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Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Mittwoch, den 18. Juli 1925 Mklt ME Ll-^ te er sich > vor der Gefährdung des deutsch-encilische» Handels- Im 113 1 12. Juli, edigt über kämpfen. Diese deuischnationale Aeußerung ist so eindeutig gehalten, daß garnicht mehr daran gezweifelt werden kann, daß die Deutschnatio- ualen fich mit dem weiterem Verbleiben Dr. Stresemanns abgefunden haben und ihm in de« Fortführung seiner Politik unter Be tonung einiger besonderer Vorbehalte die not wendige Handlungsfreiheit zugestehen rpetden. Wenn die Opposition geglaubt hat, -daß schon jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, wo der Kampf um den Staatsmann Stresemann zu einer ern sten Krise de» Regierung Luther führen würde, so wird sie nach dem A>r«^.>g der bevorstehenden außenpolitischen Del"-, Reichstag eine ernste Enttäuschung e«"^> Allerdings wird be hauptet, daß der Außenminister den Dcutschnatio- nalen gewisse Konzessionen gemacht habe, die ihnen den Entschluß erleichtert haben sollen, die Angriffe gegen seine Person einzustellen. Zum mindesten wird damit zu rechnen sein, daß Dr. Stresemann die Führung der Außenpolitik so lange in der Hand behalten wird, Lis die de« Viir- und plau- In diesem l war von re er doch ich des nn- oder ob ec Büro, im n heimlich Das hatte k war sie dem Ench B a n k i e r s de« Vereinigten Staaten fordern in einem Protest den Einspruch des Prä sidenten gegen die A u s l i e fe r u n g der d e u t- schen Vermögen in den Vereinigten Staa ten und ihre Beschlagnahme für die geschä digten amerikanischen Anleihebesitzer. i. So lieg z über sich rlich eiusil- age an ihil es Zweie- ottesdiecht Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamt- und des Stadtrats zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften^ Erscheint kdni Werktag nachmittag«. — Fernsprecher Nr. It. — Postscheckkonto Leipzig W 4«4. — «iemcindegirokonto l«. — Bank konto Darmstädter Bonk Zweigniederlassung HoyenNeln-Lrnstthal — Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht zurllckgc- schtckt. Einsendungen ohne Namenruennung finden keine Aufnahme Grundlage entbehren. Erst nachträg lich erfährt man von wohl unterrichteter Seite, welche Vorgänge zur Herausgabe dieser Notiz ge führt haben, die Reichskanzler Dr. Luther per sönlich veranlaßte, und die umso größeres Er staunen hervorrief, als von gewisser parlamen tarischer Seils ein Wechsel im Außenministerium so gut wie eine vollendete Tatsache hingestellt worden war. Selbst im Auswärtigen Amt gibt cs hochgestellte Persönlichkeiten, die übe« di« Gerüchte von einem bevorstehenden Rücktritt Dr. Stresemanns und des Staatssekretärs Dr. v. Schubert derartig beunruhigt waren, daß sie den Reichskanzler Dr. Luther während seines Auf enthaltes in Dresden telephonisch ap'.iescn und ihn dringend um eine sofortige I.tervention baten. Der Reichskanzler hat denn auch sofort von Dresden aus, noch bevor er den Rückweg nach Berlin antrat, die Weisung erteilt, daß die Reichskanzlei in kategorischer Form zu den par lamentarischen Gerüchten Stellung nehmen solle. Wie wir von maßgebender parlamentarischer Seite erfahren, ist dieser Vorgang geeignet, in der parlamentarischen Lage eine ganz neue Wen dung hcrbeizufiihren. Während bisher viel jach die Meinung verbreitet war, daß der Reichs kanzler und die übrigen Minister im Reichskabi- nett unter Umständen gewillt seien, den Außen minister Dr. Stresemann freizugeben, um das Ka binett Luther beisammen zu halten, zeigt sich jetzt mit aller Deutlichkeit, daß hiervon keine Rede sein kann. Mit einem Rücktritt Dr. Strese manns möge die gesamte Reichsregierung zu Fall kommen und es bestände dann die Wahrschein lichkeit, daß bei der darauf folgenden Neubil- dung der Regierung die Deutschnatio- nalen ihren Einfluß aus die Regierungspolitik im Reiche zum größten Teil verlieren würden. Um nun schleunigst eine völlige Klärung der Lage herbeizuführen, ist von deutschnationaler Seite eine ausführliche Interpretation zu den Auseinandersetzungen mit dem Außenminister Dr. Stresemann erfolgt, aus der hervorgeht, daß die deutschnationale Reichstagsfraktion nicht die Absicht hat, die Politik Dr. Stresemanns zu be- Sicherheitsverhandlungen zu einer Entscheidung gelangt sind. Fällt diese Entscheidung nicht im Sinne der Deutschnationalen aus, dann besteht nach deutschnationaler Auffassung noch immer die Möglichkeit, den Außenminister zu stürzen. Vis dahin aber will man mehr oder weniger Zurück haltung bewahren, um den Gang der Dinge ab zuwarten. Telephon zwischen Deutschland und England Im Unterhaus fragte Kennworthy den Eensralpoftmeister, wann der Telephon dienst zwischen Norddeutschkand und der e n g l i s ch e n N o r d o st k ü st e errichtet werden würde. Wolme « erwiderte, es werde erwartet, daß ein telephonischer Dienst zwischen England und Deutschand in etwa 12 Monaten eröffnet werden könne. Die Leitung werde durch Hol land gehen. Ein Unterwasserkabel sei von der holländischen Regierung in Auftrag gegeben wor den, und es würden verschiedene Landlinien gelegt. vet Klagen, Konkursen, Bergleichen unv. w.rd oer Bruttobetrag n Rechnung gestellt. Im Salle »oberer Sewall — «r eg oder sonstiger irgend welcher Störung de« Beirl-be- der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderung! ccnrxhtungen — hat der Be> ziehe, keinen Ampruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugrorette». Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. Zeitdauer der Krise beschränkt werden dürfte. Die Wirtschaftskreise stehen den ganzen Vorgängen durchaus mit klarem Kops gegenüber, während die Regierung vor die ernste Sorge gestellt ist, was zu geschehen hat, um das Schicksal der entlassenen Arbeiter einigermaßen sicherzustellen. Im letzten Jahre sind im Nuhrbergbau 15 000 Bergleute entlassen worden, die sämtlich in anderen Betrieben oder bei Not standsarbeiten untergebracht worden sind. In Anbetracht der bevorstehenden Massenent- lassungen hat das Reich bereits 10 Millio nen und Preußen ebenfalls 10 Millionen« zui Verfügung gestellt. Dieser Betrag ist allerdings nicht ausschließlich für das Ruhrgebiet, sondern für das ganze besetzte Gebiet berechnet. Um einen wesentlichen Teil der zur Entlassung kom menden Bergleute zu beschäftigen, beabsichtigt der Siedlungsverband große Etraßenzüge auszu- bauen. Hierfür wird ein Teil der zur Verfügung stehenden Mittel verwandt werden. u12. Juli, sdienst. .Ihr Imig- Ihr Beichte Ernte.) Reichstages wurde die Frage einer Ratifi zierung des d c u t s ch - e n g l i sch cn Han delsvertrages durch Deutschland sehr ein gehend erörtert. Außenminister Dr. Stresemann mußte wiederholt in die Debatte eingreifen. Dr. Stresemann betonte, daß er aus die Ratifizie rung des deutsch-englischen Handelsvertrages vor der Verabschiedung der Zollvorlage großen Wert legen müsse, zumal England die für die Beseitigung der gegen Deutschland gerichteten Ausnahmegesetze erforderlichen Bestimmungen bereits vom englischen Unterhaus angenommen worden sind. Nach Mitteilung parlamentarischer Kreise sind jedoch die Deutschnationalen für eine nochmalige Ueberprüfung der Einzelbestimmun- gen über die Zollsätze im deutsch-englischen Ver trag eingetreten, sodaß dadurch ernsthafte Schwierigkeiten feilens der Regierung befürchtet werden. u12. Juli, -ttcsdienst. alb 8 Uhr «envereiuS alb 8 Uhr MSvercms mlb 9 Uhr alb 6 Uhr «er Luk. 8, ereln. ' 8V. Uhr ags 9 Uhr , Uhr lau- s. iagS 5 Uhr Gegen die Finanzpolitik Im bayrischen Landtag ergriff vor Eröff nung der gestrigen Plenarsitzung Ministerpräsi dent Dr. Held das Wort zu einer Erklä- r u n g, in der er sich in scharfen Worten gegen das Vorgehen des Reiches in Sachen des Finanzausgleiches anssprach. Die cs fest d e -Z Mission in ttesdienst. t (Pfarrer nig in der er, früher iber „Nene Uhr Pre ll der Kä- ilhr Jung- hr Abend- Finanzgebahrung des Reiches sei dazu angetan, das Eigenleben der Länder äußerst zu gefährden und die Länder könnten im Interesse ihrer Selbständigkeit unter keinen Umstünden eine solche Entwicklung gutheißen. Die Erklärung des Ministerpräsidenten wurde mit großem Beifall ausgenommen. Darauf verlas de« Fraktionsvorfitzelrd« de« Bayerischen Volkspartei, Abg. Dr. Eohlmut h eine E n t s ch l i e ß u n g, die die Neichsregierung auffordert, die notwendigen Schritte zur Ver hinderung eines solchen Fin anzaus - gleichs zu unternehmen. Die Entschließung wurde mit allen gegen dis Stimmen der Kommu nisten angenom m e n. Neue Zusammenkunft de» Reichskanzlers mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Berkin, 15. Juli Wie wir hören, wird de« bayrische Minister präsident Dr. Held anläßlich der nächsten Konferenz der Ministerpräsidenten de« Länder eine gesonderte Zusammen kunft mit Reichskanzler D«. Luther haben, um die Beschwerden Bayerns gegen den Finanzaus gleich -wischen Reich und Länder vorzubringen. Außerdem will der bayrische Ministerpräsident auf die noch immer nicht geregelte Angelegenheit der Neuregelung der verfassungsrechtlichen Kom petenzen der Länder zurückkommen, um den Reichskanzler daran zu erinnern, daß Bayern nicht daran denke, auf seine in der bay rischen Denkschrift ausgestellten Forderun gen zu verzichten. sein Amt erst 1928 nach Ablauf Amtsperiode des jetzt noch tätigen zweiten germeisters an. Beschlagnahme deutsche« Vermögen in Amerika gefordert .Evening Times" melden aus Neuyork: Interessante Vorgänge hinter den Kulissen — Eine Wendung bei den Deutschnationale» Von miscrcm Berliner Bertreter Unmittelbar nach der Rückkehr des Reichs tanzlers Dr. Luther aus Dresden war von der Reichskanzlei eine in den politischen Kreisen viel beachtete Notiz ausgegeben worden, die tategorijch erklärte, daß alle Gerüchte über einen bevorstehenden Rücktritt des Außen ministers Dr. Stresemann jeder Scheidemanns Rücktritt Wie der „Vorwärts" aus Kassel berichtet, hat am Montag eine außerordentliche Stadtverord netensitzung das Abschiedsgesuch des Ober bürgermeisters Scheidemann, das mit dem 1. Oktober in Kraft tritt, einstimmig gebil ligt. Gleichzeitig wühlte die Stadtverordneten versammlung als Nachfolger Scheidemanns den bisherigen Vizepräsidenten der Negierung in Kassel, D». Hermann Stadler, als zweiten Bürgermeister den Negierungsrat im preußischen Kultusministerium, Dr. Lahineye r. Er tritt Das Auflv^tungsgesetz in zweiter Lesung angenommen Bun unlerem varlainenlgriiiben LkiUardeltt« Bei Beginn der heutigen Reichstags- sitznng, in der über die Aufwertung de« A n l c i h e n verhandelt wurde, wies das Haus große Lücken auf, die aber in Erwartung de« Abstimmungen sehr bald aufgefüllt wurden. Wie in den bisherigen Debatten über die Aufwer tungsfrage wurde auch heute wieder der Kamps zwischen der Rechten und den Sozialdemokraten geführt. Der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Leber zog in sehr humoristischer Weise gegen den Abgeordneten Hergt vom Leder. Sein« Ausführungen lösten wiederholt schallende Hei terkeit im ganzen Hause aus, in die auch die Rechte mit einstimmte. Nicht lange danach gab es wiederum fröhliche Stimmung und erneute Heiterkeit; der Humor war in neuer Gestalt, in anderer Verkleidung ins Haus gezogen. Als näm lich über einen Antrag der Volkspartei durch Hammelsprung abgestimmt wurde, ergab es sich, daß der größte Teil der sozialdemokratischen Ab geordneten durch die Ja-Tür den Saal betrat Allgemeine Verwunderung und Bewegung im Hause. Niemand mußte sich zunächst diesen Zwie spalt der Natur zu erklären. Schließlich wurde das Resultat der Abstimmung als irrtümlich von den Kommunisten angezweifelt. Eine Aufklärung des merkwürdigen Vorganges konnte indes heute nicht gefunden werden; eine Lösung des ver- schürzien Knotens ist erst bei der Abstimmung in der dritten Lesung zu erwarten. Vertrages? iEIa « » « D r a b l m e l o u n «> Berlin, 15. Juli Auswärtigen Auss ch u ß der Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit HUttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Nüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. Die Krise im Ruhr-Bergbau «Eigen, D r g b t m e l d u n M Berlin, 14. Juli Wie wir hören, haben die neuerlichen Be triebsstillegungen im rheinisch- westfälischen I n d u st r i e r e v i e r das Reichsarbeitsministerium veranlaßt, sich sehr ein gehend mit der L a g e im Nuhrbergbau zu beschäftigen. Im Neichsarbeitsministerium ist man über die täglich eintreffenden Nachrichten über die Ausdebnung der wirtschaftlichen Krise außerordentlich beunruhigt, sodaß man jetzt dazu übergegangen ist, mit dem Reichskabinett und de« preußischen Negierung in Fühlung zu treten, uu« die Aufmerksamkeit auf die wirtschaftlichen und sozialen Gefahren der Arbeitskrise im Ruhr gebiet hinzulenken. Man hatte nicht im entfern testen damit gerechnet, daß die Arbeiterent- lassnngen einen derartigen Umfang annehmen konnten, und man befürchtet, daß di« zur Zeit vorliegenden Mitteilungen noch nicht einmal ein erschöpfendes Bild von der wirklichen Lage ab geben. Zunächst wird damit zu rechnen lein, daß etwa 20 000 Bergarbeiter im Ruhr gebiet von den Betrieben entlassen werden. Man hofft immer noch, daß die Zeche«« bei der Anmeldung der Vetriebseinstellungen in der Zahl der zu entlassenden Bergleute höher greifen, um einen gewissen Spielraum zu haben. Als Zweck der Stillegung wird die Tatsach« angegeben, daß die Halden mit aufgestapelter Kohle überfüllt sind und daher die Notwendig keit eintritt, die Produktion von den unwirt schaftlichen Stellen nach den wirtschaftlichen Stellen zu verlegen. Anscheinend hofft man, durch Verbilligung der Produk tion eine Steigerung des Absatzes herbeiführen zu können, so daß dadurch die Deutschland und England Finanzverhandlnngcn in Berlin Einem Londoner Telegramm der Telegra- phen-Union zufolge, werden in der Londoner City die Besprechungen des Gouverneurs der Bank von England, die in Berlin geführt werden, mit gewissem Mißtrauen betrachtet. Es trifft in der Tat zu, daß der Präsident der Bank von England, Normann, sowie der Gouverneur der Federal-Reserve-Bank, Benja min Streng, bereits seit einigen Tagen in Berlin weilen. Beide Herren haben versucht, ihre Anwesenheit möglichst geheim zu halten. In Berliner amerikanischen Kreisen will man wis sen, daß die beiden Finanzleute in Berlin sind, um irgend eine bindende größere Finanz operation mit deutschen Kreisen zustande zu bringen. nde Mäd- ! Seite er- te ihn mit in. iger Bail ie Tochter -ans Hojj- m wohnte. ein sehr encn Ber le geschickt cacht. m so langt wohnten, Er hatte ularbeiten hr geneckt, zu vergüt en Herzen inzig Jah- Deutschland g«gen Rußland? Man vermutet, daß dieser Besuch mit dem politischen Ziele Englands zu sammenhängt, Deutschland möglichst an die englische Gefolgschaft zu binden. Dem entspricht auch, daß englische Politiker den Versuch gemacht haben, Fühlung mit den deut schen Vaterländischen Verbünden zu gewinnen, wo offenbar auch die russische Frage eine Rolle, spielt. Im Zusammenhang damit dürften die Beziehungen, die zwischen dem englischen Botschafter und dem deutschen Aus- würtigen Amt bestehen, auf erhöhte Aufmerksam keit Anspruch machen. Bezugspreis balbmvnaillch 8U (Yoldpsennige I eiiischliciilich Trggerlvb». > t O« l Der Preis der cinsvaltigen Anzeigeiizcilc betrügt w, -Illi.. I-er Neklginczeile sfi violdpfenninc. Ziir den Nachweis * i werden M Gvldvscnniac berechnet.