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Wm-WWMgM > un-Anftigrr deS StadttatS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. I 75. Jahrg Montag, den 25. Mai 1925 Nr. 119 : '.1 Mr irstaud. llj« oA U!k? Pflicht >erke ine zwischen n u » g s v e r s ch i e d e n h e i t e n fabeln >lv»s !«» ltniarkt ter- und >e kvM' kadl). und All' «tag, de» anan» WkrUa, »achmM»,«. — FlnNPrecher Nr. - vostiaeckNmt» «elpi«, »««4.— «imNxdtglrvkonI» It. — «nU. konts r.rmftldtrr vciU Zwelgnlkd-rlassuni Pohenfttln-Enlstt«»! — Nnrerlmgt «Inzeson»t« Manulirlpte wird«, nicht iurüai«- «chlckt Elnlendlmgrn «?n« «amr»«»ennung find«» k«ln« «luknahm, Vczugöviris baibmoonMch »n GviSvlennige ellllcdUriUtlb rrünkrlobn. Frankreich und England wegen der Deutschland in der En t w a f f n u n g s f r a g « zu erteilenden Antwort seien in Umlauf gewesen. Das Blatt könne erklären, daß Verhandln«- l u ngen eingeleitet seien. Chamberlain habe, wie ganz natürlich sei, gewisse Präzisionen über die französische Antwort in freundschaftlichem Geist nngesordcrt. Frankreich werde in demsel- AW ««, «I«gm. «omurlex, «-I,lktche» ul», »ir» 2« »runodetr«« « «tchmm, «cftrllt. Im 8-»- »s»««r «ewall — »V«, ich« Nusttg«, kgmd w-lchn ««mm, del v-trt-r«« »er Lrttux,, ter Lieleraoten oder der »elSrderim^ewmchtmi,« — hat da v» »ieher «eine« twipruch aas Sleserrm, »der aachlt.scrml, ter Kertun« »der m» »ückrahlxug de» Betv-rpreoe«. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für di« Echriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch Die Finanzkriscs der Reichrdah» Wie die „Times" aus Berlin melden, ist durch die Tariferhöhung am 1. Mai wquwy D zouasL cbcten. stand. Scbuktenriütgang im Landbezirk Glauchau Eine bedauerliche Erscheinung, die schon in den lebten Jahren zu beobachten war, ist auch sür das Jahr 1924 wieder zu verzeichnen: der Eeburtenriick- gang. Stach den Berichten der Standesämter wurden im Glauchauer Landbezirk geboren: im Jahre t9l4 lV94 Kinder, das find 25,5 Prozent auf das Tausend der jeweiligen Bevölkerungszahl, 1920: 2994 Kinder (29,3 Proz.), l921: ,996 Kinder (29,2 Proz.), ,922: 1665 Kinder (24,4 Proz.), 1923: 1567 Kinder (22,9 Proz.), 1924: 1443 Kinder (21,1 Proz.). Di« entspre chende Zahl für Sachsen war im Zeitabschnitt 1999/19: 39, 7/6. 1914 war das lebte normale Jahr. Der Hauptgrund für das Sinken der Geburtenzahl ist zweifellos in der Wohnungsot zu suchen, die die Gründung eines Hausstandes so sehr erschwert. Er freulich ist eine andere Erscheinung, die auch in den Vorjahren schon zu beobachten war: die Zunahme d«r Knabcngeburten. In normalen Zeiten rechnet man auf 190 Mädchen etwa 105 Knabengcburtcn. In den Nachkricgsjahren war der Prozentsatz der Knabenge burten höher, es entfielen nämlich 1922 auf 100 Mäv- chengeburten 108,7 Knaben, 1923 107,5 und 1924 116 Proz. Dah eine Ergänzung der Volkskraft durch Knabeniiberschub, wie man sie häufig nach Kriegen und anderen schweren Erschütterungen des Volks lebens beobachtet hat, auch den dem 1918 beendeten Volkskriege sich anbahnt, geht aus den vorstehenden Zahlen deutlich hervor. Die unehelichen Geburten haben etwas abgenommen, übersteigen aber immer, bcn Geiste antworten, und es sei wahrscheinlich, dah eine vollkommene Verständigung ohne Schwierigkeiten erzielt werde. die er- als eine Politik des Friedens auf der Grundlage der Selbstachtung nach innen und der Gleichberechtigung nach außen. Findet sich das deutsche Volk unter der Führung einer höchstes Vertrauen ausstrahlcnden Persönlichkeit in diesem Grundgedanken zusammen, so liegt darin die stärkste Unterstützung der deutschen Politik nach außen und innen. Dr. Stresemann streifte dann auch die Frage der Aufwertung. Zur- Wirtschaftspolitik führte er aus, daß es sich darum handelt, das Primat der Politik vor den Verussinteressen durchzusetzen und den richtigen Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen Einzel interessen und dem Gesamtinteresse des Staates zu erreichen. Wie schwer das sei, zeige die Ein stellung vieler Kreise gegenüber dem deutsch spanischen Handelsvertrag. Die Ne gierung sei durchaus bereit, den deutschen Win zern zu Helsen. Der Weg zu dieser Hilfe auch aus zollpolitischem Gebiet gehe aber über die An nahme des Vertrages. „Wir können nur den Weg weiter gehen," so schloß der Redner, „den wir einmal als den Weg der nationalen Realpolitik im Gegensatz zur Illusionspolitik bezeichnet ha ben. Ich habe die Empfindung, daß die inner liche Zustimmung zu dieser Politik weit über un sere Partei nach rechts hinaus Wurzeln geschlagen hat. Wir dürfen aber über der praktischen Gegen wartsarbeit den Zusammenhang mit unserer libe ralen Staats- und Kulturauffassung niemals ver gegen. Die nationalen und die liberalen Ideen die in der Deutschen Volkspartei wirksam sind, überragen alle Tagesfragen, die uns beschäftige: können. Wir müssen sie als Panier sesthalten das wir der Partei voraustragen, namentlich in. die Jugend für unsere Ideale zu gewinnen. Der Wiederaufbau Deutschlands wird vom Geistige: und nicht vom Materiellen ausgehen. Wenn wi Fühlung halten mit dem kommenden Geschlecht dann werden wir erst die Stärke erhalten, un mit dem notwendigen Einfluß und mit aller Kraft unserem Vaterlande dienen zu können, den unser ganzes Sehnen und Hoffen gilt." Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, RüZdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falke«, LangenchurSdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf, Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichtsn und Neueste Nachrichten Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Amtsgerichts, Finanzamts und hoffte Entspannung in der finanziol le n L a g e bei der Reichsbahn a u s ge blieben. Julius Barmat aus der Hast entlassen In der Strafsache gegen Barmat und Ge nossen hat der Strafsenat des Kammergerichts, einer Mitteilung des amtlichen preußischen Pressedienstes zufolge, die weitere Haftbe schwerde der Angeschuldigten Henry und Iu lius Varmat z u r ii ck g e w i e s e n, gegen Iu lius Varmat mit der Maßgabe, daß er gegen Leistung einer Sicherheit von der weiteren Untersuchungshaft zu verschonen sei. Nachdem auf Vorstellung der Verteidiger der ursprünglich geleistete Sicherheitsbetrag vom Kammergericht ermäßigt und die ermäßigte Sicherheit geleistet worden ist, wurde Julius Varmat aus der Untersuchungshaft entlassen. Einigungsverhandluugcn zwischen England und Frankreich „Petit Journal" veröffentlicht eine offenbar von amtlicher Stelle beeinflußte E »klärun g, in welcher es heißt, gewisse Gerüchte über Mci - Der Preis Ver elnIpaHtaen An,eigenzeile beträgt 15. ver Meklamezeile 45 Goldvlevnige. Nitr ven Nachweis werben 15 Goldviennige berechnet. bei einem neuen Erdstoß unter den Trümmern der Gebäude begraben zu werden, in den Stra ßen auf. Soweit sich bisher übersehen läßt, ist der größte Schäden in dem Seehafen Toyooka in der Provinz Tango angcrichtct worden. Die Stadt selbst steht in Brand und bildet, wie wei tere Berichte sage», ein einziges Feuer» in e e r. Die Bevölkerung, etwa 18 008 Menschen, befindet sich in voller Flucht. Der in Toyooka erwartete Eisenbahnzug ist «usgcbliebcn. Es wird angenommen, daß er im Aschiyatunncl, der durch die starke» Erdstöße einstürzte, unter den Trümern begrabe» wurde. Das Silberberg werk Jkuuo, das größte in ganz Japan, erlitt schwere Beschädigungen durch den Einsturz meh rerer Stollen. Sechs auf Osaka und Toyooka ab gesandte Militärflugzeuge berichten den Tod von etwa 80 Personen in den kleinen Städten Ku- niyama, Fulunsi und Fukuchi. Dies zeige, daß die Z a h l der O p f c r groß ist. llebcrall i» de» hrimgcsuchten Gegenden herrscht furchtbare Panik. Eine Rcutrrmeldung aus Osaka be sagt, daß Tokio und Joko Hama vom Erd beben nicht berührt worden sind. Einer weiteren Meldung aus Tokio zufolge sind Aerzte und Sanitätsmannschasten des Roten Kreuzes mit Nettungsniatcrial aller Art so rasch wie möglich nach Lem Erdbebcngebict abgesandt worden. London, 23. Mai. Reuter meldet aus Osaka: Lin Flugzeug mit Reportern und Photographen ist aus dem Erdbcbendistrikt hier angrkommcn; es wird versichert, daß die Katastrophe von ähnlicher Heftigkeit gewesen sei, wie da« große Erdbeben im September 1923. Au« Toyooka wird gemeldet, daß Tausende ohne Unterkunft seien. Der Einsturz von Mädchen schulen hat zahlreiche Unfälle herbcigesührt. 200 Personen sind tot, aus 400 werden die Verletzten geschätzt. Osaka, 25. Mai. Das Feuer in Toy ooka und Kinosaki ist erloschen. Aber die beiden Orte zeigen das trostlose Bild einer völligen Zcrstörung. Sachverständige erklären, daß keine Gefahr eines weiteren Erd stoßes bestehe. Osaka, 25. Mai. Da» Erdbeb« »ge biet ist nicht größer als 25 Quadratmeilcu. Die Verluste werden au' 15"g Menschen» leben, diejenigen an Material aus 70 Mil lionen Pen geschätzt. - Bereits am Sonnabend nachmittag konnten wir durch Anschlag die nachstehenden Meldungen von einer neuen furchtbaren Erdbeben katastrophe, die Japan heimgesucht hat, weiteren Kreisen bekanntgeben: Neu york, 23. Mai. Nus Tokio liegen Nachrichten über ein neues schweres Erd beben vor. Der Hanpthcrd liegt im Westen; namentlich ist des Gebiet von Kioto und Hiogo schwer betroffen. Mehrere Städte sollen zerstört sein. L'c ersten Berichte sprechen von großen Schäden. Verlin, 23. Mai. Nach einer Meldung der „United Preß" hat die japanische Negierung für die von dem Erdbeben betroffenen Orte eine erste Hilfsaktion eingclrltct. Die Berichterstat tung ist außerordeutrich erschwert, da das Erd beben, das gleichzeitig mit einem Seebeben itrbuudeu war, die Tclcgraphcnlinicn untcrbro- hcn hat. Zahlreiche Tunnel und Brücken sind üngestürzt. Die in der ersten Nachricht genannte Uadt Hiogo hat etwa V« Million, die Stadt Tioto knapp 460 000 Einwohner. Ob nur diese Ztädte schwer betroffen sind oder auch ihre ganze fmgcbung, läßt sich jetzt noch nicht sagen. Heute liegen uns darüber noch folgende er- zänzende Mitteilungen vor: Paris, 24. Mai. „Neuqork Hcrald" berich tet über die Erdbebenkatastrophe in Japan, daß diese ernster als diejenige vor -wci Jahre» sei. Der Schifssverkchr a» der Wcst- üste sei unterbunden. Man befürchtet, daß auch ,i»e Sturmflut gewütet hat. Eisrnbahnziige n vollster Geschwindigkeit seien entgleist. Nach icm Erdbeben ist in Kinosaki eine Feuers- irun ft ausgebrochcn. Mehr als KOO moderne Häuser seien eingestiirzt. Wie die Morgenblättcr rus Osaka berichten, soll das Industriegebiet ve»- chont geblieben sein. Tokio, 24. Mai. Nach einer Mitteilung des Verkehrsamtes wird die Anzahl der bei dem LrdbeLcn U m g e k o ri m e » e n aus Uber 300 zsschätzt. Mehrere 100 Personen haben in Kino- ati insalKS des Erdbebens und der Feuersbrunst Verletzungen erlitten. London, 24. Mai. Zu de» Mitteilungen über das Erdbeben in Japan meldet „Star" cr- Zäuzend aus Tokio, daß die Städte Kinosaki und Tayocka (88 Meilen nördlich von Kioto), wie angenommen werde, von dem Erdbeben und der darauf folgenden Feuersbrust völlig zer- stört worden seien. Jeder Verkehr nach dem durch das Erdbeben hcimgesuchte» Teil an der Westküste Japans sei lahmgelegt. London, 23. Mai. Die „Evening New»" melde» aus Tokio: Heute vormittag gegen 11 Uhr wurden die Städte Osaka, Kobe und Kyoto von einem snrchtbaren Erdbeben heimgesucht. Zahlreiche große Ge schäftshäuser wurden beschädigt, kleinere Gebäude stürzten in sich zusammen. Infolge telegraphi scher Störungen liegen nur Teilberichte aus de» betroffenen Bezirken vor. Es wird behauptet, daß dies das größte Erdbeben in dieser Gegend seit 3 8 Iahrcn gewesen ist. In den betroffenen Städten herrscht wildeste Ver wirrung. Alle Menschen halten sich ans Furcht, MMM Ml Weil- Wh MWM Eine Rede im Zentralvorstand de« Deutschen Volkspartei Auf der Tagung des Zentralvorstandes der deutschen Volkspartei am Sonntag vormittag ergriff Reichsminister Dr. Strese mann das Wort zu Ausführungen über die politische Lage im Reich. „Manche Parteifreunde," so führte er u. a. ans, „erheben die Frage: wohin geht der Weg? Ich stelle an die Spitze meiner Ausführungen: cs gibt für uns nur den Weg, den die Deutsche Volkspartei bisher gegangen ist. Es gibt für uns weder eine Anlehnung an eins Linksgrup pierung noch an eine Reichsblockpartei. Wenn irgend eine Partei keine Veranlassung hat, etwas von ihrer Selbständigkeit aufzugeben, dann üt es die Deutsche Volkspartei. Die Politik im Reiche ist beeinflußt von Gedanken, die von der Deutschen Volkspartei seit Jahren vertreten wor den sind. Die Politik, die die Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei seit ihrer Entschlie ßung vom 15. Januar 1923 verfolgt hat, bedcu- tcr nicht die grundsätzliche Ausschließung der So zialdemokratie. Eie ging lediglich davon aus, daß für das Reich die Zusammenfassung der bür gerlichen Kräfte das gegebene sei. Dieses Ziel hat. die Reichstagssraktion unter mannigfachen Schwierigkeiten verfolgt. Wenn wir heute auf die kurze Zeit des Z u s a m m e n a r b e i t e n s mit der D e u t s ch n a t i o n a l e n Volks partei zurücksehen, dann ist festzustelleu, daß sich diese Arbeit im Kabinett bisher rei- tungslos vollzogen hat. Durch die Beteili gung der Deutschnationalen an der Regierung sind die inneren Verhältnisse konsolidiert wor den. Die Wahl Hindenburgs hat sich nach der selben Richtung ausgewirkt. Ich begrüße diese Konsolidierung der verfassungsmäßigen Grund lage unseres Etaatslebens. Wir dürfen und wollen keine Verfassungskämpfe über die Staats form führen. Für uns handelt es sich um unsere Behauptung nach außen; dem hat sich alles an dere unterzuordnen." Dr. Stresemann ging dann auf die Fragen der Außenpolitik ein. Daß wir dieDawes - gesetze angenommen haben, hat sich als richtig erwiesen. Wenn wir die Unsicherheit unserer Verhältnisse im Herbst 1923 mit unserer heutigen Lage vergleichen, so ergibt sich die un bestreitbare Tatsache einer wirtschaftlichen Be festigung. Wer den Weg, den wir zur Erreichung dioses Zieles gegangen sind, ablehnt, der hat die Pflicht, uns einen anderen Weg vorzuschlagen, sonst hat seine Kritik keinen Zweck und keine Be rechtigung. In ausführlichen Darlegungen vertrat Dr. Stresemann die außenpolitischen Grundsätze, von denen er eine Befestigung und Besserung unserer Lage erwartet, und nahm bann zur Frage der Präsidentenwahl Stellung. Man hat der deutsches Volkspartei vorgeworfen, baß sie durch ihr Festhalten an der Kandidatur Jarres eine bürgerliche Einheitskandidatur unmöglich gemacht habe. Wir sind aber der An sicht, daß die Stellung, die der Reichsausschuß der Deutschen Volkspartei zu dieser Frage eingenom men hat, durchaus richtig war. Es war für uns vollkommen unmöglich, auf den Mann zu ver zichten, der uns im Wahlkampf führen sollte, ohne daß eine Sicherheit dafür bestand, was nach dem Verzicht kommen wird. Wir haben dann die Kandidatur Hindenburgs unterstützt und ich bin überzeugt, daß die Deutsche Volkspäriei bis zu ihrem letzten Wühler für Hindenburg an die Wahlurne gegangen ist. Inzwischen hat sich auch das Ausland davon überzeugt, daß Hindenburgs nichts an d « res will,