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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192506108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-10
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Monat
1925-06
-
Jahr
1925
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Konkurrenzstreit zwischen Reichspost und Staat licher Kraftwagenverwaltung Zwischen der Reichspost und der staat lichen Kraftwagenverwaltung, also zwei Verkehrsbehorden, scheinen die Beziehun gen nicht die allerbesten zu sein, wenigstens gegenwärtig nicht, wie man aus den Verhand lungen in der letzten Stadtverordnctensitzung in Löbau über die neuen staatlichen Krastwagen- linien Löbau-Bernstadt und Löbau-Neusalza- Spremberg entnehmen konnte, deren Rentabilität für vorläufig einige Probemonate durch Verträge mit den betreffenden Städten und Gemeinden sich der Staat sichert. Da nun endlich die schon lange ersehnte Autoverbindung nach dem etwas welt entrückten Städtchen Bernsia . geschaffen morden ist, lag es eigentlich auf der Hand, dem Kraft wagen die früh in Löbau eingehenden Postsachen für die Orte an der Route Löbau-Bernstadt mit zugeben, anstatt die Post, wie es jetzt geschieht, auf der Bahn mit dem großen Umweg über Herrnhut, nach Bernstadt gelangen zu lassen, kber hier stehen sich, wie die amüsanten Ausfüh- ungen des zweiten Bürgermeisters Peukert in -4» Stadtverordnetenjitzung ergaben, Post und staatliche Beamte, Angestellte rnd Arbeiter, die nach kurzer Aussprache vem Haushaltungsausschub A überwiesen wurde. Zur längeren Auseinandersetzung sehr fach lichen Charakters führte die Regierungsvorlage über die Errichtung einer Sächsischen Pfandbriefanstall für Industrie und Handel, zu der die Abg. Noack (Dt. Dp.) und Völkel (Soz.) die Zustimmung ihrer Fraktion erklärten. Abg. Beutler (Dtnl.) mahnte, die Vorlage sehr vorsichtig zu behandeln und im Ausschuß sorgfältig durchzuprüfen. Er verlangte zunächst Ausdehnung der Kreditmöglichkeit auch auf Ge werbe und Handwerk, er bemängelte, daß hier erneut die Staatswirtschaft auf ein Gebiet aus gedehnt wird, das von einem gemischt-wirtschaft lichen Unternehmen unter Anschluß an ein be stehendes Privat-Pfandbrief-Jnstitut besser wahrgenommen werden könnte. Die Erfahrungen mit der preußischen Seehandlung und anderen öffentlich rechtlichen Werkinstituten seien nicht besonders vielversprechend. Er beantragte Ver weisung an den Haushaltausschuß B und den Rechtsausschuß. Diesem Anträge wurde entsprochen, nachdem sich der Abg. Dr. Dehne für die demokratische Fraktion für die Vorlage und der Kommunist Böttcher gegen diese ausgesprochen hatten. Di-. Regierungsvorlage betreffend Ueber- nahme einer Staatsbürgschaft zu einer von der Leipziger Messe- und Ausstellungs- Aktiengesellschaft auszugebenden Obligations anleihe im Höchstbetrage von 5 Millionen Mark wurde, nachdem sich befremdlicher Weise der Leipziger kommunistische Abg. Lieberasch da gegen ausgesprochen hatte, in sofortiger Schluß beratung angenommen. Es folgt die Beratung des Rinderzucht gesetzes, das im Sinne der Ausschußbeschlüsse gegen die Stimmen der Deutschnationalen und einiger Demokraten angenommen wurde. Die Deutschnattonalen begründeten ihre ablehnende Haltung damit, daß das Gesetz neue Zwangsmaß nahmen für die Landwirtschaft enthalte und daß die bisherigen Erfolge der freien Zuchtgenoffen schaften das Gesetz unnötig erscheinen ließen. In vorgerückter Stunde wurde dann noch über zwei sozialdemokratische Anträge betreffend die Berggesetzgebung beraten. Nächste Sitzung, Dienstag, den 16. Juni. Tagesordnung: Etat-Kapitel und kleinere Vor lagen. SMWk WWW MMM? Kein Austausch der Amtshauptlcute vo» Meißen und Annaberg Durch die sächsische Presse ging dieser Tage die Meldung, daß die Negierung beabsichtige, die beiden der sozialdemokratischen Partei angehö renden Amtshauptleute Schulze in A n n a - berg und Schmidt in Meißen auszutau schen, um so den aus beiden Amtshauptmaun- schaften her lautgewordencn Wünschen um Ab berufung der derzeitigen Amtshauptleute durch einen Personalwechsel zu entsprechen. Wie wir von zuständiger amtlicher Seite erfahre i, ist diese Meldung unzutreffend. An der zuständi gen Regierungsstelle hat nicht die Absicht bestan den den angedeuteten Ausweg zu beschreiten. Oberregierunzsrat Dr. Walther Der frühere Amtshauptmann von Annaberg Dr. Walther war bekanntlich unter der Re gierung Zeigner auf Betreiben linksgerichteter Kreise aus seinem Amte entfernt und auf Warte geld gesetzt worden. Ein vom Landtag zur Nachprüfung der gegen Walther erhobenen An schuldigungen eingesetzter Untersuchungsaus schuß verlief ergebnislos, brachte aber auch kei nerlei Beweise für die Richtigkeit der gegen Walther erhobenen Vorwürfe. Nunmehr ist Walther mit Wirkung vom 1. Juni ab wieder im Staatsdienst eingestellt und als Ober regierungsrat an die Kreishauptmann schaft Bautzen berufen worden. staatlicher Kraftwagenverkeyr gegenüber feind lich wie Hund und Katze. Zum Schaden des Publikums, das solche Sachen einfach nicht be greift. Die Post weigert sich in vorliegendem Falle, ihre Poststücke auf dem Landwege dem staatlichen Kraftwagen anzuvertrauen und die staatliche Kraftwagcnverwaltung lehnt es strikt ab, Postsachen mitzu nehmen. Dafür will die Poft einen Phünomobil-Postverktzhr nah Bernstadt einrichten. UM AMWMtM« am Dienstag, den 9. Jrml 1825 —stg. Vom Rate wohnen der Sitzung Bürgermei ster Dr. Pak, Stadträte Degenhardt, Erietzbach, Rie del und Sammet bei. Vom Kollegium sind 20 Mit glieder anwesend. Der Zuhörerraum ist mäßig be setzt. Vorsteher H. Krau« eröffnet die Sitzung kurz nach 8 Uhr mit 1. Kenntnisnahmen von vier Schreiben, und zwar t. Abrechnung über die Vorrichtung des Stadtvcrordnetensaales. Die Es samtkosten belaufen sich auf 1626,04 Mark. Der Stadt rat hat außerdem an Herrn Kunstmaler Baumgärtel, hier, ein Sonderhonorar von 100 Mark bewilligt. — Stv. Meier empfiehlt, entsprechende Unterschriften unter die Bilder im Sitzungssaal durch Herrn Baum gärtel anbringen zu lassen. 2. Das Ergebnis einer Kassenprüfung (Fleisch- und Trichinenbeschaukasse so wie Meldeamts- und Postgcbiihrenrechnung) wird be kanntgegeben. S. Nach einer Ministerialvcrordnung muß die Fachklasse für Bäcker zunächst bei der Berufs schule verbleiben. 4. Aus der Aufstellung über die Errechnung der Vczirksumlage geht hervor, daß unsere Stadt an den Bezirk 154 664,11 Mark abgeführt und eine Einnahme von demselben in Höhe von 94 873,10 Mark zu verzeichnen hat. Ein Differenzbetrag von 46 644,01 Mark besteht. 2. Vornahme der Ersatzwahl für ein Mitglied im Bau-, Wasser- und Parkausschnß Gewählt wird vom Kollegium in diesen Ausschuß der Vorsitzende des hiesigen Erzgebirgsvercins, Herr Schuldirektor Ealstcr. 3. Neuwahl eines Vertrauensmannes der Stichs, landwirtschaftlichen Bcrussgenossrnschaft und dessen Stellvertreter Vorsteher H. Krautz verliest die sechs Namen einer Liste, von denen vier Personen vorgeschlagen werden müssen. Ausgestellt sind die Herren Willi; Martin Kunze (Windmllhlenstratze), Hermann Rich. Scheer (Psaffcnberg), Friedrich Otto Feldmann (Windgut), Max Karl Leuschner (Karlstratze 23), Louis Scheer (Centralstraße) und Robert Bruno Spindler (Röhrensteig). Bei der mittels Stimmzettel vorgcnommeneir Wahl entfielen auf die Herren L. Scheer 12 Stimmen (demnach Vertrauensmann), W. M. Kunze 9 Stimmen (Stellvertreter), F. O. Feld mann und M. K. Leuschner je 8 Stimmen (Ersatz männer), N. B. Spindler 6 Stimmen und H. R. Scheer 3 Stimmen. Unbeschrieben waren 7 abge gebene Zettel. Bei der Stichwahl zwischen den Her ren Feldmann und Leuschner entschied das Los für Herrn Feldmann, als den evtl. Vertrauensmann für die Sachs, landwirtschaftliche Berufsgenossenschafr, wenn Herr L. Scheer seine Wahl ablehnen sollte. 4. Festsetzung eines Vcrpflcgkostensatzcs für die Entlausungs-Station Der bisherige tägliche Verpflegkostcnsatz betrug 4,50 Mark. Der Rat schlägt 2.— Mark pro Tag vor. Das Kollegium ist damit einverstanden. 5. Der Rechnungsabschluß der Milchtü-He 1923 24 weist einen Ueberschuß von 479.73 Mark auf. Vom Rate ist vorgcschlagen worden, die Summe zur Be zahlung von Herrn Dr. Lange, dem Leiter der hiesi gen Mütterberatungsstelle, zu verwenden. Das Kol legium nimmt diesen Vorschlag an. 6. Nahrungsmittclkontrolle betr. Vorsteher H. Krauß gibt die 3 Punkte in einem Schreiben der Staatl. Ilntcrsuchungsanstalt für Lebensmittel Leipzig bekannt, denen sich ein Ratsbe schluß anschließt. Auch von selten des Kollegiums er folgt Zustimmung. 7. Die Verbesserungen des Standesamtszimmers werden anerkannt und 80 Mark für Einsetzen einer doppelten Tür sowie 48 Mark für Anschaffung von Stühlen bewilligt. 8. Ueberlassung städtischer Arbeitskräfte dem Erzgebirgsverein Vorsteher H. Krauß verliest das Protokoll des Vauausschusses, aus dem hcrvorgcht, daß von Herrn Oberstadtbaumeistcr Kaube ein Vercchnungsgeld von 500 Mark zur Bewilligung beantragt worden ist, das er für ausreichend hält. Vom Kollegium wird das Bcrcchnungsgeld bewilligt. Gleichzeitig cntspinni sich eine etwas längere Debatte über den schon wie derholt scharf verurteilten Autoverkehr auf dem Pfas- fenberg, dem Plcißacr Weg und der Vadcgassc: der Erzgebirgsoerein beabsichtigt, gemeinschaftlich mit dem Naturhcilverein durchgreifende Maßnahmen zu erfassen, um einen der Allgemeinheit beeinträchtigen den Autoverkehr auf diesen Wegen zu unterbinden. An der Aussprache beteiligen sich Stvv. Barth, P. Krautz und Vorsteher H. Krautz; Bürger meister Dr. Patz gibt erläuternde Erklärungen ab. 9. Der Bewilligung von Kosten für Stunden« Vermehrung an der Teztilsachschul«, sich an. 1925. und für K in welche Entwicklung das Vauprogramm werde. Eine größere Sorge sei jetzt die: kommen wir die Familien unter, die aus welche verfallen, herausgenommen werden nehme Wie b Häufen müssen wesen. Günstige Abschlüße aber werden sich nicht g tätigen lasten, da das Kapital zum Normalzinsf ausgegeben werde. Warten wir doch vorläufig es nächsten Monate ab, ob durch die Aufwertungsgcse gcbung nicht die Privatbautätigkeit gehoben wir Er wolle trotzdem nochmals sich bemühen, Gelder zu Wohnungsbau zu bekommen, bitte aber, abzuwarte wettb MI« Breit L« Schützt die Ernte! Mehr denn je ist heute eine möglichst ergie bige Ausnützung von Grund und Boden zu land wirtschaftlichen und gärtnerischen Zwecken not wendig. Aber was nützen die besten Vorschrif ten zur Sicherung der Ernte, wenn die Allge meinheit nicht hilft. Es ist sehr zu bedauern, daß manche Spaziergänger so wenig Rücksicht nehmen. Wie oft kann man beobachten, daß nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene mut willig durch die Felder laufen, sich darin lagern, wo es doch so viel andere schattige Plätzchen dafür gibt. Ilm eine Mohnblume zu erreichen, die nach her achtlos wcggeworfen wird, wird oft ein gro ßer Teil Getreide niedergetreten. Die Erwachsenen sollten der Jugend mit gutem Beispiel vorangehen und sie dazu anhal ten, die Volksernährung nicht zu schädigen. Man sagt so leicht: „Ach, wenn einer auch mal ins Feld hineinläuft, das schadet doch nicht viel..." Gewiß, bei Einem wohl nicht, aber wenn es Tau sende tun .. 13. Stadtbad bctr. Eine fast andcrthakbstündige Aussprache rief dieser Punkt der Tagesordnung hervor, da mit ihm gleich zeitig das brennendste aller jetzigen Probleme — die Wohnungsfrage — erörtert wurde. Der Bauausschutz teilt mit, daß die Vorarbeiten für dis Errichtung eines Bades — das zweifellos in weiten Kreisen der hiesi gen Einwohnerschaft begrübt wird — in Kürze ausge nommen werden. Es macht sich zunächst ein Berech- nungsgcld in Höhe von 20 000 Mark erforderlich, später sollen die Mittel auf dem Anleihewege einge bracht werden. Zu einem gleichzeitigen Winterbad soll das Bad nicht erbaut werden, da dieser Umbau dann stark verteuernd wirken würde; denn zu einem Wintcrbade sei auch eine Kcsselanlage nötig. — Stv. P. Krauß, als Sprecher der kommunistischen Frak tion, erkennt die Notwendigkeit eines Bades für unsere Stadt wohl an — seine Fraktion wird auch der Bewilligung des Berechnungsgcldcs zustimmcn — aber wichtiger sei wohl jetzt die Wohnungsfrage. Die Errichtung eines Bades ist jetzt nicht ganz so notwen dig wie die Errichtung von Wohnungen, da Hohen stein-Ernstthal wohl die meisten Wohnungssuchenden mit habe und am wenigsten baue. Seine Fraktion werde einen Antrag einbringen, der dahin geht, oie Stadt zu ermächtigen, von irgend einer Seite Dar lehen aufznnchmcn, um der Wohnungsnot abzuhelfcn. — Bürgermeister Dr. P a tz berichtet auch hierauf wie der eingehend. Infolge Ueberlastung des Bauamtcs sei cs bisher noch nicht möglich gewesen, eine Aufstel lung zu machen, die ergibt, wieviel Wohnungen seit dem Kriege und vor dem in unserer Stadt geschaffen worden seien. Wenn andere Städte eine regere Bau tätigkeit entwickeln können, so liege das eben an ihren günstigen Steuervcrhältnisten. Er versuchte dies an Hand der Limbachcr und Oberlungwitzer Ec- meindcvcrhältniste nachzuwcisen. Leider gestatten unsere Mittel nicht, den Anleihewcg zu beschreiten. Auf der Suche nach Baugcldern sei er schon immer ge- hervorgerufen durch eine starke Schülerzahl in der hie sigen Wirkerschule — so daß sich die wöchentliche Stundenzahl von 118 auf 138 Stunden erhöhte — stimmt das Kollegium zu. Als dritter Lehrer soll aushilfs- und probeweise der hiesige Wirker Röhner eingestellt werden. 19. Bezahlung vo» Kombiuationsstunde» an der Handelsschule Durch Mangel eines Hilfslehrers an der hiesigen Handelsschule sind Ueberstunden unvermeidlich ge blieben. Herr Schuldirektor Ealstcr schlägt vor, diese zur Hälfte des Ueberstundensatzes zu honorieren; der Fachschulansschuß kann sich jedoch nur zu einem Drit tel verstehen. Er findet Zustimmung bei dem Nechts- und Finanzausschuß und beim Rate, auch das Kolle gium erklärt sich damit einverstanden. 11. Die Gewährung vo« SNO Mark Darlchn der Textilfachschule für Beschaffung von Schulbüchern erfolgt einstimmig. 12. Abkommen mit dem Bezirksverband, Regelung der Wohlfahrtspflege betr. Vorsteher H. Krautz verliest das Protokoll einer gemeinschaftlichen Sitzung des Wohlfahrts- und Finanzausschusses sowie des Ratskollcgiums, in der die Frage der Wohlfahrtspflege eingehend behandelt worden ist. Ferner verliest er einen Antrag und das Abkommen — aufgestellt in 7 Paragraphen — der Stadt Hohenstein-Ernstthal mit dem Bezirk Glauchau, aus dem hervorgehoben sei, daß die Wohlfahrtspflege von unserer Stadt selbst ausgellbt werden soll. Die Kriegsbeschädigten und -Hinterbliebcncn-Fllrsorgc verbleibt beim Bezirk. Die hiesige Stadtgemeinde mutz sich verpflichten, die vom Bczirkssürsorge-Ver- band cingeführten Bücher ebenfalls hier zu verwen den und periodische Berichte zu erstatten; evtl. Strei tigkeiten sind von ihr im Namen des Bezirksfürsorge- verbaudes selbst zu führen. Das Abkommen gilt zu nächst drei Jahre; eine Kündigung ist nur ein halbes Jahr vor Ablauf der Kiindigungsdaucr möglich. — Stv. Vornschlcgl stellt an den Rat eine Anfrage, ob die hiesige Stadtgemcinde einen entschiedenen Vor teil hat, wenn sie die Wohlfahrtspflege selbst leistet, oder ob sie dadurch bedeutend belastet wird. — Bür germeister Dr. Patz gibt hierzu einen umfassenden Bericht ab, in dem er vornehmlich die bisherige Ent wicklung der Wohlfahrtspflege im Bezirk beleuchtet. Er hat schon früher einmal die Frage beantwortet; mit ziffermäbigcm Material kann er jetzt nicht dienen, da diese Frage ja die Zukunft selbst beantworten miro. Eins steht aber fest, daß unsere hiesige Wohlfahrts pflege besser ausgebaut ist, als die des Bezirkes über haupt. Dem ganzen Bezirk stünden z. V. nur drei Wohlsahrtsschmcstcrn zur Verfügung; wir haben jetzt unsere allein. Von feiten des Bezirksarztes ist auch schon anerkennend betont worden, daß unsere Wohl fahrtspflege eine viel bessere, intensivere sei als die des Bezirks. Er schnitt dann weiter die Vcrgnü- gungsstcuerfrage an. Unsere Vergnügungssteuer ist niedriger als die des Bezirks, lleben wir selbst die Wohlfahrtspflege aus, so wird uns die Steuer mit Rücksicht darauf belasten und der Bezirk mutz sich dann mit einer Verteilung nach der Kopfzahl begnügen. Allerdings befürchtet er, daß sich der Bezirk nicht so gleich mit dem Abkommen abfindcn wird; bleibt die hiesige Wohlfahrtspflege aber bein Bezirk, so ist zu erwarten, daß das Maß derselben sinkt und sie nicht mehr so individuell sein wird wie jetzt, da sie von unserer Stadtgemcinde selbst ausgeübt wird. Wenn cs auch anfangs scheinbar anders aussehen mag, schlecht werden wir trotzdem nicht fahren. — SLadtrat Grießbach ging in seinen Ausführungen mit denen des Bürgermeisters einig. Antrag und Abkommen sanden sodann einstimmige Annahme durch das Kol legium. — Stv. Wagner schließt sich den Ausführungen vo Stv. Krauß an; er sagt, man glaubt in Einwohner kreisen nicht an die Errichtung eines Bades, nachde« schon seit vielen Jahren dieses Projekt verwirklich werden sollte und doch nicht wurde. Empfehlend wie er auf den Artikel in Nr. 8 vom 15. April d. I. h „Gemeindeblatt" hin: „Was ist bei Errichtung eine Volksbades zu beachten?" Weiter sand er die Vor teilung der Reichseinkommensteuer eigenarti Schließlich erwähnte er, daß er sich über die Fimin zierung des Bauplanes in Limbach erkundigt hab und dabei hörte, daß die Stadt von der Landessic lungsgcsellschaft einen Zuschuß von 450 000 Mark e halten habe. — Stv. P. Krautz betonte, dab sei Antrag nicht so scharf aufzufasten sei. Die Stadt soll aber versuchen, ebenfalls Baugelder zu erlangen. M müssen auf diesem Wege etwas tun; Meerane hab z. B. holländisches Geld ausgenommen. Gewiß wer den durch die private Bautätigkeit Wohnungen gl schaffen, aber wer soll dann die hohen Mieten zab len? Man soll die Wage des Wohnungsmarktes nich zu sehr auf die Miete fallen lasten. — Bürgcrmeistc Dr. Patz: Die Ausländsanleihen sind meist langfri. stig. Auf die Dauer kann die Gemeinde nicht allein bauen, sondern cs mutz eben auch privat gebaut wer den. Die nächste Gesetzgebung wird über das Schil fa! der Mietzinssteuer und Aufwertung entscheiden, ebenso auch über die Zwangswirtschaft Klärung brin gen. An Kredite des Auslandes an Städte könne er nicht recht glauben, habe doch Dresden selbst keine be kommen. — Stv. Vornschlcgl erwidert hieran!, dab sich Berlin zurzeit um Aufnahme einer 50-Mib lioncn-Anlcihe aus dem Auslande beschäftigt. Freie Wirtschaft im Wohnungswesen sei erforderlich, eben so eine gemeinschaftliche Bauweise. Er würde es be grüßen, wenn der von Stv. Krautze gestellte Antrag angenommen würde. — Stadtrat D e g e n h a r d t er innerte in seinen Ausführungen an die englischen Wohnungsvcrhältnisse. Die Privatbautätigkcit kann nicht allein die Wohnungsnot aühelfcn. Die Woh nungsfrage ist unbedingt zu lösen. Das Kollegium bewilligt sodann die 20 000 Mark Berechnungsgclb. ebenso nimmt es einstimmig den Antrag von Siv. Krauß an. 14. Die Nachprüfung einer Rechnung (Spar- und Eirokassc) soll Stv. M. Schneider, der der heutigen Sitzung nicht beiwohnt, vornehmen. Vorsteher H. Krautz gibt sodann noch eine E i n- gäbe des hiesigen Gewerkschaftskartell!/ dem Kollegium bekannt, aus der zu entnehmen ist, des die amtlichen Bekanntmachungen der Stadt auch in der „Volksstimme" und im „Kämpfer" veröffentlicht werden möchten. — Bürgermeister Dr. Patz erklärt, daß diese Angelegenheit schon erledigt sei; die Frag« des Amtsblattes sei durch das Ministerium bestimmt Die öffentliche Sitzung wird kurz nach '/-11 Uhl geschlossen; eine nichtöffentliche Beratung schlicht Wiik 15 Jah 2 Wan Nur fei Dieser! All laut Vielfach noch heiter, sehr warm, Gewitter- üildung, nordwestliche Wunde. Temperatur vom S Jnnir Minimum 4-12.0. mittags 12 Uhr -s-21.4, Maxunum -j-22.5. Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 10 Juni —stg. In der ersten öffentliche» Stadtvcr- ordnetensitzung nach Pfingsten fehlten verschiedene Mitglieder des Kollegiums. Aus der Tagesord nung standen 14 Punkte, die in ruhiger und sach licher Weise erledigt wurden. Längere Aussprachen nur erforderten Punkte 12 Regelung der Wohl fahrtspflege betr. und Punkt 13 betr. Stadtbnd. die ja auch ein erhöhtes Interesse für unsere Ein wohnerschaft Haden. Unter Punkt 13 wurde auch die Wohnungsfrage angeschnitten und er giebig behandelt. Ein Antrag der kommunisti schen Fraktion geht dahin, daß der Rat sich noch mals auf die Suche nach Geldern zum Wohnungs bau begeben soll, damit durch Errichtung vM Kohnunoen 1 pird. Im üb im Kollegiun batten" wur1 auch schon , Sitzung von Übrigen vern Ehrlichen B ' —' Die jag, den 8. ° „Gewerbeha- fern war r< wurde die T Pfarrer i. S ginn hielt H bach nach ei öfsnungsanf die von vö setzung des beste Waffe sei, und ma Wortes, die sei. Darauf Prof. Dr. 8 logischen St sich deren si den Gebiet- arbeit u. a die immer bildung in cheu aus de wolle er g- und der Ha Zweck und ( lernen, sie unternehm! :eisen. El ,unde; jetzt bilderabzüc woraus die solche Hand seien. — N sitzenden e der sich be storiums L ligte, der l hervorhob, Hebung de habe. — D Keller- Dingen un daß die sekt iiche Eedai verkehrend wohl es l dann die - schlaf, wel treten; die mit ameri Bibeloerdi in der Au sei schon r Sektierern schiedenhei nicht allge Wägungen ten Verst hange. S an diesen Es war Albrech Sprechen beschließer -e. G
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