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j * Die griechischen Frauen. Von den » Lebcnsverhältnissen einer jungen Grie- I chin dürsten nur wenige nähere Kennt- i nis haben. In Griecheitland werden die I Mädchen verlobt, wenn sie noch reine » Kinder sind; denn man hält es sür eine » Schande, ein altes Mädchen zu werden. ! Heiraten aus Liebe sind so gut wie unbe- > kann«. Jeder griechische Vater hält dage- I gen streng darauf, daß es dem späteren » Mann seiner Tochter nicht an ausreichen- ! den Mitteln zum Lebensunterhalt fehlt. I Die Ausstattung einer Braut besteht dar- I um meist nur aus Hausgeräten und - Leinenwaren; eine bare Mitgift wird » kaum je gewährt. Obgleich die griMrschen ! Mädchen von Natur sehr I fangen sie doch schon > zu pudern uns sich zu » gen hochrot, Augenbrauen un^Lider , tiesschwarz, die Adern der Haut zartblau. > Tie Folge davon ist, Paß sie schon mit I 40 Jahren wie verwelkte alte Frauen aus- ; sehen. Und man trifft wirklich kaum an- » derswo häßlichere weibliche Erschci- - nungen als unter dem blauen Himmel > des altklassischen Landes. » 4- Eine chinesische Schreibmaschine, ü Ein Missionar in Tungschau hat vor » einigen Jahren eine Schreibmaschine sür I die verzwickte Sprache des himmlischen > Reiches konstruiert. Die wiederzugeben- » den Zeichen — von Buchstaben ist be- ' kanntlich im Chinesischen nicht zu reden i — sind in einer Anzahl von 4000 an I Rädern angeordnet, die etwa 14 Meter I Umsang haben. 20 bis 30 solcher Näder , sind zur Ausnahme der Zeichen nötig, ' und es bedarf allemal zweier Bewegun- > gen, um einen Abdruck hervorzubringen. I Tie erste Bewegung dreht das betreffende » Rad, die zweite halt es bei dem gesuchten ! Zeichen fest, das nun dem darumer- I liegenden Papier ausgedruckt wird. Die i Maschine ist wie ersichtlich sehr kompli- > ziert; der Erfinder hofft aber, sie ver- > einfachen zu können, übrigens umfaßt ! die chinesische Schrift in Wirklichkeit I nicht nur 4000, sondern 18000 Zeichen. I Die 4000 ausgewählten sind aber die ge- » bräuchlichsteu, und man kann mit ihnen i auskommen. Andererseits sind Bestre- I bungen im Gange, auch sür das Chine- I fische eine Lautschrift einzusühren, was ' aber bei der Eigentümlichkeit der chine- » fischen Sprache seine großen Schwierig- ! keilen hat, da die gleiche Lautsolge ganz I verschiedene Bedeutung haben kann, je I nachdem, ob sie hell oder dumpf ausge- ; sprachen wird. 4° Wann Frauen heiraten. Gewöhnlich I nimmt man an, daß das Alter der knos- » pcnden Schönheit eines Mädchens die > Lebcnsperiode sei, in der sie die be- i zauberndste Macht auf die Männerwelt I ausübe und demnach am meisten als l Etzegenossin begehrt werde. Eine sorg- i same Statistik zeigt jedoch, daß von 100 » Mädchen zwischen 20 und 25 Jahren 36 I in die Ehe eintreten, von 100 solchen I zwischen 15 und 20 Jahren aber nur 13. , Auch im Alter von 25 bis 30 Jahren kom- ? men noch 22 Eheschließungen aus 100 i Jungfrauen, und noch 12 aus 100 zwi- I scheu 30 bis 35 Jahren, übrigens wählen I auch je 6 von 100 Junggesellen ihre Le- i bcnsgefährtinnen erst, wenn sie aus der » Schattenseite der 35 und noch aus der I Sonnenseite der 40 stehen. 2 Tas die goldene Mittelstraße beim Grüßen Anstoß lich oder Namentlich glauben junge IWWA^ie eben erst den Kinderschuhen entwachsen sind, ihrer Würde etwas zu vergeben, wenn sie das Haupt etwas tiefer neigen, und ziehen es daher vor, nur die Augenlider als Zeichen des Erkennens zu schließen. Nun braucht selbstverständlich auch von Kin dern der Gruß nicht derartig angebracht zu werden, daß er an Demütigung grenzt; nur soll er ausgesührl werden, wie es die Höflichkeit erfordert; denn dem Menschen, den man grüßt, will man ja gerade mit dem Gruße seine Achtung erweisen. Älteren Personen gegenüber darf das Kind eher ein Zuviel an Höflich keit erweisen als sich einer Unterlassungs sünde schuldig machen. 4- Alter des Geflügels. Das Alter des Geflügels erkennt man leicht an der Beschaffenheit einer ausgerissenen Feder. Ist der Kiel hart, so ist der Vogel sicher alt, zeigt sich ersterer dagegen sehr weich und noch mit Blut gefüllt, so ist es ein junges Tier. Man erkennt junges Feder vieh auch daran, daß es weiche, hell- oder gelbumränderte Schnäbel und hrllge- särbte Füße hat. 4- Der Reizker. Der Reisler oder Reiz ker ist ein wohlschmeckender eßbarer Pilz, der in manchen Gegenden Deutschlands und in Rußland besonders häufig aus tritt. Der 5 bis 10 Zentimeter breit wer dende Hut ist anfangs rund, in der Mitte etwas vertieft und am Rande gewölbt, von hellgelb bis orange schattiert, mit kreisförmigen Hellen Streifen versehen. Die Lamellen der Unterseite stehen eng beisammen, sind unregelmäßig gebildet und sehen orangegelb aus; der hohe, wal zenförmige Stengel ist von der Farbe des Hutes und gleich diesem von außen mit einer schleimigen, glänzenden Feuchtig keit überzogen, und der ganze Pilz ent hält einen orangeroten Milchsaft, der bei der kleinsten Verletzung der Haut heraus- dringt, woraus sich die verletzte Stelle grün färbt. Die Reizker sind so reich an Gallettstoss, daß das Wasser, worin sie gekocht werden, nach dem Erkalten völlig dick wird und überhaupt einer kräftigen Fleischbrühe ähnlich schmeckt, weshalb diese Pilze auch unter die nahrhaftesten und besten gerechnet werden dürfen, so daß sie wohl verdienten, besser bekannt zu sein. 4- Helgoländer Mayonnaise. Man schwitzt in 70 Gramm Butter 2 feinge- hackte Schalotten weiß und weich, ver rührt einen Kochlöffel Mehl damit und verkocht dies mit 14 Liter kräftiger Fleisch brühe zu einer sämigen Sauce, die man mit einer Messerspitze weißem Pfeffer und fünf Eßlössel voll Estragonessig würzt, mit 6 Eigelb abzieht, vom Feuer nimmt und bis zum Erkalten rührt. Dann gibt man nach und nach 125 Gramm seines Tafelöl hinzu, streicht die Masse durch ein Haarsieb und reicht sie zu Fleisch- und Fischspcisen. 4- Mexikanische Leckerbissen. In Mexiko werden vielfach rohe Ameisen ge gessen. Gewisse Ameisen werden dort von ihresgleichen als Niederlagen von Honig ausgewählt. Diese werden von den an dern erst mit Honig gefüttert, bis ihr Leib ganz glatt und rund und stark mit Honig gefüllt ist, so daß die Haut durch scheinend wird. Solche Ameisen sind dann sozusagen verurteilt, ihr Leben als Honiggefäße hinzubringen, aus dencu , die andern die Süßigkeit saugen, wenn » sie selbst danach verlangen. Mehrere I Exemplare solcher Ameisen, noch mit dem i Honigvorrat in dem durchscheinenden I Leibe, bewahrt das Britische Museum in I London. Die Mexikaner plündern nun ! die Nester dieser Ameisen wegen deren !! Inhalts an Honig und verzehren sie roh i als beliebte Leckerbissen. Die Insekten j werden nach Maß verkauft und bilden » einen nicht unbedeutenden Handels- I artikcl. Aus der Natur. 4- Lebenszähigleit von Pflanzen, Die ' größte Lebenszähigleit zeigt das Laub einer Blattmoosart, die auf der Insel > Jamaika, auf Barbados und noch ander- > wörls in Westindien vorkommt und unter j dem Namen .Lebenspslanze" bekannt ist. i Sie übcrtrisft an Lebensenergie in der Tat I jedes andere Glied des Pflanzenreiches > und ist absolut unzerstörbar, außer durch > längeres Eintauchen in siedendes Wasser ' oder durch Anwendung rotglühenden I Eisens. Man mag sie zerschneiden oder > sonstwie zerteilen, immer werden die » kleinsten Reste wieder Wurzel schlagen, I auch wachsen und Knospen treiben. Ein- I zelteile dieser merkwürdigen Pflanze hat I man schon in der Lust eines Trocken- ' raumes aufgehängt, in enge luftdichte » Kästen ohne eine Spur von Feuchtigkeit ! verschlossen; dennoch wuchsen sie noch wei- I ter. Sogar gepreßte und in ein Herba- , rium eingelegte Exemplare hat man « wcitersprossen gesehen. Immergrünes , Laub (Nadeln) hält sich an den Bäumen I auch mehrere Jahre, an der schottischen I Fichte z. B. 3 bis 4, an der Pech- und j Silbertanne 6 bis 7, am Taxusbaum 8 « und an der spanischen und nordasrikani- k scheu Lbios pmrapo gar 16 bis 17 Jahre I lang. Eine Augenwimper hat keine ? längere Lebensdauer als 4—5 Monate. I * Beim Haushahn hat man 14 , Laute von verschiedener Bedeutung fest- » gestellt, durch die er sich mit seiner Henne < verständigt. i e- Aus einem Psund Baumwoll- I fasern kann ein Faden von 1670 Kilo- » Meter gesponnen werden. * Weinranken sind äußerst zähe ' und behalten auch diese Zähigkeit noch nach dem Absterben. Eine abgestorbene , Ranke trug noch nach zehn Jahren ein I Gewicht von fünf Kilogramm. * : Wenn der Krebs aus seinem k Panzer schlüpft (sich häutet), streift er > auch oft die Fühler und Augen ab. * » Es ist gefährlich, Sauerklee in ! großen Mengen zu genießen. 10—16 I Gramm der darin enthaltenen Klee- I säure wirken tödlich. — I I Auflösung der Schachaufgabe aus voriger > Nummer 1. l)k5—e8, kä6Xe5,2. l)e8—e6-j-, l! belieb. - 3. l)e6—v3, kö matt. 1 Kck6-e7, 2.1)c8-L6s, beliebig. 3. Vv0-l7, c!7 matt. v. : 1 beliebig, 2. 8sö—§6 beliebig. 3.844—15 matt. :si(IMctuu