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I 4- Flüstergcwölbe. In früherer Zeit » hat man die eigenartige Erscheinung, daß ! in elliptisch oder kugelförmig gebauten l Räumen der Schall eines Tones gleich I einem Echo zurückgeworfen, zugleich aber - auch bedeutend verstärkt wird, öfter dazu » benutzt, solche Räume eigens zu sog. ! „Flüsterräumen" zu gestalten. So er- l richtete im Jahre 1500 Lionardo da Vinci I in Mailand für den Herzog von Sforza » die Anlage einer ziemlich komplizierten » Flüstergalerie, die dem ebenso neugieri- i gen wie ängstlichen Herzog gestattete, zu I hören, was in verschiedenen Zimmern ; seines Palastes gesprochen wurde. Auch ' die Alten kannten bereits die Er- , schcinung des Schallzurückwerfens, und i schon der Tyrann von Syrakus, Diony- I sius, der, allerdings auch mit Recht, sehr I mißtrauisch gegen seine Umgebung war, » hatte sich einen Flüsterweg anlegen lassen, I den man «das Ohr des Dionysius" I nannte und in dem er gar manches ge- » hört haben mag, was für dieses Ohr ! eigentlich nicht bestimmt war. Es gibt i indes auch Flüsterräume, die nicht ab- l sichtlich als solche angelegt wurden, fon- » dern infolge ihrer Bauart die Schall- . wellen reflektieren und verstärken. Be- ' kannt als vorzügliche „Wispergalerie", k wie man diese Räume auch bezeichnet, k ist vor allem die Kuppel der Paulskirchc » in London, in deren oberem Teil man, ! wenn man an einer Seite steht, das I leiseste Flüstern von der weit entfernt i gegenüberliegenden Seite aus- deutlichste I vernehmen kann. Auch die Vorhalle des » Eewerbemuseums in Paris stellt einen » Flüsterraum dar, in dem man selbst das k Ticken einer Taschenuhr von einer Seite i zur anderen hinüberhören kann. Eine I Wispergalerie gibt es auch in der Nähe » von Berlin in einem eigens hierfür an- I gelegten und von einem ehemaligen I Naturtheater herstammenden Teile der i Mauer beim Schloß Niederschönhaufen. ; Auch hier kann man Uhrlicken und i Flüstern von einem Ende zum anderen t ganz deutlich hören. ' 4- Das größte Landgut der Welt. » Sir Sidney Kidman, ein australischer ! Viehkönig, ist Eigentümer der größten I Farm der Welt. Seine Besitzung ist so I groß wie ganz England. Als Vichbe- » sitzer dagegen muß er den ersten Platz . Don Luis Terraza in Mexiko über' > lassen, denn gegen seine 100 000 Pferde I und Rinder besitzt Don Luis eine Mil- I lion Stück Rinovieh, 700 000 Schafe und » 100000 Pferde. Der dritte in der Reihe ! ist wahrscheinlich ein gewisser King in I den Vereinigte» Staaten, der aus I seinem mit einem 300 englische Meilen » langen Stacheldrahtzaun umgebenen Be- . sitz 200 000 Rinder neben gewaltigen I Schafherden hält. Menschenerziehung. ! * Tank und Höflichkeit. Es ist un- I endlich vorteilhaft, sich anzugcwöhnen, I nach Empfang eines Geschenkes umgehend ; recht verbindlich zu danken; denn der Gc- » bende beabsichtigt, eine Freude zu machen, i und sicht er leinen Ersolg, so nimmt er I Gleichgültigkeit an und wird sich's über- I legen, an dieser Stelle nochmals Ausmerk- » samkeitcn zu verschwenden. Wie so » vicles, muß auch das dem Kinde schon l anerzogen werden, daß die Kleinen schon I über eine geringe Gabe ihre Freude ! äußern und herzlich danken, nicht tadeln » und sich erlauben zu sagen, sie Hütten I das Geschenk nun doch anders gewünscht oder lieber etwas anderes gewollt. Ebenso verhält es sich mit der Höflichkeit. Nicht früh genug können Ellern ihre kleinen Sprößlinge zur Höflichkeit anhalten. Hauptsächlich soll man es Kindern angc- wähnen, alle Mitbewohner zu grüßen. Viel geduldiger und nachsichtiger beurteilt man zum Beispiel den Lärm und die kleinen Unarten, die bei Kindern unver meidlich sind, wenn ein junges- Menschen, lind freundlich „guten Tag" wünscht. Es sind Kleinigkeiten, aber deswegen nicht weniger wichtig. * Die Giftigkeit des Holzspiritus. Vielfach hat man nach dem Genuß selbst von geringen Mengen von Holzspiritus (Methylalkohol) schwere Vergiftungen beobachtet, die häufig zur Erblindung, ja selbst zum Tove führten. Nach Unter suchungen, die Dr. Atkinson von der Universität Texas vorgenommcn hat, scheint es nun aber, als ob gar nicht der Methylalkohol an diesen Vergiftungen schuld ist, sondern ein anderer Alkohol, der Allylalkohol, der meist als Verunrei nigung dem Methylalkohol in geringen Mengen beigesügt ist. Bisher hat man die Menge des Allylalkohols im Holzgeist als zu gering angesehen, um in Betracht kommen zu können. Allylalkohol ist je doch 15vmal so giftig wie Methylalkohol. Er fand sich beispielsweise in einer Menge von 14 /L in einer Probe, die Atkinson in einer Apotheke kaufte, und die als „chemisch reiner Methylalkohol" bezeichnet war. Eine Allylalkoholver giftung bietet dieselben Erscheinungen dar wie die, die man gewöhnlich den Wir kungen des Methylalkohols zuschreibt. Beide zerstören das Sehvermögen. Viele Von den sogenannten Methylalkoholver- giflungen darf man nach der Behauptung des amerikanischen Gelehrten wahrschein lich wenigstens teilweise dem Allyl alkohol zufchreiben, den der Holzspiritus in so großen Mengen als Verunreinigung enthielt, daß sie von Bedeutung wurden. Arrs dem NaturleSen. 4- Ter Einfluß des Mondscheins auf die Pflanzen. Es ist schon beobachtet worden, daß das Mondlicht eigenartige und manchmal auch schädlich« Kräfte be sitzt. So vermeidet man beispielsweise in den Tropen, Fischfleisch zu genießen, das einige Zeit vom Mond beschienen wurde, da es sich erwies, daß die Folge davon eine Durchgiftung des Fleisches war. Versuche, die man mit künstlich polarisiertem Licht machte, indem man Fleisch wie auch Fischfleisch damit be strahlte, ergaben gleichfalls, daß ein solches Licht — das Mondlicht ist, da cs ein reslektiertes Licht darstellt, der Pola risation besonders stark unterworfen — aus die Flcischsorten ungünstig einwirkte. Der Forscher Semmen hat Einslüsse des Mondlichts aus die Keimung von Samen nachgcwiesen, auf die jedoch das Licht be schleunigend einwirkt, insofern, als ge wisse Prozesse, die im Verlauf der Kei mung stattfinden, wie z.B. die diastatische Verzuckerung der Stärke, durch das aus die Samen einwirkende Mondlicht be schleunigt werden. Auch hier machte man Vcrgleichsversuche, indem man an Stelle des Mondlichles künstlich polarisiertes Licht auf die Samen einwirken ließ, worauf sich die gleiche Folgeerscheinung zeigte. Jedenfalls sind die Wirkungen des Mondlichtes aus unsere Erde viel größer, als wir vorläufig noch annehmen, und so mancher bisher belachte Aberglaube, wie etwa der an das Sauerwerden mond- , beschienener Milch, dürfte eine sehr ein- j fache Erklärung finden, wenn man seine i Ursachen einmal untersuchen würde. 4 Die Fliege. Ein Fliegcnpaar ver- . mehrt sich in einem Zeitraum von 51- ' (fünfeinhalb) Monaten, also noch nicht » einmal einem halben Jahre, folgender- j maßen: 1. Generation 2. Generation 3. Generation 4. Generation 5. Generation 6. Generation 7. Generation 8. Gerrttation S. Generation 2 Fliegen, I 120 Fliegen, ! 7 200 Fliegen, I 432 000 Fliegen, i 25 920 000 Fliegen, » 1555 200 000 Fliegen, ü 93312 000 000 Fliegen, I 5 598 720 000 000 Fliegen, I 335 923 200 000 000 Fliegen. ' Eine Fliege hinter die andere gelegt, er- i gäbe ein Band von 3360 Millionen Kilo- i Meter; das ist mehr als zwanzigmal die I Entsernung von der Erde zur Sonne. praktische Winke. 4- Die Aufbewahrung von Kochtöpfen I geschieht oft recht unzweckmäßig, indem ; die Töpfe incinandcrgesiellt werden. Dies » follte man aus alle Falle vermeiden, da l die Töpse im Innern leicht verunreinigt j werden, wie auch sehr leicht Beschädi- , gnngen an der Emailleschicht Vorkommen. ? Am besten werden die Kochtöpfe an den j Henkeln hängend aufbewahrt. 4- Beim Keimen der Kartoffeln bilde» ! sich um die Keime herum ein gcsundheits- » schädliches Gist, das Solanin. Man tut ! deshalb gut, bei Kartoffeln, die gekeimt I haben, die Augen recht tief auszuschnci- I den. Beim Kochen der gekeimten Kar- ; tofseln setzt man diese mit kaltem Wasser » aus und läßt das Wasser einigemal auf- I kochen, um es dann abzugieJen. Als- I dann gießt man neues heißes Wasser , über die Kartoffeln und kocht sie fertig. ; 4- Schnecken vertreibt man aus Küchen I und Kellern durch Ausstrencn von Kalk- i Pulver. Die Schnecken gehen daran zu- I gründe. »Auflösung tn nächster Nummer.) Auslösung der Schachaufgabe auS voriger , Nummer: I Weitz. Schwarz. —oö, Lck5Xc6, 2. Ob8—u8 matt. 1. S<14 1 «4—03, 1....,ck7Xoö, 1. Iää2—z5, 1. ...^ I- beliebig, 2. vbS—d1 matt. L. 2. Oü8—ä4 matt. 6. 2.8e6Xb4 matt. O. 2.8oS-s7matt.