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H Blumruentwendung von Grübern. Auch über den Ruhestätten der Ent schlafenen wacht das Recht wie über den Rechtsgütern der Lebenden. Ein jeder weiß, daß der Strafe des Gesetzes ver fällt, wer unbefugt eine Grabstätte zer stört oder beschädigt, oder wer an einem Grabe beschimpfenden Unfug verübt; die Strafe ist hart: Gesängnis bis zu zwei Jahren, neben dem noch auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden kann. Meist wird nur Mutwillen oder Leichtsinn die aus einem Grabe ange- Vslanztcn Blumen, Sträucher oder die eingesetzten Blumentöpfe Heransreitzen und entwenden, und der Täter bat nicht die Absicht, durch seine Handlungsweise gegen den Verstorbenen Mißachtung oder Haß zum Ausdruck zu bringen. Aber auch solche leichtsinnigen Grab schänder trifft die strenge Strafe des Ge setzes. Denn der vom Strafgesetzbuch ausgestellte Tatbestand kann, wie die Rechtsprechung schon wiederholt entschie den bat, schon in dem bloßen HcraaS- reißen und Wegwerjen der aus ein Grab gepflanzten oder in Töpfen eingegra- bcnen Gewächse gefunden werden; auch ohne daß eine Absicht, den Verstorbenen zu verletzen, zutage tritt, liegt eine un befugte Beschädigung des Grabes vor. Der Beweggrund für die Tat kommt da bei gar nicht in Betracht Handelt es sich dagegen nur um einfaches Abpslücken von Blumen, die auf dem Grabhügel wachsen, oder um das Wegnehmen von lose auf dem Grabe liegenden Kränzen, so würde nur eine Bestrafung nach dem Felo- und Forstpolizeigesetz in Frage kommen, das gegen verles Übertretungen Geldstrafe bis zu 15V Mark oder Haft androht. * Nässe im Garten. Bei stauender Rässe im Garten ist die Aussicht auf eine ertragreiche Obst- und Gemüseernte weit geringer als in: trockenen Gelände. Letzteres kann im Notfälle bewässert wer den, während zr. seuchtcr Bosen nicht ohne weiteres von dem überschüssigen Wasser befreit werden kann. Wer einen Klein- oder SiedlungLgartcn, in welchem das Wasser nicht den genügenden Abzug hat, bebaut, muß vor der Frühjahrsbe stellung Vorkehrungen zur Entfernung des Wassers treffen. Am einfachsten ge schieht dieses durch das Ausweisen schmaler, etwa 20—:A) Zentimeter breiter Gräben, die leichte Neigung nach der tiefsten Stelle deZ Gartens haben müssen. Ist ein größerer Graben vorhanden, kann das Wasser in diesen geleitet werden. Andernfalls ist eine der Größe des Gar tens entsprechende Sammelgrubc auszu- Wersen, welche das Wasser ausfängt. Bei eintrctender Dürre liefert die der Sicher heit halber zu verdeckende Grube das nötige Gießwasscr. Durch offene Gräben geht allerdings wertvoller Boden ver loren, weshalb cs für den Kleingarten zu empfehlen ist, verdeckte Abzugsgräben zu ziehen. Man hebt diese in einer Diese von 7st Zentimeter aus, stillt die Sohle mit einer 2ö Zentimeter hohen Schicht kleiner Feldstcinc oder Bauschutt uns legt darüber abgcschältc Rasensoden so, daß die Grasnarbe nach unten liegt. Tann kann der Garienboden wieoer ans- gesüllt werden. Statt der Steine können auch kleine walzensörmigc Reisigbündel verwendet werden, sogenannte Faschinen. Tie Fortleitung des Wassers ist die gleiche wie bei offenen Gräben. Ist der Wasscrüberschuß überhaupt nur gering, so genügt eine mäßige Vertiefung der Wege zwischen den Beeten. Letztere wer den durch ausgeschauselte Erde erhöht und dadurch trockengelcgr. Aufopscrung. Während JohnS langer, schwerer Krankheit war ihm seine Gattin die opferfreudigste Pflegerin ge wesen, die die Nächte am Bett des Kran ken durchwachte und nicht müde wurde, den ungeduldigen Patienten zu trösten und auszuhciteru. Jetzt war er glücklich über den Berg, seine Genesung machte täglich Fortschritte. Eines Tages drängte es ihn, der treusorgenden Gatlin sein Tankgcfühl in herzlichen Worten auszu- drückcn. „Nic werde ich es dir vergessen, Marv," sagic er mit nbergucllcndcr Ge- sühlswärme, „was dn jür mich getan hast. Und cs drängt mich, die Frage an dick zu richten, woher dn die Kraff zu dieser unendlichen Opsersreudigkcit nahmst?" Er manne eine kleine Kunst pause in der sicheren Erwartung, daß die zärtliche Gattin die Liebe als das trei- i bende Motiv ihres Handelns nennen > wü-de. Statt dessen erklärte sic aber I ruhig: „Ja, sich' mal, Henrv, wer hei- ' ratet denn auch gleich eine Witwe mit drei Kindern?" 4 Au den Richtigen gekommen. Die Klasse hatte dem alten Lehrer wieder einen ihrer bösen Streiche gespielt. Wü tend schlug cr mit dem Stock auf das Katheder und ries: „Jetzt Hale ich es aber satt. Wieder einmal habt ihr meine Anordnung in den Wind geschlagen. Wer ist dcr Schuldige?" In der Klasse blieb cs totenstill. „Die Sache muß unbeding: aufgeklärt werden," wandle er sich an die Jungen, „und wenn keiner den Schul digen nennt, wird jeder von euch seine Strasc erhalten." Dem Worte folgte die Tat auf dem Fuß. Und der Stock erhielt ausgiebige Beschäftigung. Aber keiner dcr gezüchtigten Jungen sand sich bereit, den schuldigen Kameraden zu verpetzen. Endlich lain dcr letzte an die Reihe, der in banger Erwartung vor dem Lehrer stand. Noch einmal versuchte dieser den Namen des Schuldigei, zu erfahren. Er ließ den schon erhobenen Stock sinken und sagte mit väterlicher Milde: „Wenn dn mir jetzt den Übeltäter nennst, verspreche ich dir, die Strase zu erlassen." „Dann kann ich's ja sagen," stotterte der Jnnge ängstlich. „Ich bin's gewesen." * Der Nachtöcsuch. llm 2 Ubr morgens wird ein Landarzt durch das Telephon nnsanst aus dem Schlaf ausgeschreckt. Ärgerlich nimmt cr die Mitteilung ent gegen, die ihn eilig an das Krankenbett eines Gutsbesitzers rusl, dcr sieben Kilo meter entfernt von der Wobnnng dcS Arztes lebt. Nach forgsamer Untersuchung des Patienten sragr dcr Arzt mit ernstem Gefickt: „Hoben Sic schon Ihr Testament gemacht?" Dcr Mann im Bett wird leichenblaß und stammelt entsetzt: „So weit kann eS doch mit mir noch nicht fein, Herr Doktor'." „Sie hätten besser getan, nach dem Geistlichen zu telephonieren uns Ihre Angehörigen telegraphisch herbci- znrusen," fährt-oer Arzt mit unerschütter lichem Ernst sott. „Ums Himmclswillcn, DoUor, wie lange geben Sie mir denn noch Frist?" wimmert der verängstigte Patient. „Ihnen sehlt gar nichts, Ver- , ehrtcr," brummt dcr Arzt mir grimmem Hohn, „mir ist nur der Gedanke uner träglich, daß ich der einzige sein soll, den Sie zum Narren hallen." praktische Winke. -j- Wasserdichte Sohlen. Um Schuh sohlen wasserdicht zu machen, bereitet man sich eine 5- bis 10 Aigc Lösung von Gelatine und versetzt diese mir 10 K einer gesättiglcn Kaliumbichromat- lösung. Die Zubereitung muß unter Ausschluß von Licht geschehen. Mit dieser Lösung bestrichene Schuhsohlen, dem Licht "ausgesetzt, sind von Lasser un durchdringlich. Gegen Tintenflecke. Tintenflecke lassen sich ans Büchern, Wäsche und der gleichen sehr leichr entfernen, wenn man sie mit Wasserstoffsupcroxvd, dem etwas Salmiakgeist beigcmcngt ist, öfters nbcr- streicht und dann in dcr Sonne trocknen läßt * „Löten" mit Zement. Das Löten von eisernen Löpsen mit Lötkolben, Säure und Zinn ersordcrt immerhin Übung, Erfahrung und vcrfchiedcne Vor bereitungen. Mit Hilfe von Zcmcnt da gegen ist cs möglich, derartige Ncpara- - turcn ohne jede Vorkcunmissc mit den einfachsten Mitteln vorzunchmcn, indem mau den leicht zu beschaffenden Zement mit Wasser zu einem dicken Brei anrühri, mit dem man das Loch oder die ent sprechende schadhafte Stelle bedeckt. Rach dem Erhärten dieses Zements, das nicht zu schnell erfolgen darf, ist die Arbeit be endet. Derart auögebesscrtc Stellen halten ! bei verständiger Behandlung lange. Ge- ! gebenensalls läßt sich die Reparatur leicht widerholen. * Löcher in Eimern. Löcher oder Ritzen in Scheuereimern, die leicht an der Naht dcr Emaillcc.mer entstehen, kann man gut verstreichen mit einem Brei von Gips. Wasserglas und Wasser. Da er schnell erhärtet, muß es schnell ge schehen. Wenn nach zwei Tagen der Gips ganz Han geworden ist, kann man die Gesäße noch lange in Gebrauch nehmen. H Reinigen von Gummistempeln. Gummistempel kann man leicht reinigen, indem mau ein Stück Siegellack erhitzt, damit einen Strich ans ein Papier in der Länge des Stempels macht und den Stempel bineindrncit. Ist der Siegellack kalt, löst sich der Slempel leicht ab, und nach zwei- bis dreimaliger Anwendung ist der Stempel wieder völlig sauber. Durch Bürsten und Anwendung von Benzin werden Stempel beschädigt. Gchachscke eiß zieht und setzt mit dem zweiten Zuge matt. (Auslösung in nächster Nummer.)