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I * Aus einer Kleiderordnung. Es ist » bekannt, daß in früheren Jahrhunderten » zwar nicht die Mode, aber doch die all« k gemeine Luxussucht sehr tyrannisch war, I und das um so mehr, je mehr man sie I durch Kleiderordnungen und Verbote » oder durch Beschränkung aus einzelne i Stände einzuschränken suchte. Im I 15. Jahrhundert erließ der Rat zu Bres- I lau eine »Ordnung der Kleider zu ewigen E Zeiten-, in der es unter anderem heißt, , es solle erstens »forthin weder eine Bür- ' gcnn noch Handwerkerin einen längeren I Mantel, Pelz oder Rock tragen, als der ß auf der Lrepve auf die Erde reicht; wer » dawider handelt, soll eine Mark zur i Strafe geben und der Mantel, Pelz oder I Rock soll auf das Rathaus gebracht I und dort nach dem verordneten Maß ver- I kürzt und abgeschnttten werden.- Zwei- i tens: »Die Frauen sollen ablegen die ' großen ungewöhnlichen Hauben und l solche nicht größer als eine halbe Elle I lang tragen, und sollen keine Berliner , Hauben tragen; welche dawider handelt, j soll eine Mark Strase erlegen.- Shäter wurde diese Verordnung ausgehoben und den Bürgerinnen erlaubt, Samt und Damast und nach Belieben auch eine ! goldene Kette, 50 Dukaten schwer, zu tragen, vor Handwerker, und untergeord neten Kreisen. Eine Breslauische Schöne soll diese Gnade vom König erbeten haben. ! * Der hocheingcschötzte Tenor. Einer I der berühmtesten Tenöre der Großen z Oper in Paris war Gast in einem Hause, » dessen rasch erworbener Reichtum im » Gegensatz zu der künstlerischen Kultur l der Familie stand. Es war eine höchst I opulente Gesellschaft, und um zwei Uhr ; nachts noch richtete die Hausfrau an ihn « die Bitte, noch etwas zu singen. Der ! große Sänger zeigte wenig Lust dazu I und fragte deshalb die Frau des Hauses: I »Glauben Sie nicht, Madame, daß das j Ihre Nachbarn stören wird?- — »Oh, > daS macht nichts,- erwiderte Madame, »die Mieter nebenan haben einen Hund, der uns nachts auch immer durch sein Bellen stört. Jetzt sollen sie auch einmal s an die Reihe kommen.- * Eine schlagfertige Antwort. Fried- rich Schlegel war ein Freund von Wort witzen, die er bet jeder passenden und i manchmal auch bei unpassender Gelegen- » heit anbrachte. Als er eines Tages, etwas > animiert, aus dem Weinkeller von Lutter I und Wegener kam, begegnete ihm ein , Bekannter, ein Syndikus Gries. »Guten j Tag, Herr Grindikus Süß,- begrüßte er i leinen Bekannten. Der zog gleichfalls I höflich den Hut und erwiderte: »Guten > Tag, Herr Schriedrich Flegell- ' * Wie die Windauer den Teufel sehen i wollten. In der lettischen Stadt Windau s (15 000 Einwohner) hatte sich eines > Morgens eine große Menge Leute vor ' dem Stadtkrankenhaus eingejunden, um den Teufel zu sehen. Es hatte sich näm lich folgendes Gerücht verbreitet: Ein Verkünder des Weltunterganges habe eine Kuh geschlachtet und in deren Haut, init Hörnern und Klauen, aus dem Kirch- Hof gewütet. Als er dort gejangen werden sollte, habe er Feuer gespien, j weswegen aus ihn geschossen worden sei. In angcschossenem Zustand habe man ihn in das Stadtkrankenhaus gebracht, und hier solle er nun dem Publikum gezeigt werde». Vergebens setzte das Personal des Krankenhauses dem Publikum aus einander, daß in dem Krankenhaus kein Teufel untcrgebracht sei und daher auch nicht gezeigt werden könne. Die Menge achtete nicht daraus, ja, einige Neugierige erklommen sogar die Fensterbretter, um durch die Fenster den Teufel in seinem Bett zu erspähen. Man meinte, wenn der Teufel wirklich nicht da sei, dann würden doch die Menschen nicht davon reden und behaupten, daß er gezeigt werde. Schließ lich mußte die Polizei gerufen werden, um die Ordnung herzustellen, und erst gegen Abend verlief sich die Menge. HcH-HcHl^H-HiHcHcHr^H-H>H-^HkHcH-Hc Hc Hl H- Italienische Weisheiten. H- Hc Hi H- Ein Weib lacht, sooft sie kann, H- H- und weint, wann sie will. * H: * H- H- Lobe den Berg und bleibe aus H- H- der Ebene, lobe das Meer und H- H- bleibe auf dem Lande, lobe den H- Hr Ehestand und bleibe ledig. H- H- * H- H- In dem Hause ist wenig H- Hl Friede, wo die Henne kräht und H- H- der Hahn schweigt. * Hl * Hl Hl Die Zunge hat kein Brit», Hl H- schlägt aber manchem den Rücken * H- ein. H- H- * Hl H- Komplimente sind gemacht für * H- den Mund, nicht fürs Herz. H- Hc H- Hl Hl Hl Hl Hl Hl Hl Hl He He Hl He Hl Hl Hl Hl Hl Hl Hl H- Von der Makronenbäckcrei. Man delmakronen. 250 Gramm Zucker wird, mit 2 Eiweiß schaumig gerührt, mit N Pfund gebrühten, geschälten, seingeschniyten Mandeln gemischt. Davon setzt man kleine, runde Kugeln aus ein Blech und bäckt sie bei mäßiger Hitze blaßgelb. — Gesüllte Makronen. 3 Eiweiß schlägt man zu festem Schnee, vermischt ihn mit Pfund Zucker, Pfund gewiegten süßen Mandeln, 20 Gramm Orangeat, 20 Gramm Zitro nat, beides fein geschnitten, dem Saft einer halben Zitrone und setzt von der Masse kleine Häuschen auf ein mit Obla- ten belegtes Blech, das man in den mäßig gehetzten Bratofen schiebt. Man läßt bann die Makronen langsam hell gelb backen. — Frucht Matronen. 250 Gramm Zucker wird mit 3 Eiweiß schaumig gerührt» Vann N Pfund abge zogene, gewiegte Mandeln darunterge- mischt, von der Menge kleine Makronen auf Oblaten getan und aufs Blech gesetzt. In die Mitte jedes Häufchens füllt man etwas dicke Fruchtmarmelade oder Gelee, bedeckt die Füllung mit etwas Masse und bäckt die Makronen langsam im Ofen. Sie können nach Belieben mit einer Glasur überzogen werden, zu der man N Pfund Puderzucker mit einem Eiweiß und dem Saft einer halben Zitrone eine Viertelstunde rührt, bis die Masse recht weiß und dick fließt, und womit man die Makronen nach dem Backen übergießt. Die aus diese Weise hergestelllen Makro- nen sind von besonders gutem Geschmack. H Gcmüseschnittcn. Wenn man Reste von Gemüsen, Reis und Kartosjeln hat, so treibt man alles durch ein seines Sieb, I lügt aus einem gehäuften Suppenteller i dieser Masse drei bis vier Eßlöffel sein- geriebene Semmel, eine kleine, seinge- hackle oder geriebene Zwiebel, die vorher i< zerlassener Buller durchgedünstet ist, drei verquirlte Eier und ein wenig Salz hinzu, mischt alles gut, daß der Teig hält, formt flache, länglich-runde Buletten da von, wendet sie in Ei und geriebener Semmel und läßt sie in siedender Butler oder Backselt schön bräunlich backen praktische Winke. H- Verschwendung von Feuerung, j Manche sonst sparsame Hausfrau ist ver i Auffassung, je stärker die Flamme brennt, « desto schneller und besser gehe das Kochen. I Aber gerade das Gegenteil ist der Fall: , je weniger die Flamme nach dem Auf kochen brennt, je langsamer und ruhiger die Speise kocht, wie dies auch die Koch kiste beweist, desto nahrhafter und schmack hafter wird das Gericht. Jede wasser haltige Flüssigkeit (Milch, Brühe. Bier usw.) kocht wie das Wasser bei ION Grad Celsius, und diese Hitze genügt zum Gar kochen der Speisen, wobei ein höherer Hitzegrad die erforderliche Zeit um keine Minute abkürzt. Zu starkes Feuer beim Kochen ist daher nicht nur verschwende risch, sondern auch die Speisen selbst werden bei zu großer Hitze gehaltloser, weil der sich zu stark enlwicketnde Tamps viele nährende Bestandteile mit sich fort- reißt. H- Reinigung von Filzhüten. Weiße ' und graue Filzhüte reinigt man, indem ! man Magnesia mit kaltem Wasser zu einem dicken Brei mischt und damit ver- s mittelst einer kleinen Bürste den Hul be- streicht. Nachdem der Hut getrocknet ist, bürstet man ihn gm aus. H- Wnschtedernc Handschuhe werden weich und schmiegsam, wenn dem lau warmen Spülwasser einige Tropfen Gly- ' zerin hinzugejügt und gut damit ver- i mischt werden Man zieht sie alsdann in I die richtige Form und trocknet sie an der I Luft. i H- Alte Schwämme reinigt man am ! besten mit sauer gewordener Milch. Sie I bleiben einen Tag darin liegen, werden I gut ausgewaschen und in frischem Wasser » nachgespült. ! Sprichworträtsel. Einem jeden der nachstehend ausgeführ- ; ten acht Sprichwörter ist ein Wort zu ent- » nehmen. Diese acht Worte ergeben als- ! dann, richtig zusammengcstellt, ein neues I Sprichwort. z Das macht sich. ! Ter Wille ist des Werkes Seele. Es geht bei ihnen klein her Wer den Kern essen will, muß die Nuß > knacken. i Groß angejangen, klein ausgehört. ! Was sein soll, das schickt sich wohl. Menschen und Wind ändern sich ge- I schwind. Er muß Hunger und Kummer leiden. ! tAuslöjung tn nächster Stummer.) Auflösung der Rätsel aus voriger Nummer. ? Optisches Scherzbtld: Beide ! Köpfe sind gleich groß, wie man sich I leicht überzeugen kann, wenn man den > kleiner scheinenden aus den andern legt. » Zttatenrätsel: »Die Naim weiß » allein, was sie will.- Lupinen pskuchen Trocken» -, Torf-