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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192506293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250629
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-29
-
Monat
1925-06
-
Jahr
1925
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
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Aschen Volkes von der Schuldlüge, die ihm seine Wre, seine Freiheit und seine Gleichberechtigung raubte. Die Einschränkung Ser denijchen ' LuMissahrt Eine neue Note der Botschafterkonferenz f WTB. teilt mit: Zu den Beschränkungen des deut schen Luftfahrzeugbaues nimmt die Botschafterkonferenz in einer soeben eingegan genen Note Stellung. Die vorläufige Ueberprü- fung läßt erkennen, daß einige geringfügige tech nische Erleichterungen zugestanden werden, denen jedoch neue weitgehende organisato rische Bindungen gegenüberstehen. Die Neichsregierung wird sich, wie wir hören, in den nächsten Tagen eingehend mit dieser Frage be- jfassen. s Es wäre im höchsten Grade bedauerlich, wenn wieder Neid, Verblendung und Kurzsichtigkeit bei den Ententestaaten die Ursache dafür wären, daß der deutsche Flugzeugbau sich nicht frei ent falten kann. Was gerade Deutschland für die Entwicklung des Flugwesens bedeuten kann, hat der Nordpolflug Amundsens wieder gezeigt, wo es deutsche Flugzeuge waren, die der Expedition das Leben retteten. Da gerade Deutschland sei ner zentralen Lage wegen für den internationa len Luftverkehr nicht entbehrt werden kann, ist zu hoffen, daß bei etwaigen Wünschen der ande ren die deutsche Regierung sich ebenso versagt wie die Botschafterkonferenz sich den gerechtfertigten Deutschen Forderungen gegenüber versagt hat. Das Uniformverbot ungültig Der Führer der vaterländischen Vereine in Erfurt, Kapitän z. S. a. D. Madlung, hatte einen polizeilichen Strafbefehl über 50 Mark erhalten, weil er am 4. Februar 1925 in Uniform einen Vorbeimarsch der Vereine ab genommen hatte, ohne zum Tragen der Uniform die erforderliche Genehmi gung nachgesucht zu haben. Im Einspruchtermin machte Madlung geltend, daß bei einer früheren Kundgebung diese Genehmigung allgemein er teilt worden sei. Das Tragen der Uniform ist nach einer Verordnung vom 31. August 1921 ohne Genehmigung verboten. Madlung wurde vom Amtsgericht Erfurt freigesprochen, mit der Begründung, daß es sich um ein durch Artikel 129 der Verfassung geschütztes wohler worbenes Recht handele, das nicht nur die Be rufssoldaten, sondern auch die Offiziere der alten Armee und Marine besitzen. Dies könne vom Reichspräsidenten nicht aufgehoben werden, der dies Recht als Grundrecht der Verfassung achten Müsse. Jahrtausendscier in Mainz Die Kunstausstellung der Stadt Mainz, die im Rahmen der Jahrtau sendfeier der Rheinlande die uralten Beziehungen zwischen den Ländern am Rhein und dem übrigen Deutschland betonen will, wurde am Sonntag vormittag feierlich eröffnet. Zu dem Festakte war auch Reichskanzler Dr. Luther in Begleitung des hessischen Ministers Brentano, des hessischen Gesandten von Biege leben, des Ncichspressechefs, Ministerialdirektors Dr. Kiep, und des Ministerialrates Dr. Offer mann erschienen. Oberbürgermeister Dr. Kiilb führte in sei ner Begrüßungsansprache aus, daß ganz Deutsch land heute auf die Länder am Rhein schaue, die ein Jahrtausend und noch länger die Banner träger deutscher Kultur gewesen seien und trotz aller Stürme treu zum Reich und Vaterland stehen, ihr Deutschtum weiter hegen und pflegen. Deutschland habe nur den Wunsch, in Frieden und Freiheit zusammen mit den anderen Län dern in Gleichberechtigung seine Kulturaufgabe zu erfüllen. Am Schluß seiner Ansprache ge dachte Oberbürgermeister Dr. Külb auch der neuen Zeit und des festen Willens zum Wieder aufbau. Nach einem Vortrag von Dr. Rothenberg über die deutsche Zukunft und Prof. Dr. Kautzsch über Mainz in der deutschen Kunst, ergriff Reichskanzler Dr. Luther, lebhaft begrüßt, das Wort. Der Reichskanzler sagte u. a.: „Ich überbringe der Stadt Mainz und Rheinhessen die Grüße der Reichsregierung und die aufrich tigsten Wünsche für die Jahrtausendfeier, die sich am heutigen Tage in Mainz vollziehen wird. Die Stadt Mainz, die in der alten Zeit oft viele und schwere Lasten getragen hat, sei alle Zeiten hin durch treu zum Reiche geblieben. Die Lage von Mainz bedeute für Deutschland den positiven Schlüsselpunkt der Verbindung zwischen Süden und Norden. Für jeden anderen aber, der sich hierher setzen könnte, würde es nur eine Be drohung der Kultur bedeuten. Der Reichskanz ler schloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß ie Wahrheit durchdringen und das deutsche Volk inen Wiederaufstieg erleben werde. 25. Stiftungsfest f de- RadfahrereinS „Wanderluft* 4 am S7. und S8. Juni —stg. Oberlungwitz 29. Juni Die silberne 25 hat nun auch der Radfahrer- verein „Wanderlust" erreicht, der am Sonn abend und Sonntag sein Stiftungsfest beging. Am Sonnabend hatte man zum Kon zert und Ball in den Gasthof „Zum Lamm" eingeladen. . Mit Teitzes bekanntem Marsch „In Treue fest" wurde das Konzert von der gesamten Mili tärvereinskapelle „Albertbund" eröffnet, dem Linkes Ouvertüre „Im Reiche des Indra" folgte. Herr Karl Meyer, der 1. Vorsteher des festgebenden Vereins, hieß die Gäste herzlich willkommen, gab seiner Freude über den zahl reichen Besuch Ausdruck und wünschte einen guten Verlauf des Festes. „Auf der Wacht", Tongemälde von Dierig und „Siamesische Wachtparade", Charakterstück von Linke, waren die beiden nächsten Konzert stücke und ernteten reichen Beifall. Hierauf fand durch den ehemaligen Vorstand, Herrn Martin Wolf, eine Ehrung der noch lebenden drei Gründer des Vereins statt. Neun Herren waren es — so führte er in seiner Rede aus — die vor 25 Jahren den Radfahrerverein „Wanderlust" ins Leben riefen. Heute haben wir die schöne Zahl von 130 Mitgliedern. Aber es sind noch lange nicht genug, es können noch mehr zu uns kommen. Denn der Sport, den wir treiben, stählt den Geist und Körper, macht ihn kräftig und widerstandsfähig. Drei Gründer sind uns in den 25 Jahren erhalten geblieben. Der eine, Oskar Weiß, wohnt in Chemnitz, der andere, Paul Oertel, ging nach Amerika und der dritte endlich wohnt noch in unserem Orte, unser Max Franke. Wir können heute nur Frau Oertel begrüßen, die beiden anderen sind leider nicht zugegen. Es gilt nicht nur, diese drei Grün der zu ehren, sondern wir müssen auch derer ge denken, die der Tod von uns nahm. Durch eine Operation starb unser verdienstvoller Gustav Lohse, zwei forderte der Weltkrieg und einer ver schied infolge Unglücksfalles. Zur Ehrung der Verstorbenen erhob man sich von den Plätzen. Herr Meyer überreichte so dann die Geschenke — je ein prachtvolles Trink service — Frau Oertel und den beiden Vertre tern der abwesenden Herren Weiß und Franke. Herr Martin Wolf wünschte, daß sie die Geschenke in Ehren halten und dem Radfahrer verein „Wanderlust" auch weiterhin die Treue wahren möchten. Er gab sodann noch bekannt, daß der Verein im vergangenen Jahre Saal maschinen gekauft habe, um auch den Saalsport pflegen zu können. Weiter dankte er 26 Anteil besitzern, die ihre Anteils-Heine freiwillig dem Verein geschenkt haben. Das Konzert nahm dann seinen Fortgang. Aus der Fülle des Gebotenen sei lobend „Die Schmiede im Walde", eine Idylle von Michalis, hervorgehoben, die das Meisterstück der Kapelle war. In vorgerückter Stunde nahm der stellver tretende Bundesvorsteher, Herr Gustav H e l- big-Dorfchemnitz, noch Veranlassung, im Namen des Erzgebirgischen Radfahrer-Bundes für die Einladung zu danken. Ganz besonders begrüßte er die Sportfreunde, die sich am Ren nen beteiligen wollen. Wir sind stolz — hob er hervor — auf den Radfahrerverein „Wander lust", der sich stets zu den Bundesveranstaltun gen einfindet. Ein besonderer Gruß galt noch den Gründern. Er schloß mit dem Wunsche, immer fest und treu zusammenzuhalten und brachte ein dreifaches Heil auf den Verein aus. Der Ehrenvorsitzende des Gesang vereins „Sängerlust" überreichte an schließend einen silbernen Fahncnnagel zur Er innerung an das 25. Stiftungsfest. Zwei weitere musikalische Darbietungen lei teten dann zu einem flotten Ball über. In früher Morgenstunde — um 5 Uhr — star teten am Vereinslokal „Sächsische Krone" die Teilnehmer am Nennfahren. Klasse A stellte 15 Mann, die Jugendklaffe vier. Das Ziel der A-Klasse war Schwarzenberg, das der Jugendklasse Aue. Nach 6 Uhr fand vom Gasthof „Hirsch" bis zur Herrmannstraße ein Weckruf statt. Um '/-2 Uhr stellte man im Gasthof „Zum Lamm" zum P r e i s b l u m e n k o r s o. Der Einladung hatten die Nadfahrervercine „Wau- derlust"-Thalheim, Radfahrerverein Oberwiera, „Pedal", Neukirchen, „Frischauf", Dorfchemnitz und „Adlerflug", Bernsdorf Folge geleistet. Eine ganz stattliche Zahl und alle auf blumenge schmückten Rädern! Kurz vor 2 Uhr setzte sich der Zug — ungefähr 175 Mann stark — unter Marschmusik in Be wegung. Er führte zunächst in den unteren Orts teil bis zum Gasthof „Hirsch", und von da zurück bis zur Herrmannstraße. Dieses farbenfrohe, leuchtende Bild, das sichere und mustergültige Fahren der Nadler wird die hiesige Einwohnerschaft noch lange in Erinne rung behalten! . . . Von V"4 bis 7 Uhr veranstaltete man im Gasthof „Zum Lamm" einen Saalsport, an dem sich alle Vereine beteiligten und der das lebhafteste Interesse der Anwesenden fand. Der Haupttreffer des Abends sollte aber noch kommen. Nach 9 Uhr trat der Kunstfahrer Ernst Arnold-Zwönitz auf, der im Einzelkunstfah ren auf Nieder- und Hochrad Leistungen erzielte, wie sie bisher wohl noch nicht verzeichnet werden onnten. Dieses Kunstfahren kann man als ein Ereignis betrachten, zumal es ja auch zum ersten Male im hiesigen Bezirk gezeigt wurde. Zum ersten Male überhaupt hatte Herr Arnold zum Bundesfest in Stollberg seine Kunst vorgeführt und dort — wie auch heute hier — ungeheuren Beifall gefunden. Ein Turner aus Neukirchen, Herr Winkle^ trat mit einem 8jährigen Knaben auf und' zeigt« mit diesem erstaunliche Turnübungen, dis ebenfalls verdienten Beifall fanden. Aber auch für die Tanzlustigen war diesmal wieder gesorgt. Der Ball, der durch die Darbie tungen dieser drei für längere Zeit unterbrochen worden war, nahm seinen Fortgang und endete erst in früher Morgenstunde. Wir wollen nicht versäumen, der Oeffentlich- keit noch die Sieger in den Preisfahren bekannt zugeben. Als Sieger im Rennfahren gingen hervor in der A-Klasse: Max Jehnigen- Eersdorf (1.): er fuhr von hier bis Schwarzen berg und zurück 3 Stunden, 6 Minuten und 45 Sekunden. Preis: 1 kompl. Hinterrad mit Schlauch. Paul Nestler-Waschleide (2.), 3 Std., 6 Min., 45 Sek. Preis: 1 kompl. Vorderrad mit Schlauch. Albert Hammer-Stollberg (3.), 3 Std., 9 Min., 34 Sek. Preis: 1 Lampe mit Felgen bremse. Arthur Mühlmann-Hundshübel (4.), 3 Std., 10 Min., 9 Sek. Preis: 1 Rennsattel. Die Sieger der Jugendklasse waren Paul Nürnberger (1.), er fuhr von hier bis Aue und zurück 2 Std., 22 Min., 42 Sek. Preis: 1 Schlauchreifen und 1 Zigaretten-Etui mit Spitze. Kurt Ehrentraut-Stollberg (2.), 2 Std., 22. Min., 42 Sek. (Handbreite). Preis: 1 Schlauch reifen. Als Sieger gingen im Preisblumen- korso hervor „Wanderlust", Thalheim (1.) 15,24 Punkte; „Adlerflug", Bernsdorf (2.), 14,16 Punkte; „Frischauf", Dorfchemnitz (3.), 12,90 Punkte; „Pedal", Neukirchen (4.), 10,09 Punkte. Im Kunstreigenfahren wurde Sieger „Wander lust", Thalheim mit 8,72 Punkten. Sieger des Schulreigenfahrens waren „Frischauf", Dorf chemnitz, 1. Mannschaft, 7,22 Punkte, 2. Mann schaft 6,67 Punkte; Nadfahrerverein Oberwiera, 1. Mannschaft, 6,51 Punkte, 2. Mannschaft 6,32 Punkte. Sieger wurde ferner „Wanderlust", Thalheim im Damenreigen mit 6,38 Punkten, im gemischten Jugendreigen mit 6,94 Punkten und im Jugendreigen mit 6,43 Punkten. Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 29. Juni 1925. Heiter, wärmer, keine oder geringe Nieder schläge, nordöstliche Winde. Temperatur vom S8. Junir Minimum -t-7.0, mittags 12 Uhr -j-14.2, Maximum -s-16.8. Erdbeeren In unseren Wäldern reist wieder die Erd beere, spärlich freilich. Wer sich einmal die Mühe gemacht hat, sie im Walde zu suchen, »rrd über das geringe Häufchen enttäuscht gewasen sein, das er nach langer Arbeit zusammenbrachte. Wer aber im Vorübergehen die kleine, rote, saftige Frucht findet, freut sich über ihren feinen aroma tischen Geschmack. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Erdbeere auch als Kulturpflanze bekannt, aber die Wald erdbeere, die Stammutter der kultivierten Frucht, ist ihr im Geschmack über. Sie wußten auch schon die Zeitgenossen Ovids zu schützen. Abergläubische Gewohnheiten, die aus grauem Heidentum stammen, finden wir heutigentags noch bei Erdbeersuchern in Thüringen. Kurz vor der Heimkehr zerdrücken die Pflücker an Steinen einige Früchte, um ihren Dank an die segen bringende Göttin der Waldbeeren auszudrücken. In Franken legen Beerenpflücker der schützenden Waldgottheit sogar Obst und Brot hin. Vor einigen Jahrzehnten soll auf dem Brocken noch der Brauch geübt worden sein, die sog. Vraut- klippe mit Beeren- und Laubkränzen zu schmücken, als Dankopfer für reichlich einge heimste Bcercnernte. Unsere Beerenjucher ken nen solche Sitten nicht; sie hätten auch wohl kaum Erdbeeren übrig, daß sie welche an den Steinen zerdrücken könnten.... Zu unserer Notiz über den Festzug zum „Deutschen Tag" ist noch nachzutragen, daß der Zug vom Neumarkt aus über die Chemnitzer Straße, Oststraße, Wilhelmstraße wieder nach der Chemnitzer Straße geführt wird. —r. Das gestern vom Allgemeinen Turn verein im „Vergmannsgrutz" veranstaltete Som- merfest hatte infolge des schönen Wetters zahl reichen Besuch auszuweisen. Der Turnverein hatte nichts unterlassen, um den Besuchern einige ge mütliche Stunden zu bereiten. Außer Ratz- und Würfelbuden sowie einer Wein-Diele, war auch ein Zirkus mit wilden Tieren anwesend, in dem mau für wenig Pfennige herzlich lachen konnte. Der Anziehungspunkt der Veranstaltung war natürlich „Der Ochse am Spieß". Wie delikat dessen Fleisch gemundet hat, beweist die Tatsache, daß der 5'', Zentner schwere Ochse in wenigen Stunden verspeist wurde. Aus der Kegelbahn sand bereits von vormittags 9 Uhr an unter reger Beteiligung PreiSkegcln statt. Aber auch dem Tanze zu huldigen war Gelegenheit geboten. Nach lustigen Weisen sah man im Saale viele das Tanzbein schwingen. Wir wollen hoffen, daß der Verein für seine Arbeit und Mühe einen so schönen Reingewinn erzielt hat, daß er für einen Turnhallenbau Verwendung finden kann. — - Am Mittwoch, den 8. Juli, 11 Uhr vor mittags, findet der SV. öffentliche Bezirkstag in der Gastwirtschaft „Drei Schwanen" in Hohen stein-Ernstthal statt. Die Tagesordnung hängt in der Geschäftsstelle der Amtshauptmannschaft aus. —" Vom Finanzamt wird uns geschrieben: „Um den Steuerpflichtigen die Abgabe der Vor anmeldungen auf die Umsatz- und Einkommen steuer zu erleichtern, haben die Steuertasse Lich- tenstein-Callnberg und die Gemeindebehörden des hiesigen Bezirks es übernommen, an die Steuerzahler Vordrucke zu Voranmeldungen für diese Steuerarten auf Verlangen unentgeltlich abzugcben. Die Steuerzahler werden in ihrem eigenen Interesse ersucht, von dieser Einrichtung möglichst ausgiebigen Gebrauch zu machen und nur dis amtlichen Vordrucke bei Erstattung^? Voranmeldungen zu verwenden, da die Steuer pflichtigen sonst Gefahr laufen, den gesetzlichen Vorschriften nicht entsprechende Voranmeldun gen einzureichen, die ihre Beanstandung zur Folge haben müßten." —* Wann gilt ein Platz im Zuge als besetzt? Sehr viele Reisende, besonders Frauen, die nur hin und wieder eine Bahnfahrt unternehmen, sind der Meinung, einen Platz im Abteil belegt zu haben, wenn sie einen kleinen Gegenstand, z. B. ein Täschchen, ein Buch oder einige Zeitungen auf den zu reservierenden Platz niederlegten. Auf diese Weise ist jedoch den Bestimmungen der Reichsbahn ein Platz noch nicht gesichert oder vorbehalten. Als belegt gilt ein Platz erst dann, wenn darauf ein Gepäckstück oder größeres Klei dungsstück (Mantel, Plaid u. dergl.) niederge legt worden ist. Neuerdings ist das Belegen von Sitzplätzen auch in der vierten Wagenklaffe er laubt, was früher nicht gestattet war. —* Für die Aussprache der Zahle» am Fern sprecher hat die Post bekanntlich eine eigene Sprache eingeführt, nuhl, fiinesf, siebänn, noihn usw. Es ist jetzt aber eine kleine Aenderung vorgeschrieben wor den. Für 12 sagt man nicht mehr zewwolff, sondern zewwölff, weil zewwolff mit C. Wolff verwechselt wurde. Einen anderen Vorschlag, Zahlengruppen wie 3030 dreinuhldreinuhl statt zwomaldreinuhl zu sagen, ist jedoch abgclehnt worden. Nach wie vor soll bei Doppelzahlen wie 1010, 2020, 3030 usw. zwomal zähn usw. gesagt-werden.' —* Die Kartoffel» sind in einzelnen Feldern (Frühkartoffeln) bereits in die Blüte getreten. Di« reichliche» Niederschläge der letzten Tage haben nicht nur das Wachstum der Kartoffeln und sonstigen Fcldfrüchte bedeutend gefordert, sondern auch den durch Sonnenbrand geschädigten Wiesen frisches Grün gebracht. Alle Fruchtarten, die nach Regen und Feuchtigkeit lechzten, stehen schön und gedeihen präch tig. Die Gefahren, die nach dieser Seite hin bestan den, sind gemeistert, die Wohltaten der letzten Nie derschläge dem ganzen Reichsgebiet zuteil geworden. Der weitere Teil der im Gange befindlichen Heuernte braucht wiederum Sonnenschein. —* Kein unreifes Obst essen! In der Zeit, wo Beeren- und Kernobst zu reifen beginnt, lassen sich manche Kinder und auch Erwachsene trotz aller War nungen und vieler bösen Beispiele dazu verleiten, das unreife, tatsächlich noch sauer schmeckende Zeug zu verzehren, mitunter sogar in größeren Mengen. Wie oft hat man schon lesen müssen, da» diese Unsitte schwere Qualen mit tödlichem Ende zur Folge hatte. Es sei darum auch heute wieder gewarnt! —* Das frühere Hotel „Bansiner Hos" in Bansin- Seebad, welches der Verband von Krankenkassen im Bezirke des Obcrvcrsicherungsamtcs Chemnitz erwor ben und zu einem Erholungs- und Genesungsheim für die Krankenkassen der Krcishauptmannschast Chemnitz ausgestaltet hat, ist seiner Bestimmung übergeben worden. Aus diesem Anlaß fand in dem Heim eine einfache Feier statt, zu der sich Vertreter der Organe des Verbandes und befreundeter Organi sationen eingefunden hatten. — RitterSgrün, 28. Juni. Dieser Tage übergab die Kaufmanusehe-rau Tröger auf der Brücke am Bahnübergang des Bahnhofes Ober- rittersgrün dem Postwagen des bereits sabrenden Personenzuges einen Brief. Sie lief dabei einige Schritte am Zug entlang, ohne aus das Ende der Brücke zu achten und stürzte in den vier Meter tiefen Pöhlbach. Die Bedauernswerte hat durch de» Sturz schwere innere Verletzungen erlitten. — Kamenz, 28. Juni. In das zur 700-Jahr- feler vom Kamenzer Handwerk gestiftete Goldene Buch der hiesigen Stadt hat den ersten Eintrag Reichspräsident von Hindenburg vollzogen. Der selbe lautet: „Würdig der Vergangenheit sei auch die Zukunft der Sechsstadt Kamenz. Berlin, 19. Juni 1925. von Hindenburg." — Meisten, 28. Juni. In der Korkmehlfabrik in Roitzschen wurde der dort beschäftigte Arbeiter Schubert in seinem Arbeitsraume tot mit zer schmetterten Gliedern aufgesunden. Wahrschein lich ist er von den Rädern der Transmission er faßt und berumgeschleudert worden, denn die Beine waren zerschlagen und der Brustkorb ein gedrückt. — Zwickau in B. 28. Juni. Eine wäre Invasion erlebte das hiesige Bezirksgefängnis. Mau griff zwei Banden Zigeuner auf, welche seit Wochen die gesamte Umgebung abgeraubt und bestohlen batten, so daß nicht einmal die Bade anstalt und das Waldtheater verickont geblieben wareu. Bei einem Baumeister räumten die Diebe die halbe Wirtschaft aus und fügten ihm einen Schaden von 1OOOO Kronen zu. Vor der Ein« guartierung im Gericht gab es ein malerisches Bild. Die ganze Bande lagerte und stand vor dem Gebäude. Schwarz die Gesellen, verw'ldert und doch romantisch die Gesichter. Die Frauen aus kurzen Pfeifen rauchend, die Männer mit Geigen undGitarrendazwischen, diebunten Hocken mit Sack und Pack, die Kinder am Rücken aus den Hocke» lugcud, halb zerschlagene Wägelchen. Auch im Arrest trennten sich die Zigeuner nicht von ihren Fibeln und man hörte zum ersten Male aus dem Arrest frohen Gesang und Geigenspiel auf die Gaffe schallen. Tags darauf wurde die ganze Bande in ein Lastauto verstaut und fuhr o, allerdings unfreiwillig, zum ersten Mal im Leben im Kraftwagen zum Kreisgericht. NosenaussLellung des Rosenvereins am 28. Juni 1925 —e. Die althergebrachte Rssenausstcllung unseres Rosenoereins — oder, wie es allgemein heißt, das Nosenfest — hat auch in diesem Jahre eine große Anziehungskraft auf unsere Stadt und Umgebung ausgeübt, und niemand wird den Besuch unserer schönen Turnerbundhalle be reut haben. War doch, trotz der für die Ent wicklung und Entfaltung der Rosen ungünstigen — kühlen und regnerischen — Witterung der letz ten Tage die Ausstellung sehr reich beschickt und zeigte, auf welcher Höhe sich die Rojenzucht auch in unserer Formen u bis zum l blutigen blutigen S daß man hat. Auf !zugehen, i ten und h ler mitteil aber zur f ' Folgen eins, die i und kleine Max B e nick, Olx G a l st e r Oberlehre genber treten dc Stadtr Rank- u» Rofenzüch Vieselbach hatte die (Inh. P. samkeit ii Blattpfla, Halle — Max S a > n a s st a r derbaren unter der Martin den Anar Besitzer H War l nung seh, gleichen n Fremden, nachdem l gen Palo Ulanen-K abwechslu gegen 7 1 Haltung, mit Rosei Entspri Meisters k sagen: wi den, und lich belohi 25 M Unter sowie der seierte di vehr h, subiläi -onnaben sührt von Hierauf v einem Bi Männerch wie einig Teilnehm, Stunde z Peckru krieg gefa l und 2 l! Spiel, die geschmückt, ausschusse! am „Schm Ke Wehr« borg, ' gräunsdo frohna un einen de verein „El und der ! Wehr, He: im Namei herzlich wi ter der G sowie die Den amw Nedner sei rer Wehr Kgkeit. H )ie Grüße inige reck 'M-Str »tf dem Zetteren chnavpel lm Rückg ohnuna i »es. Bl. Gcdiege! grdße - M -uvie G Ändjackl «Leu, KU ens- «irrt -l niedri em s e «kl Tuchl Oberlun M. N (u verkauff Vo? Zu e
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