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Pulsnitzer Wochenblatt : 21.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840935979-192201217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840935979-19220121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840935979-19220121
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Wochenblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-21
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Pulsnitzer Wochenblatt : 21.01.1922
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jitzung.) In der letzten Gemeinderairsttzung wurde Herr Vikar Käppler alr neuer Kemeinderatrmttglted verpflichtet. Ber Antrag, einen Anschlag aus die Ge- werdesteuerru erheben, wurde einstimmig angenommen, ebenso ein Gesuch um Unterstützung. Der »au der BrLcke im Niederdorf sNermtttlung zwischen Bors und Großnanndorf) wnrde zurückrestellt. tzReiter wurde «in Schreiben der Herrn Philipp verlesen, in welchem dieser die Einziehung seiner Privatweger ankündigt. Der Bauaurschuß wurde beauftragt, mit Herrn Philipp zu verhandeln. Lichtender«. (Gemeind eratrsitzung.) In der letzten Gemeinderatrfitzung wurden die Herren Leipold und SSbler zu SemetndeLlteste», und Herr Leipold zum stellvertretenden Gemetndevorstaud ge» wikhlt. Die neugewähtten Aurschüsie setzen stch sol. gendermaßen zusammen: Bau: Gemeindevorstand, Haas«, Wüller und Gäbler; Wohnungen: Gemeinde- vorstand, Wirth, Girner und Wolf; Finanzen: Leipold, Hempel, Müller »nd Görner; Armen. Und Wohlfahrt«- pflege sowie Ecwerbrlosenfürsorge: Gemeindevorstand, Haase, Hempel, Kretschel, Gödler und Gkrtner. Die Wahl der Schulaurschufler wird vertagt, — Die Er- Höhung der Kehrlöhne auf da- Zehnfache der Gruxd- lohne» wird beschlossen. — Zur Gewerbesteuer sollen Zuschläge erhoben werden; die Höhe «ird in nächster Sitzung sestgelezt. — Für Schneeauiwerfen soll r W pro Stunde bezahlt werden. — Eine vorgelegte Bau- zeichnung wird dem Bauaurschuß überwiesen und der Antrag Kreßner, einige vxiwplare der Sächsischen Ge meindezeitung auf Kosten der Gemeinde zu abonnieren, auf nächste Sitzung vertagt. Arnsdorf. (Der Bau der Ueberführung der Staatrstraße) nach Uischbach geht rüstig vor- wärt». Auch für die Gendarmeriefiedlung werden be- reit» Steine in großen Massen angefahren. Er ist damit zu rechnen, daß bet Eintreten günstiger Wit« terung die »autätigkeit einsetzt, «rbeiirlostgkeit dürfte dadurch in Arnrdors und umliegenden Ortschaften ver. mieden werden. Dresden. (Gegen die Auslieferung der Kriegsbeschuldigten.) Die Deutschnationale Tolks» Partei hat bei Gelegenheit der Reichsgründungsfeier nachstehenbe Resolution einstimmig angenommen: »Die zur Reichsgründungs feier der Deutschnotionalen Dolkspartei in Dresden versammel ten Frauen und Männer weisen in tiefster Empörung die uner hörte Anmaßung der Kriegsbeschulbigtenkammission bes Feind- bundcs und die erneut erhobene ungeheuerliche Forderung auf Auslieferung deutscher Männer au feindliche Gerichte zurüch. Sie geloben in ernster Stunde, zum Schutze unserer bedrohten Brüder alles zu tun, was in ihrer Macht steht. Sie erwarten, daß keiner, der sich mit Recht Deutscher nennt, sich zu irgend welchen Schcrgendienstcn für die Feinde bereit finden läßt. Die beispiellose Herausforderung muß der äußersten Entschlossenheit, dem unerschütterlichen Niemals des ganzen deutschen Volkes begegnen. Von der Regierung aber verlangen wir, daß sie sich endlich ihrer Pflicht gegen die zu Opfern feindlicher Rachsucht erkorenen deutschen Männer bewußt wird und dem erneuten Vorstoß der Feindmächte von Anfang an unbeugsamen Wider stund entgegensetzt, daß sie endlich von den wirksamen, in ihrer Hand befindlichen Abwehrmitteln Gebrauch macht. Wir fordern deshalb von ihr, daß sie ohne Verzug mit allen Mitteln der Aufklärung im In- und Auslande der Lüge von der deutschen Kriegsschuld, der Grundlage des Vertrags »on Versailles und der Lüge vou den deutschen Kriegsgre»eln entgegc»tritt und die wahren Schuldigen an den Pranger stellt. Heraus mit den Dokumenten über^ die Schuld am Weltkriege, heraus mit der amtlichen Gegenliste der feindlichen Kriegsverbrecher!" Dresden. (Sarrasanis Dresdener Re kord.) Hans Stosch-Sarrasani hat jetzt in Dresden einen Rekord aufgestellt. Er hat für kurze Zeit — nach erfolgreicher Beendigung seines Frankfurter Gast spieles — olle seine Tiere und Künstler nach Dresden versammelt und gibt Vorstellungen, an denen 300 Tiere, 180 Artisten von hoher Klasse und 15L son stig« Personen Mitwirken. Allein die Riesengruppe von 48 Löwen ist eine Sehenswürdigkeit; in 4 Eta- gen tummeln sich 20 Luftakrobaten, 25 Reitkünstler sind im Wettstreit, auf der Bühne und in der Ma nege vollziehen sich abwechselnd die wunderbarsten Schauspiele. Diese Rekordzeit Les Circus Sarrasani erstreckt sich nur noch auf diesen Monat. Von nah und fern strömt Alles herbei, und der volkstümliche C'rcus ist tagtäglich gefüllt bis in die höchsten Ränge. Vischofsrverda. (Beilegung des RonfIikIs zwischen der Stadt Bischofswerda und dem Reichspostministerium.) Der Konflikt zwischen der hiesigen Stadtverwaltung und dem Reichspostministerium wegen der Erhöhung der Nlietsumm« für das der Stadt gehörige pofigebäude ist auf gütlichem Wege zur Erle digung gekommen. Das Reichspostministerium hat sich nunmehr bereit erklärt, für das abgelaufene Jahr noch 2!00 Wack Beiträge za den Onstani haltungskosten für das Postgebäude beizutragen. Bautzen. In der am Sonntag im Restaurant „Brauhausgarten" stattgefundenen Eeneralver- sammlung des Lausitzer Radfahrer-Bun- des, die von zirka 400 Vundesmitgliedern, darunter 127 Delegierten der Vereine und Bezirke besucht war, wurde anstelle des bisherigen Bunde?vorsitzenden, Herrn Thieme-Pulsnitz, der sein Amt freiwillig nieder legte, Herr Oberrealschullehrer Lehmann Bautzen ge wählt. Das diesjährige Vundesfest findet im Juni in Görlitz statt. VundesauLfahrten sind geplant am 30. Juli nach Oppach (Bundesrennen), 3. September noch Wiesa (Mannschaftsrennen), im Oktober ein Wintersportfest in Bautzen und eine Pfingstwander fahrt in den Spreewald. Für Beteiligung on den Bundes und Bezirksausfahrten im Jahre 1821 ge langten 33 Bundesbecher zur Verteilung. S»imMq: Gelindes, meist trübes Wetter mit Nieberschläzen. — Montag: Wolkig, gelinde, etwas Niederschläge, Politische Nmrdschau Deutsches Reich. Berlin, 1». Januar. (Konferenz ber Landes- sinanzminister. Im Reichstag teilte der Finanzminister Dr Hermes bei der Besprechung der demokratischen Interpella tion über die finanziellen Nöte der Gemeinden mit, daß er nach der Verabschiedung der Steueroorlagen durch den Reichstag eine Konserenz der Landesfinanzminister einberufen werbe, die über Maßnahmen zur Abstellung der Nöte der Gemeinden be raten soll. Im Reichstag soll eine neue Bereinigung von Ab geordneten aller Fraktionen gebildet werden, die besonderes an Gemeindefragen lebhaftes Fnteresse haben. Der Anregung, die von dem demokratischen Abgeordneten Külz ausgeht, haben bie anderen Fraktionen zugestimmt. Berlin, 20. Januar. (Die Ministerpräsiden ten beim Reichskanzler.) Wie die Del. An. erfährt, haben in der heutigen Konferenz der Ministerpräsidenten Reichs kanzler Dr Wirth und Dr. Rathenau Mitteilungen über die außenpolitische Lage gemacht, besonders übrr die Verhandlun gen Rathenaus in Paris und Lannes. Die von den Minister präsidenten der einzelnen Länder gestellten Fragen sollen bcant- wprtet werden. Bei der Aussprache gaben die Vertreter der Länder, insbespndcre auch der süddeutschen, der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Gefahr unserer außenpolitischen Lage da, einmütige Zusammenstehen von Reich und Ländern erfordere und daß vor dieser Hnuptaulgabe weniger Wichtiges zurück- stehen müsse, daß aber die Rcichrregierung den Bedürfnissen der einzelnen Länder »olles Verständnis entgegen bringen müsse. Berlin, 2k. Januar. (Die Steuersragenund die Antwort an die Repa rationskommission.) Die Verhandlungen in der Steuerfrage sind noch nicht weiter« gekommen. Zwar fanden am Freitag Nachmittag Besprechun gen zwischen Vertretern der Mehrheitrsozialdemokraten und sol chen des Zentrums statt, doch konnte man sich noch nicht einigen, und in parlamentarischen Kreisen spricht man erneut davon, d«ß sich neue Schwierigkeiten eingestellt haben, die stch vor allem darauf beziehen, wie die Iwangsanleihe praktisch durchgesützrt werden kann. Für Sonnabend Vormitttag ist eine interfrak tionelle Besprechung angesetzt, an der stch auch die Demokraten beteiligen dürsten. Flir die Antwort an die Reparationskom« mission haben die vier beteiligten Ressorts vier verschiedene Vorentwstrse ausgcarbeitet. Die Arbeiten für das Programm »on Genua haben noch nicht begonnen. Berlin, Lk. Jan. (Vertagung der Steuer besprechungen.) Die sozialistischen .P. P. N." teilen mit: Die Stcuerbesprechungen des gemeinsamen Steuer ausschusses des Allgemeinen Deutschen Gewerkschastsdundes, der Ala, der SDPD und der USPD sanden am Freitag ihre Fortsetzung, doch wurden die Beratungen bald wieder abgebrochen und aus lilngere Z-it vertagt. — (Deutsche Volkspartei undKoalitions« frage.) Die »Nationalliberale Korrespondenz", das Partei organ dec Deutschen Volkspartei, schreibt zu den Aeußerungen des früheren Reichskanzlers Fehrenbach auf Kem Parteitage des Zentrums: Jedenfalls muß schon jetzt mit aller Entschiedenheit zurückgewiese« werden, daß es in der Deutschen Volkspartei Elemente gibt, die den Eintritt in die Regierung nur dazu zu benützen beabsichtigen, um die Regierungstätigkeit zu sabotieren, ob auch in der Fraktion der Deutschen Bolkspartei über den richtigen Zeitpunkt der Bildung der großen Koalition verschie dene Auffassungen vorhanden seien. Darüber besteht nicht der geringste Zweifel, daß, wenn die Mitarbeit an einer Koalition beschlossen werden sollte, jeder einzelne, in die Regierung ent sandte Vertreter der Partei mit allen Kräften für die Durch« filhrung der gemeinsamen Regicrungspolitik sich einsctzen würde. Eine Koalition allerdings, in der die Auffassung des Zentrums oder zurzeit des v»m Zentrum gestellten Reichskanzlers Dr. Wirth auch sstr die übrigen Koalitionsparteicn bestimmend sein müßte, müßte die Deutsche Dolkspartei ablehncn. Bringt die Deutsche Dolkspartei das Opfer, in die Regierung einzulreten, um zur Durchführung ber Regierungspolitik alle die geistigen und wirt schaftlichen Kräfte einzusetzen, deren Vertreterin sie ist, jo tut sie das nur, wenn sie die Gewißheit hat, daß sie gleichberechtigt mit jeder anderen Partei i» Sinne ihrer Anschauungen auf die Regierungsp»litik einwtrken kann. England. London, 2l. Januar. (Englische Zugeständ nisse an Frankreich.) Es zeigt stch, daß die Lloyd George-Krise als beigelsgt betrachtet werden kann. Anderer seits ist noch mit weitgehenden Zugeständnissen Lloyd Georges an Frankreich zu rechnen. Allerdings »tll man nicht über die schon Briand in Aussicht gestellte Neutralisierung des Rheinlandes hinausgchen, während Post car- auch das Ruhrgebiet unter französische Kontrolle haben will. Ebenso wenig ist Lloyd George geneigt, das MMärabkommen aus Polen auszudehnen. Dafür wird England nötigenfalls den Franzosen über das ursprünglich vorgesehene Matz hinaus militärische Unterstützungen an ihrer Ostgren.,e zugcstehen und auch seine Unterstützung dem von Poincaie zur schnelleren Bereitstellung englischer militärischer Hilfen geforderten Bau des Kanoltunnels leihen. Ungarn. Budapest, 20. Januar (Krawallszenen imPar - lament.) Im Budapester Parlament, das »or ber Aus lösung steht, haben sich große Krawallszenen ereignet. Die Opposition ist gegen den Präsidenten Gaal sehr erbittert, weil er wiederholt in Ken letzten karlistijchen Debatten den Präsi dentensitz verlassen und als Abgeordneter der Regierungspartei die Opposition scharf kritisiert ü«tte. Heute kam es zu einem aufregenden Zwischenfall. Der Abgeordnete Szilagyi sprach als oppositioneller Nauerredner vor« und nachmittags und wurde dabei wiederholt »om Präsidenten zur Ordnung verwiesen. In der Erregung ging er schließlich mit gezogenem Revolver aus den Präsidenten Gaal los und bedrohte ihn. Es gelang be sonneneren Abgeordneten, den Zwischenfall zu beenden, woraus eine geheime Sitzung abgehalten wurde. Krankreicl'. Paris, 21. Jan (Dis Parise, Presse zur Rede Pptncares) Die Pariser Presse zeigt die gleiche Stimmung wegen der Regierungserklärung wie die Kammer. Die Nationalisten und ihre Mitläufer setzen stch für Poincai« ein. Einige sind mißtrauisch, und die Linke bekämpft ihn heftig. Ec bat bet seiner Rcgicrungse kläcung eine Mehrheit erhalten Wielange sie ihm Gefolgschaft leisten wird, mutz stch erst zeigen. Italien. Rom, 20. Januar. (Der Papst im Gterben.) Der Pupst liegt im Sterben. Sein Ableben wird stündlich er wartet. Am Vormittag empfing er die Sterbesakramente Die in Rom anwesenden Kardinale sind im Borzimmer versammelt. Aus aller Well. Berlin, 20. Jim. (Feuer bei Sarotti im Tem pelhof bei Berlin.) Heut vormittag '/,11 sihr brach in der Sarstti-Schokoladenfabrik im Tempelhof Feuer aut. In kurzer Zeit stand der Dachstuhl in vvllrr Ausdehnung in Flammen, Die Tempelhofer und Marieudorser Feuerwehren wurden alarmiert und rückten sofort mit «llen Zügen «u. Hie Löscharbeilen wurden so- ,n -mqup e.eiwmmen. ucver »Ik u^aqe des iMurrr lp noch nichts bekannt. D«t Geuer dauert noch an. Dat Fducr ist, wie wir kurz erfahren, anscheinend durch eine Explosion di« sich im Keller ereignet hat. Tor ollen Dingen w«r eine Maße M«uch- entwiälung zu bemerken. Sämtlich« Räume und TLeppeN hpiren vollständig verqualmt Die Angestellten mußten zuw^rößteflAkeil mit Rettungtschläucheu und Ueberleitern in SichcHert gHracht werden. Gegen 1t Uhr wär d«S Fabrikgebäude »oostApgeWllten nnd Arbeitern geräumt. Es trofeu später auch noch die^AeuMlner und Berliner Feuerwehren auf der Brandstelle ein. Äm^/hAtUhr ereignete sich die erste, völlig unerwartote Explosion. PWPMmuf erfoigte die zweit« Explosion. Die dauernde Explosion» le-aA er schwerte die Rcttungsarbciten so sehr, daß trotz aller aukenicitlpten Energie die Läscharbeiten nur langsam forischreiten können. Es erscheint ziomlich ausgeschlosien, daß »ou de» GeiäuMHuertumPt noch etwas zu retten ist. Die Höhe de» GchadenS ist vorläufig Foch nicht zu übersehen. Derselbe betaust sich aber sicherlich Millionen. DaS Berliner Dageblatt meldet zu dem Unglück Noch folgendes, Bit um 1 Uhr waren heinohe 1000 Personen/die teils unter schwerer, teils unter leichter Aauchvergifiung gelitten, pem Rettmiqsamt 41 zugeführt worden. ES ließ sich noch nicht stßMllen, »t Personen in den Flammen umgekommen sind, da «in Eeneral- appcll der Arbeiter und Angestellten in dem allgemeinen Wirrwarr nicht stottsinden konnte. Jedenfalls vermissen »ielc Lamilen vor- läufig noch ihre Angehörigen. — (70000 M k. für einen Bullen) wardrn bei der Zuchtviehversteigerung des Verbandes Schlesischer Rind - viehzüchtervereinigungen bezahlt. Das wertvolle Tier gehörte zu der Stammherde des Rittergutes Jllnisch im Kreise Reu markt (vesttzer Rittmeister a. D. Robert o. W»ve'si?rg- Pachali») Den zweithöchsten Preis erzielte ein üse 1» Mo - nate alter Bulle der Stammbecde des Rittergutes Kcetbau, Kreis Goldberg Hayuau (Besttzer Rittergutsbesitzer Helnri ch Baumann) mit 48000 Mack Zeitz (Folgenschwere Explosion.) Rist Mitt woch ereignete stch aus der Montan Wachssabrik in Reußen bei Zeitz eine Explosion, die einen Brand oeruriachie. V»n den Gebäuden konnte nichts gerettet werden, Menscht-rirvtzn find nicht zu beklagen. — (BeimEinbruch Lderrascht.) In Hamburg überraschten in der vergangenen Nacht Schutzleute »rei Männer beim Einbrüche in ein Herrengarde:odegeschäft. Während zwei Einbrecher »erhaltet werden konnten', efgriff der dritte die Flucht. Der Seemann Betau, dcr stch dem Flüchtling entgegenstellte, wurde »on diesem durch einen Re- volverschutz getötet. Der Läter ist entkommen. Lohnbewegungen. Dresden. (Der Eiseub«huer»erbaud gegen den Streik.) Den radikale» Elementen iuuerhalb der Fisenoahucr- bewegung ist el vorübergehend gelungen, sich gegen die Einsichtigen und Terautworlichen innerhalb her EiscubahnerverbanheS durchzu- setzen. Gegen den ausdrücklich«!! Willen der Bezirksleitung Sachsen und trotz aller Ermahnungen der Verantwortlichen, nach denen ein Streik nie und „immer zum Erfolge führen könne, hat, wie dcr Telunion - Sachsendienst hört, die Mehrheit der Eisenbahner ein« radikale Streikleitung gewählt, hie am Lwnuabend, den 2l. d. M. den Streik proklonieren soll. Die wenigen Nichtradikalcu unter den Heißjpornen, die ebenfalls iu die Streikleitung gewählt worden sind, haben, wie et scheint, die Wahl nur angenommen, nm den Hetzern noch iu letzter Stunde da« Gefährliche und Unfruchtbare ihres Beginnens «ms Hrrz legen und um eventuell in die Bresche springen zu käunen, damit der Streik nicht gänzlich unter den Ein fluß der Unverantwortlichen gerät. Tins ist erfreulich in dieser Situation, nämlich die Tatsache, daß die Siimmung unter den Eisenbahnern alles eher MS einmütig kompslustig ist. Dadurch ist di- Gewähr geboten, daß ein erheblicher Teil der Eisenbahner de» Hetzern »icht folgen »ird und daß e» sich wahrscheinlich die gesamte übrige Arbeiterschaft dreimal überlegen wird, den Radikalen Gefolg schaft zu leisten. Wie der Telunion. Sachscndicnst ferner hört, hat der Eifcnbnhuerverband mich iu letzter Stund« ein iu diesem Siuue gehaltenes Ftuqblitr in ganz Sachsen verbreiten lasst». Hoffentlich koinmt et den Einsichtigen unter den Eisenbahnern nnd der Arbeiter schaft »or einem eventuellen Streikbeginn der Unverantwortlichen zu Gesicht. Leipzig. (Stratzenbahntrstretk in Leipzig.) In der am Mittwoch vorgen,mineneu Urnbslimmung der Leipziger Strnbendahuer wurde der Streik beschlossen, weil die seit Septem ber vorigen Jahre? schwebenden Lohnverhaudlungcn bisher ein die Arbeitnehmer befriedigendes Ergebnis nicht gezeitigt hatten. 3000 Stimmen wurden für und 4ßtz Stimmen gegen den Streik abgegeben. Hamburg, 21. Januar. (Streik und Aussper rung i n Hamburg.) Infolge der vvm Zentralverband der Zimmerer wegen Lohndifferenzen »erhängten Teilstrciks dcr Zimme rer hat der Arbeitgeberverband de« gesamten Baugewerbes Ham burg» die Aussperrung sämtlicher Zimmerer Großhamburgs ab S»n»abend verfügt. — (Ein neuer General st reik in der tschechi schen K o h t e ii i u d u st r i e.) Prager Blüttermelduvgen zufolge ist die tschechische Kohlrniudustric vou einem Generalstreik bedroht, da dcr derzeitig geltend« T»rifvertrag in Kürze ablSnft und die neu von den Grubenbesitzern entworfene Formulierung eine Erhö hung der Schichtzcit und eine Verminderung der Löhne vorsicht. Die Arbeitnehmerschaft f»rdcrt dagegen die Verlängerung des gegen wärtig geltenden Abkommens nnd ist im «„deren Falle gewillt in den Streik zu treten Sächsischer Landtag. Sitzung vom 19. Januar. Am Donnerstag holte das Haus unter dem 1. Punkt der Tagesordnung zurückgestellte Abstimmungen nach. Zum Kapitel höhere Schulen werden die vlinderheitsanträge der Deutschen Volkspartei abgelehnt, während die Anträge des Ausschusses mit zwei Stimmen Mehrheit angenommen werden. Es folgt dann die 1. Beratung eines Gesetzentwurfes über die Anerkennung neuer Feiertage. Abg. Dr. Wagner (v. V.) be gründet die Vorlage. Er nimmt hierbei Bezug aus die Sitzung vom 8. November 1821, in der beschlossen wurde, die Regierung zu ersuchen, dem Landtage eine entsprechende Borlage vorzulegen. Der Beschluß wurde damals mit einer Stimme Mehrheit der Linken gefaßt. Dr. Wagner sagt, jede andere Regierung würde so anständig gewesen sein, von einem Auftrage zurückzutreten, der nur mit einer Stimme Mehrheit gefaßt worden sei. Das Volk würde noch das letzte Wort hierzu sprechen. Sämtliche bürgerlichen Sprecher lehnen die beantragten Feiertage ab und ein Antrag, die Vorlage dem Rechtsansschuß zu überweisen, wird abgelehnt. Ein Antrag Friedrich (Deutschnat.) Er höhung der Mittel für die Förderung der Landwirtschaft betr., geht nach unerheblicher Debatte an den Haushaltausschpß. Der 3. Punkt der Tagesordnung Mädchenhandel betr. rief die Frauen auf den Plan. Ein Antrag, die Reichsregierung zu ersuchen, energisch gegen den Mädchenhandel aufzutreten, wurde einstimmig angenommen. Das Haus beschäftigte sich dann mit einer Anfrage des Abg. Dr. Reinhold (Dem.), die Zusammen künfte dcr Minister aus Sachsen, Thüringen und Braunschweig betr. Dr. Reinhold fragt, wer von den Ministern den Be sprechungen teilgenonimen habe und ob diese Minister alr Staatsmänner oder Privatleute gefahren sind. Ministerpräsident Buck beantwortet die Anfrage, und sucht die Begründung der
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