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Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, NüZdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchurkdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhsthnappel, St. Egidien, Wüsteubraud, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nutzdorf, Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamt« und dcS StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften, Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, siir die Anzeigen Otto Koch Rr. 92 Der Preis Ser enüpalUaen Anzemenzetlt dclr,1«t Ik>. -er NctlamejeN« es Äol-vtemNae. jditr Sen NaaivelS iverSen iv GolSpseiiuia» bcreihnet. Dienstag, den 21. April 1925 Bezugspreis SNdmrmniNch 80 ViNSvttiuuoe eiunbtlekilt» rraaeetobn. 75. 8ahrg. M WUWIl MMW Bon unserem Berliner Vertreter Der greise Jcldmarschall hat am Sonntag eine politischen Richtlinien für die e i ch s p r ü s i d e n t e n w a h l entwickelt. Alo «»politische Persönlichkeit, die seit Jahren den Auseinandersetzungen der Politik fernsteht, sprach er von der notwendigen Zusammenfassung der Bolkskräfte, von der Einigkeit, die allein Deutschland zum Wiederaufbau und zur Gesun dung seines wirtschaftlichen Lebens führen kann. Mit dieser Einigkeit ist es aber schlecht bestellt, denn tatsächlich ist Deutschland heute in zwei Lager gespalten, die sich bis zur äussersten Feindschaft gewappnet gegeniibersteht. Die Linksparteien sehen in Jeldmarschall Hinden burg den Gegner der republikanischen Staats- sorm, den Militär, der In politischen Dingen nicht die notwendige Erfahrung habe, um den Erfordernissen gerecht zu werden. Sie haben von Anfang an den Eindruck zu erwecken ver sucht, als sein Hindenburg von einer Gruppe Po litiker umgeben, die ihn für bestimmte Zwecke in Anipruch ncbmen wolle, ohne das; der Feld marschall selbst davon eine Ahnung habe. Hin denburg ist. diesen Argumenten damit cntgcgen- getreten, das; er keiner Partei zuliebe sein Amt versehen wolle, sondern in voller Unabhängig keit das zu tun entschlossen sei, was ihm sein Pflichtgefühl gegenüber dem Volke und gegen über den, Staat vorschreiben werde. Auch zu den anßenpolitischen Fragen hat Hindenburg flüchtig Stellung genommen und sich gegen die Gerüchte gewandt, die davon wissen wollten, das; ein Sieg der Kandidatur Hindenburg das Ende der gegenwärtigen deutschen Außenpolitik des .Kabinetts Luther-Stresemann bedeuten würde. Der Ruf Hindenburgs.zur Einigkeit ist viel leicht das wervollste, das der Feldmarschall an politischen Eedankengängen entwickeln konnte, denn seine übrigen Ausführungen waren weit entfernt von den Dingen, die sich jetzt täglich in unserem innenpolitischen Leben abspielen. Die Freunde der Kandidatur des Feldmarjchalls sind bemüht, diese Parole unter diesem Gesichts punkt auszunehmen, den eine Niederlage des Weimarer Kandidaten Marx für sie bedeuten würde. Darüber wird man sich nicht htnweg- täuschen können, daß die denkbar grössten Schwie rigkeiten bestehen, bei der gegenwärtigen politi schen Konstellation zwei durch eine tiefe Kluft getrennte Lager auch nur auf provisorischer Grundlage wieder vereinen zu können. Wenn man gegenwärtig die Stellungnahme der Presse der Weimarer Parteien verfolgt, so kommt da rin eher die Tatsache zum Ausdruck, das; der in nere Kampf mit verschärften Mitteln weiterge- siihrt wird und vielleicht Jahre vergehen werden, ehe die eine oder die andere Seite ihn beendet. Es ist eine Welt von Prinzipien, die den Neichs- block von der Weimarer Koalition trennt, eine Welt, die nicht etwa aus den sozialen Gegen sätzen allein entstanden ist, sondern die auch auf sehr ernsten politischen Glaubensbekenntnissen beruht. Bei der Linken sträubt sich das ganze Gefühl dagegen, das; ein General, der mit der Tradition der Monarchie auf das engste ver knüpft ist, Präsident der Republik werden soll und als solcher einen maßgebenden Einfluß auf die Gestaltung der inncrpolitischen Entwicklung der nächsten sieben Jahre auszuüben hat. Die Anhänger Hindenburgs sind wiederum der ent gegengesetzten Meinung, das; niemand so geeig net wäre, den neuen politischen Kurs zu bestim men, wie Hindenburg, der als der große Feld herr des Weltkrieges in Witesten Volkskreisen nM Vorbild und als richtünggebender Führer diensv könnte. Die Weimarer Parteien be haupten, die auf die Befriedigung Europas ge richtete Politik könnte gefährdet werden, wenn die ehemaligen Feinde durch einen Wahlsieg Hindenburg alarmiert und von nun an mit schärfstem Mißtrauen gegen Deutschland erfüllt sein würden. Der Neichsblock teilt diese Beden ken nicht, sondern er ist vielmehr der Meinung, die außenpolitischen Rücksichten seien nicht so schwerwiegend, um dem deutschen Volke das volle Selbstbestimmungsrecht über die Wahl seines neuen Reichspräsidenten zu beschränken. So könnte man unzählige Gegensätze ansüh- ren, die zwischen den» Reichsblock und dem Wei marer Block bestehen, und eine Verständigung zwischen diesen beiden Richtungen auf absehbare Zelt hinaus unmöglich machen. Niemand kann wissen, wie die Entscheidung am 26. April aus fallen wird. Die Voraussetzungen beruhen zu nächst nur auf den zuversichtlichen Wünschen und Hoffnungen, ohne daß sie ernsthaft geeignet seien, alle bei der Wahl mitsprechenden psycholo gischen und politischen Momente in Rechnung zu stellen. Die Stimmung in den weitesten Volks- kreisen ist außerordentlich geteilt, sodaß es manche Wühler der Linksparteien geben wird, die nie und nimmer für Marx stimmen wollen, während es offentsichtlich auch bei den Rechts parteien den einen oder den anderen geben mag der bei aller Belehrung für den greisen Feldmar schall einige Gewissensbedenken gegen die Wahl Hindenburgs uorzubrlngen hat. Es wäre ver fehlt und engstirnig, wollte man diese Unent schlossenen der Querköpfigkeit und der Gejin- nungsslauheit beschuldigen. Tatsächlich gibt es solche Kreise, die sicher einen maßgebenden Ein- , s; aus das Endergebnis ausüben werden. Wie auch immer das Volksvotum vom 26. April ans- gchen mag, zeigt doch der bisherige Verlauf des Wahlkampfes, daß es noch zahlreiche ernste Ge fahrenmomente im innerpolit.,chen Leben utschla-^ - gibt, die vielleicht noch überwunden wer" 'n können, wenn die politischen Parteien mehr Weitblick und Verantwortungsbewusstsein entwickeln würden. Hiudenburgs Antworte» an einen Engländer Der Berliner Vertreter des Rcuterbüros hat an Eeneralfeldmarschall von Hindenburg eine Reihe von Fragcn ge-ichtct, auf die Hin denburg erklärte, er sei bereit, den vorgejchrie- bcnen Eid, wonach der Reichspräsident, gemäß der Verfassung handelnd, die Reichsgcsetze schützen, gewissenhaft seine Pflicht erfüllen und jedermann Gerechtigkeit zuteil werden lassen will, zu leisten, denn sonst hätte er nicht das Recht gehabt, sich als Kandidaten anfstelle» zn lassen. Die Frage: Republik oder Monarchie stehe gegenwärtig in der deutschen Politik nir gends zur Erörterung. Persönliche Wünsche seien daher nutzlos. Die S i rh e r h c i t s f r a g e sei gegenwärtig Gegenstand internationaler Erörterungen, daher könne er sich nicht persönlich in solche Fragen ein mischen, mit denen sich an erster Stelle die be treffenden Negiernngen beschäftigen müßten. Natürlich verfolge er diese wichtigen Erörterun gen mit besonderer Aufmerksamkeit. Er teile mit allen anderen Deutschen ohne Unterschied der Partei die Ansicht, daß die gegenwärtigen Gren zen im Osten zugunsten Deutschlands geändert werden müßten, aber, um den Frieden nicht zu gefährden, müsse diese Frage durch Verhandlun gen geregelt werden. Per Versailler Vertrag sei für uns bindend, bis er durch ein neues Abkom men zwischen der Vertragsparteien geändert werde. Die Beachtung der militärischen Vorschriften des Vertrages sei natürlich ein Teil der Erfül lung des Vertrages. Er habe bereits in seiner Osterbotschast an das deutsche Volk gejagt, daß er dem inneren und äußeren Frieden zu dienen wünsche. Er teile durchaus die Ansicht, daß Deutsch land nur von einer friedlichen Entwick lung im Innern und im Ausland gewinnen könne, und daß es eine Torheit wäre, wenn sich Deutschland in kriegerische Abenteuer einlicße. Während der ganzen Nachkriegszeit habe er immer gegen kriegerische Abenteuer gesprochen, weil sie nur unheilvoll enden könnten. Seine An sicht als militärischer Sachverständiger sei, daß Deutschland nicht imstande sei, sich auch nur gegen einen kleinen Nachbarstaat zu verteidigen, den» auch Staaten wie Polen und die Tschechoslowakei besäßen viel größere stehende Heere als Deutsch land, und würden durch militärische Bündnisse geschützt, sodaß wir in jedem Fall einer Macht gegenüber ständen, deren Rüstung viel stärker sei als die unsrige. Der Eindruck der Rede in Amerika Die Hindenburgrede wird eingehend von sämtlichen Neuyorkern Blättern gesprochen. Sie hat wegen ihrer besonnenen Ruhe den besten Eindruck gemacht. Besonders anerkennend wird hcrvorgehoben, daß er den Frieden erhal ten will und die Entwasfnungsbcstimmungcn des Versailler Vertrages durchführen werde. Großen Eindruck macht auch seine Erklärung, baß er nur dem Vaterland und keiner Partei dienen wolle. Die Blätter geben ausführliche Darstellungen über den Empfang bei Hindenburg, ohne irgend welche Kritik z» üben. Die Berichte sind sachlich gehalten und enthalten keinerlei Angriffe gegen Deutschland. In den letzten Tagen hat über haupt eine ruhige Betrachtung der Kandidatur Hindenburgs Platz ge griffen. Man verfolgt die Vorgänge in Deutsch- land mit äußerster Gelassenheit. Die Blätter wundern sich selber über die aus Deutschland kommenden Gerüchte, wonach die Kandidatur Hindenburgs die deutsche Anleihepolitik gefähr den soll. Gerade die amerikanischen Wirtschafte- kreise zeigen wenig Interesse für den Wahl kampf l i Deutschland und betrachten die Dinge mit äußerster Ruhe. Auf verschiedene Anfragen wurden alle Ge rüchte über Schwierigleiteu bei Kred! tver hau d-lun gen von einflußreichen Vankier- kreisen aufs schärfste zurückgewiesen. Die von Deutschland eintresfenden Gerüchte haben keiner lei Einfluß auf den Gang der Kreditverhand lungen gehabt. Marx wird Hindenburg antworten U! ioe » e D r a b t m e I - u n et Berlin, 21. April. Aus den Kreisen des Weimarer Blocks er fährt man, daß Präsidentschaftskandidat Marx die Absicht hat, in einer seiner nächsten Reden ausführlich auf die E r k l ä r u n g e n von Hin denburgs einzugehen. Marx gedenkt na mentlich die Frage der Volksgemein schaft in den Vordergrund zu stellen, die an geblich von Hindenburg unter ganz falschen Gesichtspunkten angeschnitten worden sei. Beratungen zwischen den Rcichsülockparteic» Ut ! « e » c DrahtmkI - u » Berlin, 21. April. Die Führer der R e i ch s b l o ck p a r t e i e n sind in Besprechungen über die allgemeine poli tische Lage eingetretc». Wie wir hören, sind gegenwärtig Bestrebungen im Gange, um nach der Reichspräjidentenwahl ein taktisches Zusa m in engehe n aller Neichsblockparteien in den wichtigsten politischen Fragen herbeizu- führcn. Dies gilt namentlich für die von der Deutschen Volkspartei aufgeworfene Frage der Aenderung der Reichs färben, die in Reichstage vorläufig noch nicht zur Erörte rung stehen wird, die aber auf jeden Fall noch im Laufe des Sommers entschieden werden soll. Die Rrichsrcgieruug und die Präsidentenwahl «Liaeue Dro-Imel-nna) Berlin, 21. April. Wie wir aus Regiernngskreisen erfahren, wird das Kabinett Luther unmittelbar nach dem 26. April eine Beratung darüber ab halten, wie es sich bei der formellen Bestätigung der Reichsregierung durch den neuen Reichsprä sidenten grundsätzlich zu verhalten haben wird. Eine f o r m e l l e D e m t s j i o n ist nicht in Aussich genommen, vielmehr wird der Reichs kanzler dem neuen Reichspräsidenten lediglich die Portefeuilles der Negierung zur Verfügung stellen. Der Reichspräsident würde dann die Regierung ohne weiteres in ihrem Amte be stätigen, sodaß die Frage einer Regie rungsumbildung durch die Präsidenten wahl selbst nicht unmittelbar akut würde. De» Bericht de» deutschen Botschafters in Washington urtg» «« D ro bt IN e k» u » a> Berlin, 21. April. Bei der Reichsregierung ist nunmehr der Berichtdes d e u t s ch e n B o t s ch a ft e r o in Washington ringetrossen, von dem Reichsaußcn- Minister Dr. Stresemann vor dem Reichs- tagsausschuß gesprochen hatte und dessen Ein treffen in Berlin verzögert wurde. Der Bericht soll den Parteiführern noch nachträglich zu« Kenttnis gebracht werden. Der Außenminister hat übrigens am Sonnabend eingehende Mittei lungen über die aus London und Paris vorlie genden Nachrichten zum Präsideutenmahlkampf gemacht. Dr. Hoefle gestorben Gestern nachmittag 1 Uhr starb im Hed- wigkrankcuhause der ehemalige Reichspostmin!- ftcr Dr. Hoesle, der gegen 11 Uhr bewußtlos eingelicsert worden war. Als Todesursache wurde festgestellt: DoppLljeitige Lungenentzün dung und sehr große Herzschwäche. Bekanntlich waren von seiner Verteidigung mehrere Anträge auf Entlassung aus der " Untersuchunglchast wegen der bei Dr. Hoefle be merkbaren, immer schwereren Krankheitserschei- nungen gestellt, wegen des Einspruches der Staatsanwaltschaft aber immer wieder abgc- lehnt worden. Dr. Hoefle hat sich insgesamt zehn Wochen in Untersuchungshaft befunden. Eine Wiederoerhnstung in der Kutisker- Affäre Die Untersuchung gegen Iwan Baruch Kutisker nimmt immer größeren Um fang an. Bekanntlich ist in die Affäre auch ein Direktor Feld verwickelt, dem von den Staats anwaltschaft zur Last gelegt worden war, zu sammen mit Beamten der Staatsbank bei der Hergabe der Kredite und in anderen Angelegen heiten Handlungen begangen zu haben, die mit den bestehenden Vorschriften und mit den Ge setzen nicht zu vereinbaren sind. Dr. Feld war seinerzeit in Untersuchungshaft genommen, auf Antrag seiner Verteidigung jedoch am Mittwoch voriger Woche aus der Haft entlassen worden. Inzwischen haben die Aussagen von Zeugen und des Mitangeklagten Feld das Bild jedoch zu «n- gunsten der Beschuldigten verschoben, sodaß der Uttterjuchungsrichter am Sonnabend abend Dr. Feld e r uc ut verhaften und ins Unter suchungsgefängnis bringen lieh. Die französische Regierungserklärung <«!,,<,, eDrab « meId u u o» Berlin, 21. April. In den Berliner Regierungskreisen sieht man mit großer Spannung der für heute Diens tag »»gekündigten Regierungserklä rung der neuen französischen Regierung P a i n l e v e entgegen. Man glaubt, daß durch die programmatischen Darlegungen Painleves eine Reihe von Anhaltspunkten sirr die Jortsüh- ruug der deutsch-französischen diplomatischen Unterhandlungen geschaffen werden. Wir wir übrigens erfahren, dürste Reichskanzler Dr. Luther oder Außenminister Dr. Str es«-