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unÜMeiger Hohensteln-Eriisithaler ZeMmg, Nachrichten und Neueste Nachrichten Dienstag, den 14. April 1925 , 75. Fahrg ponenten einer Politik zu betrachten die die Wieder ¬ an Kundgebung des Präsidentschaftskandidaten des Neichsblockes von den Rechtsparteien mit großer Dieses Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen de- Amtsgerichts, Finanzamt» un- deS StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. I»dni«»«», — Senior,ch« N». - VoMe-llonto L-I»zi- »S1«».— I«. - venk' konio »«rikstSdi» Bank L«i!g»ie»crliiffim- -o?n,fte!>«.«rnsti»<ii — Uirerianei Mom^kipl« »e»d«> nicht iurü»««. lchtckt k!nleiidn«ii» »yni Naii,e»»»ennniig finden keine Anin »Hine i'ndessen lügen, wollte ich sagen, daß ich aus allen Seiten dieses Entgegenkommen gesunden hätte. Gewisse Gruppen haben Porbehalte geäußert. Ich werde morgen mittag erneut zum Präsiden ten der Republik zurückkehren und ihm Bericht über meine Verhandlungen, die ich im Laufe des morgigen Vormittags haben werde, erstatte». Meine endgültige Antwort, ob ich zur Bildung des Kabinetts in der Lage bin oder nicht, werde ich aber erst morgen abend um sieben Uhr ertei len können. Ich muss in der Tat abwarten, bis der sozialistische Rationalrat sich schlüssig gewor den ist, ob er mir seine Unterstützung angedeihen läßt. Ich bin der Ansicht, daß mein Ministerium nur unter aktiver Beteiligung der Linksgruppen lebensfähig sein wird und halte mich nutzer Stande, unter den gegenwärtigen Umständen ei» Kabinett zu bilde», daß nur von vorübergehender Dauer sein würde. Meine Hauptsorge bildet die Finanzfrage und die Beziehungen des Staates zur Banqne de France. Ich bin der Ansicht, das; die gesetzlichen Maßnahmen zur Regelung des Geldumlaufes dem gegenwärtig mit der Erledi gung der lausenden Geschäfte betrauten Kabinett Zufällen wird." «kl A!«zen, Soiwiren, «ei,lelchni xk». nur» dir vruüo»etr«g -n Rechnmi, ,-stellt. Im JalN höhere: t»ew°N — -Ine, !»nfil,er irgend Wilcher «tSru»h des VUrirdek L» g-tiiw-, der L elenwien »de- der Lekördenlngraurkchtniigen — -nt »er Le- peher Mnen «».hruch ««I Lieserux- »de» Rachliefrr»»» t« 8-ltnnh »ter «ui Rdchühkünz d,t «»iiigkpreüe». Ein Ausruf der vaterländischen Verbände Die vereinigten vaterländischen Ver bände Deutschlands erlassen einen Aufruf, in dem sie dem großen Führer in der Not für die Bereitwilligkeit danken, mit der er sich erneut zur Verfügung gestellt hat. Hoch über alle m Parteikampf stehe der. Fcldmarschall als ein Fels in den uns umbrausenden Wogen. Ein hehreres Sinnbild der nationalen Einheit gäbe es nicht. Der Name Hindenburg sei das Unter pfand christlichen deutsche» Wesens, sei die Ver körperung der alten deutschen Tugenden, R e i n- hcit, Treue und Wahrheit. In diesem Zeichen wird Deutschland zu seinem vorgesteckten Ziel, Einigkeit und Recht und Freiheit, ge langen. Der Reichsblock in Bayern für Hindenbnrg Die Landcsleitung Bayern des Reichs blocks erläßt einen Aufruf, in dem sestge- stellt wird, daß die Einigung der nationalen Xutschen erfolgt sei. Der Name Hinden- urg bedeutet den wahren äußeren Frieden, den Frieden im Volk, die Durchdringung des deutschen Lebens mit echt christlichem Geist, die lbwendung vom Klassenkampf, undeutschem Lesen, vom internationalen Schmutz. Am Schluß des Aufrufes heißt es: „Laßt uns b«- Veznafitueis .Niwninnmiiefi 80 GlISvkenniae eiMMOenIIch Tiünerledn. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für di« Schriftleitnng Dr. Erich Frisch, für dis Anzeigen Otto Koch schleppt wird, sodaß auch die Räumung Nheinlandzone erneut völlig in der VH I Dr» Preis vrr enNi'uNiaen AnzeioemkNe trenin» W, 60 I der Sictlainkaal» <:> chvlveseiuaat. Für den ViachwrlS I »'«kürii N> i.umiwieniila!' borkchskt, Begeisterung ausgenommen worden. Man unterstreicht besonders die Loyalitätserllärung. die der Fcldmarschall gegenüber der Verfassung abgegeben hat und spricht allgemein die Erwar tung aus, daß der Aufruf geeignet sein werde, die Gegnerschaft zahlreicher Kreise gegen die Kandidatur Hindenburgs abzumildern. In den Kreisen der Weimarer Parteien wird die Proklamation Hindenburgs als ein Beweis dafür angesehen, daß der Feldmarschall sich jetzt auf das Gebiet der Politik begeben will und daß die deutschnationalen Führer ihm bei seinem Ausruf bestimmte Richtlinie» gegen haben. Demokratische Stimme» für Hindenburg In einem Briese, den der langjährige fort schrittliche Führer Dr. Müller lMeiningen) zugleich im Namen seines Freundes Nikolaus Stolz an den Führer der Deutschen Demokrati- chen Partei, Abg. K o ch, richtet, heißt es u. a.: „Wir ersuchen in letzter Stunde, da durch die Kandidatur Hindenburg eine neue Lage g.'- chaffen ist die Einigung auf eine verfafsnngs- ireue Perlönlichkeit, die über den Parteien steht, zu schaffen. Welche persönlichen und politischen Bedeuten man auch geltend macht, Hindenburg ist ein Manu, der e h r l i ch d i e V e r f a s s u n g achtet, und aus den sich heute die Deutsche Demokratische Partei zur Vermeidung von Zwie tracht einigen könnte. Herrn M arx, gegen des- en außen- und innenpolitische Stellungnahme wir schwere Bedenken hegen, können wir unsere Sti m menichtgebe n. für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengruud, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, NüSdorß Langenberg, MeinZdorf, Falken, LangenchurSdorf, Reichcir- ibach, Callenberg, Grumbach, Tusch heim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf. Ein Osteraufrus vou Marx Auch der Präsidentschaftskandidat ur der Lin ken, M arx , hat an seine Wühler einen O st e r- gruß gerichtet, in dem es m a. heißt: Das Vertrauen weiter Volkskrcise hat mir die Kandidatur für die Präsidentschaft ange- boten. Ich bin diesem Rufe gefolgt in vollem Bewußtsein, daß dieser Wahlkampf nicht nur um das höchste, sondern auch um das schwerste und verantwortungsvollste Amt der deutschen Repu blik geführt wird. Ich sehe in dem Slaatsober- Haupt das Sinnbild, aber auch den Hüte» der- deutschen Volkseinheit. Die Grundlagen der sozialen Gemeinschaft im Volke scheinen mir zu fein: Freiheit des einzelnen und Pflicht gegen ungünstiges Licht, indem die Lösung der sehr lü>! .Kiibjmttslnlimnz nicht, so würde die wichtigen Probleme hinausgezögcrt und " " getreten wäre, wenn nicht jetzt in Frankreich ein mit all' seinen Komplikationen verbundener Re gierungswechsel bevorstände. Ma» ist in Deutschland bisher immer gewillt gewesen, den französischen Ministerpräsidenten als den Ex- Ikl W« M WO WklAG iE Ia«n e D r a htmeIi> u 11 sl Berlin, lß. April. Der L> ster - Aufrn s, den Hindenburg das deutsche Volk erlassen hat, ist als erste die Gesamtheit. Ein Volk, das von diesem Leiste geführt ist, wird ohne Schwanken das richtige Verhältnis zu den anderen Völkern finde». Das deutsche Volk hat zwei Aufgaben: Es muß seine Freiheit erringen, um dann seine Pflicht gegen . ... -. . . c - werde, wenn nicht spätestens für übermorgen die Veber den fetzigen Stand der ftanzvsnchen! ungesetzliche Ueberschreitung des Notenumlaufs Reg rrungsk tze unterrichten folgende Mel- besonderen Gesetzerlaß nachträglich legalisiert werden sollte. Robinean hat dem Paris, io April. P^ris Soir" zufolge die Bildung eines 24- Pninleve hatte den Auftrag zur Kabi- stündigen Eeschäftsministeriums zur Dnrchfüh- nettsbildung abgelehnt mit der Begründung, rung dieser Maßnahmen vorgeschlagen Auch daß seine Persönlichkeit nicht g e e i g n e t sei, de Monzic soll dies dem Präsidenten der Re- eine Entspannung zwischen der Kammer publik nahegclegt haben, doch wird wahrschcin- und dem Senat herbeizuführcn. Daraufhin lich von der Bildung eines solchen Kabinetts ab wurde Briand mit der Bildung des Kabinetts gesehen werden, da sowohl Loucheur als auch beauftragt. Brand nahm sofort die Vesprechun- Briand formell dagegen Stellun g gen mit den Führern der Parteien auf und setzte nahmen. Briand wurde heute obend noch ein- am nächsten abend den Präsidenten der Republik mal vom Präsidenten der Republik empsangcn davon in Kenntnis, daß er sich seine Antwort für und gab nach der Unterredung folgende Erklä- morgen nachmittag vorbehalte. rung ab: „Ich glaube sagen zu können, daß ich Briands Absicht ist die, ein Kabinett nur bei überall warmen Zuspruch und große Teilnahme aktiver Heranziehung sämtlichersfür meine Aufgaben gefunden habe. Ich würde grabe» sür alle Zeit die Schmach des Jahres 1!)l8. Wenn ihr das wollt, stellt an die Spitze des deutschen Reiches einen Mann, der heute noch im Vollbesitze der Tatkraft das deutjche Volt führen und retten will, wie er es in schwerster Zeit geführt und gerettet hat. Wählt geschlossen in geeintem nationalen Willen am 26. April Generalfeldmarschall v. Hindenburg, den Deut schesten der Deutschen. Bedenkt, was Euch der große Führer opfert. Die Welt soll sagen: Sei» höchstes Amt gab Deutschland dem größten seiner Söhne." Der Aufruf ist vom Reichsblock und 10 Par teien, Verbänden und Organisationen in Bayern unterzeichnet. An der Spitze stehen die Bay rische Volkspartei, die Dentschnationale Volks parte!, die Deutsche Volkspartei und die Natio- naltiberale Landespartei und die Deutsche Volks partei in der Pfalz. Eine Erklärung aus Doorn Die fortgesctzcn Angriffe der Neuyorker Hetzpresse auf Hindenburg veranlaßten den oeutschamerikanischen Journalisten Vie ck sich direkt an K a i s e r Wilhelm mit de. Frage zu wenden, ob Hindenburg seiiw Neichs- präsidentschaftskandidatur auf Befehl des Kai sers angenommen habe, nachdem Admiral Tir- pitz den Kaiser von der Notwendigkeit seiner Zu stimmung zur Kandidatur Hindenburg über zeugt habe. Der Kaiser ließ durch den Ober sten v. Kleist per Kabel antworten, daß diese Ge schichte ein absolutes Märchen sei. Se. Majestät habe leine Mitteilung irgendwelcher Art von Feldmarichall Hindenburg über seine Kandida tur erhalten. Admiral Tirpitz sei nicht in Doorn gewesen. Der Kaiser habe seine Informationen über die Präsidentenwahl in Deutschland aus schließlich aus der Presse. Se. Majestät stände in keiner Verbindung mit irgendwelchen politischen Kreisen in Deutschland oder mit Parteiführern. Der Kaiser habe es sich ein sür allemal zum Grundsatz gemacht, sich nicht in interne deutsche Angelegenheiten zu mische», solange er in Doorn wohne. W t« NM. WM Aukenpokitischc Besorgnisse in Deutschland M e hrhe i ts pa r tei e n, also auch der So zi a l i st e n, zu bilden. Zu der Frage des akti ven Eintritts der Sozialisten in das Kabinett wird eine außerordentliche Soziatistentagung, die morgen nachmittag zusammentritt, Stellung - . . ... - . -nehmen. Ob die Sozialisten ihre bisherige 4 er Ruck r r i t der panzosischen Regierung Haltung aufgeben und zur aktiven Mitarbeit r io 1 i" "12 Anzeichen einer n e u e n übergehen, ist angesichts der Beschlüsse des letzten W e n d un g der a u g e n p o l i i scheu sozialistischen Partcikongrejjes in Grenoble Lage, eie zweifellos niach der rentschen Prost- !äußerst fragwürdig. Briand hält die bisherige oen-enwahl in ein entschewendes Staeuim cin-s^^st^^^^ der Sozialisten sür unge nügend. Ein Teil der Presse bespricht die Möglichkeit eines Konfliktes zwischen de» Radikalen und den Sozialisten für den Fall, daß letztere den Eintritt in das Kabinett ablehnen. Im „Echo , -t-.s . ... «de Paris" erklärt ein Vertrauter Briands, daß Herbeiführung Entsponuun gzw.sch^ Radikalen in diesem Falle die Auslösung des Deutschland und Mankre.chl anstrebt Die Aera Stells und die Bildung eines nach erweiterte., Hcrr.ots hat zwar nicht zu einer Losung der ^ ^lio^ „wägen. Probleme geführt aber sie hat auch auf das ^le Fälle müsse die Regierungskrise in '"M^gste vermieden, neue Sanktionen oder , löst werden. Am tö. April Gewaltme,Hoden gegenüber Deutschland m'zu-1^,» 400 Millionen Franken von einem Ge wenden Sollte dieser Kurs geändert werden, -ZN Milliarde», die Frankreich so wurde man m Deutschland allen Grund ha- diesem Jahre zu zahlen hat, fällig. Weiter ben, der Entwicklung der Dinge mit starken Be- das neue Kabinett bis Donnerstag, vor dem sorgnissen entgegenzusehen. Erscheinen der Wochenbilanz das mit'der Ban- Zur Stunde will man in den Berliner »wß-que de France vereinbarten Abkommen ratisi- gebenden außenpolitischen .rreisen »och "' zieren, das nachträglich die Heraufsetzung des recht glauben, daß Herriot durch seine .steter-iGeldumlaufs auf RZ Milliarden legalisiert, läge im Senat schon völlig er l e d i g t ist. I Rach de» Blättern hat d e M onzie gestern Man erwartet daher eher eine W ieder-lj^ den Wandelgängen erklärt, daß, wenn bis kehr des bisherigen französischen .rabinetts M April die Geldumlaufsrage durch eine oder zum mindesten die Bildung cmer gema- Regierung geregelt wird, er nicht einmal ßigten Nechtsregierung unter Brian r. Der Erledigung laufender Angelegenheiten im Sturz Herriots muß zedoch insofern m Leutsch-bleiben werde. Andererseits wird die land einen unangenehmen Eindruck Hervorrufes^ de France eventuell die V e r öf fe n 1- als gerade in den letzten Wochen die Möglichkeit fjch „ „ g der W o ch e n b i l a nz ei n- elnes Einlenkens Frankreichs in der Sicherheit-'- st eilen. Wie scharf sich der Kon- frage bestanden hat. stjit zwischen dem Kabinett Herriot und Es wird voraussichtlrch länger als einen Mo- den Direktoren der Bank vor einigen Tagen nat dauern, ehe Frankreich wieder über eine ver- hatte, geht auch daraus hervor, daß die haiidlungssähige Regierung verfügt und bis da- ^<ige vor dem Rücktritt Herriots da ¬ hin kann sich die außenpolitische Lage noch drohte, jede Beziehung zu der Regierung ernster gestalten als sie jetzt schon ist. Auf jc'den gd^brechcn, solange der Geldumlauf nicht wie- Fall eröffnet sich jetzt ein für Deutschland sehr d„ in legale Grenzen getreten sei. Gelingt ""'- Kabinettskrise fortgesetzt werden, was schließlich d" zur Auflös u n g der Parlaments und zur Ausschreibung von Neuwahlen führen lch'vebt. . müßte. Die weitere Entwicklung der französis hen Baris 1.'l Avril Politik hängt jetzt davon ab, ob es dem Links kartell gelingen wird, die Regierungsbildung Die Kabinettskrise ist noch immer n ii - wieder in die Hand zu nehmen. Augenblicklich 6 elöst. Briand hatte auch während des hat es den Anschein, als fei diese Möglichkeit heutigen Tages dauernd Besprechungen mit den nicht vorhanden und als müsse die Partei Her- Parteiführern, ohne daß die Lage hätte geklärt riots Anschluß an die Kreise Poincarees suchen, werden können. Alles hängt offenbar von der die weit bis in die Mitte hinein reichen und die Entscheidung ab, die der für morgen nachmittag alle Kräfte daran setzen, die Wiederkehr einer unberufene sozialistische Nationalrat über den Linrsregierung zu verhindern. Bis nach den eventuellen Eintritt der Sozialisten in das Ka- Osterfeiertagen wird über die französische Krise binett fällen wird. Große Beachtung findet die noch weiterhin Unklarheit bestehen, zumal anzu- N n t e r r e d u n g B r i a n d s mit dem Kouver- nehmen ist, daß Herriot mit seinem Ministerium " " " r der Bank Banque de France, Robi - noch auf kurze Zeit die Geschäfte führen wird. nea u, der damit gedroht hat, daß die Ver- c, ' öffentlichung der Wochenbilanzen aufhore»