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Arbeit. Die Mittel werden hierauf riustimmig ver« willigt. 1L Einstellung des Laleiuunterrichta. Vorsteher H. Krank gibt Aktrnvortrag. Mit Rü«-- sicht aus die gegenwärtigen Zcitverhältnisse soll der Unterricht mit Oster« 1825 eingestellt werden. Der Rat hat sich dem Vorschläge des Schnlausjchuücs an- geschloHen. — Stv. Freitag wundert sich, da« man hier geistige Arbeit zugunsten der „Spielerei" (Hand- werksbastelei) abbaue. — Stv. Meier führt aus, dab man sich schon in früheren Jahren mit dem Ab bau besaßt habe. Die Beteiligung am Latcinunt-r- richt sei doch gegenwärtig gar zu gering. Schuldirektor Galster lei ebenfalls für die Einstellung cmgetreten. — Stv. Freitag bittet noch zu bedenken, daß die latei nische Sprache die Grundlage für alle übrigen moder nen Sprachen bilde. — Stv. Fribsche stimmt dem zu. maßgebend sür die Einstellung sei aber die geringe Beteiligung. — Bürgermeister Dr. Pad gibt bekannt, da« man sich hier in einer Notlage befinde. Nach Aussprache wird der Einstellung des Unterrichts zu gestimmt. 13. Festsetzung des Fremdenschulgeldes. Der Schulausschutz hat nach Aktenvortrag vorac- schlagcn, von Fremden im 1—2. Schuljahr 1.59 Mk., vom 3.—4. Jahr 2 Mk., vom 5.—6.' Jahr 2.5V Mark und vom 7.-8. Schuljahr 3 Mark monatliches Schul geld zu erheben ab 1. April 1925. Das Kollegium stimmt einhellig zu. 14. Antrag ans Befreiung der städtischen Angestellten von der Brrfichernngspslicht bei der Angestellteuoer- ficherung und aus Schaffung einer städtischen Ruhe- gcl-versorgung. Vorsteher H. Krautz erklärt, datz diese Frage das Kollegium heute nur im Prinzip beschäftigen dürfte Ucbcr die weitere Ausgestaltung der Angelegenheit dürste in einer späteren Sitzung beraten werden. Jedem Mitglied des Kollegiums ist ein Entwurf zu- gestellt worden. Die hiesige Ortsgruppe hat bean- 1r eine Ruhegeldordnung für die Angestellten cin- zu,...-rcn. Der Finanz-Ausschub hat sich grundsätzlich dafür ausgesprochen und gebeten, schon jetzt entspre chende Rücklagen dafür vorzuschcu. Auch der Rat hat sich eingehend damit beschäftigt und einen sachverstän digen Mathematiker zu Rate gezogen. Vorsteher Krauü trägt aus den Akten den mutmablichen Auf wand der Stadt aus die Zeit bis 1954 vor. — Stv. Freitag meint, man müsse hier dem Wunsche der Au gestellten entgegeukomme», stellt aber zugleich die Frage, was dann geschehen würde, wenn ein Auge stelller aus dem Dien»« der Stadt ausscheide — Bür germeister Dr. Patz grbt Aufschluß in dem Sinne, das, die Stadt dann di« Beträge auf die nichtverfichcrle Zeit nachzahlen müsse. Das Kollegium stimmt hier auf dem Antrag« za. 15. Anderweit« Festsetzung des Wasserpreist». Hierzu wird das Protokoll des Bauausschusses durch Vorsteher H. Krautz zur Vorlesung gebracht. Dieser schlägt vor, ab 1. April 1925 sür das WM- schastswasser 19 Pjg. sür den Kubikmeter und für das gewerbliche Wasser 3S Pfg. zu erheben. Der Finanzausschuß hat dem Vorschläge des Vauaus- schnsses zugestimmt. — Stv. Kärner: Atan habe sich im Bauausschu« zum Teil durch die gemachten Ucbcr- schüsse in der Wasserwerkskasse zu einer Herabsetzung des Preises sür das Jndustriewasser leiten lassen. — Stv. F. Schneider: Das Wirtschastswasscr solle keiner« falls erhöht werden auf Kosten der Industrie. Trotz dem könne man aber ganz gut einmal den Versuch machen, das Jndustriewasser herabzusetzen. — Stv. Bornfchlegl schlägt nach Aussprache vor, die Preise wie bisher zu belassen: für Wirtschaftswasser 1« Pfg. und für Jndustriewasser 49 Pfy. — Bürgermeister Dr. Patz: Eine Umfrag« in verlch,«denen Orten hat er gebe«, datz in keinem Orte der Preis für das Win- schastswasser so niedrig sei als bei uns, andererseits auch der Unterschied zwischen dem Preise des Wirt- schaits- und Industriewassers jo grotz sei als in Hohenst«in-Ernstthal. Auch sei cs nicht kaufmännisch gehandelt, wenn man das Wirtschastswasscr mit 19 Pfg. berechne, was uns nach den hier eigenen Ver hältnissen' selbst 18 bis 29 Pfennig loste. Man dürfe nicht den einen Teil iibermätzig belasten zugunsten des anderen, das sei ungesetzlich und würde bei einer Beschwerde von der Obcrdchörde nicht an erkannt werden. — Stv. Freitag hält ebenfalls das VerMtnis von l:4 für unhaltbar. — An der Aus sprache beteiligen sich noch, z. T. wiederholt, die Stvv. F. Schnei der, Bornfchlegl, Körner, P. Krautz, Haase, Wagner, Gründe, Vorst. Krautz, Stadtbaumcistrr Kaube und Bürgermeister Patz. Zum Teil nehmen die Ausführungen persönlichen Charakter an, wo bei auch Ausdrücke wie Schmarotzer, Parasiten der heutigen Gesellschaftsordnung fielen. Hierauf wurde der Beschluß des Bauausschusscs mit Stimmen mehrheit abgelchnt. Es bleibt sonach bet dem bis herigen Beschlich: Wirtschastswasscr 19 Pfg., Jndu- stricwasser 49 Pfg. 1«. Aohrb«schajs«q für di« Feragaslrltuug. Bevor diel«« Punkt verhandelt wird, bemerkt Stv. P. Krautz, es mochte in Zukunft nichts wie der behandelt werden, was nicht aus der Tagesord nung stehe. Vorst. Krantz sichert Abhilse zu: er werde künftig wunschgemäß verfahren. — Bürger meister Dr. Patz gibt Aufklärung. Bürgermeister Riedel-Oberlungwitz hat mitgeteilt, datz von der Firma Halbig-Chemnitz Rohr« zu einem billige» Preis bei 18 Ermäbigung gegen Abruf zu erhal len wärcn. Der Rat hat dem Ankauf zugestimmt. 17. Anfragen. Autzerhalb der Tagesordnung gelangt noch ein Schreiben des Mietervereino zur Verlesung, in dem die städtischen Kollegien gebeten werden, bei den Bc- sitzern von Werkswohnungen darauf hinzuwirkcn, diese Wohnungen nur an hiesige Einwohner zu ver geben. — Stadtrat Degenhardt ändert hicrzm datz z. Zt. noch gesetzliche Mittel zu einem Vorgehen fehlen, doch bitte er die Besitzer solcher Wohnungen, darauf Rücksicht zu nehmen. Das Kollegium nimmt Kenntnis. Borst. Krautz gibt noch zur Kenntnis, datz eine in einer gehcinem Sitzung von ihm gebrachte Aeutzcrung in die Oeffentlichkeit getragen worden sei, die ihm eine Klage wegen Beleidigung eingcbracht habe. Er wolle fcstgestcllt wissen, ob ein Stadto. berechtigt sei, aus der geheimen Sitzung Angelegenheiten in die Oeffentlichkeit zu tragen. — Bürgermeister Dr. Patz gibt Aufschlntz. Lin Stadtverordneter genictze nicht die Immunität wie ein Landtags- oder Ncichstags- abgeordnctcr. Wenn ein Mitglied jemand beleidigt, könne Strafantrag gestellt werden. Damit hat sich die Angelegenheit vorläufig erledigt. Stv. Meier erwähnt, datz die Negierung Richt linien über Benutzung von Cchulturnhallcn sür die Verein« ausgcgcbcn habe. Er bitt«. datz auch die Stadteoerwallung sich diese Richtlinie» zu eigen mache. — Bürgermeister Dr. Patz lehnte eine Be antwortung ab, da die Angelegenheit nicht vorher dem Vorsteher miigetcilt worden sei, er sei aber bereit, in der nächsten Sitzung hierüber Auskunft zu geben. Das Kollegium bescheidet sich. Hierauf wird die öffentliche Sitzung kurz nach Vi1 Uhr geschlossen, eine nichtöfsentlichc jchlotz sich an. Sprechsaal. Mir Slnlcn-uaacn unter dieser Rubrik übernimmt »I« Schrift lei tun« «nr »te prckaelcvltchc Bcrnntwortimg.) Falsche Großzügigkeit in der Lebenshaltung. Etnaclanbt von -er Zoar- und GicvkaUe KerStors <Bc». Lbcmnid). Durch die während der Inflation angenom menen Gewohnheiten im Geldausgeben ist unser Volk „großzügig" geworden. Man bemerkt so gut wie keine Ein- und Zweipfennigstücke mehr, die Preise sind aus Gründen der Geschäftsver- einfachung alle noch oben abgerundet worden und man hat sich dies stillschweigend gefalle« lassen. Den meisten ist bei dem Tempo der Geld entwertung von 1923 der frühere Maßstab ver loren gegangen ung hat sich bis jetzt nicht wie der eingestellt. Da muß zunächst einmal wieder bei den Kindern angefangen werden, die in der Regel den Pfennig aus früherer Zeit gar nicht kennen und deshalb auch nicht schätzen. Sie sehen und hören von den Alten über den Wert oder Unwert des Geldes urteilen und komme« so in ganz falsche Vorstellungen hinein. Die Jugend muß wieder Achtung vor dem Pfennig empfinden: es muß ihr klargemacht werden, daß der Besitz von vielen Pfennigen ein kleines Kapital bedeutet und wie dies volkswirt schaftlich wirkt, wenn es zinstragend angelegt wird. Auch die Schulen werden wieder darauf Hinweisen müssen, daß das Sparen die Urzells für den Wohlstand des Einzelnen und des gan zen Volkes bildet. Dazu noch eins: Ein spar- sames Volk ist immer auch ein moralisches Volk. Alle müssen wir es uns einprägcn: Was du a u s g i b st, n ü tz t denanderen, was d u s p a r st, v e r m e h r t sichdir! G. G. Dann fuhr Raoul Meier zur Börse. Für heute hatte er genug Zeit für das Amüsement geopfert und schließlich die Geschäfte blieben doch die Hauptsache! 4. Kaptel. Die Börse war heute wie immer in der letz ten Zeit fehl lebhaft. Raoul Meier besprach sich noch draußen vor der Säulenhalle mit ein paar Pfu.chmaklern, ehe er eintrat. Dann ging er langsam mit dem sicheren und leichten Schritt des Mannes, der sei ner Sache stets sicher ist, i« das Vörsengebäude. Sie machten ihm fast alle ehrfurchtsvoll Platz: man unterließ ihm gegenüber selbst die Scherze, die an der Börse gang ung gäbe sind. Auch das „Pst Sie", mit dem selbst erfahrene Börsenbesucher gerade dann geärgert werden, wenn ihr Sinn auf ganz etwas anderes gerichtet ist, wagte Raoul Meier niemand nachzurufen. Dieser Mann wurde mit einer Art von aber gläubischem Staunen betrachtet, ganz wie der Spieler, der am Roulettetische immer tollere Einsätze wagt und immer gewinnt. Raoul Meier konnte in die Hand nehmen, was er wollte, es glückte stets, und schon folgte ihm eine ganze Klientel von kleinen Bankiers und Mak lern, die in blindem Glauben an sein Glück mit ihm durch dick und dünn gingen. Die Tatsache, daß ihn die Großbanken be nutzten, um ihre Emissionen schnell unterzubrin gen und den Kurs ihrer Aktien hinaufzutreiben, schwoll unter der Einwirkung des unkontrollier baren Gerüchtes bis zur Ungeheuerlichkeit an. Atan sah seine halsbrecherischen Kunststücke, man wußte, daß er, der im besten Falle ein anden- halbfacher Millionär in barem Gelds war, sicherlich mit dem zehnfachen Betrage spekulierte, und jeder Börsenbesucher, selbst, wenn er nicht zu den Klügsten gehörte, konnte sich sagen, daß die Möglichkeit eines plötzlichen Zusammenbruches da sehr nahe lag. Aber alle derartige Besorg nis verschwand vor dem zuversichtlichen Lächeln des großen Spielers und vor dem unerschütter lichen Glauben an die mächtigen Hintermänner, den Raoul Meier selbst eifrig nährte. Er selbst war heute innerlich nicht so ruhig wie sonst. Weniger die stete Gefahr, die ihm sein jeiltänzerisches Börsenspici brachte, als vielmehr die Begegnung vorhin mit dem Kürassieroffizier batte seine Nerven irritiert. Und er suhr_ärgerlich zusammen, als ihn ein paar Haferkörner trafen, mit denen sich einer be liebten Unsitte gemäß, ein paar junge Börsianer in der Produktenbörse bewarfen. Der Schuldige wollte sich erst hinter einigen anderen Herren versteckten, schließlich aber blieb ihm nichts anderes übrig, als zu Raoul hinzu gehen und diesen um Verzeihung zu bitten. Der Herr Direktor erklärte sehr liebenswür dig, er hätte cs ja früher auch nicht anders ge macht und bot dem jungen Börsenmanne eine Uppmann an, die dieser mit tiefer Verbeugung entgegennahm. Natürlich wurde das gleich wei ter bis hinein in Lie Kulisse, die zweite dieser Riesenhallcn, erzählt und Raoul Meier hatte wieder einmal erreicht, was für ihn die Haupt sache war, daß sein Name in aller Munde war. Hier in der Kulisse standen und saßen die Makler Hier in LerKulisie standen und saßen dieMakler Bänken, welche in regelmäßigen Abständen über all in den weiten Hallen aufgestellt waren. Die Bänke, deren geschnitztes Eichenholz vom Alter nachgedunkclt war, trugen nm Kopf der Srtzleh- nen weiße Porzellanschilder mit dem Namen der Firma, welcher der betreffende Bankbeamte ge hörte. Dazwischen befanden sich die Maklerschranken, erhöhte und von starken Eichenholzballnstraden umgebene Podeste, in deren Mitte sich die hoch über die Köpfe hinausragenden Kurstafeln be fanden. In diesen Schranken standen die vereide ten Makler, die jetzt, wo die Uhr unter der Mar morgruppe an der Hallendecke eben eins geschla gen hatte, sich damit beschäftigten, die Kurse fest zuhalten. Raoul Meier, im Begriff, sich in seine Nische zu begeben — denn die großen Bankgeschäfte be nutzen die in die Hallenwände eingebauten Nischen als Börsenkontvre — blieb er bei Hans v. Nhde, einem der bekanntesten und beliebtesten Makler, stehen. Der Mann galt für einen von den wenigen, die selber gar nicht spekulieren und von der Kur tage, d. h. von der Provision leben, die sie von den durch sie vermittelten Geschäften erhalten. Hans von Rode war ein auffallend eleganter, noch sehr junger Mann, der durch seine Schönheit nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer stark anzog. Streng gewissenhaft und von einer Rechtlichkeit, die sprichwörtlich geworden war und die sich besonders bei der Festsetzung der Kurie äußerte, war er mit Geschäften so über häuft, daß er es wirklich nicht nötig hatte, seine eigene Haut zu Markte zu tragen. Und zudem hatte er sich vor einem Jahre mit einer bild schöne» Frau verheiratet, Lie ihm eine halbe Million zugebracht hatte und mit der er i» der glücklichsten Ehe lebte. „Mas will aber Meier von ihm?" fragte der kleine Samuel, ein Spekulant, besten großer Buckel die Zielscheibe ewiger Spöttereien war. „Was soll er wollen," erwiderte sein Gegen über, ein bekannter Fixer, „er kann nicht mit an sehen, Laß einer nicht spekuliert! Der Rode, das ist gerade einer, den er brauchen könnte, um die kleinen Leute ranzulocken! Haben Sie übrigens gehört. Schlesische Eisenindustrie soll sich fusionie ren mit Caro?" „Lassen Sie mich zufrieden mit die Bergwerke, davon habe ich genug jede» frühmorgen, wenn ich in den Spiegel sehe." „Nu und die rumänische Anleihe, wer'» Sie lausen? Der Meier geht ja ran, als wenn es preußische Konsols wären?" „Der Meier und immer der Mcier! Gehen Sie mit Ihrem Meier! Sie werden schon noch sehen, wohin das führt!" Damit schob der kleine Bucklige durch die Menge zu einer Gruppe hinüber, in der mehrere Leute wie wahnsinnig schrie», mit den Notiz büchern, die sie in Händen hielten, um sich hieben und gegeneinander losgingen, als wollten sie sich gegenseitig zu Boden schlagen. Von weitem hörte man nur einen fürchter liche» Lärm, ein kreischendes Stimmengewirr und unartikulierte, wie in höchster Aufregung her vorgestoßene Laute. Aber dem Näherkommende» wurde» die unter schiedliche» Stimmen deutlich, und es war klar, daß sich dort in einem Kreise von vielleicht drei ßig oder vierzig Menschen drei oder vier Leuts Lurch das Ausschreien ihrer Angebote zu überbie ten suchten." „Was denn?" fragte der kleine Samuel nüherkommend. „Harpener," erwiderte einer, der aus der Gruppe herausstrebte. „183, 183, 183 .. . 183 Geld!" schrie mitte» aus dem Knäuel ein junger Mensch mit einer Fistelstimme, Ler damit sagen wollte, daß er zu diesem Kurs Harpener Bergwerksakticn kaufen würde. „183-/. Brief, 183-/. Brief, ich gebe 183'/. .. . 183'/.!" schrie ihm ein anderer entgegen, aber der Kleine blieb bei 183 und erreichte es, daß der von den vereideten Maklern schon aus 183'/« festge setzte Kurs jetzt auf der sogenannten Nachbörss wieder um eine Viertel-Mark Heruntergetrieben wurde. Raoul Meier saß inzwischen in seiner Nische und unterhandelte gedämpften Tones mit seinem ersten Prokuristen. „Im großen und ganzen steigen ja die Werte," meinte Herr Möller, der Prokurist, „aber ich weiß nicht, Herr Direktor, es liegt etwas in der Luft, die Börse ist kolossal fest und Schwankungen sind so gut wie gar nicht vorhanden, und trotz dem hat man den Eindruck, als erliegen beson ders die Spekulationspapiere einer gewissen Er müdung." Raoul Meier sah seinen Prokuristen an, schüttelte Len Kopf und sagte: „Das reine Feuilleton, was Sie da reden! Falb ist gar nichts dagegen! Der Muffler hat mir heule morgen den Kopf schon warm gemacht, was wollt Ihr bloß alle! Die Börse ist fest, aber die Werte er liegen der Ermüdung, was sind das alles für Sachen?" Der Prokurist lächelte diplomatisch. Was half cs, dem Chef etwas mit Gewalt klar machen zu wollen, was Lieser nicht sah oder nicht sehen wollte? Er zuckte zusammen, denn Raoul Meier um spannte plötzlich mit hartem Griff seinen Arm. „Sie! — Sehen Sie doch mal, da! — Da! — Ist das nicht Stockmann — mein Sekretär?" Der Prokurist folgte der Richtung, die Meiers rücksichtslos ausgestreckter Arm ihm wies, mit den Augen. Aber er sah nichts. In dem Gewühl der jetzt am dichtesten gefüll ten Börse wirbelten die Menschen, Lie alle noch etwas zu erledigen hatten, ehe sic sich nach Hause begaben, wie dis bunten Glassplittsr eines Kaleidoskops durcheinander, und man mußte schon jemand sehr fest im Auge habe», nm ihn im nächsten Augenblick »och zu erspähen. „Aber ich bitte Sie, Herr Direktor," lächelte der Prokurist, „was sollte denn der gute Stock man» hier auf der Börse. Es müßte denn sein, daß Sie ihm einen Auftrag erteilt haben." „Ich denke nicht daran." ivehrte Raoul Meier ab, dieser Mensch wird mir überhaupt lästig, man hort ihn nicht kommen und nicht gehen, und immer ist er da, wie'« Schatten." (Fortsetzung folgt.)