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jedem Jahre mehrmals der schwärmenden Bie nenvölker bemächtigen, die nach der Hauptstadt kon: "n und sich darin wohlfühlen. Sie hat »s bei dieser ^'Eabe zu einer gewissen Uebung ge bracht, und man kann sich auch hier auf sie ver lassen. Wahrscheinlich hätte sie sogar des Bie nenschwarmes Herr zu werden gemutzt, der n dem englischen Dorfe Chesire tagelang alle Be- woh. er in Aufregung versetzte. Diese Bienen ergriffen von dem einzigen Briefkasten des Ortes Besitz. Und da ihnen nicht klar zu machen war, welchen besonderen Zwecken ein Bries kästen dient, ordnete die Post an, dass alle Sendungen künftig auf das Postamt zu tragen seien. Die Bewchner Netzen sich das eine Weile gefallen. Aber dann siegte unter ihnen die Auffassung, dass in einem Briefkasten keine Bienen hineinge hören. Also r' stete man notgedrungen eine Ex pedition aus, die den Bienen den Krieg .rllärts. Das erste Mittel, sie mit Honig zu ködern, shei terte ?'"glich. Auch das Ausräuchern endete mit einem Mißerfolg. Aber nun setzte der dritte Au- dem „Nehmen Sic das Ding da raus?" „Nein!" Mady stampfte wütend mit Füßchen auf. „Gutwillig — ich rate Ihnen." „Oho!« Schwabe in eknent Dorfe des Banats das Anq des Urnenhüters der deutschen Partei,' jedoch wurde ihm vom Wahlvorstand — einem Ser. den — nicht gestattet, vor Beginn der Wahlhand lung die Urnen zn untersuchen. Der pfiffig Schwabe »nutzte sich indeh zu helfen. Flug; schüttete er seine Streichhölzer in seine Rocktasche, um bei jedem Wähler, der seine Stimmkugel nd- gab, eines der Hölzer in die Hosentasche za stecken. Ain Schlutz der Wahl waren tatsächlich 100 Wahlkugeln mehr in den Urnen, als Streich hölzer in der Hosentasche des Urnenhüters. Diese 100 Stimmen mehr, die vorhanden waren, ohne überhaupt abgegeben worden zu sein, find zwei fellos der serbischen Regierungspartei des Her-» Wahlvorstandes zugute gekommen. neu! — So — ;a, so pt es gut. Also, meine Damen, Sie spielen hier aus der Schattenseite beide gegen mich." „Da wollen wir aber unseren Partei wah ren, Mady! Herrgott, Abz, Gerf, zeigt doch, datz ihr Männer seid, ihr habt euch ja ganz jämmer lich!" „Ach Mutti!" „Was denn, Gers?" „Ach Mutti, könnten wir nicht lieber zusehen? Ich fürchte, von dem vielen Bücken beim Bälle auflesen wird uns auch nicht besser!" „Nichts da," schnitt Henner Worte mütter lichen Mitleids ab. „Tragts wie ein Mann, was da noch kommt! Und kommt nichts — um so besser für euch! Also — ran an die Kreide!" Bald war das Spiel tm Gang. Henner mutzte tüchtig springen, daß er nicht besiegt wurde, denn Ines war eine sehr firme Spiele rin, und Mady ersetzte das Training durch Ge wandtheit. Da es Fitz und Gers allmählich leich ter und wohler wurde, herrschte bald Heiterkeit und Lachen auf dem Tennisplatz. Daneben spielte Klein-Elfchen mit Eijib, Fix und Fax, und ihr jubelnd quietschendes Sümmchen mischte sich mit dem Hellen Lachen der Spieler. Helga und Georg hatten stumm nebeneinan der gesessen, nachdem die anderen sie verlassen hatten. Georg, der mit Erlaubnis der Damen eine seiner beliebten schwedischen Importen rauchte, sah Helga unausgesetzt mit seinen war men, grauen Augen an. Immer klarer wurde es in ihm, datz er Helga liebte, immer tiefer und schmerzlicher wurde diese Liebe zu ihr, und nur mit aller Energie beherrschte er sich, ihr nicht von seiner Liebe zu sprechen. Zugleich fühlte er, datz auch Helga ihm nicht gleichgültig gegenüberstand. Aber nur um so mehr quälte es ihn, datz er sie nicht an fein Herz nehmen konnte. Dieser Tote, der noch nicht tokgesagt war, stand trennend und quälend zwischen ihnen. (Fortsetzung folgt.) die Moral von der Geschieht' — trag' nie ne' rosa Schleife nicht. So geht es Ihnen jetzt iminer, wenn Sie wieder so ein rosa Scheusal an sich haben." Mady stand von ihm abgcwandt und kaute an ihrem Taschentuchzipfel herum. „Schn-.eckt's?" Empört warf sie das Köpfchen zurück und lief schnell ins Haus, »nutzte cs aber noch mit nn- hörcn, datz Henner vergnügt vor sich hinpfiff: „Püppchen, du bist mein Augenstern." Um einiges später saß die ganze Gesellschaft um den Teetisch. Fitz und Gerff damit beschäf tigt, ungeahnte Mengen Schlagsahne in unge ahnter Schnelligkeit zu vertilgen, uud Fax und Fix hatten sich allein Anschein nach das Wort gegeben, den Kampf ob eines mittäglichen Kno chens jetzt unter dem Teetisch auszufechten und die Beine der Tcetrinker als Barrikaden zu ver wenden, „bis einer, dem die Zeit zu lang, auf ihn den kruinmen Säbel schwang", und das war Henner, der mit kühnem Griff sie beide faßte, als sie um seine Waden herum „verwechselt, verwech selt das Bäumelein" spielten. Rechts Fix, links Fax in den ausgestreckten Armen, lief Henner hinunter aus den Raser» und setzte die beiden Helden etwas unsanft auf ihre Beinchen. Klein-Elfchen jubelte vor Wonne ob dieser Prozedur, und Fitz und Gerff hätten gern einge stimmt, »vcnn nicht die Schlagsahne in ihrem Innern angefangen hätte zu quellen. Und so lächelten beide nur ein »venig blöde, was Hen- irer richtig dahin deuetete, daß sie des Guten zu viel getan hatten. „Oho, meine Hasen — ihr seht ein wenig iiberfreut aus! O, was wird es euch jetzt gut tun, wenn ihr uns die Bälle aufjucht! — Mes dames, fettes votrejen!" . „Meinst du mich?" rief Ines. „Jawohl, mein Engel." „Schon wieder arbeiten?" griff ein mit gewaltigen Kannen voll Ter pentin. Vor dem Ausmaß dieser Behälter streck ten die Bienen die Waffen. Sie flogen in einer Wolke davon, hinterließe»» aber einige Tote und Verwundete, wie der offizielle Heeresbericht verkündet. " Polizei und Feuerwehr gegen de» Mond. Die „Marienbader Zeitung" berichtet: Kürzlich nach 9 Uhr abends wurde die Marienbader Frei willige Feuerwehr durch Nie Staatspolizei mit tels der elektrische»» Alarmvorrichtung zu einem Feuer außerhalb der Sta^ alarin crt. In kurz'» Zeit waren etwa 00 Wehrmänner abfahrtbeceit und f"hren mit der Landspritze, Mannschafts wagen und Nüst""7gen gegen Kaffee „Rübezahl" zu, das als Vrandovjekt bezeichnet worden war. Schon auf dein Wege dorthin wurde zur Gewiß heit, datz der Alarm deshalb erfolgte, »veil man vermutlich den aufgehenden Mond für Feuerrote hie... Dis viel besproö/enen Lächerlichkeit dieser Sache kann die freiwillige Feucrweh-' nicht tref ft», da diese ja auf Grund der polizeilichen Nlar- Kirchliche Nachrichten Oberlungwitz Mittwocb abends 8 Ubr Bibelstunde in der Geineindediakome, 8 Mr Lünglingsverein ält. Abteilung. Donnerstag abends 8 Ubr Mnafraucnuereil» ält. Abt. Vortragsabend, Herr Oberlehrer Bauer. '/-O Uhr landeskirchl. Gemctnschaft. Bernsdorf DonnerStaa, den 80. April, abends 8 Uhr Landeskirchl. Gen»einschast im Piarrlaal. Sonnabend, den 2. Mai, nachmittags 5 Uhr Choralsingstunde in» Psarrsaal. Wüstenbrand Dienstag, den 28. April, abends halb 8 Uhr Versammlung des Jungsrauenvereins in» Pfarr- Hause. Donnerstag, den 80. April, abends halb 9 Uhr Versammlung der landeskirchlichen Gemein schaft im Pfarrhause. Freitag, den 1. Mai, nachmittags 4 Uhr Jungschar im Pfarrhause. Langenverg mit Melusvorf DonnerStag, den 30. April, abends 8 Uhr Franenvcrein im Pfarrhause. ,Was denn für ein Ding?" „Die Schleift." „Ich denke ja nicht daran. Warum denn?" „Weil sie rosa ist." „Na und?" „Weil ich rosa nicht leide»» kann." „Na und?" „Mir sind rosa Haarbänder in blondem Haar eil» Greuel." „Deshalb habe ich sie mir ja eingebunden." „So? — Sie kenne»» meine Antipathie?" „Hm." „Also mir zum Aerger?" „Hm." „Oho!" „Was heißt hier oho?" „Einen Augenblick." Henner legte sein Naket auf einen Sessel und trat dicht zu Mady. „Geh' deine»» Sprötzlingen mit einen» wür dige»» Beispiel voran, Schwesrerseele! Sei nicht so bequem." Seufzend erhob sich Ines, reckte ihre schlanke Figur, die sich jung und elastisch unter dem ein fachen weißen Kleid markierte. „Also dann auf zum Kampf, Mady, da hilft uns wohl kein Zagen mehr!" Schnell stand Madi) auf. „Ich spiele ja so geri» mit Ihnen, gnädige Frau!" „Aha, mit mir nicht," murmelte Henner vor sich hi,». „Na, das legt sich noch." Mit Vergnügen bemerkte er, daß die rosa Schleife einer lila Schleife gewichen war. Zu Ines gewandt, sagte er so ganz nebenbei: „Findest du die lila Schleife in Madys Zopf nicht sehr hübsch?" „Ehrlich gesagt, Mady — ich finde Rosa — oder Hellblau »»etter zu blond." Mad») wurde puterrot, drehte ihr Racket in der Hand hin und her. „Ich trage keine rosa Schleife mehr, gnädige Frau." „Wieso — ist das gefährlich?" warf Henner dazwischen. Mady warf ihm nur einen Blick zu — aber der genügte. Nur daß er nicht den gewünschte»» niederschmetternde»» Erfolg hatte, sondern den, datz Henner ganz vergnügt schmunzelte. „Olala — Ines — sieh' deine Sprößlinge! Wie zwei' Schlagsahnenleichen wanken sie dem Tennisplatz entgegen. — Deine Erziehung, daß die Jungens so müßig sind?" . „Ich bin da ganz unschuldig daran," sagte Ines lachend. „Archy meint, wenn man Kindern verbietet, daß sie sich überfuttern, dann tun sie es nur heimlich. Und es sei immer von großen» Vorteil für die Eltern, wenn sie wüßten, womit die Kinder sich überfüttert haben." „Da hat Archy mal sehr richtig gemeint. — Hallo, Eisib, das Netz noch etwas straffer span« „So, das war der Schlutz!" Und ehe Mad») sich wehren konnte, hatte Henner sie umschlungen und sah ihr tief in die süßen, erschrockenen Augen. „Willst du die Schleife herausnehmen?" „Nein," sagte Mad») ganz leis, aber trotzig. „Dann küsse ich dich." „Wage»» Sie es!" „Ich wage es." Und weich drückte er seine Lippen auf ihren zuckenden Mund, doch schon im selben Augenblick halte er einen „schlagenden" Beweis von Madys handgreiflicher Energie auf seiner rechten Wange. Er ließ sie sofort los, rieb sich vergnügt schmunzelnd die getroffene Wange und sagte: „Donnerwetter, eine schlagfertige Dame sind Sie! — Zwar steht in der Bibel, daß man dein, der einen die rechte Wange schlägt, noch die linke Hinhalten soll; aber zu dieser Größe kann ich mich augenblicklich nicht ausschwingen. Jedenfalls ist Aunft und WWMast Kurdistan Der bekannte Geograph Ewald Banse bringt in der „Gartenlaube" eine durch interessante Abbildungei» belebte Plauderei über dieses in Hinsicht merkwürdige Land und Volk Kurdistan. Vor dreieinhalb bis viertausend Jahren wan derte ein nordischer Haufe aus Skandinavien oder Norddeutschland durch die russische»» Step pen der Sonne, der Beute, dem Glück entgegen gen Südost. Nach schwieriger Irrfahrt gelangte er auf die Hochebenen Armeniens. Hier ver mehrte er sich und breitete sich aus. Die Be völkerung welche die Kurden vorfanden, war braunhäutig, zum Teil sogar schwärzlich. Sie wurde von den Eindringlingen unterworfen und als Knechtkaste behandelt, mit der man, anfangs wenigstens, keinerlei Dlutverbindung cinging. Die Farbige»» »nutzten, wie sie cs gewohnt waren, auch fernerhin Acker- und Gartenbau in den heißen Tälern betreiben. Die nordischen Her ren widmeten sich vorwiegend der Viehzucht auf den Alinen und kamen nur im Herbst in die Talgaue hinab, um bei den Farbigen zu über wintern. So wird es noch bis auf den heutigen Tag gehalten, nur daß sich die blutlicheu Gren zen zwischen beiden Schichten verschoben haben. Herrscherhäuser und Heerführer, Staatsmänner und Forscher haben sich ost und in zahlreichen Völker»» aus den Kurden ergänzt. Saladin, der einzige Fürst, den der Orient als gleichwertig den Kreuzfahrern entgegen zu stellen hatte, war Kurde, und ebensakls Abulseda, der berühmte Feldherr, Geograph und Geschichtsschreiber des vierzehnten Jahrhunderts. Oft haben sich lei tende Familie»» aus Kurdistan erneuert. Ein« tragische „Zar und Zimmcrmaim"- Aujführuug in Schleiz löst die geplante Auf führung von Lortziugs „Zar und Zimmermann" schmerzliche Erinnerungen aus. Am ü. Juni 1842 brach bei der damaligen Aufführung dieser Oper in» Fürstlichen Reithause zu Schlttz die Decke zusammen und begrub die 800 Zuschauer miernng ausrückte. Von der alarmierten Staats polizei »nutz inan aber verlange», daß sie fich in Zukunft mehr bemüht, Mond- und Feuerschein zu unterscheiden, umsomehr, wenn, wie im vorlie genden Fall, das vermutete „Vrandobjekt" von der Alarmstelle (Stadthaus) aus voll zu se hen ist. * Ei»» richtiger Schwabenstreich. In Süd- slawicn, wo man vielsach weder lese»» noch schrei ben kann, ist eine Parlamentswahl mit mancher lei Schwierigkeiten verknüpft. Statt der Wahl zettel werden nämlich dort Gummikugel»» ver wendet, die der Wähler in die Urne der zu wäh lenden Partei werfen muß. Um das Wahl geheimnis zu wahren, hat der Wähler die ge ballte Hand, welche die Kugel runfaßt, nachein ander i» die Urnen aller Parteien hineinzu- stccken und ebenso geballt wieder noch oben her auszuziehen. Ganz unbemerkt muß er dabei die Kugel ii» die „richtige" Urne fallen lassen. — Hatte da nun bei den letzten Wahlen zur Bel grader Skupschtina ein richtiger biederer Lacht!... Erklärliche Abneigung. In der französische» Kammer wundert man sich über die Abneigung, die ein Neger-Deputierter, der sich allgemeiner Beliebtheit erfreut, seinen» zweite»» schwarze» Kollegen entgegenbringt. Man fragt ihn nach dein Grunde. „Es ist doch nicht etwa eine Frage der Farbe?" „Nein," antwortet jener verächtlich, — „aber sein Großvater hat meinen Vater aufgegessen!" Es ist verständlich, daß die Erinnerung an diesen Vorfalt das Gefühl einer gewissen Külte hinterläßt.... Stoßseufzer. Pensionierter Beamter (nach einer heftige»» häuslichen Szene): „Und da jagen die Menschen, ich lebe in» Ruhestande!" Ach so! Buchbinder (zu»» Gesellen): „Die Bücher für Herre»» Leisetritt binden Sie recht dauerhaft." — Geselle: ? — Buchbinder: „Der Mann ist nämlich unglücklich verheiratet!" Ern Kunstkenner. Parvenü (vor einem Oel- bilde, das ein brennendes Gehöft darstcllt, zu seiner Gattin): „Sich doch Klementine, welch' vorzügliche Brandmalerei?" der Stadt geschenkte»» Ehrenzeichen zurückgesandt, weil, während er in Aegypten war, sei»» Eigen tum von der Stadt wegei» einer Theaterschuld gepfändet wurde. Unter den zurückgegebenen Orde»» befinden sich <nuh die Insignien des spani schen Großkreuzes in Diamanten. Damit hat der Dichter, der „Lieblingssohn der Stadt Madrid", wie er auf eurer ihm gewidmeten Medaille ge nannt wnrde, feiner Vaterstadt eine nicht miß- zuverstehende Lehre gegeben. Wokzsgens 70. Geburtstag An» 23. April beging Ernst Frhr. von Wol- zogcn zu Puppling in Oberbayern, wo er in einem einst ihm gehörenden Häuschen kärglich zur Miete wohnt, seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar stammt aus österreichischem Uradelsge schlecht. Er betätigte sich in seinem bunten Lebe»» als Sänger, Schauspieler, Regisseur, Roman- fchriftfteller, Dramatiker, Lyriker, Poet, Philo soph und am Vortragstisch. Von seinen Werken wurde der heitere Roman „Kraftmayr" in säst alle Kultursprachen übersetzt, außerordentlich be kannt sind auch-„Das dritte Geschlecht", „Die ver dammte Liebe" und viele seiner Lustspiele, wie „Eine fürstliche Maulschelle" und vor allem „Lumpengesindel", die samt und sonders voi» un verwüstlichem, goldenen Humor erfüllt sind. Sick» selbst spiegelt er einmal iin „Erzketzer". Er und sein „Ueberbrettl" waren lebendig im Zeitalter des „Jugendstils", frisch und tatenfroh ist er selbst geblieben. Dieser Recke war jung mit den Naturalisten, sie vergingen, er aber blieb er- ueuerungskräftig, er ist Heuke Wegweiser für ein deutsche-; Drama. Seine Liedchen verflogen, sein „Ueberbrettl, in dem er „seine lieben deutschen Barbaren zur Anmut, zur seelischen Leichtigkeit, zum beschwingte»» Tänzerfchritt erziehen wollte", das holde Ueberbrettl verklang. Sein Vermögen zerstob mehrmals, seine drei Frauen essen unent wegt von seinen Einnahmen, seine Lustspiele spielt man kaum mehr, seine Romane— abge sehen von den» neuesten „Wenn die akten Türme stürzen" — sind längst durchblättert, aber sein Name hat noch immer Klang, auch bei den zahl reichen Gegner»» des Siebzigjährigen. (darunter die fürstliche Familie) unter sich. 22 Schleizer und zwei Fremde fanden den Tod, 70 Personen wurde»» zum Teil schwer verletzt. Seither vermied man die Aufführung dieser Oper. Nun soll wieder eine solche stattfindcn. Ei>» Opfer der Wissenschaft. Dr. Baetier, cii» bekannter Gelehrte in Baltimore, verlor bei seine»» Untersuchungen der Röntgenstrahle»» nach und nach mehrere Finger. Er mnßte sich jetzt 70 Operationen unterziehe»». Um ein weiteres Fortschreiten der Eiterung zu unterbinden, wur de»» ihm ueuerdiugs alle bis auf einen Finger abgcnommen. Ei>» Dienstbotenzeugnis von Goethes Hand. Jin Jahre 18l1 war iin Goetheschen Hause eine Köchin bedienstet, die durchaus keine „Perle" war, sondern vielmehr nach des Altmei sters Urteil „eine der boshafteste»» und inkorri- gibelften Personen, die mir je vorgekommen." Eines Tages zerriß sie in einem Wutanfall so gar ihr letztes Zeugnis und streute die Fetzen im Hause herum, was Goethe denn bewog, dieses Betrage»» der Polizei zu meldeu. Gleichzeitig siigte er auch das Zeugnis bei, das er selbst de» temperamentvollen Küchenfee ausgestellt hatte und das da lautet: „Charlotte Hoyer hat zwei Jahre in meinen» Hause gedient. Für eine Köchin kann sie gelten, und ist zu Zeiten folgsam, höflich, sogar einschmeichelnd. Allein durch die Ungleichheit ihres Betrage»»-; hat sie sich zuletzt ganz unerträglich geinacht. Gewöhnlich beliebt ihr nur, nach eigenen» Willen zn handeln und zu kochen,' sie zeigt sich widerspenstig, zudringlich, grob, und sucht diejenigen, die ihr zu befehlen haben, auf alle Weise zu ermüde». Unruhig und tückisch verhetzt sie ihre Mitdiencndcn und macht ihnen, wenn sie nicht mit ihr halten, das Leben sauer. Außer andern verwandten Untugenden hat sie noch die, daß sie an den Türen horcht. Welches alles wir, nach der erneuten Polizeiord nung, hiermit ohne Rückhalt bezeuge»» wollen." Der gepfändete Licblingssshu von Madrid. Der spanifche Dramatiker Jacinto Vcnavente hat den» Bürgermeister von Madrid alle ihm von