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iE In Weimra war schon zu Anfang des Dreißigjährigen Krieges der Schu l- zwang eingeführt. * Augenbad. Wer seine Sehkraft bis ins Alter ungetrübt erhallen will, nehme täglich ein Augenbad: In ein großes Wasserglas, mit stubenwarmem Wasser bis an den äußersten Rand gesüllt, taucht man das geschlossene Auge einige Sekun den, ösfnet es dann tm Wasser weit und wechselt dann einige Minuten mit Offnen und Schließen. * Lochsalz als Heilmittel. Ermüdete Füße werden mit starkem Salzwasser ab gewaschen, was äußerst stärkend und wohltuend wirkt. — Das Brennen der Augenlider nach anstrengender Arbeit wird sehr gelindert, wenn man sie mit warmem, schwachem Salzwasser wäscht. — Bekannt ist, daß Gurgeln mit Salz wasser bei einsachen Halsentzündungen vortrefflich hilft; auch öfteres Einziehen lauen Salzwassers durch die Nase ist ein ausgezeichnetes Heilmittel gegen Schnupsen. — Das ost nach Genuß schwerer Speisen austretende Sodbrennen verschwindet nach Trinken von Wasser, in welchem ein halber Teelö.sel Kochsalz Auslösung der Schachaufgabe aus voriger Nummer: Weiß. Schwarz. 1. Dkl—ZI, Le5—k6,2.0g1-Lö matt. aufgelöst wurde. — Salzwasscr als Zahn- wasser und Salz als Zahnpulver, ein- mal wöchentlich angewandt, ist gesund für Zähne und Mundhöhle. — Auch als Brechmittel bei Vergiftungen wirkt Salz rasch, wenn man einen bis drei Tee löffel voll auf bis Liter Wasser nimmt. Ein Glied des gemeinen Band- » Wurmes enthält etwa 50 000 Eier, der I ganze Wurm mit seinen rund 1500 Glie- j dein gegen 75 Millionen. Von diesen . müssen aber, da die Bandwürmer nicht I häufiger werden, alle bis auf eins vor i der Geschlechtsreife zugrunde gehen. Die Kartenspiele sind arabischen » Ursprungs. Tas älteste Kartenspiel, das ! Tarock, wurde im 14. Jahrhundert von I den Sarazenen nach Italien gebracht. I und gesund ist." In Anerkennung seiner 11 Lpe beliebig, 2. VZl—64 matt. 1 Le5-I4, 1 MBXäV, 2. 0^1—64 matt. I L. 8. Ogi-§3 matt. 0. > 2. vgl—matt- v. Im Jahre 1871 sand der norwegische ! Kapitän Karlson das noch wohlerhaltene i Winterhaus des berühmten holländischen I Seefahrers Willem Barents aus, das > dieser im Jahre 1597 auf Nowaja Scmlja ! im Eismeer errichtet hatte. Viele Geräte, ' Bücher usw. waren nach fast ZOOjähriger I Vergrabenheit im Eise noch gut erhalten. I Die Bogen über dem „u," in der I deutschen Schrift stellen den letzten Nest i eines o dar und weisen zurück aus die I Zeit, da man beispielsweise noch - „guot" und „Huot" sprach. * Ein sardinisches Gesetz von 1825 der- i langte für die Erlaubnis zum Erlernen I von Lesen und Schreiben den ! Nachweis eines Vermögens von 1500 » Lire - 1215 Mark. Menschenerziehung. -tz Der Zerstörungstrieb. Die Vanda len der Geschichte haben längst ihre Ver teidiger gefunden; aber auch den »van- dalischen" Kindern, die »alles kaputt machen, nur um zu zerstören", kann man das Wort reden. Erstens: sie zerstören, um aufzubauen. Sie sind von Natur Forscher und Entdecker. Der angebliche Zerstörungstrieb ist nur Drang, sich zu betätigen, blindwaltende Schaffenslust. Zweitens aber: einmal zugegeben, der Zerstörungstrieb als solcher wäre nicht zu leugnen, so müßten wir auch einge stehen, daß wir ihn aufs Verhängnis- vollste unterstützen. Das Spielzeug un serer Kinder! Wie sündigen da liebens- würdige Basen und Vettern mit billigen Geschenken, nur »um etwas mitzubrin- gen"! Ihre Gebefreudigkeit steht meistens in einem Mißverhältnis zum Geldbeutel. „Ach Gott, irgendeine kleine, bunte Sache!" Wenn nur das Geschenk den Be such überdauert! Die Guten belügen sich selbst mit ihrer fadenscheinigen Liebe und wecken nur in dem Kinde die Begehr lichkeit. „Was hast du mir mitgebracht?" Die Frage droht und lauert, sobald Be such kommt. Und ganz selbstverständlich erscheint es dem Kinde, daß der bunte Tand unter seinen Fingern zerbröckelt. Fast in jeder Kinderstube findet man neben guten, dauerhaften Dingen, die gar nicht immer teuer find, einen arm seligen Trümmerhaufen der billigen, bunten Mitbringsel. Man will in ihnen noch den Geber ehren; deshalb kommen sie nicht ins Feuer. Ist das vielleicht gedeihlich für die Ordnungsliebe und den Schönheitssinn des Kindes? Oh — über uns aufrechte Kulturmenschen! * Ein unerschrockener Diplomat. Ter amerikanische Konsul Robert Whitney Imbrie, der vor einiger Zeit in Persien in grausamer Weise ermordet wurde, hat früher des öfteren von sich reden ge macht. Rach dem Abschluß seiner Studien unternahm er allein eine Forschungs reise durch Zentralasrika, wobei er Ge biete betrat, in das sich vorher kein Wei ßer gewagt hatte. Während des Welt krieges kämpfte Imbrie zwei Jahre in Frankreich; beim Ausbruch der russischen Revolution eilte er dann nach Petersburg und begann hier seine diplomatische Laufbahn. Von da an erhielt das Aus wärtige Amr in Washington Noten, wie man sie bisher noch nicht empfangen hatte. Als Petersburg von den Weibgar. disten bedroht war und alle Vertreter des diplomatischen Korps sich schleunigst aus dem Staub gemacht hatten, tele graphierte Imbrie beispielsweise seiner Regierung: „Der Zug mit den Invaliden ist heute glücklich in Moskau eingenosfen. Sie können die Alliierten über ihr Schicksal beruhigen." Und als man ihn in Washington anschwürzte, er habe den deutschen Konsul bei sich empfangen, er- widerte er kurz und bündig: „Sie dürfen die Nachricht getrost dementieren mit dem Hinweis, daß der deutsche Konsul lebt j ch Adam und Eva. Eine indische Le- - gende erzählt: Zu Anfang der Zeit schuf ! Gott die Welt. Als er indes ein Weib I zu schassen wünschte, fand er, daß er I alles Material schon in der Schöpfung ; des Mannes aufgebraucht hatte. Da nahm » Gott die Rundlichkeit des Mondes, die ! Wellenbewegung der Schlange, die uin- I schlingende Neigung der Schlingpflanzen, I das Zittern des Grases, die Schlank- ' Helt der Kletterrose und den Samthauch » der Blüten, die Leichtigkeit des Blattes I und den Blick des Rehes, die Munter- i leit der Sonnenstrahlen und die Tränen I des Nebels, die Unbeständigkeit des Win- » des und die Furchtsamkeit des Hasen, die « Eitelkeit des Pfauen und die Weichheit I der Federn vom Halse der Schwalbe, die I Härte des Diamants, den süßen Dust des ? Honigs und die Grausamkeit des Tigers, » die Wärme des Feuers, die Kälte des I Schnees, das Plappern des Hähers und l das Gurren der Turteltaube. Aus all ! diesen zusammengemischten Elementen " bildete er ein Weib und machte es dem i Manne zum Geschenk. Acht Tage später I kam der Mann zu ihm und sagte: „Herr, » das Geschöpf, das du mir gabst, vcr- ! bittert mir das Leben. Es spricht ohne ' Aufhören, beansprucht meine ganze I Zeit, klagt ohne die geringste Ursache und I ist immer krank." Da nahm Gott das » Weib wieder zurück. Aber acht Tage ! später kam der Mann wieder und sagte: I „Herr, mein Leben ist sehr einsam, seit I ich das Weib dir zurückgab. Es pflegte " vor mir zu fingen und zu tanzen; ich muß » immer daran denken, wie es mich schel- ! misch ansah, mit mir spielte und sich an I mich hängte." Da gab ihm Gott das Weib I wieder zurück. Nur drei Tage verstrichen, ' da war der Mann wieder bei ihm. » „Herr," sagte er, „ich verstehe die Sache I nicht recht, aber sicherlich verursacht mir I das Weib mehr Ärger als Freude. Ich ! bitte dich, mich zu befreien." Aber Gott » rief aus: „Geh deines Weges und tue » dein Bestes." Und der Mann ries: „Ich I kann nicht mit ihr Zusammenleben!" „Ja, I kannst Lu denn ohne die Frau leben?" I erwiderte Gott. Und der Mann beugte » das Haupt und murmelte: „Ich kann I weder mit ihr noch ohne sic leben!" geleisteten Dienste hatte ihm die Re- j gierung eine besondere Vergütung von » 30 000 Dollar überwiesen. Imbrie dankte ; mit den Worten: „Diese Depesche ist vor- i aussichtlich die letzte, die ich Ihnen zu- I gehen lasse; denn ich habe über die über- > wiesene Summe hinaus schon 3000 Dollar » aus meiner eigenen Taswe bezahlt." 4- Explosion bei der Narkose. Ein un- I gewöhnlicocr Zwischenfall ereignete sich > kürzlich im städtischen Krankenhaus von - Monako. Man benutzt dort zur Narkose I der zur Operation eingelieserten Kranken I das neuentdeckte „Narzilen", das säst die I gleiche chemische Zusammensetzung wie > das Azetylen hat und mit diesem auch » die Feuersgefahr teilt. Während einer der ! Wärter den Narzilenapparat vom Unter- I leib eines aus dem Operationstisch lie- > genden Patienten entfernte, erfolgte Plötz- » lich eine Explosion. Dabei geriet die , Maske, Lie der Patient auf dem Gesicht I trug, in Brand, und die Flamme breitete I sich rasch über das Gesicht des Kranken ; aus. Bei dem Knall der Explosion hatten » sowohl der operierende Arzt wie die . assistierenden Wärter den Kopf so voll- l ständig verloren, daß sie eiligst die I Flucht ergriffen. Die Schweizer Blätter, ; die über den Fall berichten, melden lei- » der nicht, was aus dem unglücklichen I Patienten geworden ist. 1 keöXOO.