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1 WellBilMMülkrTUMt un-AnjtiM «ttchekr« kdaWtrNaz na-mM-g«. — gentlyrtche, Nr 1^ - Leip»!» »««1.— remelndcprolout» 14, — vuk- lonto L-rmSSdtt! »oul Zwklgnikderlaffun» tz°«e»st-!il-»rnstt»«l — «»»erlang e>«,q,ndt« M-nuItrlpt« »eidm »lchl »urüL,«- IchlL «lnlmd»n,kn o-nt »ame»»«mnun» finden kl»« «ufnihm« v«t «legen, «»nkur'en, «eiglelchen n'w. wird de, vnMotctrog A Rechnung «eftellt. Im g-«e «»derer «ewnl» — «r e, »der senstl^r Irgend welcher Gtdruu, de» vetrtete» der Leitung, der Lieferanten oder der v-lSrd«rungtetmrtchtungen — Hot »er »«> liege, teinen «nipnich ans Liefernng «der Rachltesenui, der Leitung »der «nl macho-long de» ve»ug»PrNi«». Hohensteln-Ernstthaler Zeitung- Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, GerSdors, Hermsdorf, Bernsdorf, NüSdorf, Langenberg, MeinLdorf, Falken, Langenchursdorf, Neichen« bach, Callenberg, Grumbach, Lirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf, Dieses Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen LeS Amtsgerichts, Finanzamts und deS StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Berlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für di« Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch Nr. 111 > De« Preis Ser einlvaltlaen Anzcigenzeile beträgt l,S. f der Neklamezcile 4b Hvlov(eiinMe. Alir den Nachweis werden IK Goldpsennlae berechnet. Donnersiag, den 14. Mai 1925 Be,ugSvret» halbmonatlich 80 Goldvsenntge «iulchllebltch Tragerlohn. 75. gahrg. Nk lMWW W Bo» untere ui Berliner Bcrirete» Mährend die innenpolitische Lage in Deutsch land nach dem Amtsantritt des Reichspräsiden ten ».Hindenburg eine wesentliche Klärung erfahren hat, beginnt der Stand der nutze n- politischen Probleme immer gefahrvol ler und kritischer zu werden. Von Tag zu Tag treffen neue Meldungen aus Paris und London ein, aus denen hcrvorgeht, datz die alliierten Re gierungen Deutschland in der Entwaff- nungsfrage neue Bedingungen auferlegen wollen und dadurch eine weitere Verzöge rung der Räu m u n g der nördlichen Rhein landzone cinrritt. In den Kreisen des Berliner Auswärtigen Amtes erklärt man, datz die gegen wärtigen Unterhandlungen zwischen London und Paris zwar vorübergehend zu einer Annäherung zwischen England und Frankreich geführt haben, daß aber noch immer die Möglichkeit vorhanden fei, eine Aenderung der gegenwärtigen Beschlüsse herbeizuführcn. Die deutsche Diplomatie werde jetzt vor die schwierige Ausgabe gestellt, in Paris und in London eine günstigere Atmosphäre zu schaffen, nachdem durch die Unterbrechung der Diskussion über die Sicherheitsfrage neues Miß- trauen und neue Entfremdung eingetreten sind. Am ernstesten deutet man die Absicht der alliierten Regierungen, eine neue General in s p e k t i o n in Deutschland vorzunehmen, um dann einen abermaligen Bericht der Militär kontrollkommission herauszugeben. Da man bei der letztenGeneralinspektion sowie bei dem letzten Bericht der Militärkontrollorgane die Erfahrung gemacht hat, datz monatelang über die Formu lierung des Berichtes verhandel wird, und immer neue Konfliktsstosfe geschaffen werden, würde die Neichsregierung dem Ansinnen, eine nochmalige Eeneralinspektion vorzunehmen, energischen Widerstand entgegensetzen. Deutsch land kann auch nicht der Ausfassung zustimmen, datz die Räumung der nördlichen Rheinlandzone von der Durchsührung der alliierten Bedingun gen durch Deutschland abhängig sei. Vielmehr mutz die Neichsregierung an dem Standpunkt festhalten, datz die Räumung auf Grund der Be stimmungen des Versailler Vertrages erfolgen mutz und nicht auf Grund gänzlich neuer Bedin gungen an Deutschland. In den Kreisen des Berliner Auswärtigen Amtes hat man den Eindruck, datz die alliierten Regierungen dle Lösung der Räumungsfrage hinauszögern wollen, um aus Deutschland einen Druck auszuüben, damit es in der Sicherheits frage den alliierten Wünschen nachgibt. Eine solche bedingungsweise Verquickung des Sicher heitsproblems mit der Räumungsfrage mutz von Deutschland Nachdrücklichst abgelehnt werden, da der ganze Fragenkomplex, der mit dem Garantie- Problem zusammenhängt, einer unabhängigen und gründlichen Prüfung bedarf. Die Entwaffnungsfrage hat offensichtlich für Deutschland eine bedrohliche Wendung angenom men, Sie ist gegenwärtig die stärkste Belastungs probe für die deutsche Außenpolitik, da von ihrer Lösung auch die Regelung aller anderen außen politischen Fragen abhängt. Solange die jetzige Konsliktstimmung besteht, kann nämlich weder in der Völkerbundsrage noch in der Frage der Sicherheiten eine brauchbare Verhandlungs grundlage geschaffen werden. Die Reichsregie rung nimmt gerade den entgegengesetzten Stand punkt ein wie Frankreich, indem sie ihrerseits zu erst eine Bereinigung der Entwassnungs- und Räumungsfrage fordert, ehe über so schicksals schwere Angelegenheiten wie Sicherheitspakt und Eintritt in den Völkerbund entschieden werden kann. Die Reichsregierung wird in ihren näch sten diplomatischen Schritten klar zum Ausdruck bringen, daß Deutschland verhandlungsbereit ist, daß es aber ablehnen muß, ein n e u e v D i k t a t entgegenzunehmen. Man nimmt an, daß bereits in der kommenden Woche endgültige Tatsachen vorliegen werden, die es der Reichsregierung ge statten, die Initiative zu neuen Aktionen zu er greifen. Antrittsbesuche bei Hindenburg Gestern vormittag um 11 Uhr machten die Vertreter der Länder beim Reichsprä sidenten Hindenburg ihren Nntrit 1 sbe- s u ch. Zuerst erschien eine Abordnung des Reichs rates, sür Preußen Staatssekretär Weißmann, für Bayern Gesandter v. Preger, für Braun schweig der Bundesratsbevollmächtigte Boden usw. Vorher hatte bereits das Reichstagspräsi- dium unter Führung Löbes seinen Besuch bei Hindenburg abgestattet. Um 11'/- Uhr folgten der preußische Ministerpräsident Braun in Be gleitung des Staatssekretärs Weißmann, dann die Wehrmacht des Reiches, vertreten durch den Reichswehrminister Geßler, General v. Seeckt, Admiral Zenker; das Reichsbankoberpräsidium und Magistrat schlossen sich an. Irgendwelche Diners oder sonstige festliche Veranstaltungen sanden nicht statt. Hindenburgs Dank für die Glückwünsche Amtlich wird mitgeteilt: Da es dem Herrn Reichspräsidenten zu seinem Bedauern nicht möglich ist, sür die zahllosen Glück- undSegen «-wünsche, die ihm aus Anlaß seiner Wahl und seines Amtsantritts aus allen Teilen der Bevölkerung zugegangen sind, in jedem Falle einzeln zu danken, spricht er allen, die ihm in diesen Tagen ein Zeichen ihres freund lichen Gedenkens übersandt haben, auf diesem Wege für die erwiesenen Aufmerksamkeiten und das durch sie bekundete Vertrauen seinen herz lichen und aufrichtigen Dank aus. Dem Reichspräsidenten find zu sei nem Amtsantritt aus allen Teilen Deutsch lands und allen Schichten der Bevölkerung von zahlreichen Behörden, Verbänden, Vereinen und Korporationen, von befreundeten Heerführern und anderen Kriegskameraden, sowie von vielen Einzelpersonen des In- und Auslandes eine Fülle von Telegrammen und schrift lichen Glückwünschen zugegangen. Außer den Staatsoberhäuptern von Oesterreich, Japan, Schweden, Dänemark, Finnland, Argentinien, Mexiko und der Neger-Republik Liberia, über mittelten ihre Glückwünsche u. a. der badische Staatspräsident Hellpach, die Staatsministerien von Thüringen, Braunschweig, Lippe, Cchaum- burg-Lippe, die Senate der drei Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck, der mecklenbur gische Landtagspräsident Frick, das Präsidium des Kommunallandtages des Regierungsbezirks Wiesbaden, der Vorsitzende des Vorstandes des Deutschen Städtetages, Oberbürgermeister Dr. Böß-Berlin, Oberbürgermeister Dr. Jarres Duisburg, sowie die Oberbürgermeister und Ge meindebehörden von Frankfurt a. M., Koblenz und einer großen Anzahl anderer Städte, ferner der Vorsitzende der Berliner Industrie- und Han delskammer, Franz v. Mendelssohn. Hindenburg lehnt Protektorate ab Reichspräsident v. Hindenburg hat für die Dauer seiner Präsidentschaft die ihm ange tragenen Protektorate verschiedener Orga nisationen abgelehnt. Frankfurt als zweiter Wohnsitz? Wie die Berliner Morgenblätter melden, übermittelte die Stadt Frankfurt a. M. durch den Oberbürgermeister dem Reichspräsiden ten die aufrichtigsten Wünsche und sprach die Bitte aus, datz der Reichspräsident, um die Ver bindung der Zentralregierung mit dem Westen und Süden immer fester zu gestalten, alljährlich f für bestimmte Zeit in F r a n k f u r t A u f e n t- halt nehme. Die Wirkung der Hindenburg-Kundgebung <Eiaene D r a b t m e l d n n a > Berlin, 14. Mai. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, ist man in den Kreisen der Neichsregierung über die innen- und außenpolitische W i r k u n g der Erklärung des neuen Reichspräsidenten von Hindenburg bei sei nem Amtsantritt außerordentlich befriedigt. Tie Berichte der deutschen diplomatischen Ver treter im Ausland lassen erkennen, daß sich das Ausland nicht nur über die Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten völlig beruhigt hat, son dern datz sogar überall der Eindruck verstärkt wurde, Deutschland gehe einer weiteren und sicheren Befriedigung seiner inneren Verhältnisse eingegen. Vor einer neuen Reichskanzlerrcde lEIaelle D r a b t in e l » u n al Berlin, 14. Mai. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, wird Reichskanzler Dr. Luther Anfang näch ster Woche eine hochpolitische Rede hal te», in der er hauptsächlich auf die außen politische Lage cingehen wird. Der Kanzler beabsichtigt, die deutsche Ver handlungsbereitschaft sowie das deutsche Sicherheitsangebot in nach drücklichster Form zu wiederholen und im Anschluß daran gegen die Behandlung der Räu- waffnungs- und Räumungsfrage durch die alli ierten Regierungen zu protestieren, die nach Auf fassung der deutschen Regierungsstellen eine Ge fahr für die Befriedigung Europas dar stellt. Die Lage in Preußen «Eigene D r a b t m » l i> u n al Berlin, 14. Mai. Die Versuche des preußischen Zen trums und der Demokraten, zur Klärung der preußischen Regierungsfrage zu einer Eini gung mit den Rechtsparteien zu gelan gen, werden voraussichtlich in der nächsten Woche zu einer Entscheidung führen. Wie wir hören, hat die D e u t s ch e Dolkspartci sich bereits im Prinzip mit den Vorschlä gen der Regierungskoalition ein verstanden erklärt, ohne sich jedoch endgül tig festzulegen. Das Zustandekommen einer Einigung hängt jetzt in der Hauptsache von den Deutschnationalen und der Sozialdemokratie ab. Diese beiden Flügelparteien machen noch immer starke Vorbehalte, die die Siruation noch einiger maßen erschweren und zur Zeit eine Klärung noch nicht ermöglicht haben. Ludendorff bleibt im Reichstag tEtaen « Drahtm « lduuM Berlin, 14. Mai. Wie wir hören, hat General Ludendorff die Absicht, sein Reichstagsmandat niederzulegen, nunmehr endgültig auf - gegeben. Der General, der in den letzten .Monaten den Sitzungen des Reichstages fern ge blieben war und den Entschluß gefaßt hatte, sich vom parlamentarischen Leben zurückzuziehen, ge denkt nunmehr in der nächsten Zeit wieder regel mäßig an den Neichstagssitzungen teilzunehmen. Es verlautet, daß Ludendorffs Entschluß, Reichstagsabgeordneter zu bleiben, mit der Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten in einem ge wissen Zusammenhang steht. Die Aufwertungsfrage soll rusch gelöst werden Unter den Regierungsparteien ist eine Uebereintun ft geschlossen worden, daß man den A u f w e r t u n g s st r e i t n i ch t agita ¬ torisch ausnutzcn wolle. Im Ausschuß will man schnelle Arbeit machen. Der Vor sitzende hat das Arbeitspensum auf nur 10 Tage verteilt, so daß mit der sehr baldigen Wiederein- bringung im Plenum gerechnet werden kann. Haftentlassung Julius Barmats Dere dritte Strafsenat des Berliner Kammer» gerichts hat beschlossen, datz JuliusBarmat gegen eine Kaution von 200 000 Mark aus der Untersuchungshaft zu entlassen ist. Henry Barmat bleibt bis auf weiteres als Unier- suchungsgcfangener in der Lharitee. Poehnrr ermordet? Die „TU" erhält vom Rechtsbeistand der Witwe des am Karsonnnabend gelegentlich einer Autofahrt verunglückten Oberlandesgerichtsrates P ü h n e r in München eine längere Erklä rung, worin Frau Pöhner auf Grund der Wahrnehmungen, die sie selbst bei vollem Be wußtsein unmittelbar nach dem Unfall an der Unfallstelle gemacht habe, überzeugt sei, daß ihr Gatte nicht durch den Autounfall selbst, sondern aus Anlaß des Unfalls einem verbrecherischen Anschlag auf sein Leben erlegen sei. Wer der Täter sei, welche Motive vorlägen und wer die Mitwisser Helfer und Anstifter seien, das festzustellen, sei Sache der Behörden. Anfrage Schuldt-Steglitz, Koch-Wes« und Genossen, Pcrsonalwirischast und Personalunrecht bei de» Reichsbahngesellschast bete. 1. Durch die Pcrsonalordnung der Deutschcn Reichsbahngesellschast werden im tz 20 die Bestim mungen über die Versetzung von Beamten in den einstweiligen Ruhestand getroffen. Die zur Personnl- ordnung (Teil 1) erlassene Einsührungsvcrsügungdcs Generaldirektors vom 10. Dezember 1924 (50. 20 t. 581) sicht wie folgt vor: a) Die Versetzung von kündbar angestellten Rcichsbcamtcn in den cinweiligcn Ruhestand kann unter Gewährung von Wartegeld er folgen: 1. wenn die Beamten eine zehnjährige ruhe gehaltsfähige Dienstzeit zuriickgelcgt und das 35. Lebensjahr vollendet haben; 2. wenn sie noch keine zehnjährige ruhege haltsfähige Dienstzeit zurückgclcgt, aber da- 50. Lebensjahr vollendet haben. b) von der unter a) bezeichneten Möglichkeit ist Gebrauch zu machen, wenn nicht in der Person des Beamten ein wichtiger Anlatz liegt, ihn» diese Vergünstigung zu versagen." Da diese Bestimmung der Einsührungsversügung ausdrücklich zu einem wesentlichen Bestandteil de» Personalordnung erklärt worden ist und demzufolge eine gesetzliche Vorschrift bildet und da ferner durch Abschnitt b) die Versetzung von kündbaren Beamten in den einstweiligen Ruhrstand zwingend vorgcschrie- bcn wird, ist die Rcichsbahn-Hauptvcrwaltung auch verpflichtet, sich an diese gesetzliche Sollvorschrift zu halten. Im Gegensatz zu dieser gesetzlichen Sollvorschrift hat nun jedoch die Reichsbahn-Hauptvcrwaltung unter dem 17. März 1925 (51. 203. Nr. 170) verfügt, datz nicht kündbar angestcllte Beamte, die bei der Lage der Verhältnisse dauernd oder auch nur für längere Zeit in einer Arbcitcrtätigkcit beschäftigt werden müssen, unter Aufkündigung des B e a m t e n v e r h ü l t n i s se s in das Arber- terverhältnis zu rück zu überführen sind. Diese Verfügung widerspricht unbedingt der zwingen den Vorschrift der EinführungsoerfUgung von 10. Dezember 1924 und bedeutet eine ernste Gesetzesver letzung durch die Hauptverwaltung der Deutschcn Reichsbahn-Eesellschaft. Ist angesichts dieser Tatsache der Herr Rcichsver- kchrsminister bereit, dafür Sorge zu tragen, da» di« Deutsche Rcichsbahngcsellschaft unverzüglich die Ver fügung vom 17. März 1925 zurückzieht? 2. Durch Beschluh des Neichskabinctts vom 9. März 1924 ist den Reichsbcanitcn sür das Jahr 1925 ein erweiterter Urlaub zugcstanden worden.