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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192504210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-04
- Tag 1925-04-21
-
Monat
1925-04
-
Jahr
1925
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>e W. Stg. Glück sehnen sic sich ja alle — * Niu Freitag, de» 17. d. M., ist vor der Darm städter- und Nationalbank ein Herrenfahrrad, ver mutlich Diebesgut, stehe» geblieben und vom hiesigen Zolizciamt in Verwahrung genommen worden. Be- chreibung des Fahrrades: Marke „Rekord", Nr. 4312. Evtl. Mitteilungen bezw. Angaben vom Besitzer wolle man dem Polizciaint oder im Dicnstzimmcr des Kri- minalpostens machen. Die Schwachs« sind wieder da Aus dein warmen Süden sind sie wieder helmge kehrt in die deutsche Heimat, durch die der Lenz chrcitct. Und nun zwitschern sie unaushörlich und erzählen ihren Freunden von den Erlebnissen in fremden Ländern. Oder sie schieben im pfeilschnellen Fluge durch die Luft und über glänzende Wasserspiegel. Glücksbringer sind sie und die Menschen freue» ich, wenn sie unter dem Dachsims ihrer Häuser nisten oder in ihren Ställen und Scheunen. Denn nachdem rungeil gemacht und Folgerungen gezogen, die geeig »et sind, in der öffentlichen Meinung eine schädigend. —c. Oberlungwitz, 2l. April. I» unserem gestri gen Bericht über die 50-Jahrseier des Bczirksverban-. des ist 'unter den Firme», die Jahrcszahlungcn zuge-. sagt haben, versehentlich die Firma Rob. Götze, die 800 Mark gezeichnet hat, wcggeblieben. Wir holen, dies hiermit nach. —* Gersdorf, 21. April. In einer der lebten Nächte fiel die 79jährige Witwe Dietze im Schlaf aus dem Bett und brach den Oberschenkel. —stg. Gersdorf, Ll. April. Wie wir erfahren, ver lässt Herr Pfarrer Rother, seit Juni 1922 in Stein- pleis iin Amte, den Ort wieder, um dem Rufe als Missionsinspektor nach dem ehemaligen Deutsch-Ost- afrika, welches jetzt unter englischer Hoheit steht, zu folgen. Er hat bereits 18 Jahre in diesem Lande als Missionar gewirkt und zwar im Gebiete des Kilimandscharo, in der Nähe der Stationen Moschi, Donja und Marangu. Sein neuer Wirkungskreis ist wieder in dieser Gegend. Mit »och einigen deutschen Lehrkräften hat er die Aufgabe, ein Lehrerseminar- für Eingeborene zu gründen und zu leiten. Zur In sormation geht Pfarrer Rother in de» nächste» Tagen ans eine Dauer von 6 Monate» zur englischen Uni versität Oxford; anschließend wird er dann sein neues und schweres Werk beginnen. Pfarrer Rother, der ja von: Frühjahr 1920 bis Sommer 1922 in unse rem Orte als 2. Geistlicher tätig war, dürfte allen Einwohnern noch in gutem Gedenke» sein. Er war nicht nur ein beliebter Prediger, sondern auch ein recht geistvoller, allen in Liebe und Freundschaft ost entgegenkommender Helfer und Berater. Namentlich hat er sich um die christliche Jugendbewegung sehr verdient gemacht und mit seltenem Geschick dieJung- männer zu führen und zu belehren verstanden und war ihnen in allen Dingen ein väterlicher Freund, ein treuer Berater und geistvoller Anreger. Gerade die Jugend war cs, die ihn ungern von hier scheiden sah und dann sich oft noch Nat von ihm auch in Steinpleis geholt hat. Wir wünschen Herren Pfar- fleht immer noch im Vordergründe des Inter esses. So berichtet der Mailänder „Secollo", daß nach Meldungen von Flüchtlingen, die mit dem Orientexprcß in Zaribrod angekommen find, der Kampf zwischen den Agrar-Kommunisten einerseits und den Trnppen der Nationalmiliz andererseits auf der ganzen Linie entbrannt sei. In verschiedenen Orten sollen die Revolutio näre die Ortsbehörden vertrieben und die Re publik aus gerufen haben. Gegenüber den gut ausgerüsteten Truppen können die Auf ständischen sich aber nicht auf die Dauer halten und man erwartet, daß in etwa 14 Tagen die Regierung die Ordnung überall wiederher- gestcllt haben wird. Die Kriegsgerichte haben ihre Tätigkeit begon nen und arbeiten Tag nnd Nacht. Es sollen be-, reits zahlreiche Hinrichtung e n erfolgt sein. Die Regierung soll den Beweis haben, das; die bulgarischen Kommunisten vor einiger Zeit aus Rußland 4 Millonen Goldrnbel erhielten. Weiter verlautet, daß auch außer in Wien eine zweite. Zentrale der dritten Internatio nale in Konstantinopel besteht, die sehr aktiv Anteil an den Ereignissen in Bulgarien gehabt habe. Der ganze Nevolutionsfeldzug in Bulgarien sei von der Sowjetbotschaft in Kon stantinopel dirigiert worden. Anfang dieses Jahres habe Sinowjeff der Botschaft befoh len, die äußersten Anstrengungen zu machen, um in Bulgarien und Mazedonien während März und April die Sowjetrepublik auszurufen. Gleichzeitig habe Sinowjeff Pläne abgesandt, die für einen Aufstand in Bulgarien und Maze donien ausgearbeitet waren. Nach diesen Plänen sollte eine Reihe öffentlicher Pläne in die Luft gesprengt werden. Die Zahl der bei dem Attentat v e r w n n - deten Personen wird auf 13 0 0 geschäht. Äei der Verhaftung mehrerer Kommunisten, die unter dem Verdachte stehen, an dein Attentat mit beteiligt zu sein, machte sich die Erregung der Menge Luft. Man stürzte auf die Verhafteten, und ohne daß die Polizei cs ändern konnte, wurde» sie gel y n ch t. Auf dem Drahtwege erfahren wir dazu noch: Sofia, 21. April. Die Polizei umzingelte hier ein Haus, unter dessen Insassen man Ian - kaff, die Seele der Verschwörung vermutete. Bon den Hausbewohnern wurde auf die Polizei geschossen. Man hofft, Jankoff verhaften s zu könne«. rer Rother zu seincm neu«» Amte in Ostafrika rei chen Gottesfcgcii und ein gutes Gelingen, dab sei» Werk christlicher, helfender Nächstenliebe auch für ih,, durch seine Schüler reichen Segen bringen möge. Glück zu im Lande früherer Tätigkeit, früheren Wirkens! — Hartenstein, 20. April. In der Nach! zum 13. Mürz, war bei dem Gastwirt Fritzsche im benachbarten Thierfeld eingebrochen und Geld, sowie Rauchwaren gestohlen worden. Jetzt ist es gelungen, den Täter in. der Perso» eines 10jährigen Fürsorgezöglings zu er mitteln, der in Annaberg festgenommen werde» konnte. Er hat bereits 27 gleiche Diebstähle zu gegeben. — Neudorf 20. April. Den Tod durch Er- trinken fand diese Nacht der Guts- und Schneide mühlenbesitzer Paul Reißig. Der Verunglückte befand sich auf dem Heimwege und dürfte in folge der Dunkelheit den Bachübergang ver fehlt haben. Der Fallest umso tragischer, als der Verunglückte in den 70er Jahren steht. — Hammerbrücke, 20. April. Erhängt hat sich am Donnerstag der etwa 16 Jahre alte Sohn Fritz des Stickmaschinenbesitzers Günnel. Der Junge besuchte die Handelsschule in Falken stein. Die Ursache zu dieser Tat ist nicht be kannt. — Plauen i. V„ 20. April. Auf dem Schiitzen platz wird eine große Festhalle erbaut, im Aus maß 30 mal 40 Meter, wodurch etwa 2500 Be sucher an Tischen sitzen können. Der Saal soll zur Himmelfahrt fertig sein und dient dabei einer Zusammenkunft des Vogtlündische» Sängerbundes, der darin für das Sängerfest in Dresden probt. — Wegen Unregelmäßigkeiten im Dienste erschossen hat sich im Alberthain ein 15 Jahre alter Hausmann. — Bad Elster, 20. April. Geh. San.-Rat Dr. Köhler, einer der bekanntesten Orthopäden Deutsch lands und Chesarzt in dem vo» ihm ins Leben ge rufenen „Sanatorium Dr. Köhler, G. »>. b. H." ist ein Opfer seines Berufes geworden. Infolge langjähri- gcr Tätigkeit im Röntgcnlaboratorium mutzte ihm ctzt die rechte Hand amputiert werden. Geheimrat Köhler hat die Operation gut überstanden und be hält die Chcfarztstelluiig im Sanatorium auch fer nerhin bei. — Penig, 20. April. Eine aufregende Vcrbrechcr- jagd spielte sich am Sonnabend in unserer Stadt und im Atuldental bis hinab zur Rochsburg ab. I» einem Easthause der Stadt war von Polizeibeamte» ei» aus Niederfrohna gebürtiger Gelegenheitsarbei ter Hugo Walter Franke erkannt worden, auf den die Polizei bereits seit längerer Zeit wegen nicht weni ger als 80 verübter Einbrüche und Diebstähle fahn det. Als der Beamte zur Festnahme schreiten wollte, »nzureichcndcn, inzwischen überholten Indexziffer aufgcbaut, und weiterhin ist z» berücksichtige», dah seit ciiicr Reihe von Jahren keine aus der nachwach- endcn Ecucration entnommene Ergänzung der Be amtenschaft stattgefunden hat, die im Dienste verblie benen Beamten aber gealtert sind. Hierdurch fällt' bei Durchschnittsvergleichcn die große Zahl der früher vorhandenen, garnicht oder sehr gering besoldeten Bc- amtenanwärter fort, ein Umstand, der für den cin-- zelnen Beamten einen höheren theoretischen Vesol- dungsdurchschnitt ergibt, jür ihn aber keinen pralti-' scheu Wert hat. Wo ini einzelnen eine höhere Besol dung nachzuwciscn ist, ist sie in der Hauptsache aus die höhere Zahl der Dicnstjahrc, also auf die inzwi schen statlgcsundcne Uebcralterung der Beamten zu rückzuführen. Wenn ein Teil der Presse unter der Einwirkung der amtlichen Denkschrift hinsichtlich der Beamtcn- zahl und der Beamtcnbcsolkmng zu übertriebene» Schlußfolgerungen kommt und auf dc» Reichstag iu dem Sinuc cinzuwirkcn versucht, daß cr einer Revi sion der jetzigen Beamtcnbesoldung seine Zustimmung versagt, so werden damit allerdings die retardieren den Tendenzen des Neichsfinanzministcriums unter stützt, aber das. geschieht auf Kosten der Beamten- chichten, die unter einer >mzulä»gliche» Besoldung Not leiden. Hiergegen muß Verwahrung eingelegt und der Erwartung Ausdruck gegeben werden, daß der Reichstag, unbeeinflußt von der Denkschrift des Neichsfinanzministers, doch »och eine E»ischeidu»g trifft, die der bedürftigen Lage der Beamte» Rech nung trägt. Die Wahlparole der Sparer In der Dclcgiertcnversammlung zu Berlin am 3. und 4. April haben die Vertreter der Lan desverbände des Hqpothckengläubiger- und Sparer-Schutzverbandes für den Fall der Kand daturen von Feldmarschall v. Hindenburg un Dr. Marx folgende Wahlparole für den 2 Wahlgang der Reichspräsidentenwahl beschlo sen: „Der Hypothekengläubiger- und Sparer schutzverband für das Deutsche Reich (Sparer- bund), Sitz Berlin W 66, Wilhelmstrnße 4k hatte für den ersten Wahlgang zur Reichspräs dentenwahl seinen Mitgliedern Stimmentha tung empfohlen. Da der zweite Wahlgang eine Entscheidung bringen muß, glaubt der Verband, die Parole der Stimmenthaltung für den zwe ten Wahlgang nicht wiederum ausgeben z können und überläßt die Stellungnahme im zweiten Wahlgang dem freien Ermessen jedes Mitgliedes." Der Vorstand des Landesverbandes bemerkt dazu: „Wie aus dieser Wahlparole zu ersehen ist, stellt sich unser Verband überparteilich ein und überläßt es den Ortsgruppen und Einzelmitglie- dern, für sich den richtigen Mann zu wählen. Bitten wöchte» wir nur, unter allen Umstünden der Wahlurne nicht fernzubleiben. Dieser Wahl gang bringt uns den Mann, der 7 volle Jahre das Geschick Deutschlands in Händen hat, eine Zeit, in der es sich ganz bestimmt entscheiden muß, ob dem Sparer wieder sein Recht wird, oder ob er für immer als Bürger zweiten Grades behandelt werden kann. Alle parteipolitischen Ansichten müssen angesichts dieser Tatsache zu- rijckgcstellt werden. Weder innen- noch außen politische Einflüsse dürfen bei der Wahl aus schlaggebend sein. Generalfeldmarschall v. Hin denburg und Dr. Marx als Personen müssen unter die Lupe der Kritik genommen werden, und, je nach dem die Kritik ausfüllt, muß ge wühlt werden. Wir geben der Hoffnung Aus druck, daß diese Wahl unseren Mitgliedern nicht schwer fallen wird, und daß sie mit Genugtuung sagen dürfen: Auch ich habe dazu bcigetragen, daß unserem lieben Vaterlands ein rechtschaffe ner überparteilicher Mann als Reichspräsident gegeben wurde. Boreiiigcmommenhcit gegen die Beamte» auszulöse». Die Art, wie die Dc»kschrift des Reichsministers der Finanzen die für die Bcamtcnbesoldung in Be tracht kommenden Daten und Zahlen zur Darstellung bringt, kann allerdings in der Ocsfentlichkcit den Eindruck erwecken, als ob die Besoldung der Beamten einen unvcrhältnismützig gesteigerten Anteil der Rcichsansgaben ausniache, eine Vorstellung, die weile Kreise der Bevölkerung zu der Annahme führen mutz, daß die Zahl der Beamten immer noch zu groß sei und auch die Besoldung im einzelnen über das Matz des Notwendigen hinausgche. Von einer Ueberzahl der Beamten kann, nachdem hundcrttauscnde von Beamten im Wege des Abbaues ans dem Dienste entfernt wurden, jetzt auf keinen Fall mehr die Rede sein, und was die Besoldung an belangt, jo sind weite Schichten der Beamtenschaft au durchaus unzulängliche, zu äutzerstcr wirtschaftlicher Einschränkung zwingende Bezüge angewiesen. In der Denkschrift des Reichsfinanzministers ist der Gesamtbesoldungsaufwand aus 8,13 Milliarden Reichsmark iür eigentliche Ncichsverwaltungen, Länder und Gemeinde» geschützt worden. Wenn unterstellt wird, daü diese Summe der Wirklichkeit nahe kommt, so ist dabei z» berücksichtigen, daß nur ein Anteil von 9,2 Prozent dieser Summe auf den Bcsoldungsaufwond für die Neichsbcamtcn cinfchließ- lich Wehrmacht entfällt. Die Betriebsverwaltungen, Eisenbahn und Post, die die weitaus überwiegende Mehrheit der Ncichsbeamten beschäftigen, sind aus dein allgemeinen Finanzetat des Reiches losgelöst, sind in Einnahmen nnd Ausgaben auf sich selbst ge stellt und bringen auch die Mittel ihres Pcrsonalauf- mandcs selbst auf, de: 29 Prozent der vom Rcichs- ffnanzmimster angegebenen Gesamtsumme ausmacht. Der Auswand der Länder und Gemeinden einschließ lich ihrer Personalansgaben für Kirche, Schule und. Polizei beträgt 47,1 Prozent. Der restliche Nutest von 14,7 Prozent enthält den Answand für die An gehörigen des alten Heeres und ihre Hintcrbliebe- nen, für die Versorgungsansprüchc der Kricgsüc-, schädigten und Kriegshinterbliebenen, gehört also zum Kriegskonto. Wenn die Denkschrift weiter den Nachweis zn füh ren sucht, daß das Realeinkommen der Beamten den Vorkriegsstand erreicht und zuin Teil sogar über schritten habe, so mnß hier doch darauf hingewicse» werden, daß im Hinblick ans die völlige Verschiebung der Wirtschafts- und Währungsvcrhällnissc Einkom-' mensverglciche zwischen der Vorkriegszeit und jetzt auf recht schwankender Grundlage stehen und den hier aus sich ergebenden Resultaten nur ein bedingter Grad von Zuverlässigkeit beizumessen ist. Zudem sind die Vercchnungcn des Neichsfinanzministers aus einer Sächsisches Hohenftcm-Grnsttkal, 21 April 1025. Berändcrlich, halbbedeckt, meist trocken, west liche Windes Temperatur vom SO. April r Minimum -^3.5, mittags 12 Uhr -j-10.2, Maximum -H11.O. mann Gelegenheit nehmen, alsbald in einer politischen Rede auf die für Deutschland wich tigen Stellen des französischen Negierungspro gramms cinzugchcn. Doppclmord und Selbstmord Reumiinster, 21. April. Aus dem zurLand- § gemeinde Wavbet gehörenden Gute „Birtcnhos" ! des Gutsbesitzers Otterbei» erschoß gestern der aus Berlin stammende Gutspächtcr Neu man», nach dem er S Pferde, 20 Milchkühe und 8 Schweine durch Schüsse getötet hatte, seine Frau und sein« 79 Jahre alte Schwiegermuster. Er steckte mit Hilse von Bcn- ziy da? Wohnhaus in Brand und verübte schließ lich Selbstmord. Neumann ist vermutlich durch seine ungünstige Vermögenslage zu der Tat veran laßt Morden. Ezn Dorf in Flammen , Ain Sonntag abend-8 Uhr brach im Dorfe S Ä s im Unterengadin ei» Bra » d aus, der rasch um sich griff und in einer halben Stunde bereits 44 Wohnhäuser mit 43 an- gcbaulen Stallungen in Flammen setzte. Die „Nationalzeitung" meldet darüber fol gende Einzelheiten: Die Häuserseite vom Fluß Sususca bis zum Ende des Dorfes ist mit Ausnahme von drei Häusern abgebrannt. Dank dem raschen Ein greifen der Feuerwehr und den, raschen Eintref fen von Feuerwehren aus allen Teilen des En gadins konnte das Feuer etwas abgedämpst wer den. Da die meisten Häuser noch die traditionel len Holzdücher trugen, war die Löscharbeit feh erschwert. Die Brandursache ist nicht bekannt. Eine Untersuchung ist im Gange. Da von Mobi liar .wenig gerettet werden konnte, ist der Schaden gewaltig. Unter anderem sind auch einige sehr schöne typische Engadinhäuser ein Raub der Flammen geworden. Nach einer späteren Meldung fleht von dem Dorfe auf der linke» Seite des I»» nur der Teil oberhalb des Dorfes gegen Zernez und der Teil auf dem rechten Jnnufer; alles andere ist ver brannt. Der Eebüudeschaden beläuft sich auf 1,2 Millionen Frank ohne Mobiliar nnd Vor räte. Rücktritt Zankows? Nach einer Radiomeldung soll Ministerpräsi dent Zankow beabsichtigen, am heutigen Dienstagvormittag bei Zusammentritt der So- branje seinen Rücktritt zu nehmen. Zum Mi nisterpräsidenten sei voraussichtlich Malinof ausersehen. Minkoff erschossen Der Sofioter Polizei ist es gelungen, den Zu fluchtsort Minkoffs, der die. Höllenma schine in der Kathedrale untergebracht hatte, ausfindig zu machen. Da cr bei der Festnahme Widerstand leistete, wurde er ers.ch offen. 6WW W!Wk MMW» Abgclchnter Schiedsspruch im sächsischen Kohlenbergban Der vom sächsischen Schlichter gefällte Schiedsspruch ini sächsischen Steinkohlen bergbau, den wir bereits mittelste», wurde von der Arbeitgeberseit abgelehnt. Auch die Arbeitnehmer sind für Ablehnung des Schieds spruchs. Die Entscheidung dürfte mmmchr bei», Reichsarbeitsministerimn liegen. leistete der Schwerverbrecher den heftigsten Wider stand »ud biß den Beamten, der von Prioatfeit nicht unterstützt wurde, so in beide Hände, daß er erheb liche Verletzungen davontrug. Schließlich ergriff Franke die Flucht, wobei cs dem Polizcibcamte» nicht möglich war, vo» seiner Schußwaffe Gebrauch zu machen, wollte cr bci dcm regc» Straßenverkehr nicht die Passanten gefärdc». Plötzlich sprang der Flücht ling auf ein am Straßenrand stehendes Fahrrad und gab auf seine Verfolger noch eine große Anzahl Schüsse ab. Trotzdem wurde auf Fahrräder» die Verfolgung noch bis Rochsburg fortgesetzt, doch ge lang cs dem Flüchtling, hier in den dichten Wal dungen zu verschwinde». Ma» holte alsbald aus dcm bettnchbarten Limbach Sicherhcitspolizci herbei, die die Waldungen absuchte. Leider blieb die aus gedehnte Streife ohne Erfolg. Ma» fand zwar ini Dickicht ein Fahrrad, doch war cs offensichtlich nicht das gestohlene. Bei der wilden Verfolgung erlitt ein Kraftwagen der Sicherheitspolizei noch einen Un fall, indem er beim Bahnübergang am Rittergut mit einem cinfahrciiden Eisenbahnzug zusammenstietz. Glücklicherweise lief der Zufammenstoß ohne ernste Folgen ab. — Tauscha, 20. April. Von einer bestimmte» Sorte junger Arbeiter konnte ein hiesiger Gutsbesitzer in letzter Zeit ein Lied singen. Das erste Mal kam zu ihm ein junger Bursche aus Penig in Stellung, welchem sich i» der folgenden Nacht zwei ebenfalls junge Burschen zugescllten, die cr in seiner Schlap kammer versteckt hielt und ihnen vom Eutshof ge haschte Hühner zustcckte, die von den Burschen in der Schlafkammer abgcschlachtct und gerupft wurden. Darauf trat bei ihm ein anderer Bursche ans Pcnig an, der schon tags darauf die Hühnereiernestcr plün derte und die Eier in dem Bette seiner Kammer ver steckt hielt. Da die Burschen gleich nach Dienstantritt auf Diebereien ausgehcn, ist Warnung geboten bei weiterem Jndienstnehmen. — Plaue bei Flöha, 20. April. Aus dcm Wege vo» Flöha nach Plaue ist der Eärtncreigehilse Schie felbein gegen 11 Uhr abends vo» Insassen eines fremde» Autos angcfalle» worden, die ihn — »ach eine» Angaben — gewaltsam ins Auto zu schleppe» versuchten. Da cr sich jedoch kräftig wehrte, gelange? ihm, zu entkommen. — Freiberg, 20. April. Einen vorbildlichen Be schluß hat die Sparkasse zu Freiberg gefaßt. Uni dc» Sparjin» zu hcbe» und die Spartätigkeit auch im kleinen zu fördern, gibt sie sogenannte Heimsparbüch- sen ans. Diese dienen zum Ansannneln solcher Er sparnisse, die zu geringfügig sind, um sofort auf die Sparkasse getragen zu werden. Die Sparbüchse kann nur von der Sparkasse geöffnet werde»; der Sparer hat dazu keine Möglichkeit. Die Heimsparkasse bildet jo gewisie, maßen eine jederzeit zur Verfügung stehende Annahmestelle der Sparkasse in der eigenen Häuslichkeit. — Dresden, 20. April. Der Justizobersekretär Deinert und der Referendar Hiller vom Dresdner Amtsgericht wurde» unter dcm Verdacht, ihre Amts pflichten verletzt zu haben, festgenommen. Die Affäre gewinnt besonderes Interesse, west sie in die Ange« legcnheit der Preußischen Psandbriefanstalt hinüber« spielt. Man hat nämlich festgestcllt, daß der ehe malige rumänische Konsul Walter Wöhler, der in der Pfandbriefaiistalts-Affäre verhaftet wurde nnd In Portugal war wieder einmal eine M i l i t ä r r e v o l t e vusgebroche», an der besonders ei» Teil der Garnison Lissabon beteiligt war; doch ist der Aufstand gescheitert. Nach schweren nächt lichen Kämpfen zwischen den Aufrührern und den der Regierung treu gebliebenen Truppen haben die Aufständischen an« Sonnabend die weiße Flagge gehißt. Die llebergabe erfolgte bedingungslos. Führer und Offiziere sind ver haftet. Auch der geistige Urheber des Ausstan des, Cuna Leal, der Bekannte der nationalistisch-! republikanischen Partei, wurde nach der Rückkehr von einer Konferenz im Lager der Aufständi schen i^ >"-'r Wohnung festgenommen. Die Lage in Bulgarien Zur Beamtenbesoldung wird uns vom Deutschen Beamtcnbund geschrieben: „Die „Denkschrift über die Entwicklung der Besol dung der Neichsbcamtcn", die der Reichsminister dcr Finanzen dcm Rcichslagc am 19. Januar 1928 hat zugehcn lassen, ist in der Tagcsprcsse eingehend be- sprochcn worden. Von cinem Teil der Presse, die der vom Fiskalismus inspirierten amtlichen Denk schrift allzu willig folgt, wurden kritische Ausfüh
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