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«»- » — lierunq übernimmt. Durch persönliche Beobachtungen und einzig und allein zu regulieren ist. Das entspricht der schmalen, langen Form für den Atem bei allen höheren I Lagen aller Stimmen. Tas Regulieren der Stimmbänder kann entweder gespannten Gaumen (Nase) auch noch hoch hmaus unter die Augen ziehen. So bildet er dann eine Schallwand, gegen die man ! mit Hilfe des Vokals u, also tiefgestelltem Kehlkopf, singend i sich lehnen kann. Das fortwährende Offnen und Schließen > der Nasenflügel begleitet sichtlich die inneren Funktionen. » Das Blähen der Nasenflügel ist gleichbedeutend mit dem , Blähen des Gaumensegels. Beides mutz mit Bewußtsein I zur Gewohnheit werden. An dieser für jede Tonhöhe be- ß sonders gespannten Saite fügt sich nun der in fühlbar sehr » schmaler, langer Form lausende Atem ein und an und , macht die Saite von der Brust, resp. dem Bauch bis zum I Kopf, bzw. dem Gaumen schwingen und klingen. Vergessen j wir aber nicht, daß das Gehör der aufsichtführende Wächter > ist und bleibt, die Tat der Formeinstellung erst nach und , nach zur mechanischen Gewohnheit wird, die dem Denken I nachfolgt. Die Tonschwingungen müssen nunmehr in vollendeter » Ruhe erhalten bleiben. Dazu bedarf es der Kontrolle der > Stimmbänder, die der Atem durchströmt. Die Stimm» I bänder regulieren die Quantität des Atems, der, ß vom Zwerchfell getragen, den oberen Hals- und Kopfpar- » tien zudrängen und Lem Mund entfließen muß. H Die Stimmbandkontroüe ist aber wieder einem über» I aus seingrübten Tongehör unterworfen, das die Regu- ß j sie sich ' . _ _ . . . 1 gane nicht bewußt sind, kam ich zuerst auf die Idee, sie die . Nase hoch mit gespannten Nasenflügeln nach hinten atmen > zum gottbegnadeten Sänger, den anderen zum heiseren I Krätzer machen. Mir liegt nun ein Beitrag der unvergeß» ! lichen Lilli Lehmann vor, der das Geheimnis der Stimm- I bänder behandelt und so interessant ist, weil er heute aktu- I cller ist als damals, da er vor mehr als 20 Jahren gc- I schrieben wurde: Seit ich denken kann, hörte ich von großen und kleinen ! Sängern erzählen, wie sie zettlebens nach dem richtigen l Ansatz gesucht, die verrücktesten Erperimente gemacht haben, j um das Phänomen des Singens zu ergründen. Das hatte . das Gute für sich, Laß ich seit meiner Jugend stets Lem i Gedanken nachhing, Stimmempfindungen an mir zu er» l proben und sie für andere in Wort und Bild zu präzi- H fieren. Ta man Schülern das Hinaufziehen des weichen . Gaumens und Las Blähen des Gaumensegels, d. h. dessen Das Geheimnis -er Stimmbänder. Von Dr. Anna Forkel. Neuerdings hat die medizinische Wissenschaft sich auch , an die bisher so sorgsam gehüteten menschlichen Stimm- ; bänder gewagt. Es sind verschiedene glückliche Operationen I gelungen und sogar bei großen Sängern und Sängerinnen k hat die ärztliche Kunst nachzuhelfen verstanden. Dennoch , werden die menschlichen Stimmbänder ein Geheimnis I bleiben, werden sie — niemand kann es ergründen — einen musikalischen Ereignis wurde. Bei flackernden Tönen brauche ich meine Schüler nur » darauf aufmerksam zu machen, den Gaumen deziehungs- ! weise Lie Rase höher und weiter nach hinten zu spannen, I wonach der Ton jedesmal ruhig wird. An mir selbst habe ß ich's dann mrsprobicrt — mich geniert jede zu lose gehaltene ; Schwingung an mir selbst sowie an anderen — und da- » bei ist mir klar geworden, daß die Stimmbandspannung — I sobald Ler Kehlkopf tief genug, d. d. also auf u steht — > nur durch die erweiterte und erhöhte Gaumenspannung » «olle --atigkett, nicht genügend veranschaulichen laim, weil solchen an meinen Schülern kam ich zu folgender Fest- meist der Bewegungen ihrer Sprech- und Singor- stellung, die für mich als Sängerin und Lehrerin zum durch höheres Hinausziehen oder innere Abplattung bzw. » des Gaumens (Nase) geschehen. Sollte der Gaumen nicht I mehr höhergezogen werden können und der Lon dennoch ß flackern, steht der Kehlkopf jedenfalls zu hoch, und es muß » dieser dann außerdem noch reguliert werden. Je tiefer der Ton, desto weiter nach rückwärts, so daß man die Nase fast bis zur Ansatzstelle in der Brust in weitem, flachem Bogen bis hinunter gespanntglaubt. Je höher der Ton, destohöher zieht man die Nase gegen oder hinter die Augen hinauf, ohne die Spannung nach hinten zu verringern. Sobald die Spannung nach Länge und Breite genügt, darf sie dem bereits als Ton erklingenden Atem nur soviel Raum ge währen, als er benötigt, die für ihn geschaffene Form ganz schmalspurig auszufüllen und zu durchlaufen oder anzu- lausen. Hiermit wird der Atem, das ist der Ton, zur klin genden Saite selbst, aus der wir nach automatischer Vor bereitung vermöge unseres Gehörs alle erwünschten Töne, die in den Grenzen unserer Stimme liegen, anschlagen und je nach Geschicklichkeit lebendig machen können. Man kann sich Lie Spannung bei stets tiefgestelltem Kehlkopf, vom hochgehobenen Gaumen (Nase) bis zur Brust, ja bis zum Bauch, als ein langaezogenes, schmales U vorstellen, in das sich alle anderen Vokale und Buchstaben einfügen. Das Aussprechen von Worten hat an und hinter der hoch- und zurückgebogenen Nase durch die außerordentlich schmieg same Zunge zu geschehen. Alle Organe müssen weich allen Buchstaben- und Tonhöhenveränderungen zugänglich er halten bleiben, trotz aller Energie, die die Vorbereitung, das Zurückziehen der Nase, auch erfordern mag. Die ganze Tonkraft beruht auf der elastisch sestge- I Haltenev, schmalen Form, in der der Atem, von den I Stimmbändern gespannt, klingt, die Stetigkeit des Tons auf den gedachten vorerwähnten Saitenschrauben, die die Saiten auseinanderdchnen (Stimmbandspannung). Da durch werden alle in Anspruch genommenen Muskeln von Kehlkopf, Brust, Hals und Kopf auf ihre natürlichen Funktionen beschränkt und jede Gefahr für die Stimme so wie ihre Erzeugungsorgane ist ausgeschlossen. ! zu lassen. Das begreifen sie offenbar leichter. Der anzusetzende Ton muß, wie alles, was wir tun 1 wollen, zuerst sehr scharf gedacht fein. Je ungewohnter, » desto schärfer. Das Vordenken der höchsten Tonhöhe » eines jeden Tones bedingt die Bewegung Les mehr oder I minder zurückgezogenen und hochgeschobenen Gaumens I (Nase) genau so, wie sie Lie lächelnde Mundstellung oder » auch das Gähnen bedingen. An und unter der so empfundenen Tonhöhle, dort also, I wo der Gaumen bzw. Lie Nase am höchsten oder am wei- I testen nach hinten gehoben wird, vollzieht sich der Tonan- » satz. Und nicht nur dort allein, sondern gleichzeitig mit . und in der Brust. Denken wir uns die Bnsatzstelle in der Brust auf dem s Zwerchfell als die Saitenschraube auf dem unteren Reso- » nanzboden einer Harfe, die hinauf und nach hinten ge- ! zogene Gaumenstelle (Nase) als die entgegengesetzte Sai- I tenschraube des oberen Resonanzbodens, an denen, einer I Saite gleich, unsere Ansatzempfindung mit Festigkeit ge- » spannt ist, die von der bloßen Vorbereitung an bis zum . Verklingen des letzten Tonhauchs nicht erschlaffen darf, so l haben wir das Allerwichtigste für den Ton, d. i. die jedes- j malige Vorbereitung, die unaufhörlich elastisch sämtliche » Organstellungen und Muskelspannungen reguliert. Wie > die Saiten eines Instruments nicht überspannt werden I dürfen, darf auch die Stimmempfindung Las Maß von j Höhe und Tiefe des anzusetzenden Tons nicht überschreiten. > Doch sollen alle Anfänger die Vorbereitung für die Ton- ü höhe eher übertreiben, weil sie niemals scharf genug vor- I zudenken imstande sind. Der auf scharfer Gaumen- bzw. I Nasenspannung beruhenden Tontreffsicherheit muß selbst- - redend angeboren scharfes Tongehör vorangehen. Der » Schüler hat erst sehr langsam vorzubereiten, um sich der I unbedingt notwendigen Form bewußt zu werden, die sich I später, Lurch die Macht der Gewohnheit, mit dein augen- « blicklickten Einsatz des Tongehörs ganz von selbst einstellt. Aber auch weiterhin hat das Gehör nach beendetem I Tonansatz, sobald Stimmbans und Atemregulicrung durch I korrekte Spannung des Gaumens und durch die wohl zu ; kontrollierende Tiefstellung des Kehlkopfes gefestigt sind, « die Aufsicht über die Elastizität der gesamten Muskclkon- l traktiou zu führen, Lie es ermöglicht, Töne und Buchstaben I weich mit- und untereinander zu verbinden, ohne Klang ' und Torchöhe zu verletzen. Wollen wir z. B. den Ton höher treiben, ihn, bei- I spielsweise den Vokal, Heller, klangvoller oder wettira- j gender machen, haben wir das am weitesten zurückliegende Gaumensegel mit der Rase zugleich mehr nach a, e, i, also weicher und platter zu spannen. Wollen wir ihn hingegen tiefer, dunkler, voller gestalten, müssen wir den stark zurück