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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 04.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192507041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-04
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
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Wmsvm-EmHlckrTiMMun-LWger Nr. 153 1. Beilage Sonnabend, den 4. Juli 1925 Wk» den„öiAlSWM" »lr SAWk Von chcm. Justizministcr, Oberstlandcsgerichtsrat Dr. Ernst Müller-Meiningen in München Nichts erscheint gefährlicher als das tenden ziöse Lob dessen, der einem grundsätzlich übel will. Das Lob Chamberlains, des erklärten Deutschenfeindes, für Deutschlands „Aufrichtig keit", „Mut" und „Staatskunst der kühnen Ini tiative" durch das Angebot des „Sicherheitspak tes" müßte auch dem Blinden die Augen öffnen, wohin die Reise geht. Freilich: Verwegen — um keinen härteren Ausdruck zu gebrauchen — war von Anfang an die Eröffnung von Verhandlun gen über einen /.Sicherheitspakt" mit dem „Frankreich der Sanktionen", der Politik Lud wigs des Vierzehnten, die Herriot wie Painleve, Foch wie Poincaree, Briand wie Millerand treibt, um sich in diesem Frankreich an der Macht zu halten. Die Rolle Englands ist klar: Seine Sorgen sind riesengroß. Es kann sie gegenüber Frankreich nur beschwichtigen, wenn es wenig stens vorläufig am Rheine eine gewisse Ordnung -schafft. Aber die „Ordnung" sieht nach den Vor schlägen Frankreichs sonderbar aus: Sie ent spricht den brutalen Forderungen der Entwaff nungsnote, die zeigen, daß Frankreich an seiner traditionellen Politik der Wehrlosmachung Deutschlands und Festhaltung der Rheingrenze als eigentliche „Sicherung" unter Verweigerung der eigenen Abrüstung zähe festhült. Aus dieser Politik, die sich heute in den modernen Formen der Neutralisierung und Entmilitarisierung gibt, mutz mit logischer Notwendigkeit alles andere zumUnhcile Deutschlands selbst folgen: Die Ver pflichtungen aus Art. 10 und Art. 16 des Völ- kerbundpaktes im Zusammenhänge mit Ziffer 5 der Juni-Note Frankreichs können für Deutsch land nach Eintritt in den „Versailler Trust", ge nannt Völkerbund, nichts anderes bedeuten als die Zuziehung der Schlinge, in der sich Deutschland mit seiner unverständlichen Offerte eines „Sicherheitspaktes? selbst gefangen hat. Denn was helfen uns alle schönen Versiche rungen in England, die uns nur in das Netz locken sollen? Im März hat es Chamberlain mit Drohungen versucht. Damals sprach er aus, daß „Deutschland nicht annehmen dürfe, daß die Begrüßung seines Angebotes durch England ihm im Osten freie Hand ließe oder die Räumung des Rheinlandes nach sich ziehe." Damals hob er hervor, daß das außergewöhnliche Angebot die „freiwillige Annahme dessen be deute, was Deutschland unter dem Versailler Vertrag gezwungen an genommen habe." Die „Times" sprachen mit dem Außenminister aus, dies sei „an event in the history of Europa": „Ein europäisches Weltereignis, das die englische und französische Diplomatie ergreifen sollte mit beiden Händen" (should grasp with both Hands.) Jetzt will er durch Aufmerksamkeiten und Schmeicheleien den Eindruck dieser gefährlichen Rede verdecken. Wer die llnterhausrede Chamberlains vom 25. Juni I. I. aufmerksam durchlieft, wird von der nichts sagenden, aber um so schlaueren Dialektik dieses englischen Außenministers nm so unbefriedigter sein, fe ossensichtlicher er sich anscheinend zeigt. Die Fragen, die Macdonald, der schwere Schuld an dem Zustande der Kölner Ngrdzone trägt, wegen der verzweifelten Lage des wehrlosen Deutschland im Falle eines Krieges zwischen Frankreich und Polen stellte, hat Chamberlain nicht beantwortet, seine Negation des Durch- mnrfchrechtcs Frankreichs durch deutsches Gebiet zu Hilfe von Polen oder der Tschechoslowakei er scheint angesichts des völlig unklaren Wortlautes des Artikels 16 der Völkerbundalte wertlos. Frankreich wird sich nach den Erfahrungen in Oberschlesien den Teufel um die komplizierten und verschnörkelten Bestimmungen dieser Kaui- schnknorm, die nur dem tatsächlich Mäch tigen den dort vorgesehenen Apparat in die Hände spielt, ebenso wenig kümmern als nm die Drohung Chamberlains, „daß die Weigerung Frankreichs, das Saargebiet in zehn Jahren nach der Abstimmung zu räumen, „Kriegserll ä- rung an den Nölkerbund bedeut e". So hieß cs vor der Volksabstimmung auch in Oberschlesiien! Hat England oder der Völker bund aus der Ignorierung der Volksabstimmung Frankreich oder den Krieg erklärt? Kommt Zeit, kommt für England Rat! Frankreich hat den Völkerbund selbst nach englischen Geständ nissen so in der Hand, — ich erinnere nur an die Artikel Lloyd Georges, des Helfers von Ver sailles, der jetzt die Verantwortung abschmört—, daß alle „Sicherungen" der Art. 16 und 12 der Völkerbundsakte für den waffenlosen Deutschen w e r t l o s erscheinen. Oder gibt es einen ver ständigen Menschen, der da glaubte, daß Frank reich, wenn es den Krieg zugunsten seiner Hilfs völker für notwendig hält, z. B. die Fristen von 3 und 6 Monaten nach einem Schiedssprüche oder dem Berichte ders Völkerbundsrates nach Art. 12 einhalten wird? Ich glaube, ein so naiver Mensch existiert in verantwortlicher Stellung weder in Genf, noch in London, Paris oder Ber lin, der diese pazifistischen Schaugerichte für ernsthaft im Falle wirklichen Konflikts hält. Und Deutschlands Eintritt, den Frankreich mit ver dächtiger Leidenschaft betreibt, wird daran gar nichts ändern. Was kann Deutschland ohne Ab rüstung Frankreichs und Freigabe des Rheinlandes Wesentliches er reichen, was die furchtbare, frei willige Anerkennung der Versail ler Schmach alsAequivalent erschei nen ließe? Rüstet Frankreich aber nicht ab — trotz der vollkommenen Wehrloserklärung Deutschlands —, verläßt es den Rhein nicht, dann ist die offizielle freiwillige Preis gabe deutscher Lande unter Verletzung des Selbstbestimmungsrechtes des annektierten Elsaß und der anderen deutschen Gebiete eine Schmach, die uns eine Generation nicht verzeihen wird. „Gegenseitigkeit" ist angesichts der furchtbaren Rüstung Frankreichs ein Schwindel, auf den eine ernsthafte Regierung nicht hereinfallen darf — selbst wenn sie unter der Wahnidee leidet, daß, wenn man einmal im Völkerbunde säßt, man in diesem Botschafter-Areopag, der seine Weisungen von der Heimat erhält, wesentliche Vorteile erreichen könnte. Noch niemals seit November 1918 war die Gefahr für das Reich so riesengroß, aus kleinen Gefälligkeiten der Entente und selbstverständ lichen Eutmachungen offener Rechisbrüche, die Frankreich stets geschickt verwendet, sich wieder um in unhaltbare, die ganze Zukunst unseres guten Rechts opfernde Lagen hineinmanöverie- ren zu lassen. Noch besteht der unselige Art. 231 mit all seinen furchtbaren Folgen:: Solange er nicht feierlich vor der ganzen Welt widerrufen ist, solange Frankreich sich weigert, die Mindest forderungen, die das Reich seinerzeit gestellt hat, anzuerkennen, kann und darf die Vertretung des Reiches an eine gleichberechtigte Behandlung und damit an den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund und die Abschlietzung eines ehrlichen Sicherheitspaktes mit Gegenieitigkeit nicht den ken und nicht glauben. Die Verantwortung der Neichsrcgierung erscheint für Generationen so gewaltig, daß das ganze Volk sie mit ihr teilen müßte. Die Hände, die uns jetzt verderben, mögen wirklich „verdorren" l WW-MAW Enttäuschungen ire neue» Halbjahr — Die deutsch-französischen Schwierigkeiten — Noch keine Eelderleichtcrung — Neuer Rückschlag an der Börse Von unserem Berliner Handelsmltarbclter Die Entwicklung der Dinge hat auch im neuen Halbjahr bisher einen Verlauf genommen, der leider nur geeignet ist, von neuem denjenigen recht zu geben, die die Hoffnungen auf baldige wirkliche Besserung der Verhältnisse nicht teilen. Auch an der Börse ist die Aufwärtsbewegnng der Kurse, die der letzte Junitag ziemlich unerwartet gebracht hatte, im neuen Monat alsbald wieder zum Stillstand gekommen und bereits von einem Rückschlag abgelöst worden der den größ ten Teil der Kursbesserungen schon wieder wett gemacht hat. Maßgebend für die Beurteilung der Lage sind gegenwärtig wieder einmal die deutsch- französischen Verhandlungen, politischer wie na mentlich auch wirtschaftlicher Art; nach den bis herigen gar zu großen und zahlreichen Enttäu schungen kann es nicht Wunder nehmen, daß sich auch jetzt wieder wachsende Zweifel an einen gu ten Erfolg dieser Beratungen knüpfen. Lassen es doch die Franzosen nach wie vor nicht an mannig fachen Quertreibereien und au lleberspannung ihrer Forderungen fehlen. Das zeigt sich mit be sonderer Deutlichkeit bei den wegen der vorge rückten Zeit besonders drängend gewordenen Verhandlungen über einen deutsch-französischen Handelsvertrag, deren letzte Entscheidung von französischer Seite fortgesetzt mit haltlosen neuen Einwänden verschleppt wird. Infolgedessen ver lieren auch die inzwischen zu einem Ergebnis ge kommenen privaten Verhandlungen zwischen den deutschen und französischen Eisenindustriellen an Wert, weil sie einerseits das Zustandekommen des Handelsvertrages zur Voraussetzung haben, andererseits aber seitens Frankreichs das Ent gegenkommen bis jetzt noch verweigert wird, das für die Verwirklichung des Abkommens unerläß lich ist. Denn zweifellos bedeutet es für die deutsche Industrie die Gewährung eines großen Zugeständnisses, wenn nicht weniger als 1700 000 Tonnen Roheisen und Halbzeug zur Ausfuhr aus Lothringen, Saargebiet und Luxemburg nach Deutschland den Franzosen freigegeben werden. Dabei sei noch besonders betont, daß die franzö- siche Ausfuhr nach Deutschland erheblich großer ist als der deutsche Export nach Frankreich, daß also auch aus diesem Grunde ein entsprechendes Entgegenkommen von französischer Seite gebo ten erscheint. Es kann natürlich nicht ausblei ben, daß mit der neuerlichen Erschwerung dieser Wirtschaftsverhandlungen auch die verschiedenen politischen Fragen, die namentlich gegenüber Frankreich der Lösung bedürfen, sich immer mehr verwickeln. Gleichzeitig verschärfen sich die Schwierigkeiten der Durchdringung der Zollvor lage zum Reichstage in einem Maße, daß schon wieder eine ernsthafte inncrpolitische Krise dro hend geworden ist, die nur dazu beitragen kann, die herrschende Unsicherheit und Unklarheit der weiteren Entwicklung der Verhältnisse unliebsam zu verschaffen. Dem gegenüber vermag auch die nunmehr endlich in Angriff genommene einst weilen aber noch in ihren ersten Anfängen ste hende Räumung des Ruhrgebiets die Stimmung nicht sonderlich zu heben. Es kommt hinzu, daß die Schwierigkeiten in der Geld- und Kredit beschaffung auch nach Erledigung des Halbjahres wechsels bis jetzt keine Milderung erfahren ha ben. Die Erwartung, daß die Banken nach Feststellung der mit dem 30. Juni abzuschließen den zwei Monatsbilanzen im neuen Monat in reichlicherem Maße Gelder zur Verfügung stellen werden, ist bis jetzt unerfüllt geblieben. Selbst an der Börse kostet täglich kündbares Geld trotz einer leichten Verbilligung immer noch 9 bis 10'/- Prozent und ist zu diesem Satze nicht ein mal für jedermann zu haben. Die Frage der Sicherheitsleistung spielt hierbei nach wie vor eine große Rolle. Für langfristiges Geld, das allein für Handels- und Jndustriezmecke ver wendbar ist und hier die wünschenswerte Schaf fung von Betriebsmitteln bringen könnte, ist zwar andauernd großer Bedarf, aber kein An gebot vorhanden. Auch die ausländischen Gelder fließen gerade für Industrie und Handel noch immer äußerst spärlich. Denn auch draußen fehlt cs fortgesetzt an dem nötigen Vertrauen, solange die bestehenden Schwierigkeiten sich immer wieder erneuern oder verschärfen. Immer hin ist es zu begrüß»«, daß nach Ueberwindung mancher "Widerstände die Dollaranleihe der Stadt Berlin nunmehr zustande gekommen ist und daß auch für die Dollaranleihe des baye rischen Staates verschiedener deutscher Großstädte die Aussichten günstiger geworden sind. Von Wichtigkeit ist es ferner, daß auch sonst mehrere Dollarkredite, die jetzt zur Rückzahlung fällig waren, prolongiert werden konnten und somit eine weitere Verschärfung der Anspannung des Geldmarktes abgewandt ist. Auch die Tatsache, daß seitens der deutschen Sparkassen und Eiro verbände hauptsächlich für gewerbliche Zwecke im Laufe der letzten Monate zur Verfügung ge stellt worden find und daß hierbei namentlich die kleineren und kleinsten Kreditnehmer in Form von Darlehen von ein- bis dreitausend Mark in erster Linie Berücksichtigung gefunden haben, sei mit Befriedigung vermerkt. Leider be deuten aber auch diese Summen immer nur einen Tropfen auf den heißen Stein, namentlich soweit es sich um die Kreditbedllrfnisse von Handel und Gewerbe handelt. Wieweit im Kleinhandel die nicht minder großen Schwierigkeiten durch die jetzt begonnenen umfangreichen Inventurausver käufe, die buchstäblich haushohe Warenstapel zu stark ermäßigten Preisen zum Angebot bringen, behoben werden, bleibt abzuwarten. An Schau lustigen fehlt es in den Kaufhäusern in jedem Falle nicht. Auch an der Börse hat der chronische Geldmangel den für den neuen Monat erhofften Zustrom von Käufern für Effekten abermals verhindert. Die Svekulation, die am Monats ende verschiedentlich hieraufhin vorgekauft und namentlich auch Dcckungskäuse getätigt hatte, sieht sich in der Erwartung der Nachfolgeschaft ves Publikums wieder einmal enttäuscht und nahm im neuen Monat alsbald wieder Abgaben vor, die, wie schon angedeutet, die voraufgegange- ncn Kursbesserungen zum großen Teil schnell wieder wettmachten. Nur in einigen Neben werten, wie Petroleum-Aktien und chemischen Werten ließen sich die erhöhten Kurse besser auf recht erhalten. Das Bekanntwerden von neuen Zahlungsschwierigkeiten in der Konfektion und auch aus anderen Gebieten trug dazu bei, zu sammen mit der wieder deutlicher in Erschei nung getretenen allgemeinen Ungunst der Ver hältnisse die Stimmung der Börse schnell wieder ermatten zu lassen. Sächsisches — Lugsu, 3. Juli. In der Nacht von« Diens tag zum Mittwoch ist das Auto der Holzhand lung Wilhelm Metzner auf der Straße von Stollberg nach Niederwürschnitz, in der Nähe vom „Heiteren Blick", durch eine noch unaufge klärte Ursache in Brand geraten. Der den Wagen steuernde Cohn des Besitzers konnte sich mit sei nem Fahrgast, einem hiesigen Arzt, retten. Löschversuche waren vergebens. Die herbeigeeilte Feuerwehr von Niederwürschnitz sperrte die Un glücksstelle ab. Das Auto wurde ein Raub der Flammen. — Oelsnitz, 3. Juli. Dieser Tage ereignete sich auf der Bahnhofstraße ein bedauerlicher Un- glücksfall, der leicht schlimmere Folgen haben konnte. Ein zur Arbeitsstätte fahrender Mau rer hatte einen Arbeitskollegen mit auf sein Rad genommen; vermutlich infolge der Ueberlastung brach die Norderradfelge, so daß beide zu Fall kamen. Während der Mitfahrer noch glimpflich davonkam, trug der Inhaber des Rades einen Schlüsselbeinbruch davon. Mitglieder der Frek- willigen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz lei steten die erste Hilfe und brachten den Verun glückten nach der elterlichen Wohnung. - Mülsen St. Niclas. 3. Juli. Bei der hier erfolgten Volks-, Berufs- und Betriebszählung wurden in unserer Gemeinde gezählt: 334 be wohnte Gebäude, 859 Haushaltungen, 1418 männ liche und 1541 weibliche Personen, zusammen 2959 Einwohner. Im Jahre 1919, bei der letzten Volkszählung, wurden hier 2841 Einwohner ge zählt, mithin sind jetzt 118 Einwohner mehr. — Planitz, 3. Juli. Vom Tode des Ertrin kens wurde ein 13 Jahre alter Schulknabe ge rettet. Dieser war im hiesigen Eeleitsteich baden gewesen und blieb, obwohl er des Schwimmens unkundig war, ungefähr 6 bis 7 Minuten unter Wasser. In der Nähe des Teiches sich befindende hiesige Einwohner wurden auf das Verschwin den des Knaben aufmerksam und holtcn ihn be wußtlos aus dem Wasser. Dio sofort angestell- ten Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg. Der Verunglückte erholte sich sehr bald wieder und konnte den Nachhauseweg allein antre.cn. — Untcrstützengrün, 3. Juli. Tot aufgesun den wurde in einem Teiche der 59 Jahre alte Handarbeiter Wappler, der freiwillig den Tod gesucht hatte. — Leipzig, 3. Juli. Am Sonntag abend wurde an der Kreunuig Goethe- und Grimmaische Straße am Augustusplatze der dort stehende, den Verkehr regelnde Polizeiobcrwachtmeister Stognies von einem Privatantomobil, das von einer Dame geführt wurde, überfahren und mehrere Meter weit fortgeschlcist. Der Beamte erlitt schwere innere Verletzungen. — Ein weiterer schwerer Unfall ereignete sich auf dem Vorplatze des Haupt- bahnhofes. Beim Ueberschreitcn des Fahrdammes wurde eine aus Dessau stammende '..'«jährige Haustochter von einem in schneller Fahrt daher kommenden Kraltwagen ersaßt und mehrere Dieter mitgeschleist. Die Verunglückte erlitt schwere innere und äußere Verletzungen. An ihrem Auf kommen wird gezweifelt. — Leipzig, 3. Juli. Hier versuchte die 16- jährige Stütze Roochocz ihrem Leben gewaltsam ein Ende zu machen, indem sie sich aus einem Fenster im dritten Stockwerk des Hauses Johan nisplatz 14 hinab in den Hof gestürzt. Das junge Mädchen wurde schwer verletzt aufgehoben und in bewußtlosem Zustand in das Krankenhaus St. Jakob eingeliefert. Die Aerzte stellten einen schweren Schädelbruch fest. An dem Aufkommen des Mädchens wird gezweifelt. — Zittau, 3. Juli. Ein Naubmordversuch an einer Greisin wurde in Stangendorf verübt. Dort kam ein etwa 20 Jahre alter Mann, der sich schon zwei Tage lang um das Haus Herumgetrie ben hatte, in den Mittagsstunden in den Kolo nialwarenladen der 74 Jahre alten Witwe Zappe und verlangte Zuckerwaren, die er bereits am Tage vorher gekauft hatte. Als die alte Frau den Rücken drehte, stürzte er sich rücklings auf sie, steckte ihr zwei Taschentücher in den Mund, um sie am Schreien zu verhindern, und schlug mit einem stumpfen Gegenstand, eineiil Stein oder einem Schlagring, auf sie fünfmal ein. Die Greisin stürzte besinnungslos zu Boden, worauf der Täter aus einer Schublade einen Geldbetrag entwendete und die Flucht ergriff, nachdem er ihr vorher die Tücher wieder aus dem Munde gerissen hatte. Wieder zu Bewußtsein gekommen, rief diese um Hilfe, worauf ihr Bru der aus Proschwitz, der nebenan in der Küche ge schlafen und von dem ganzen Vorgang nichts ge hört hatte, zu Hilse kam. Doch war der Täter inzwischen spurlos verschwunden. Stark blutend wurde die Ueberfallene ins Hospital gebracht, wo sie schwer verletzt darniederliegt. Sport und Spiel VfL. 05, 2—HoreSea-Ehemnitz 2:0 «:0> Beide Gegner lieferte» ein cm Momenten reiches Sviel, welches i» einem rillenden Temrw durchgesührl wurde. Hvrcöea zeigte ganz «nies jlbnne» und iieü es nn KamvleSetfer bis zum Schlub nicht lebte». Sehr gut waren Bcrteidianna und der erst lüläbrtgc Torwart Herold, der leine Elf nor cliier hoben Niederlage bc- wabrte. Mit Glück nnd Geschick leistete er eine hcrnor« ragende Abwehr nnd hielt dein Bombardement der Hiesi gen ruhig Stand. Der Sturm der Gast konute sich nicht recht durchlebe», war er aber einmal durch, dann Poü er mit Sicherheit ans Tor. BlV.'S Sieg stand bis zur Panse noch nicht ganz fest, in der L, Halbzeit wurde di« Elf jedoch mächtig überlegen und eine groh« Schichbud« wurde ausgemacht. Infolge grober Schubnnslcherheit blieb «S jedoch hei einem Lw, dem Suielocrkml nach hätte müssen ein zweistelliges Ergebnis zciltande komm«». Der l. Erfolg war i» der lb. Mi»„ el» Elfmeter. dB» Schneider, der unfair gelegt wurde» war, mit grober Sicherheit «»schob. DaS zweite Tor siel b Minute» »ach der Pause, indem Müller den Aall vlaäert In die recht« Ecke iagie. Ecken N:1 stir BlL.. Abseits 0:ü für Bl('„ Strafstvbe l>:l>, Torschütze 72:18 lür BsH. Die Hiesige» schoße» 2 Bälle i»S Tor, 4 a» Halte, w drüber nnd SA daneben, während HoreöcaS Torwart Oll Mal rettend eingreifeii m»b, Ein ganz gewaltiges Stück Arbeit, da» anerkannt werden muß. Die „Ober" schollen 2 drüber und 2 daneben. 14 Schütze machte Friedrich im BiL.-Tor »nnichle.
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