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Z I * Eine Spinne, Vie Fische sängt. In j Südafrika lebt eine Spinne, an bei man , die eigenartige Beobachtung machen kann, ! I daß sie Fische sängt. Man wurde aus I das Tier dadurch ausmerksam, daß man I ein Exemplar, das irrtümlicherweise in » ein mir kleinen Fischen besetztes Aaua- » rium gelangt war, dabei überraschte, als I es an einem Fisch fraß, der kurz zuvor j I noch srisch und munter gewesen war. Tie > i Spinne ist nicht groß, allein ihre Beine » sind sehr lang und außerordentlich kräs- i tig, und mir Hilse ihrer Beine gelingt I es ihr auch. Fische zu überwältigen, wo- , bei sie folgendermaßen zu Werke geht: ; Sie setzt sich aus eine feste Unterlage, i etwa einen Stein, in der Weise, daß sechs I ihrer langen Beine ausgestreckt aus dem » Master liegen, ohne aber die Ruhe des ! Wasserspiegels durch eine Bewegung zu ' stören. Da sie sich vollständig ruhig ver- I hält, schwimmen die Fische ganz in ihre j Nähe; sobald aber einer in ihren Bereich » gelangt, d. h. gerade unter ihre ausge- i streckten Beine kommt, so taucht die i Spinne plötzlich unter; gleichzeitig legen I sich mit einem kräftigen Ruck ihre Beine > rund um den Fisch und halten ihn fest. , Dann schleppt sie die Beute, die sich den " sie umschlingenden Fangarmen nicht I mehr entwinden kann, ins Trockene und I verzehrt sie langsam. Daß Spinnen sich » oft an größere Tiere wagen und sie in ! der Tat bewältigen, ist ja bekannt, da I z. B. die jüdamerikanische Vogelspinne I sogar kleine Vögel und Kröten frißt. ' Als Fischräuberin dürfte die Lhalassia- » art aber wohl einzig und allein in Be- ! tracht kommen. ! * Eine kuriose Sammlung. Die un- I möglichsten Gegenstände regen ost bet , manchen Menschen einen ganz unheim- I Uchen Sammeltrieb an, so daß es an « seltsamen wie auch geschmacklosen Samm- ! jungen nicht fehlt. Zu den eigenartigsten » Sammlungen gehört aber ohne Zweifel i die des in der ersten Hälfte des vorigen l Jahrhunderts in Schöneiche bei BerUn » lebenden Predigers Bapp. Der gute I Mann besaß einen lebhaften Sammel- i trieb, jedoch lein Geld, um sich auch nur I eine billige Sammlung anlegen zu < können. So beschränkte er sich denn aus i die allerbilligste Sammlung, nämlich auf ' eine Zusammenstellung sämtlicher Fa- I miliennamen, die aus „mann" endigen. I Und er brachte es tatsächlich auch darin » zu einem gewissen „Rekord", denn als er ! starb, hinterließ er eine Sammlung von I nicht weniger als 30 OVO schön alphabetisch I geordneten und sogar mit Beweisstellen > versehenen Namen mit der Endsilbe , „mann", die er im Verlauf von vielen ! Jahren zusammengestellt hatte. I -t- Ein schlechter Tröster. Ein berühm- » ter Chirurg war als Menschenfreund , ebenso groß wie er als Trostspender un- ' geschickt war Aber er konnte den vcr- I ängstigten Blick seiner Patienten nicht I sehen, ohne ihnen tröstende L-orie zu » schenken. Natürlich hingen die Augen der ! Kranken an seinen Lippen; jedes Wort i bedeutete für sie eine Oisenbarung. Um I so schlimmer wurde es, wenn statt des > ersehnten Trostes Vie Armen neue Be- , sürchtnngen mitnehmen mußten. Und ' das geschah, natürlich von dem Professor I ganz unbeabsichtigt, leider nicht selten. EineS Tages hatte seine Untersuchung eines älteren Herrn die unbedingte Not» Wendigkeit einer Operation ergeben. Der Patient erschrak heftig, als er das hörte Aber da sagte der berühmte Arzt: „Be ruhigen Sie sich nurl Die Statistik hat sestgestellt, daß nach meiner Operationsr Methode erst aus hundert Fälle ein Todes» soll kommt. Und dann habe ich schon so viele Patienten in dieser Weise operiert, daß es eine gewohnte Sache für mich ist. Warten Sie einmal, ich will nachsehen, der wievielte Sie eigentlich sind." Sprach's, rechnete in seinem Verzeichnis nach und sagte dann tröstend: „Aa, sehen Sie, Sie sind schon der Hundertstel" — „Dann bin ich also an der Reihe, mit dem Tode ab» zugchen!" entfuhr es dem unglückseligen Patienten. Denn das war alles, was er aus dem Zuspruch heraushörte. -t- Der Rekord der Schwalbe. Ein Ge flügelzüchter in Antwerpen Hai ein inter essantes Experiment gemacht, das die er staunlich- Geschwindigkeit der Schwalbe feststellte. Er hatte eine Schwalbe ge fangen, die unter dem Dache seines Hauses nistete, und gab sie einem Be amten des Brieftaubenklubs mit, der eine Anzahl Brieftauben zu einem Wctt- fluge nach Compisgne bei Paris brachte. Die Schwalbe wurde in dem erstgenann ten Ort mit den Brieftauben zugleich um 7N Uhr aufgelasten und schlug sofort die Richtung nach Norden ein, während die Brieftauben erst noch eine Anzahl Bogen beschrieben, ehe sie ihre Richtung fanden. Bereits 8 Uhr 23 Minuten war die Schwalbe wieder in ihrem Neste in Antwerpen, während die ersten Tauben erst gegen 11)4 Uhr eintrasen. Die Schwalbe hatte also die 235 Kilometer in einer Stunde acht Minuten zurück- gelegt, das heißt, sie war mit der kolossalen Geschwindigkeit von 3355 Me ter in der Minute oder 201 Kilometer in der Stunde geflogen. * Kocht das Gemüse im eigenen Saft. Die meisten Hausjrauen setzen nach der von unseren Großmüttern übernommenen Gepflogenheit die Gemüse mit viel zu reichlichWasser zumKochenauf, umdieses dann abzugießen und somit nutzlos zu verschwenden. Mit diesen wcggsgostenen Gemüseabkochwästern weiden aber die in den Gemüsen enthaltenen Nährsalze dem Körper entzogen und die Gemüse find dadurch wertlos geworden, so daß man an deren Stelle ebensogut gekochtes Heu oder Stroh genießen könnte. Daher sollte jede Hausfrau, der es mit der Nährsalz erhaltung im Gemüse für ihre Familie ernst ist, dieses nur mit soviel Master auf- setzcn, daß es beim Kochen nicht am Boden anliegt und anbrennt. Der ent stehende Saft, der sich der geringen Koch- wassermenge mitteilt, wird nun nach dem Wiegen dieses dem Gemüse wieder bei- gesügl, bevor man es verdickt. Auf diese Weise bereitet, hat man die Gewähr dafür, daß alle aus den Tisch kommenden Gcmüsegerichte im Vollbesitz der für den Körper äußerst notwendigen Nährsalze sind. * Hefe-Serviettenkloß auf Wiener Art. Von iL Pfund Mehl, k Liter Milch und 20 Gramm frischer Hese bereitet man einen Hesevorteig und lägt ihn 20—30 Minuten an warmer Stelle gehen, woraus man ihn mit 1Ei. der übrigen Milch <>/, Liter), in der man 1 Teelöffel Salz verquirlte. I 1 Eßlöffel zerlassener Margarine, I Eß- , lösscl Süßstosflösung und ebensoviel Ko- ' rinthen sowie K Pfund Mehl zu ge- j schmeidtgem Teig verarbeitet. Wenn er I sich vom Gefäß löst, wird er in eine ge- > mehlte Serviette gebunden, über einen ! Quirl in einen hohen Tops über Dampf > gehängt, 1 Stunde gekocht. Leicht mir der I Gabel aufgeritzt und mit brauner Butter j beträufelt, reicht man den Serviettcnkloß » entweder mit Apfelmus, Heidelbeeren, i eingemachten oder geschmorten Back- i pflaumen oder Birnen. * Kartoffel - Polenta. (Beilage zu » Hammel-, Rind und Kalbsnierenbtaten.) ! l Psund tags zuvor gelochter, geriebener i Kartoffeln verrührt man mit 3 Eigelb, I 2 Eßlöffel zerlassener Margarine, l Eß- < löffel Salz, 1 Tasse Milch tauch aufgelöste , Büchsenmttch) und 2 Eßiösfel geriebenem ' Schweizer- oder Parmesanküse recht gut, worauf man den steifen Schnee der Ei- weiße darunter zieht, um die Polenta in eingesetteler, ausgestreuter Form in guter , Mittelhitze l Stunde zu backen. Heiß ge stürzt, bestreut man sie mit geriebenem Schweizerläse. H Ein Schlaumeier. In einer Berliner Schul'- meldet ein Schüler dem Lehrer, daß seine Schwester die Masern hat. Der Lehrer schickt ihn sofort nach Haus mit der strengen Weisung, sich nicht eher wieder blicken zu lassen, als bis seine Schwester wieder vollständig gesund sei. Ter Junge macht sich vergnügt aus dem Staube. Nachdem er weg ist, hebt sein Nachbar den Finger und sagt: „Herr Lehrer, Fritz Müllers Schwester, die die Masern hat, wohnt ja bei ihrer Tante tn Potsdam." -t- Er kennt ihn. Der Kastenbole: „Snip u. Co. haben mich engagiert, um den Betrag dieser Rechnung von Ihnen einzukassieren." — Der Schuldner: „Mei nen herzlichen Glückwunsch, mein Herr, zu der Lebensstellung." Der Meisterschaftsborcr. Kolonial warenhändler: „Mein Sohn, der mir im Laden Hilst, hat sich jetzt dem Boxsport gewidmet. Er hat auch schon eine Meisterschaft gewonnen." Kunde: „So weit ich ihn kenne, dürste es sich wohl dabei um die Meisterschaft im Leichtge wicht handeln." (Auflösung in nächster Nummer.)