möglich ge fetzt die deutschfeindliche Propa- der u - der weil dies von der Opposition als Zeichen Schwäche ausgelegt würde. tion, die etwa Unterabteilungen jede sich aus ten französischen Die früheren ganda in England und Amerika mit dem Argu ment arbeite, dass Deutschland auf dem Wege sei, das alte Regime wieder herzustellen. Außenminister Dr. Stresemann hat die Absicht, auf diese Angriffe einzugehen, indem er ins besondere den Vorwurf zurückweist, als handele es sich bei dem jetzigen Kabinett um eine Negie rung mit antirepublikanischen Tendenzen. In den parlamentarischen Kreisen erwartet man jedenfalls einen sehr interessanten Kampf zwi schen dem Außenminister und der Opposition. Weiterhin dürfte die Tatsache «on Bedeutung sein, daß der Fraktionsvorstand des Zentrums durch einen Wortführer des ausgesprochenen linken Flügels, den Abgeordneten Joos, er gänzt worden ist, der neben dem Vorsitzenden Fehrenbach als entschiedener Anhänger des früheren Reichskanzlers Dr.-Wirth gelten kann. Der bisherige Kanzler Dr. Marx dürfte inner halb der Zentrumsfraktion selbst vorläufig nicht allzustark hervortreten, da er noch immer bei seiner Partei eine gewisse Anwartschaft auf ein führendes Regierungsamt besitzt und evtl, auch als Kandidat für die Neichspräsidentschaft Wie die „Neichsanzeiger" meldet, hat NcicbsoräfidcM den Reichskanzler Dr. L t h c r gllichzcüig mit der Wahrnehmung Schluß gekommen, daß es notwendig und zweck mäßig erscheint, im Anschluß an die Regie rungserklärung einen Vertrauensantrag für das Kabinett Luther einzubringen. Es war zuerst geplant, sich bei diesem Antrag auf den Artikel 54 der Reichsverfassung zu berufen. Diese Absicht wurde jedoch aufgegeben, da man unter allen Umständen erwartet, daß sich die Mehrheit des Zentrums für den Vertrauens- antrag entscheiden wird. Eine Villigungsfor- mel soll deswegen nicht eingebracht werden, Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Amtsgerichts, Finanzamts und des Stadtrats zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. das Portefeuille neu worden Justizminister nahe. Ein Zentrumsmann Justizminister. Die bisher noch freien Ministerpssten Von unserem Berliner Vertreter. Die nunmehr für Montag abend angesetzte Programmerklärung des Reichskanzlers Dr. Luther bildet gegenwärtig den Gegenstand leb haftester Erörterungen der maßgebenden par lamentarischen Kreise, die der Meinung sind, daß der unpolitische Charakter des neugebilde ten Kabinetts sich nicht in dem von Dr. Luther gewünschten Sinne aufrecht erhalten lassen wird. Infolgedessen hat sich auch das neue Kabinett entschlossen, soweit als notwendig zu den innerpolitischcn Fragen Stellung zu neh men, um der Opposition nicht die Gelegenheit zu geben, die Zurückhaltung des Kanzlers als Schwäche der Negierung auszulegcn. Die Re- vet Klagen, Konturen, Vergleichen uns. wird oer Bruttobetrag « Rechnung gestellt. Im Falle hdh-rer «ew-H — «r e, oder iinfilgei irgend welcher Störung de» vetrledci der Leitung, der Lieseranten oder der B-sörd-rungdernrrchtungen — hat der v» tieher «einen Anchruch aus Lieferung »der Nachlieferung der Leitung »der aus Riickzahlung de» Ve,ug»vreire». 650 Kopse stark und in fünf zerlegt ist, von denen Angehörigen einer bestimin- Ei enöahngesellschast rekrutiert. Beamten und Angestellten der Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. — Verantwortlich für di« Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. Geschähe der Reichsministers für die besetzten G«- bjele beauftragt. Der Staatsselretär im Rcicks- finanzministcuum Fischer, ist bis auf weite res mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Reichsministers der Finanzen beauftragt. Die neue Krise in den deutsch-französischen Verhandlungen. <Eigenc D r a b t m e l - u n g.) Berlin, 19. Januar. Wie wir aus den Kreisen des Auswärtigen Amtes erfahren, ist die neue Krise in den deutsch-französischen Wirtschaftsoerhandlungen dadurch eingetreten, daß die französische Regie rung es ablehnt, auf der Grundlage des Pro tokolls vom 12. Oktober 1924, das von Deutsch land und Frankreich unterzeichnet worden war, weiter zu verhandeln. Staatssekretär Dr. Tren delenburg hat inzwischen die Reichsregierung ersucht, ihm auf schnellsten Wege neue Instruk tionen mitzuteilen. Das neue Reichskabinett hat inzwischen Gelegenheit genommen, den Be richt Dr. Trendelenburgs zu prüfen. Gegenwär tig glaubt man nicht, daß es zu einem völligen Abbruch der Verhandlungen mit Frankreich kommen wird, aber man hält die Lage für außerordentlich ernst, zumal von deutscher Seite alles unternommen worden war, um ein Scheitern der Verhandlungen zu verhindern und das Zustandekommen eines Kompromisses zu ermöglichen. Es braucht nicht erst besonders betont zu werden, daß Deutschland sich aus drücklich bereit erklärt hatte, einem Wirt- schaftsprovizorium mit Frankreich auf brauch barere Basis zuzustimmen. Die Rechtsgrundlage der Nuhrbesetzung. (Eigene D r a b t m e I - u n a.) Berlin, 19. Januar. In den Berliner Regierungskreisen nimmt mau Veranlassung, nochmals zu betonen, daß der Ausgang der Pariser Finanzkonferenz, die sich hauptsächlich mit der Verteilung der Er trägnisse der Nuhrokkupation beschäftigt hatte, den an der Nuhraktion beteiligten Mächten nicht das Recht gibt, sich auf eine angebliche Legalität des Ruhreinmarsches zu berufen. Nach den neuerlich in Berlin eingetroffenen Mitteilungen des deutschen Botschafters in London hat die englische Regierung ihren Standpunkt, wonach die Ruhrbesetzung nicht auf rechtmäßiger Grundlage beruhe, keines wegs abgeändert. Weiterhin wird darauf ver wiesen, daß der frühere englische Premiermini ster Macdonald während der englischen Konfe renz in einem Schreiben an Dr. Marx aus drücklich darauf hinweist, daß England die Presse zu begrüßen und ihnen einige Miüeilun- gcn über seine Auffassungen von der vom neuen Kabinett zu führen den Politik zu machen. Der Kanzler be tonte zunächst vor allein, daß er großen Wert auf eine verständnisvolle und politive Zusam menarbeit zwischen Negierung und Presse lege und daß er deshalb soiort am ersten Twe nach seinem Amtsantritt die^e Fühlung mit der Presse habe aufnchmcn wollen. Der Kanzler war natürlich nickt in der Lage, materielle Mitteilungen über das Regierung orv- Legalität der Ruhraktion entschieden testreiten müsse. Verschleierte Fortführung der Regie. Mit dem 31. Dezember solle der rest lose Abbauder Eisenbahn- Regie nach dem Londoner Abkommen und den Abmachungen zwischen Reichsbahn und Ne- gieoerwaltung beendet sein und zu diesem Tage nur noch vereinzelte Abwicklungsstellen sich in Tätigkeit befinden. Nun hat aber die Besatzungsbehörde die Londoner Abmachungen dadurch umgangen oder hinlcrgegangen, daß sie aus einem Teil der ehe maligen Regiebeamten eine militärische Behörde zusammenstellte. Die „Section Rhenane" ist eine militärische Eisen.mbneierma- Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf, Ncgie find militärisch eingelleidct und unterstehen den militärischen Behörden. Die im Londoner Abkommen vorgesehenen Organisatonen zur kleber- machung des Eisenbahnbetriebes in den besetzten Gebieten waren als Organe der zivilen Rhein- landkommission, nicht aber als misst.rische Stel len gedacht, als die sie jetzt ausgebaut sind. Die „Sektion Nhenane" ist nichts anderes als ein Ladrc zur möglichst raschen Wiedererrich tung ciner Regicverwaliung. Die ehemaligen Negiebegmten geben das auch unumwunden zu Deutschland hat die Pflicht, stch geaen diese ver. schlcierte Aufrechterhaltung der Regie zur Wehr zu setzen. Stahlhelm-Appell in Magdeburg In Magdeburg, das in Fahnenschmuck und Tannengrün prangte, wurde am Sonnabend die interne Versammlung des 6. Frontsolda» ten ta g e s durch die Bundesvorstands- sitzung erössnet, die sich mit oraamsatori- schen Fragen des Stahlhelmes beschäftige. Am Nachmittag am 5 Uhr begann i» der Halle Stadt und Land die offizielle Feier der Eröff nung des 6. Frontsoldatcntages, zu der neben anderen höheren Of i icrcn des allen Heeres Ge neral Sirt v. Arnim, Admiral Scheer, Oberstleut nant Düsterbcrg und Forstrat Escherich erschienen waren. Der Bundesführer Franz Seldtebe- grnßte die Vertreter der Behörden, der Presse und die der befreundeten Verbände. Die Versamm lung sang dann stehend den ersten Bers des Deutschlandliedes, woraus Seldtc in großen Zü gen einen Ueberblick über die Gründungszcit des Stahlhelmes und seine weiteren Wege gab. In seinen Reihen würden nicht nur die Frontsolda ten ausgenommen, sondern auch die Jugend, die nach dem Geiste erzogen werde, der uns wic- gramm zu machen, da diese Erörterung dcrMon- t^sitzung des Reichstages Vorbehalten blewen müsse. Er beschränkte sich infolgedessen o'ss einige Bemerkungen über die a l l g e m einen Richtlinien und schitte zunächst aorm », dgß die Verzögerung der RegierunckzcrMrung bis zum Montag keineswegs am Ursachen zucüst- zusührcn >ci, wie sie in einigen Blister» gcrückt- rrnisc wicdergegeben wurden, wonach schwere ^is- scrcnzcn innerhalb des Kabinetts ausgetreten scicu. Der Kanzler betonte, daß die Verzögerung der Erklärung ausschließlich auf die uocb vorhande nen Lücken im Kabinett zurü lm- sühren war, und daß alle Gerüchte über cinen sogenannten Bruch der innereu Front hohlos seien. Er versickerte in aller owrm. daß an die sen Gerückten kein warcs Wort sci Di« ?u sammenarbeit innerhalb des neuen Kalinetls habe sich vielmehr schon am ersten Tage au! der Basis vollzogen, daß man sich in den Dienst der praktischen politischen Ziele stelle Bei einem Rückblick aus die lauge Koiieuzcit vom 7- Dezember bi- l 4. Januar hob der Kanz ler besonders hervor, daß die S ch u l d an dieser bedauerlichen Entwicklung nicht bci der verantwortlichen Persönlichkeit, insbesondere i'bt bei 'einem Vorgänger, dem Kanster Marr, zu suchen sci. sondern daß sie ausscklicsÜch in den allgemeinen P a r t e i g e g e n - säßen t m N « i ch s 1 a g e b c g r ü u - det lag. Er werde selbst bemüht kein, über alle vcr, schicdenen Anschauungen hinweg die einigenden Eesicktspunkie in der deutschen Politik in den Vordergrund zu stellen. Bon vornherein habe er ein entscheidendes Gewicht darauf gelegt ciae Mehrheit hinter der Negierung zu haben, a womöglich den ganzen Ncichskag. Da er als Beamter und nicht als Partcipoliti'er den Kanz- lcrposten übernommen bade, so sci es für ibn besonders notwendig, «ine Mchrbcss zu haben, denn eine Partciregicrung könne sch vielleicht auf eine Minderheit stützen, aber für einen Beamten giss dem Kanzlerpostcn halte er eine sichere Mehr- . hc-i für notwendig, llebcrdies wolle er darauf binstreben, die Zusammenarbeit aller derjenigen zu erreichen, die am Ctaatswohl posstw n» -v- arbeiten gesonnen sind, und dabei müßtm di« Gegensätze zwischen Negicrungsmehrheit und Opposition, die nun einmal zur Technik de» Par lamentarismus gehöre, in den Hintergrund ge. stellt werden. Ein Vertrau«i«ant»as für di« Re-iernng. (Eigene D » ovt^neI»iing.) Berkin, 19. Januar. Wie wir erfahren, find di« Deutsche Volk partei und di« Deutschnaiionaken zu dem I der vorwärts bringen könne: Kameradschaft, Hilfsberci schäft, Ritterlichkeit. Die Rede des Bundesführcrs klang aus in einem dreifachen Fronthcil aus das Werk des Stahlhelmes. Da nach sprach General Sirt v. Arnim, der die Wehrhaftmackung unseres Volkes und die Befrei- mng vom feindlichen Joch als höchstes Ziel hin stellte. Zu dieser schweren Aufgabe sei besonders der Stahlhelm berufen. Darauf nahm der Be- zirksführer Oberstlerftnant Düsterberg , Halle» das Wort zu einer Danksagung an den Bund«?- sührcr Franz Seldte, der in sechsjährigem Kamps den Stahlhelm über alle Klippen und durch alle Stürme hindurchgebracht habe Forstrat Esche- r i ch feierte den Ecdanlen der Wicdercrstehung des geeignigten Deutschen Reiches und brachte die Grüße der Bayern zum Ausdruck, die ihren weiß-blauen Farben stets die schwarz-weiß-rolen voranjetzen und nie zugeben würden, daß das Ziel der Franzosen. Deutschland durch die Main'inie wieder zu trennen, erreicht würde. Um 7 Uhr abends setzte sich der Fackelzug der bisher in Magdeburg eingelroffcnen Stahlhttmkamera- den durch die Straßen in Bewegung Er land um S Ubr seinen Abschluß vor dem Zirkus, tu dem für die Gaste des Stahlhelmes «in Weihe festspiel veranstaltet wurde. Di« Tagung, die ohne j«den Zwischenfall ver lies, hatte ihren Höhepunkt in den Gedächt nisfeiern am Sonntag, di« nach einem Umzug der Teilnehmer im Anschluß an den Got- ttrdiensi in den vi«r größten Cäl«» d« Stadt gierungserklärung selbst wird allerdings ver hältnismäßig reserviert gefaßt sein, da es die parlamentarische Lage erfordert, auf das Zen trum Rücksicht zu nehmen, das seine Vorbehalte gegenüber dem neuen Kabinett immer stärker betont. Der Reichskanzler hatte nach der Vertagung der Regierungserklärung nochmals den Ver such unternommen, sich mit der demokratischen Partei zu verständigen, indem er dem sächsi schen Finanzminister Dr. Reinhold, der zur demokratischen Partei gehört, das Neichs- finanzministerium anbot. Er erhielt jedoch eine Absage, was darauf schließen läßt, daß dis wiederholten Versuche Dr. Luthers, die parla mentarische Grundlage seiner Regierung zn er weitern, von vornherein zum Scheitern verur teilt sind. In den volksparteilichen Kreisen be dauert man es, daß die früher zur Mitte ge hörenden Parteien jetzt jeden inneren Zusam menhang verloren haben und damit eine Ent wicklung vorbereitet wird, die namentlich in außenpolitischer Hinsicht bedenklich erscheinen müßte. Die Regierungserklärung bringe ein deutig zum Ausdruck, daß an eine Aenderuug des früheren Negierungslurses nicht gedacht wird und daß lediglich eine Verschiebung der Kräfte eingetreten sei, die diese Politik zu tru gen hätte. Dr. Luther werde besonders be tonen, daß er für seine Person und auch der Außenminister Dr. Stresemann sich dafür ver bürgen, daß die Außenpolitik sich in nichts von der des früheren Kabinetts unterscheiden werde. Die Sozialdemokraten werden in der sich an die Regierungserklärung anschließenden Aus sprache offen zum Angriff übergehen. Sie sind iu ihrer ablehnenden Haltung offensicht lich dadurch ermutigt worden, daß das neue Kabinett im Auslande und ins besondere in Amerika eine wenig gün stige Aufnahme gefunden hat. Ihre Redner werden daher besonders betonen, daß es im höchsten Grade bedenklich erscheine, in der jetzi gen gespannten Lage eine Regierung zusam- Kabinelt Luther sind fetzt um «inen vermindert va'en Der Oberlandesgericki n- sts.M o. D Frenken, Köln, ist vom Reichskanzler für Der Preis Ser «inlvalNgkn Anzelarnzeile betrfial lü. der NekIamk4«Ne 45 (Solbvlenntae. Mr d«n Nachw«(S werden IS Gvldpsennig« berechnet. Aussicht genommen werden könnte. Luther und die Presse. Der Reichskanzler Dr. Luther nahm Sonnabend mittag Gelegenheit, Vertreter der BeiuaSprelS halbmonatlich M Goldplenniar I 7 k» «lnlchllebllch rragerlobn. j IO.