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Auslösung dcS Rätsels aus voriger I Nummer. ; Zitatenrätsel: „Alle Schuld rächt » sich aus Erden." stets die Nachbarin rechts eine Karte I ziehen läßt, und falls man wieder , 2 .Karten in gleichem Wert hat, diese wie- j der ausmerzl. Der Herzkönig muß jedoch , bleiben. Und welche der Teilnehmerinnen I ihn schließlich behält, die wird zuerst I heiraten. Die Schachtel der Pandora. Die Gesellschaft verteilt unter sich, nachdem ein Mitspielender entsernt worden ist, die Namen so vieler irdischen übel wie mög lich, z. B. Haß, Neid, Nachsucht, Krank heit, Krieg, Hungersnot; doch einer wird als die Hoffnung bezeichnet. Der Ent fernte wird nun gerufen, tritt in den Kreis und berührt irgendeinen der Mit-, spielcr mit den Worten: „Ich suche die Hoffnung; ich offne die Schachtel der Pandora!" Kam er an die rechte Person, so sagt diese: „Ich bin die Hoffnung." Sie muß sich daun entfernen und die Rolle des Suchenden übernehmen. Wurde die rechte Person aber nicht getroffen, so erhebt sich der Berührte, zeigt seinen Cbaraktcr an und setzt hinzu: „Die Hofs- nung blieb in der Schachtel." Der Suchende entfernt sich wieder, und das Spiel beginnt von neuem, nachdem vor her die Namen verändert wurden. * Wer wird zuerst heiraten? Zum „Hciratsspiel", das sich vor allem für junge Mädchen eignet, nimmt man, sails viele daran tciluchmen, französische Spielkarten. Sind nicht mehr als 6 Mit- spielenoe vorhanden, so genügen auch deutsche. Nachdem man den Pigue- rejp. Grüukönig entfernt hat, teilt man die Karten unter die Anwesenden gleich mäßig aus. Nun muß jede Mitspielende, > sal!s sie 2 gleiche Karten hat. wie beim i Schwarzen Peter diese entfernen. Jetzt ! beginnt das eigentliche Spiel, indem man E MM * Ter Käse. Als Volksnahrungs- ! mittel wird der Käse immer noch zu ' wenig geschätzt; er ist eines der fticksioss- I reichsten Nahrungsmittel, die wir kennen. I Ein Arbeiter kann seinen täglichen Ei- » weißbedars von 130 Gramm mit 388 " Gramm Käse decken; dagegen sind hier- , zu z. B. 614 Gramm Fleisch oder 968 i Gramm Eier erforderlich. Magerkäse I soll 40A Eiwcißaehalt, Schweizcrkäse ! 24A baben bei SOA Fettgehalt. F;u ' Verhältnis ist der Preis des Käses so- I mit ein geringer. Unter besonderen, Kcttcnräisel. Aus folgenden 15 Silben sind 15 zwei- ' silbige Worte zu bilden, und zwar so, daß ! ;cdesmal die Schlußsilve des einen ! Wortes die Anfangssilbe des folgenden I bildet: bra, che, gen, kat, land, ma, mie, j mus, ne, nor, rat, re, ro, »e, ze. Worträtsel. Es ist für jedermann sehr wichtig, Vorausgesetzt, daß es auch richtig; Ein Zeichen fort, dann ist cS auch In Feld und Garten im Gebrauch. « «Auslösung in nächster Nummer.) noch nicht ermittelten Umständen kann sich das sogenannte Käsegist bilden. Dieses wirkt Shädlich. Zuverlässig er- wiesen sind aber erst wenige Fälle solcher Vergütungen. Das Käsegist scheint da durch zu entstehen, daß bei reichlich vor- handener Feuchtigkeit basische Sub stanzen aus der Zersetzung des Käse- stosses beim Reisen hcrvorgehen. Bet magerem Käse sehlen, wenn er gut aus- getrocknet ist, die Bedingungen zur Bil- duna von Käsegist. Vornehmlich ist es der sehr fette Käse, der unter Umständen Krankheitserscheinungen Hervorrusen kann. Man hat behaupten wollen, daß Käse auch dann schädlich wirken kann, wenn die Tiere, die die Milch für ihn ge liefert haben, giftige .Pflanzen, z. B. Wolfsmilch gefressen haben. Die Richtig- leit dieser Behauptung ist aber nirgends bewiesen worden. * Gebackene Hühner auf Wiener Art. Gutgemästete junge, aber nicht zu große Hühner werden einige Stunden vor dem Gebrauch geschlachtet, nachdem sie ge reinigt und ausgenommen sind, in 4 bis 5 Teile zerschnitten, mit Salz bestreut und kurze Zeit hingestelli, dann in Mehl, ge schlagenem Ei und geriebener Semmel paniert und schön gelb in siedendem Schmalz ausgcbacken und mit grünem Salat oder Gurkensalat zu Tisch gegeben. -z- Kaffeccreme. Aus 125 Gramm frisch gebranntem Kaffee gießt man eine Tasse Kasscc auf, vermischt ihn mit so viel lochendem Nahm, daß die Form drci- vicrtcl voll gefüllt ist, dann noch mit 10 Eidottern, dem nötigen Zucker, rührt die Creme aus dem Feuer ab, gibt, wenn sie kalt ist, 35 Gramm Gelatine dazu und stellt sie, nachdem man sie vorher in eine mit Mandelöl ausgestrichene Form getan hat, aus Eis. 4- Sal-freier Kaffee. Ein einfaches Mittel, sätzsreien Kaffee zu erhalten, ist, daß man, bevor man den Kaffee durch ein Sieb gießt, sofort nach dem Auf brühen des Kaffees einen kleinen Schuß kalten Wassers hiueingießt. Dadurch sinkt der gemahlene Kassee sojort zu Boden. I 4- Ein Ministerhaushalt. Die Tafel i des bekannten Ministers Grafen Brühl I war nie geringer als mit 30 Schusseln ' besetzt, und ein kleines „Traktament" i mußte mindestens aus 50 Schüsseln be- I stehen, ein großes aus 80 bis 100. Seine , Dienerschaft bestand aus 187 Personen; ; darunter waren 12 Kammerdiener, i 12 Pagen und alle möglichen Haus- I ofsizianten, wie nur irgend an einem I großen Hose. Das Küchenpersonal bestand I aus 4 Mundköchen, 12 andern Köchen » und 34 Küchenjungen. Aller Bedarf des I Haushaltes wurde aus dem Ausland bc- I zogen, sogar die Pasteten kamen aus ! Paris mit der Post. Während Brühl die- ' sen königlichen Aufwand trieb, war . ganz Sachsen durch den Bankerott der I Steuerkasse zur Verzweiflung getrieben. I Als die Preußen Dresden besetzten, san- ° den sie in Brühls Palais, dem nackmali- » gen Lokal der berühmten Dresdener I Bildergalerie, 2100 Paar Schuhe, 1570 I Paar Stiefel, 1500 Perücken und 800 ! prachtvolle Schlafröcke. » * Der Scheinprotz. Der Bankier Fabio , Chigi, der im Anfang des 16. Jahr- I Hunderts in Rom lebte, gab Feste, die sich I durch ihre verschwenderische Pracht aus- » zeichneten. Einmal wurden bei einer sol- , chen Gelegenheit 11 Schüsseln aus masst- l vem Silber gestohlen. Man bemerkte den I Verlust noch während des Festes, doch , Chigi befahl seinen Dienern, den Vor- » fall vor den Gästen zu verheimlichen, da- ! mit sich niemand unnötig ärgere. Und um i zu beweisen, daß er genug silberne I Schüsseln habe, ließ er der dem nächsten » großen Bankett, das er veranstaltete, nach , jedem Gange die Silbertellcr, aus denen I man gespeist hatte, in den nahen Tiber I werfen. Diese grenzenlose Verschwendung » erregte allgemeines Staunen; doch nie- » mand wußte, daß der kluge Bankier feine !! Netze am Boden des Flusses ausgespannt i hatte und darum nichts von dem wegge- I worfenen Silberzeug verlor. Erst nach » seinem Tode wurde dieser Streich ver- ! raten. I 4- Altrussische Bartmünzen. Bekannt- I lich verordnete Peter der Große seinen » Altrussen eine Bartkur. Um den euro- » päischen Pli vom Anfang des 18. Jahr- ' Hunderts zu erwerben, mußten die I Russen sich auf allerhöchsten Befehl den Bart schneiden lassen. Wer das nickt » wollte, mußte eine gewisse Taxe zahlen. I Die höheren Beamten, die an der be- i rechtigten Eigentümlichkeit des Bartes I hingen, mußten 100 Rubel Lösegeld I zahlen, die Bürger und Kaufleute ! 60 Rubel, die bartliebenden Bewohner » von Moskau 30 Rubel, die Bauern nach I unserm Geld etwa 24 Pfennige. Als I Quittungen für bezahltes Barllösegeld , wurden Münzen ausgegeben, die noch » heute als numismatische Kuriositäten » aufgehoben werden. H- Ter Nutzen der Fledermaus. Mit I wahrem Feuereifer verfolgt man fast j überall die Fledermäuse, die durch ihre , häßliche Gestatt und ihren huschenden ? Flug nicht besonders ansprechend sind. > doch aber zu den nützlichsten Tieren ge- i hören. Tie Fledermaus ist ein fleisch- > fressendes Tier und nährt sich nur von ! Insekten, die in der Nackt ihr Wesen trei- » ben, Nachischmetterlingen, die so viele I schädliche Raupen erzeugen, Nachtsliegern j und Käsern, namentlich Maikäscrn, von , denen eine einzige Fledermaus in einer Nackt mehrere Hunderte sängt. Erwägt i man, daß im ganzen die Zahl der Feinde I der Landwirtschaft, Gärtnerei, der Ge- I müse- und Obstzucht usw. sehr groß ist I und sic meist Zerstöret der Gewächse » sind, aus denen unsere Nahrung und an- I dere Lebensbedürfnisse gewonnen wer- I den, und ihre Zahl bei weitem größer « ist als die ihrer natürlichen Vertilger, ? ferner, daß der Mensch völlig ohnmächtig » tst den Verheerungen lener Feinde gegen- I über, wenn sie in Massen austtetcn (z. B. I Maikäfer, Raupen), so leuchtet der Nutzen I unserer Freunde aus dem Tierreich ein. » und es erscheint als Pflicht unserer I Landwirte, Gärtner und Weinbauern, die I in dieser Beziehung nützlichen Tiere zu I schonen und ihre Vermehrung zu sör- ; dern. * Aberglaube in China und Korea. Die Ostasiatcn sind im allgemeinen stark abergläubisch; sie lausen ost kleinere Dinge, wie Biskuit, Süßigkeiten, Schön heitsmittel, Radeln, Garn, Streichhöl zer, Wohlgerüche, Arzneien usw. nur we gen eines „glückverheißenden" Etiketts und schrecken ebenso ost vor der Erwer bung eines gewünschten Gegenstandes zurück, wenn dieser ein .unglückdrohen des" Etikett trägt. Hierbei sind Farben und Zeichnung von gleich schwcrwiegen- der Bedeutung. Einige Farben und Far- benzusammcnstellungen gelten bei den Chinesen und Koreanern für überhaupt unglücklich, andere Farben betrachten sie nur für gewisse Verwendungszwecke als glücklich oder unglücklich.