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* Voltssitten der Madagassen. In einem der Insel Madagaskar und ihren Bewohnern gewidmeten Artikel der »Revue Scicntisique" rühmt der Ver- sasser den hochentwickelten Familiensinn, der die Eingeborenen ouszeichnet. Auch , die entferntesten Verwandten haben be- rechtigten Anspruch aus die materielle und moralische Unterstützung der Familie. ! Die Greise hält man in hohen Ehren, und man saßt keinen wichtigen Beschluß, ohne vorher den Rat der Alten ein- zuholen. Kinde: werden als Segen be trachtet und Heitz erwünscht. Eine kinder lose Frau spielt deshalb im Haus eine traurige Rolle. Im Fall der Kinder losigkeit bildet die Adoption die Regel; aber auch kinderreiche Familien nehmen ein fremdes an Kindes Statt an, so daß es viele Kinder gibt, die ihre Adoptiv eltern genau jo lieben wie die wirklichen; sie sind auch an der Erbjchasl beteiligt. Die Ehelosigkeit gilt geradezu als ein Verstoß gegen Gesetz und Sine, und wenn eine alte Jungser genügend Geld hat, so kaust sie sich in der Person eines jungen Mannes einen Ehegatten, der mit ihr lebt. Die Vielweiberei existiert wohl noch, bleibt aber als Privilegium den Häuptlingen und Reichen Vorbehalten. Eine große Rolle spielen auch im Glauben der zum Christentum bekehrten Mada gassen die sogenannten »Fadi". Man be zeichnet damit alles, womit sich ein böses ! Schicksal verbindet. »Fadi" ist es bei spielsweise, Aal oder Hübner von roter, schwarzer oder weißer Farbe zu ver zehren. Bei einigen Stämmen werden i die an den Faditaqen, den schwarzen ! Tagen, geborenen Kinder einer entsetz- > Uchen Probe unterworfen. Man legt die > neugeborenen Kinder am Zaun des zur ! Ochsenweide führenden Platzes nieder, i Wenn die zur Weide getriebenen Ochsen, die über das Kind hinwegschreiten, den , Körper unversehrt lassen, so ist das Kind > gerettet, im andern Fall wird es den ' Hunden zum Fraß vorgeworsen; denn I ein an einem schwarzen Tag geborenes l Kind, das aus der Ochsenprobe nicht un- » versehrt hcrvorgeht, würde sich nach dem » Glauben der Eingeborenen zu einem I Dämon auswachsen, der über die Eltern I und über das ganze Dors Unglück brächte. ' * Chinesische Zeitrechnung. Am » 3. Februar dieses Jahres hat ein neuer I Zyklus in der Zeitrechnung der Chinesen I begonnen. Jeder solcher Zyklus umfaßt ' SO mal 12 Monate. Dieser Kalender ist » vor 4500 Jahren vom Kaiser Huang Ti ! eingesührt worden. Das zuletzt ab- I gelaufene Jahr war »Das Jahr Kwei I Hais", und das jetzt begonnene ist I »Tschia Tses Jahr". Die chinesischen » Sterndeuter sind der Meinung, daß die I letzten Jahre eines jeden Zyklus immer I schlechte Jahre sind, und daß das An- » sehen Chinas in der Welt in diesen ' Jahren adnimmt. * Johannisbeerwrin. Zur Hcrsiel- lung von Johannisbeerwein sind nur völlig auspereifte Beeren zu verwenden. Man zerquetscht sie. läßt sie so einen Tag lang in einem bedeckten Behälter stehen und preßt sie dann mit der Beerenprcsse dreimal ab; vor dem zweiten und dritten Pressen lockert man die Maische aus und übergießt sie mit Wasser. Tie Menge des letzteren merkt man sich genau, denn man muß sie nachher bei dem Haupl- wasjerzusay in Rechnung stellen. Die richtige Mischung von Beerensaft und Wasser tst 1:2; der Johannisbeersaft enthält nämlich 2,1 N Säure, der Wein darf aber nur 0,7 davon haben. Um Gärung zu erzielen, muß tüchtig Zucker beigesügt werden, und zwar, wenn man einen Tischwein haben will, 750 Gramm 44444c4°*4**4-444c4l4c444-4- * 4- * Schulden. 4- * 4- * Mein Sohn, wenn du ohne 4° * Not und sozusagen zu deinem 4° * Vergnügen Schulden machst, so * * bist du in meinen Augen nicht so- 4> * wohl ein Leichtsinniger als viel- * * mehr eine niedrige Seele, die ich 4- * im Verdacht habe eines fchmuyi- 4c * gen Eigennutzes, einer Selbst- 4- 4- sucht, die andere unter dem Deck- * * manrel traulicher Hilfsbedürjlig- 4- * keil absichtlich um das Ihrige 4 * bringt. Wenn aber ein solcher * * von dir borgen will, so weise ihn 4- 4- ab, denn es ist besser, du lachst 4- * über ihn, als er über dich! Wenn 4- 4- du hingegen in Not gerätst, so 4- 4- borge, soviel es genau genommen 4c * sein muß, und ebenso diene 4- 4- deinen Freunden, ohne zu rech- 4- 4- neu, und alsdann trachte für 4- 4- deine Schulden auszukommen, 4- 4- Verluste verschmerzen oder zu 4- 4- dem Deinigen gelangen zu 4- 4- können, ohne zu wanken und 4- 4- ohne schimpflichen Zank. Denn 4c 4- nicht nur der Schuldner, der 4- * seine Verpflichtungen einhält, 4° * sondern auch der Gläubiger, der 4- 4° ohne Zank dennoch zu dem 4> * Seinigcn kommt, beweist, datz 4- * er ein wohlbestellter Mann ist, 4- 4- welcher Ehrgefühl um sich ver- * 4- breitet. Bitte keinen zweimal. * 4° der nicht borgen will, und laß 4-' 4> dich ebensowenig drängen; Lenke 4- 4- immer, daß dein guter Ruf an 4- 4c die Bezahlung von Schulden ge- 4c 4- knüpft, oder vielmehr denke dos 4- 4- nicht einmal, denke an gar nichts, 4- 4- als daß soundsoviel zu bezahlen 4- 4- sei im Leben oder Tode. Kann 4- 4- dir aber ein anderer das ge- 4- 4- gebene Versprechen nicht halten, 4- 4- oso richte nicht gleich über ihn, 4- 4° sondern überlaß lieber das Urteil 4c 4- der Zeit. Vielleicht bist du noch 4c 4- einmal froh, wenn er dir als 4- 4- Sparbüchse gedient hat. Nach 4c 4° dem Matze aber, in welchem du 4- 4- dich in Verpflichtungen b-gibst 4- 4- und die in dir selbst liegenden 4- 4- Kräfte dabei schätzest, wird es sich 4- 4c zeigen, was du wert bist, du 4- 4- wirst die Abhängigkeit unseres 4c 4- Daseins menschlich fühlen gelernt 4° 4- haben. * 4- (Aus: Gottfried Kellers »Der 4- 4° grüne Heinrich'.) 4- 4- 4- 4-4c4c4°^4°ch4l44c4c^4i4:4c4!ch^^ch auf das Liter, wenn man aber Dessert wein Herstellen möchte, ein ganzes Kilo- gramm. Zu beachten ist, datz man so viel Saft erzeugen muß, daß er mit dem Wasser zusammen das Fatz spundvoll füllt. Wünscht man eine dunkle Für- bung, so nimmt man zu einem Achtel schwarze Johannisbeeren, die überdies ein krästiges Bukett erzeugen. Das Fatz muß absolut sauber sein, da der Wein jeden Geruch annimmt. Er wird einer Temperatur von 16 bis 18 Grad CelsiuS ausgesetzt. Abgezogen wird der Wein im Dezember; er wird alsdann tm kühlen Keller ausbewahn. Füllt man ihn in Flaschen, so müssen diese aufrecht gestellt werden, da sich häufig tm Som mer eine Nachgärung einstellt, der lte- gende Flaschen nicht standhalten Durch Lagerung wird der Wein mit den Jahren immer besser. 4- Das Rupfen der GanS. Die ge- schlachtete Gans rupfe man. solange sie noch warm ist. Die Federkiele lösen sich leichter aus der Haut, und das Fleisch wird nicht beschädigt. Man rupse die Flügel zuerst. Beim Rupfen des Körpers nehme man Feder und Daunen ge sondert, weil letztere wertvoller sind Man rupse also zuerst die Federn und dann die Daunen vom Körper ab. praktische Winke. 4- Behandlung der Betten. Das all jährliche Sonnen und Klopfen ist von hohem Wert sür die Betten. Durch die Einwirkung von Licht und Sonne dehnen sich die Federn aus und erlangen ihre frühere Elastizität wieder Aber ein Fehler ist es, Betten bei großer Hitze hinauszulegen, die Federn werden spröde und schleitzen; ebensowenig dürfen Betten geklopft werden, solange sie noch warm sind, die Federn würden brechen. Prak- tisch ist es, den einzelnen Bcttstücken, z. B. Kissen, Matratzen und sogar Len besseren Steppdecken, Überzüge, sogen. Schoner, zu geben. Ties dient nicht nur der Erhaltung, sondern auch der Rein- lichkeit, da man Schoner doch.tm Laufe des Jahres mehrmals abziehen und waschen kann. * Strümpfe doppeln. Um einen trocke nen warmen Fub zu behalten, werden die Strümpfe, selbst wenn sie noch neu sind, gedoppelt. Zu diesem Zweck schneidet man aus Drell, weichem Leder, Hans- leinen, eine Sohle, eine Kappe und eine Ferse. Diese drei Teile setzt man mit Überwendstichen zusammen, heftet sie passend aus den Strümps und näht sie fest. Aus alten Filzhülen kann man auch eine Doppelsohle ausnähen, die den Fuß noch wärmer hält. Durch das Doppel- Verfahren wird der Fuß nicht nur warm gehalten, es bleibt auch der Strumpf ge schont, und es ist leichter, den »Toppet" zu erneuern als den Strumpf. 4- Gegen den Rost. Um Rost von kleinen eisernen Gegenständen, welche sich leicht erwärmen lassen, zu entfernen, nimmt man ein Stück Bienenwachs, bindet es in einen nicht zu dicken Lappen und verreibt es aus dem warmen Eisen, das dadurch einen seinen Wachsüberzug er hält. Daraus nimmt man einen zweiten Lappen, taucht ihn in pulvericrtes Koch- salz und reibt damit Wachs und Eisen ab. Die Wirkung ist überraschend. Auflösung de» Schachaufgabe aus vorige» Nummer: 1.T.S8-V8 1. L 4-v 8 s. 2. K. 8 2-8 3 2.6 S-8 4 s od. bei. and. 3. K. 8 3-v 3 oder D. bl 1-^ 1 (0 8) matt. 1 2. K. 8 5-8 4. 2.D.81-?I-f- 2.K.k4-Q3lLN 3. D. 81-8 2(8 5) matt. 8. 1 1.6 6? 4 2.D.8t-ä1 -f- 2.K8S-88. 3. S. 8 8-0 7 matt. Ausl. ... 1.84-83. 2.D. 8 1-03-f- usw. auf 1. ... KOS-64. 2.T.V3- 0 ös usw.